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Exciter und gewerblicher Bau Flatpanels

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  • Svenny
    Registrierter Benutzer
    • 31.01.2015
    • 7

    Exciter und gewerblicher Bau Flatpanels

    Hallo ins Forum,

    Ich habe mir mit den Excitern von Visaton kleine Flatpanels gebaut. Nach vielen Versuchen ist mir die richtige Kombination aus Material und Anordnung gelungen. Ich wäre soweit, die Panels in Serie zu bauen und an Dritte zu veräußern.

    Nun stellt sich mir die Frage, ob das überhaupt sinnvoll ist, da anscheinend eine New Transducers Limited so ziemlich alles an Varianten patentiert hat.

    Wie seht ihr das?

    Svenny
  • F.H.
    Moderator
    • 05.10.2011
    • 1014

    #2
    Diese Angelegenheit ist ziemlich kompliziert und die Frage nicht leicht zu beantworten. Die britische Firma NXT existiert nach meine Kenntnisstand seit Jahren nicht mehr. Sie hatte über 80 Patente aus dem Bereich Exciter inne. Als Visaton selbst Exciter entwickelt hat und verkaufen wollte, musste man sich mit NXT auseinandersetzen. Visaton berief sich darauf, dass schon in den 1970er Jahren ein japanisches Produkt namens Echonic auf dem Markt war. Es wurde oft von Elektronik-Händlern zur Anregung von Schaufensterscheiben mit Schwingungen genutzt. Visaton hat noch ein funktionsfähiges Muster von einem freundlichen Kunden erhalten. Dieser Exciter arbeitet prinzipiell genauso wie die Exciter, die NXT viele Jahre später patentieren ließ. Ein Patent von Echonic existiert nicht, aber es gibt eine detaillierte Beschreibung des Prinzips und der Anwendung dieses Exciters. Unser Patentanwalt hat noch einige andere Patente ausgegraben, mit denen man das NXT-Patent anfechten konnte. Nachdem Lizenzverhandlungen mit NXT wegen unrealistisch hohen Forderungen erfolglos blieben, hat Visaton mit NXT einen jahrelangen Patentstreit geführt, der letztendlich vor dem Europäischen Patentgericht in Den Haag sein Ende fand. Ich habe unseren Patentanwalt bei der eintägigen Verhandlung begleitet. Wir konnten die Ansprüche von NXT soweit einschränken, dass Visaton die Exciter problemlos verkaufen kann, ohne irgendeine Gebühr zu bezahlen.

    Das alles bezieht sich allerdings nur auf den Exciter selbst. NXT hat ja noch eine Unzahl von Patenten, die die Anwendungen schützt: Z.B. man klebe einen Exciter an ein TV-Gehäuse und rege es zur Abstrahlung von Schall an. Wie gesagt, über 80 Patente gibt oder gab es. Ob die Rechte an eine andere Firma verkauft wurden, weiß ich nicht.

    Zu Svennys Frage kann ich sagen, dass Echonic die Anwendung zur Anregung von Plattenmaterial schon vor Jahrzehnten veröffentlicht hat (Visaton hat das Papier). Sollte jemand auf Patentverletzung klagen, könnte man argumentieren, dass alles schon lange vor Patentanmeldung bekannt war. Wenn man ganz sicher gehen will, müsste man von einem Anwalt prüfen lassen:

    1. Wer hat die Patente?
    2. Welches Patent wird verletzt?
    3. Wie sehen die Erfolgsaussichten bei einem eventuellen Patentstreit aus?

    Übrigens: Wenn ein Privatmann (oder Frau) die Exciter für den Eigenbedarf nutzt (ohne ein Geschäftsmodell), hat er (sie) nichts zu befürchten.
    Friedemann

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    • AlphaRay
      Registrierter Benutzer
      • 24.06.2009
      • 2308

      #3
      Ich dachte auch vor Jahren an etwas ähnliches. Allerdings kommt es selten so wie man es sich vornimmt

      Das mit dem Patent verstehe ich nicht: Wenn ich als Hersteller eine Lautsprecherchassi in ein Gehäuse einbaue und es als "Lautsprecher" verkaufe - muss ich doch keine Patente für "Lautsprecherchassi im Gehäuse" ausschau halten. Der Hersteller des Chassi muss es doch?

