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Visaton B200 Belastungsgrenzen?

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  • GelbesP
    Registrierter Benutzer
    • 11.12.2013
    • 2

    Visaton B200 Belastungsgrenzen?

    Hallo Forum,

    Ich habe ein paar generelle Fragen und ein paar spezifische, die wohl nur Visaton beantworten kann.

    Die generelle ist, wie viel Gleichstromanteil am Ausgang eines Verstärkers noch ok sind, bzw. wie viel jeder Lautsprecher ohne weiteres vertragen müsste. Ich habe da nämlich ein nicht Namenswertes Modell, das bei verschiedenen Eingangsquellen verschiedene Gleichspannungsanteile auf dem Ausgang hat. Im günstigen Fall hab ich um die 10-40 mV. Und im ungünstigsten waren es schon um die 300-400 mV. Ist sowas schon gefährlich für meine Lautsprecher? Eventuell langsames aufwärmen der Schwingspule, wenn ich keine Musik spiele. Dann kann sie sich ja nicht durch die Bewegung kühlen.

    Die speziellere ist, wie viel Gleichspannungsanteil der Visaton B200 Breitbänder aushält? Weiß das jemand? Ich konnte leider keine Angaben irgendwo auftreiben.

    Vielen Dank für die Hilfe.
  • boxworld
    Registrierter Benutzer
    • 28.07.2006
    • 397

    #2
    Hallo GelbesP,

    einen Defekt wirst Du bei Spannungen unter 1V nicht zu befürchten haben.
    Es fliessen 125mA Strom bei 1V was einer Leistung von 0,125W entspricht.
    Trotzdem würde ich das so nicht hinnehmen und den Fehler beseitigen.

    Gruss boxworld
    Coax Hörer

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    • zxlimited
      Moderator
      • 01.03.2010
      • 2344

      #3
      Grüß Gott!

      Das Problem ist weniger die Leistung, die verkraftet selbst ein B200 klaglos. Viel schlimmer ist, gerade bei einem so extrem weich aufgehängten Chassis, die Nulllagenverschiebung!
      Die Rückstellkräfte werden unsymmetrisch und nichtlinear, was zu massiven Verzerrungen führt, und die Schwingspule verlässt bei etwas mehr Hub auf einer Seite deutlich früher den nichtlinearen Bereich, ergo noch mehr Verzerrungen durch unsymmetrischen und nichtlinearen Antrieb!
      Fazit: Gar nicht gut!!!
      Schmeiß den Verstärker weg und kauf Dir was Vernünftiges!

      Gruß, Martin

      P.S.: Du hast genau deshalb keine diesbezüglichen Angaben zum B200 gefunden, weil das schlicht nicht vorkommen darf und nicht vorgesehen ist. Es gibt schließlich auch kein Autohersteller an, wie weit sein Auto ohne Kühlflüssigkeit kommt, oder ob sein Auto auch noch mit 3 Rädern einen Elchtest besteht... Gut, die legendäre Citroen DS konnte letzteres und hat damit Charles de Gaulle das Leben bei einem Attentat gerettet, aber das ist eine andere Geschichte
      Das "Belle Cinema" - 21 mal La Belle
      La Belle - eine ständig wachsende Familie

      Kommentar

      • ropf
        Registrierter Benutzer
        • 02.12.2013
        • 841

        #4
        Mit etwas Rechnerei komme ich beim B200-6Ohm und 400mV DC auf eine statische Auslenkung von ca. 0,5mm. Macht also 14% weniger nutzbaren Membranhub oder einen Pegelverlust von 1,34db, soweit man sich im linearen Bereich bewegen will (und ich mich nicht um eine Kommastelle vertan hab ;-)).

        Von daher eigentlich nicht so kritisch, aber da der "lineare Hub" auch nur eine Idealisierung ist, hat zxlimited warscheinlich recht...

        ... wobei die Strategie des "wegschmeissen und was Vernünftiges kaufen" in ihrer Verasolutierung ziemlich teuer ist - bei nur 40mV DC-Offset wäre das rausgeschmissenes Geld.

