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WAF = das Unwort im Lautsprecherbau?

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  • Siegfried
    Registrierter Benutzer
    • 09.07.2005
    • 557

    #16
    In dem Hörbuch „Der Kontrabass“ beschreibt Patrik Süskind einen ähnlichen Fall WAF. Hier ist es ein Kontrabass, bei uns sind es LS.

    Ein Gegenstand, der hochwertig Kultur versinnbildlicht wird von den allermeisten Frauen, wenn die Räumlichkeiten es zulassen, gerne gesehen. Ein Flügel z.B. nimmt wesentlich mehr Platz von der Wohnung weg. Dieser Flügel / Klavier wird als Möbelstück betrachtet.
    Das Klavier steht für:
    wir haben / nehmen uns Zeit (weil wir Reich sind und nicht bis zum Umfallen arbeiten müssen und deshalb so abgestumpft sind),
    bei uns lebt mindestens Eine/r die/der musikalisch begabt ist,
    hier wird aktive Hausmusik gepflegt.
    Wir haben Kultur und das ist unser Neidsymbol.

    Ein Schlagzeug ist ja auch ein Musikinstrument. Aber keine Frau möchte dies als Wohnungszierde in die „gute Stube“ integrieren.

    LS sind für viele Frauen ein „Notwendiges Übel“. Man(n) braucht es halt, wenn man(n) nicht das Geld hat ins Konzert zu gehen oder gar eigene Musiker beschäftigen kann. Schließlich war man doch einmal Prinzessin (und jetzt so ein Abstieg – schnell die Lautsprecher hinter die Gardiene, und wenn dies nicht geht, dann ganz kleine Unauffällige).

    Hin und wieder muß ich dem schönen Geschlecht recht geben, wenn der Göttergatte, in Form und Farbgebung, unästhetische Kisten in IHREN Wohlfühlbereich integrieren will.

    Viele Männer, einschließlich ich, können sich auch in der „Werkstatt“ wohlfühlen. Ob da nun Kabel verlegt sind oder nicht ist zweitrangig. Ein Schluck Wein, Augen zu und dann der schöne, saubere, satte Klang – der (Um)Welt entrückt - ein Gedicht.

    Das Weib hat nicht nur ein anderes Raumempfinden, ihr ist der zum Teil überspannte Perfektionismus zuwider. Was braucht der Mann schon wieder neue LS, wir können doch die Nachrichten auch von den alten LS hören.
    „Mein Gemahl sollte sich lieber mehr um die Kinder und um mich kümmern.“

    Deutlicher wird es vielleicht bei der Fotografie.
    Der Mann tüftelt herum und sucht nach der besten Kamera mit hochauflösenden Objektiven. Schleppt schwere Ausrüstung und Stative. Ist unglücklich weil das Bild eine ganz kleine Verzeichnung hat.

    Der Frau ist einfach nur wichtig, dass die Kinder und Tante Erna erkannt werden können und man sich an die damalige Stimmung erinnern kann.
    Es sind einfach andere Prioritäten, die auch ihre Berechtigung haben.

    Ich versuche den WAF mit zu integrieren ohne allzu große Kompromisse einzugehen.
    Musikhören mit kräftiger, voller, auch fetziger Lautstärke kann auch mal sein. Da benötige ich keine 38 cm Chassi in einem 30 qm großen Raum in einer Stand-Kühlschrank großen Box.
    Mir genügt eine S-172AK (modifizierte VIB 170).

    Wichtig ist doch nur, dass alle Freude an der gespielten Musik haben und dies mit optisch ansprechenden Boxen.

    Gruß
    und schönes Wochenende
    Mein Lieblingsradiosender ist www.kontrafunk.radio.de
    Die Boxen "Rosi 102TMT" klingen wie sie aussehen

    Kommentar

    • Gast-Avatar
      krabat

      #17
      Zitat von Siegfried Beitrag anzeigen
      ... Flügel / Klavier wird als Möbelstück betrachtet. ....
      Ein Schlagzeug ist ja auch ein Musikinstrument. Aber keine Frau möchte dies als Wohnungszierde in die „gute Stube“ integrieren.

      ... unästhetische Kisten in IHREN Wohlfühlbereich integrieren will.

      Viele Männer, einschließlich ich, können sich auch in der „Werkstatt“ wohlfühlen. ...
      Das Weib hat nicht nur ein anderes Raumempfinden, ... „Mein Gemahl sollte sich lieber mehr um die Kinder und um mich kümmern.“

      Deutlicher wird es vielleicht bei der Fotografie. ...
      Ein Kalavier lässt sich leichter abstauben! Mich wundert, wie sehr die Geschlechteverteilung auf Rollenklischees noch - oder wieder Bestandteil des Kulturverständnisses ist. Ich kenne keine Dame die einen irgendwie nachvollziehbar "besseren" Einrichtungsstil verträte, als ich. Das ist nicht unbescheiden, sondern ein Bekenntnis zum eigenen Geschmack.