      Wenn ich einen fertigen Exciter nutze, welcher sich an ggf. vorhandene Patente hält, und den auf ne Plastikplatte klebe, dann habe ich einen "Lautsprecher" erzeugt. Den verkaufe ich unter der Bezeichnung "Flacher Design-Lautsprecher" und fertig.

      Eine Kunststoff oder Holzplatte kann doch keiner Patentieren. Wenn ich da was dran klebe und es als Lautsprecher verkaufe, kann ich doch nicht gegen irgendwelche Patente verstoßen. Oder?

      Gruß
      Paul

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      • kmm
        kmm
        Registrierter Benutzer
        • 11.05.2011
        • 915

        #4
        ..kann ich doch nicht gegen irgendwelche Patente verstoßen. Oder?
        die exzessive und der Erfindung vorauseilende "Sicherung" von Patenten ist
        eine der letzten "Erfindungen" des im Merkantilismus erstarrten Vorkapitalismus,
        speziell im angelsächsischen Raum und diente vor allen Dingen der Sicherung
        der britischen Vormachtsstellung rund um Europa und die Welt .
        Fragt man einen Amerikaner,
        wer dieses oder jenes erfunden habe, ist es keine Seltenheit, daß dieser,
        wenn er den Erfinder nicht gleich nennen kann meint, "..das muß wohl ein Amerikaner
        oder Engländer gewesen sein.. na, wie heißt er doch gleich?".

        Ein anderer Pfiffikus, ich nenne ihn lieber Dödel, hatte sich beizeiten mal die
        Bezeichnung "S Klasse" gesichert. Als Mercedes dann genau mit einer solchen
        an den Markt ging, gab es erst mal Ärger...
        Oder noch sehr aktuell "Je suis Charlie", zeitigte mindestens 50 Gebrauchsmuster-
        anträge. Das sind zwar keine Patente, aber die Alleinvermarktungsabsicht ist
        dieselbe. Gegen Patente an sich ist nichts einzuwenden und dienen dazu, daß
        der der die Leistung erbracht hat, auch den Nutzen hat. Die wie eingangs
        geschilderte und nur auf zwei Nationalitäten beschränkte "Persiflage" ist
        natürlich nicht ganz ernst gemeint. Wer sich ein wenig mit Antiquitäten
        auskennt, weiß vielleicht, daß auch in den renommiertesten Betrieben, unverfroren
        auf Teufel komm raus Meistermarken gefaked wurden, natürlich mit der Absicht
        dem allzu arglosen Kunden ein paar zusätzlich "Kröten" rauszulocken. Früher
        nannte man das "geschäftstüchtig", heute eher Betrug.

        mfgm
        Zuletzt geändert von kmm; 03.02.2015, 17:41.
        so dicht wie beim Urknall kommen wir nicht mehr zusammen

        Kommentar

        • Svenny
          Registrierter Benutzer
          • 31.01.2015
          • 7

          #5
          Das Problem ist,

          Zitat von AlphaRay Beitrag anzeigen
          Ich dachte auch vor Jahren an etwas ähnliches. Allerdings kommt es selten so wie man es sich vornimmt

          Das mit dem Patent verstehe ich nicht: Wenn ich als Hersteller eine Lautsprecherchassi in ein Gehäuse einbaue und es als "Lautsprecher" verkaufe - muss ich doch keine Patente für "Lautsprecherchassi im Gehäuse" ausschau halten. Der Hersteller des Chassi muss es doch?

          Wenn ich einen fertigen Exciter nutze, welcher sich an ggf. vorhandene Patente hält, und den auf ne Plastikplatte klebe, dann habe ich einen "Lautsprecher" erzeugt. Den verkaufe ich unter der Bezeichnung "Flacher Design-Lautsprecher" und fertig.

          Eine Kunststoff oder Holzplatte kann doch keiner Patentieren. Wenn ich da was dran klebe und es als Lautsprecher verkaufe, kann ich doch nicht gegen irgendwelche Patente verstoßen. Oder?

          Gruß
          Paul
          daß man dich als kleinen "Krauter" in Ruhe läßt. Erreichst du eine gewisse Größe, zieht man das passende Patent und du kannst das Schild deiner Firma abhängen. Selbst wenn du nur einen winzigkleinen Unteranspruch des gegnerischen Patents verletzt, ist es Schluss mit Lustig!