        Kommentar

        • zxlimited
          Moderator
          • 01.03.2010
          • 2344

          #5
          Hast Du auch ausgerechnet, wie stark die Klirrfaktoren in die Höhe schießen, wenn Du im Bereich +/-0.5mm Hub in die eine Richtung Antriebskraft+Federkraft, in die andere aber Antriebskraft-Federkraft hast?

          EDIT: und teuer ist es nicht, einen Verstärker zu kaufen, der sich nicht so daneben verhält! Jeder ältere Mittelklasseverstärker gebraucht für 50€ kann das besser!
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          • Violoncello
            Registrierter Benutzer
            • 11.07.2010
            • 641

            #6
            Ich könnte mich irren... aber meiner Meinung wird doch genau die Federkraft durch die DC-Kraft ausgeglichen - daher ja die Ruhelageverschiebung. Das gilt natürlich nur perfekt lineare Verhältnisse, die hier nicht vorliegen. Insgesamt wird sich der Klirr daher natürlich erhöhen, aber ich denke nicht so dramatisch wie du das darstellst .

            Darüber dass das nicht optimal und insgesamt zu vermeiden ist, sind wir uns aber alle einig denke ich .

            Kommentar

            • zxlimited
              Moderator
              • 01.03.2010
              • 2344

              #7
              Du hast selbstverständlich Recht!
              Jetzt hab ichs mir mal kurz skizziert, da wirds schnell klar. Bei idealisierten Verhältnissen tut sichs nichts. Von diesen Verhältnissen sind wir allerdings recht weit entfernt, zumindest mit steigendem Hub. Und dass spätestens beim einseitigen Verlassen des Bereichs linearen Magnetflusses die Sache häßlich wird, darüber sind wir uns wohl auch einig
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              • ropf
                Registrierter Benutzer
                • 02.12.2013
                • 841

                #8
                Klar - daran gibsts nix zu rütteln.

                Jetzt bleibt noch zei Fragen
                1 - was bedeutet das in Zahlen?
                2 - wieviel DC-Offset ist tolerierbar?

                Zu 1. könnte der Threadsteller uns mit Messwerten versorgen (REW + irgendein Mikro)

                Zu 2. Kürzlich bin ich über die Linkliste auf eine interessante Arbeit über FIR-Filterung von Lautsprechern gestossen. Dort wurde ein DC-Offset als Artefakt der DSP-Routinen beobachtet, der eine extra Kompensation erforderte.

                Es liegt recht nahe anzunehmen, dass ähnliche Effekte auch in der Signalverarbeitung moderner Class-D Verstärker auftreten. Wer einmal mitbekommen hat, wie oberflächlich oft die Firmware auch höchstwertiger Elektronik programmiert ist, wird auf jeden Fall mal ein Voltmeter an die funkelnagelneue Superduper-Endstufe klemmen.

                Gruß
                ropf

                P.S.: Die angesprochene Arbeit ist verlinkt unter "Digitale Signalverarbeitung für Lautsprecher" (danke walwal!)und hier direkt:
                http://sylvester.bth.rwth-aachen.de/...999/2/99_2.pdf
                Zuletzt geändert von ropf; 13.12.2013, 21:16.

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                • GelbesP
                  Registrierter Benutzer
                  • 11.12.2013
                  • 2

                  #9
                  Vielen Dank für die vielen Antworten.

                  Nun es wäre ja Prinzipiell recht einfach diese DC Offset mit einem entsprechend großen Kondensator los zu werden, aber eigentlich will ich gerade das nicht machen.

                  Mal angenommen ich komme beim hören noch nicht an den maximalen linearen Hub ran. Dann dürfte das doch noch alles sehr gut klingen oder nicht?

                  Eventuell ist die Kiste auch einfach nur kaputt ... ich kann mir ja mal den Spaß machen und drin rum schrauben und Messen will ja schließlich auch was dabei lernen ^^

                  Danke noch mal.

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