      Aber der Hintergrund des "WAF"-Dings klingt im Zitat ja auch schon an: Machtverhältnisse. Schade! Befreit man sich von den verklemmmten Klischees, kann man beiderseits zufrieden sein mit Boxen, die sich lohnen.

      Zur Fotografie: die beliebten kleinen Diggies starten beim Einschalten immer mit dem Weitwinkel. Jede neue Generation hat einen weiteren Weitwinkel. Portraits mit Weitwinkel machen Froschgesichter wegen einer objektiv (!) falschen Perspektive. Was machen viele Damen? Statt sich mit der Technik auseinanderzusetzen, und also auf die fotografische Perspektive zu achten, setzen sie ein "duckface" (wiki) auf, um den Mangel zu kompensieren. Falsch!

      Genauso ist es mit den Boxen. Der "Wohlfühlbereich" der Frau ist Küche und Nähzimmer.

      Kommentar

      • yoogie
        Registrierter Benutzer
        • 16.03.2009
        • 5817

        #18
        Zitat von Siegfried Beitrag anzeigen
        Mir genügt eine S-172AK (modifizierte VIB 170).

        Wichtig ist doch nur, dass alle Freude an der gespielten Musik haben und dies mit optisch ansprechenden Boxen.
        Hallo Siegfried,

        Wie wahr, wie wahr.
        Deine S-172AK sind der Grund warum hier 2 VIB170AlKe stehen.
        Manchmal denke ich auch, mehr braucht man nicht. Aber manchmal schalte ich auf die Belles um und denke, anders, in vielem besser.

        Zitat von walwal Beitrag anzeigen
        Dann strahlen auch die Schwiegersöhne.
        So in der Art, der andere ist getarnt.
        Du hast einen getarnten Schwiegersohn?
        Na, solange es der Tochter gefällt.
        Viele Grüße aus dem Bergischen Land
        Jörg

        Ab jetzt auch wieder Yamaha, ohne Kickstarter und breitem Lenker

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        • angelralle
          Registrierter Benutzer
          • 19.08.2003
          • 1959

          #19
          Ich bin der Meinung, dass eine gute Beziehung hauptsächlich auf Kompromissbereitschaft aufbaut.
          Um zu dieser Erkenntnis zu kommen, habe ich eine Weile gebraucht, jetzt bin ich alt und schon ewig glücklich verheiratet.
          Meine Frau hat die SOLO 100 lächelnd akzeptiert. Als ich die SOLO nach 6 Jahren unserem Sohn weitergegeben habe, wurde das verständlicherweise wohlwollend gut geheißen.
          Alle Anschaffungen im Zusammenhang mit unseren Hobbys sprechen wir vorher nicht ab, wir sind der Meinung, das man nur einmal lebt und diese Dinge einfach verdient hat. Wir können auch sicher sein, dass wir beide verantwortungsvoll über unser Budget verfügen.
          Ein Mann braucht eine Insel.

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          • Mr.E
            Registrierter Benutzer
            • 02.10.2002
            • 5316

            #20
            Zitat von Siegfried Beitrag anzeigen
            […]
            Musikhören mit kräftiger, voller, auch fetziger Lautstärke kann auch mal sein. Da benötige ich keine 38 cm Chassi in einem 30 qm großen Raum in einer Stand-Kühlschrank großen Box.
            Mir genügt eine S-172AK (modifizierte VIB 170).
            Hast Du schonmal 38er auf 30m² gehört? Ich hab welche auf 21m² gehört. Nur noch geil. Was da rauskommt, bekommt man mit 17ern nicht. Und ich meine nicht den Pegel.

            Ich bin zwar noch Student, aber wenn ich mich mal in einer WAF-behafteten Wohnsituation wiederfinden sollte, dann ist von vornherein klar, daß da 30 oder 38er rumstehen, wenn es vom Platz her irgendwie geht. Später, sofern finanziell möglich, ist ein eigener Audio-Raum im Keller fällig. Soll heißen: keine Fenster, ordentliche Raumakustik, 5.1 mit vernünftigem Kaliber (30er oder 38er), ausreichend Schallschutz. Dann reichen im Wohnzimmer von mir aus auch 17er. Mich würde es nicht stören, mich fürs Musikhören oder Filmeschauen zu verdrücken. Im Gegenteil, ich hab da lieber meine Ruhe, als daß wer weiß wieviele Leute mithören, während ich gleichzeitig dauernd feststellen muß, daß der Raum in irgendeiner Weise stört. Wenn so ein Raum so aussähe, wie ich es mir im Moment vorstelle, wäre ich außerdem garantiert nicht der Einzige, der ihn benutzen würde.

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