          Ich habe mir einige Patente dieser Limited angeschaut und bei der Detailrecherche schon kein Interesse mehr daran verspürt, meine Konstruktion zu vermarkten. Vieles bei den Schutzrechten ist definitiv Prior Art, aber wenn du an einen großen gerätst, lassen die dich am ausgestreckten Arm verhungern.

          Schade eigentlich, da meine Panels unglaublich gut klingen...

          Svenny

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          • yoogie
            Registrierter Benutzer
            • 16.03.2009
            • 5817

            #6
            Zitat von Svenny Beitrag anzeigen
            Schade eigentlich, da meine Panels unglaublich gut klingen...
            Magst Du uns die mal zeigen?
            Viele Grüße aus dem Bergischen Land
            Jörg

            Ab jetzt auch wieder Yamaha, ohne Kickstarter und breitem Lenker

            Kommentar

            • Svenny
              Registrierter Benutzer
              • 31.01.2015
              • 7

              #7
              Sicher - schau mal:

              Zitat von yoogie Beitrag anzeigen
              Magst Du uns die mal zeigen?
              Leider ein eher suboptimales Bild:

              http://www.bilder-upload.eu/show.php...1418336185.jpg

              Allerdings ist durch die richtige Position des Exciters (kann aber exakt definiert werden) und die Wahl des Materials ein irre guter Klang zu verzeichnen. Dazu kommt noch das genaue Verhältnis von Höhe zu Breite des Panels. Ich habe die kleinen 45er von Visaton genommen, was im kleinen Wohnzimmer vollkommen ausreichend ist. Die Panels sind nahezu vollständig mechanisch von der Wand entkoppelt. So etwas glasklares habe ich noch nie gehört. Bassanteile sind rudimentär vorhanden - die hole ich mir von einem kleinen passiven Sub.

              Mangels Meßtechnik kann ich leider kein Spektrum anbieten - Sorry :'(

              Die wären jetzt wohl serienreif, aber auf Patentstreitigkeiten habe ich nicht die geringste Lust!

              Svenny

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              • AlphaRay
                Registrierter Benutzer
                • 24.06.2009
                • 2308

                #8
                Sehn aus wie meine Das hatte ich ja schon vor Jaahren hier im Forum gepostet...war glaube um 2008 rum
                Das ganze muss aber gedämpft im Rahmen gespannt werden...nur so als Tipp

                Balsa-Stirnholzplatten in 2-3mm. Mind. A4 minimum. A3 mit je zwei Excitern pro Seite (Außermittig angeordnet) ist optimal. Am besten eine beidseitig aufgeklebte Lage PP Folie (<0,5mm).

                Im alten Exciter-Thread dürften die Bilder drin sein

                Kommentar

                • AlphaRay
                  Registrierter Benutzer
                  • 24.06.2009
                  • 2308

                  #9
                  29.11.2009...doch etwas später gewesen:

                  Und es müsste Polycarbonat sein. Polypropylen in 0,5 - 1 mm ist ein günstiger Ersatz für die brüchigen Balsaplatten. Zudem sind die Lautsprecher rollbar

                  Ich hatte die Panels bestimmt um die zwei Jahre im Einsatz als Frontlautsprecher. Bin aber auf "richtige" Boxen umgestiegen. Die Exciter sind nett, wenn man denen unten herum hilft. Da reicht leider nicht nur ein Subwoofer. Oder man muss die schon in A2 bis A1 bauen und mehrere Exciter je Panel verteilen
                  Angehängte Dateien

                  Kommentar

                  • Svenny
                    Registrierter Benutzer
                    • 31.01.2015
                    • 7

                    #10
                    Ah oh

                    Zitat von AlphaRay Beitrag anzeigen
                    Sehn aus wie meine Das hatte ich ja schon vor Jaahren hier im Forum gepostet...war glaube um 2008 rum
                    Das ganze muss aber gedämpft im Rahmen gespannt werden...nur so als Tipp

                    Balsa-Stirnholzplatten in 2-3mm. Mind. A4 minimum. A3 mit je zwei Excitern pro Seite (Außermittig angeordnet) ist optimal. Am besten eine beidseitig aufgeklebte Lage PP Folie (<0,5mm).

