ich habe die fqw meiner voxen schon seit längerem zum rumtesten aus dem gehäuse ausgelagert. liegt hinter den lautsprecher auf mdf-brett. ich habe jedoch die weichenteile nicht auf dem mdf befestigt, nur alle bauteile elektrisch verbunden. kann das sein, dass das klanglich gar nicht so gut ist ? entsteht hier auch sowas wie mikrofonie ? fangen die bauteile auch alleine wegen dem signallfluss zum schwingen an oder passiert das nur durch die schallwellen im lautsprechergehäuse ?
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fqw bauteile nicht befestigt
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hallo superhatti,
die fragestellung bedarf IMO einer differenzierteren betrachtung, um sich überhaupt an einer antwort versuchen zu können.
unter mikrofonie (vgl. das mikrofon, welches schall in wechselstrom umsetzt) verstehe ich die mechanisch-elektrische reaktion (in form von schwankungen der bauteilwerte) der FQW-bauteile auf A) luft- und körperschall in form einer intermodulierenden rückkopplung desselben in den signalfluß (mit der folge nichtlinearer dynamischer verzerrungen des hörbaren signals, etwa in amplitude oder group delay) sowie B) auf elektrische schwingungen in form von vibrationen (mit denselben folgeeffekten wie unter A).
ich nehme an, daß in der praxis kondensatoren primär auf luft- und körperschwingungen und spulen primär auf elektrische schwingungen mikrofonisch reagieren.
luftdruckinduzierte mikrofonie (im folgenden vereinfachend kurz "mechanische mikrofonie"="MM") tritt erwartungsgemäß in oder nahe lautsprechergehäusen auf, während elektrisch verursachte ("elektrische mikrofonie"="EM") überall im signalweg entstehen kann.
deine lose herumliegenden FQW-bauteile sind also prinzipiell im selben maße anfällig für EM wie jede weiche, deren träger und bauteile ordentlich befestigt sind (sämtliche seiteneffekte lassen sich in der theorie kaum erfassen). grobmechanische vorkehrungen, wie etwa das festkleben oder verschrauben von spulen (und kondensatoren), helfen wahrscheinlich nicht oder (je nach mechanischer beschaffenheit der spule) nicht sehr, EM zu unterdrücken.
der üblichen mechanischen fixierung der bauteile hingegen traue ich einen ambivalenten effekt auf die MM zu; jedenfalls dürften die realen verhältnisse nur schwer und vor allem schlecht pauschal zu beschreiben sein. während die starre befestigung auf dem bauteilträger die bauteile durch die kraftkopplung an den träger (und das LS-gehäuse) zwar lokal, in relativposition zur box, fixiert, ermöglicht sie aber gleichzeitig die übertragung des köperschalls vom gesamten LS auf die bauteile. kondensatoren, die recht wahrscheinlich insbesondere auf luftdruckschwankungen reagieren, profitieren von der fixierung vermutlich kaum.
mein fazit aus diesen betrachtungen in bezug auf deine frage ist ein recht optimistisches. ich denke nicht, daß das lose herumliegen der FQW-bauteile klangschädliche mikrofonische effekte nennenswert begünstigt.
wie aber kann man allgemein der mikrofonie entgegenwirken? der EM wohl am effektivsten durch bekämpfung der ursachen, z. b. mit backlackdraht- oder vakuumgetränkten spulen (flachbandspulen mögen sich meßtechnisch noch besser verhalten, sind aber IMO indiskutabel teuer). der MM, vielmehr die symptome behandelnd, durch abschottung von luftschall (>einbau der weiche in ein eigenes, geschlossenes gehäuseabteil) und von körperschall (>lagerung des bauteilträgers und/oder der bauteile auf oder in einem - wie auch immer gearteten - dämpfenden medium).
ob's klangrelevant ist? das ist ein anderes kapitel (dem theoretisch kaum beizukommen ist).
gruß
gork
PS: man lese über die "wahrscheinlichs" des oben gesagten nicht leichtfertig hinweg. es handelt sich um eine verquickung von gesicherten fakten und mir richtig scheinenden in- und deduktionen, nicht um eine methodisch solide wissenschaftliche untersuchung ("maha-klausel"). ;-)
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FQW-Drahtverhau oder High-End-Ordnung?
Ich würde mal folgendes annehmen: Eine Weiche außerhalb des Boxengehäuses dürfte schonmal besser sein, da kein unmittelbarer Druck auf die Bauteile entsteht. Desweiteren könnte ich mir vorstellen, daß gegenseitige Einstreuungen von Spulen bei einer "Chaos-Weiche" weniger stark sind als wenn alle Spulen schön sauber nebeneinander sitzen.
Um aber eines im Vorfeld zu sagen:
Mechanisch fixiert sein sollen die Bauteile natürlich schon.
Bin gespannt auf weitere Reaktionen zu diesem Thema
Bis dann ... ConfusionWenn das alles so einfach wäre, dann könnte ich das auch... .
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Die Frequenzweiche alleine ....
Oder anders, verbinde die Freqw. mit dem Verstärker aber trenn die von allen Chasis, und mach dann lauter...
Man habe ich beim ersten mal gesucht was dies sein könnte. Von irgendwo kamm die Musik, die ich gerade abspielte. Aber keins von den Chasis war angeschlossen, nur die Freqweiche.
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Ich behaupte jetzt mal einfach so: es gibt keine Mikrofonie-Effekte (ausgenommen gegenseitige induktive Beeinflussung der Spulen) bei einer Weiche!
Warum?
Weil die Drücke viel zu gering sind, um eine Spule oder einen Kondensator in seinen Werten zu verändern.
Wer mich vom Gegenteil überzeugen will: Bitte nur Messungen, keine Sprüche.
So, und jetzt kratzt mich, schlagt mich, gebt mir Tiernamen...„Audiophile verwenden ihre Geräte nicht, um Ihre Musik zu hören. Audiophile verwenden Ihre Musik, um ihre Geräte zu hören.“
Alan Parsons
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Mikrofonie ist ein Problem bei NF - Übertragern, wenn da hinter hoch verstärkt wird, oder bei Röhren - Verstärkerstufen. Echte Kunst: Trafosymmetrischer, Röhrenbestückter VV in super Mikrofoniearm aufbauen. Wer das kann, kann was.
Bei unseren 0815haudruffundlassgutsein Luft- oder Sonstwasspulen kommt es natürlich auch zu Mikrofonieeffekten, aber die Vermeidung von negativen Auswirkungen derselben ist hier einfach wie nirgendwo. Zum Beispiel könnte man auf das Selberwickeln verzichten, die Weiche nicht in den Reflexkanal legen, auch sollte man die Bassspule nicht direkt auf das Basschassis kleben, aber wer macht das schon...
( Ich finde deshalb das "Brauchtum", die Weiche - weils so schön einfach ist - direkt hinter den Bass zu montieren nicht sonderlich Originell )
Also: Abstand zu dies und das und untereinander halten, Spulen gut befestigen, kucken, ob die Spulen stramm gewickelt sind ( vor allem die letzten 2 - 3 Wicklungen ), notfalls nacharbeiten ( dünnflüssiger Kleber ), und Weiche außerhalb der Box ist eine relativ prima Sache.
@ Mr. E: Schlimm will dich Veräppeln. Spulen sind nämlich Pflanzenfresser!
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Original geschrieben von metal
Die Frequenzweiche alleine ....
Oder anders, verbinde die Freqw. mit dem Verstärker aber trenn die von allen Chasis, und mach dann lauter...
Man habe ich beim ersten mal gesucht was dies sein könnte. Von irgendwo kamm die Musik, die ich gerade abspielte. Aber keins von den Chasis war angeschlossen, nur die Freqweiche.
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Ein Metallkäfig könnte vielleicht einstreunungen in Spulen verhindern, war nur so eine Idee...
Alles Quatsch, Spulen sind Aasfresser! Abgestorbene Schallkrümel und so...
Dann bettet man die Cs in Sand, dann ist der Effekt noch geringer.
Den hab ich auch mal gehört, allerdings in einer komischen Kombination mit angehängten und nicht angehängten Chassis, hab ich schonmal erzählt:
Am Terminal war nur der Bass angestöpselt, die HMT-Einheit nicht, bei den Chassis war's genau andersrum, der TT war abgeklemmt, MTs und HT nicht. Ich hab bei weit aufgedrehtem Verstärker ganz leise Musik aus den MTs, vielleicht auch aus dem HT gehört.
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Der Sand bringt garnichts! Sand ist einfach nur dummsinniger Unfug! Kochsalz könnte men genausogut nehmen oder Pfeffer! Damit wird das Klangbild sogar noch deutlich schärfer!
Helfen würden Pulsfeste Konsemdatoren die verbacken sind und nicht vibrieren. Und vakuumgetränkte Spulen. Dies Effekte sind kaum meßbar und schon garnicht hörbar.
Stahl geht natürlich NICHT weil sich dadurch die Induktivität der Luftspulen beträchtlich ändert, die Kopplung der Spulen zunimmt und das Blech noch kräftig mitschwingt. Bei vollgeschlossenen Spulenkernen (Trafokern, Ringkern) kann man es jedoch verantworten.
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