                    Im alten Exciter-Thread dürften die Bilder drin sein
                    Das ist ja interessant - allerdings konnte ich nicht wissen, daß Du (vielleicht nahezu identische) Panels gebaut hast

                    Ich habe allerdings Stirnholz 10mm hergenommen. Und das Verhältnis von Höhe zu Breite des Materials darf ein gewisses Verhältnis nicht überschreiten - quadratisch ist keineswegs optimal geeignet ;-)

                    Auch die Stelle, an der einer, zwei, ... Exciter auf der Rückseite angebracht sein muß ist sehr wichtig, da die Ausbreitung der Welle, bzw. die Reflektion im Material von allen Seiten her (Basis ist der Exciter) asymmetrisch sein muß (finde mal den Punkt ;-). Frag` mich nicht nach fachtechnischen Dingen - ich bin eher Laie auf dem Gebiet, aber als Techniker schon in der Lage, so lange am Schweif zu ziehen, bis der Fuchs aus dem Bau ist

                    Für Anordnung der/des Exciter(s) und Seitenverhältnisse der Panels habe ich eine Menge Hirnschmalz verbraten ;-)

                    Wie dem auch sei - Lohn für die Mühen ist ein hammergeiler Klang...

                    Was Deine Einspannung in einem Rahmen betrifft - meine sind von der Wand (fast) vollständig entkoppelt. Es gibt keinen Rahmen. Nach oben an dünnem Zwirn aufgehängt und nach hinten (nicht lachen bitte) mit einem kleinen Luftballon gegen die Wand abgestützt ;-) So sind die Flachmänner frei von zu engen Hosen und können sich frei entfalten

                    Svenny

                    Kommentar

                    • AlphaRay
                      Registrierter Benutzer
                      • 24.06.2009
                      • 2308

                      #11
                      Quadratisch war schlecht. Richtig Die Anordnung musst einfach nur etwas von der mitte weg. So etwa bei 2/3 auf der veritakalen und horizontalen Achse angeordnet.
                      10 mm ist zu viel. Da waren die Mittel zu dumpf. Hochton war auch stark bedämpft. Ich hatte bei dickeren Panels (5 oder 6 mm) noch den EX40 mit dran gehangen. Der hat den Hochton etwas ausgeglichen
                      Beim Einspannen gehts eher darum alle Kanten zu beruhigen. Also die Reflexionen zu bedämpfen. Eingespannt muss das in Schaumstoff oder weichen Gummi. So macht es auch ein kommerzieller Hersteller...Name fällt mir grad nicht ein.
                      In Wandnähe gehen eigentlich die Bässe verloren. Ich hatte die mind. so weit weg die die Diagonale des Panels. Dann auch erst gabs es den Dipol-Ähnlichen Klang. An der Wand haben die fast nur direkt gespielt,

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                      • ropf
                        Registrierter Benutzer
                        • 03.12.2013
                        • 841

                        #12
                        Zitat von Svenny
                        Hast Du schon mal ...gehört?
                        Ja, sicher - wobei ich das Thema lieber "Vorsätzliches Umgehen von Raubrittern" nennen würde.

                        Aber eine solche Diskussion gehört nicht hier ins Forum. Deshalb hab ich meinen Post gelöscht und wär froh, wenn du das mit dem zitierten Teil auch machst - sorry.

                        Kommentar

                        • Svenny
                          Registrierter Benutzer
                          • 31.01.2015
                          • 7

                          #13
                          Kein Problem,

                          Zitat von ropf Beitrag anzeigen
                          Ja, sicher - wobei ich das Thema lieber "Vorsätzliches Umgehen von Raubrittern" nennen würde.

                          Aber eine solche Diskussion gehört nicht hier ins Forum. Deshalb hab ich meinen Post gelöscht und wär froh, wenn du das mit dem zitierten Teil auch machst - sorry.
                          ist gelöscht!

                          Svenny

                          Kommentar

                          • albondiga
                            Registrierter Benutzer
                            • 18.06.2004
                            • 1111

                            #14
                            Zitat von Svenny Beitrag anzeigen
                            ...zieht man das passende Patent und du kannst das Schild deiner Firma abhängen. Selbst wenn du nur einen winzigkleinen Unteranspruch des gegnerischen Patents verletzt, ist es Schluss mit Lustig!
                            aber wenn du an einen großen gerätst, lassen die dich am ausgestreckten Arm verhungern.
                            In GB eine Limited gründen mit 5 Pfund Stammkapital und es drauf ankommen lassen.
                            Kerze: "Wasser soll gefährlich sein!?!". Andere Kerze: "Kannste von ausgehen!"

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