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Interessante Untersuchung zu Gehäusevibrationen

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    krabat

    #31
    Zitat von krabat Beitrag anzeigen
    Aus aktuellem Anlass ...
    ... dann noch die gedackte Pfeife für den Innenraum (so ab posting 10 oder so): http://www.hifi-forum.de/viewthread-104-22246.html - tolle Idee, danke!

    Man sieht eine Wirkung auf den Schalldurchtritt, die der von Bitumen weit überlegen ist! Wobei - auf der Passivmembran (grüne Kurve, Wände rot, Schwarz Chassis) ginge Bitumen ja wohl ohneso nicht. Die Resonanzspitzen im Gehäuseschall werden um gut 6dB gedämpft mit sichtbaren Auswirkungen auf den Gesamtfrequenzgang.

    Also heisst es: "Bitumen ade!". Ich wüsste nunmehr nichts hinzuzufügen. Die Ergebnisse der eingangs erwähnten Messungen von Seiten ALler, die daraus abgeleitete Vorstellung über die beteiligten Mechanismen und das Simulationsmodell ergeben in meinen Augen ein überzeugendes Bild. Aus der hoffentlich weitgehend richtigen "Theorie" lassen sich praktische Empfehlungen ableiten, die oben auch erläutert worden sind. Zum Glück muss man sagen, die empfohlenen Arbeiten verlangen bei weitem nicht so viel Engagement wie das Bituminieren, und viel viel billiger geht es auch - mit Doppelnutzen. Nochmal: macht was draus.

    ps: vieleicht ist ja einer von euch Professor und kann eine Bachelor-Arbeit dazu in Auftrag geben?
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    Zuletzt geändert von krabat; 22.10.2012, 23:48.

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    • ALler
      Registrierter Benutzer
      • 10.12.2009
      • 494

      #32
      .... seufts..

      @ krabat:

      ich glaube das mit Passiv-Membrane vs. Rohr wäre besser verständlich, wenn man wüßte, was dabei welcher Kurvenfarbe enstpricht. (Edit: beziehe mich auf Beitrag 30)

      Grüne Kurve würde ich für das BR-Rohr halten.
      Rot dann die Passiv-Membrane ?
      Aber was ist Schwarz ?

      Zitat krabat:
      Versteifungen sind auch im Bitumenfall äusserst sinnvoll!
      Mein Reden. Alu-Bitumen "ohne Streben" habe ich erst gar nicht mit aufgeführt, weil sich bei der untersuchten Gehäusegröße, als nutzlos erwiesen.

      Zitat von Timo:

      ganz grob: werden die materialien schwerer gibt es weniger amplitude.
      Betrachtet auf die Untersuchung

      - in Hobby-Hifi 1/2001 (verschraubte 20mm Schieferplatte)
      - und auf Homepage von F. Hausmann mit 20mm(?) verschraubter Marmorplatte (erst gestern entdeckt, finde auf die Schnelle nicht den Link)
      scheint das mit "weniger amplitude" bestätigt.

      Bei einem eigenen Versuch, jedoch mit kleinem Gehäuse und mit verklebter 18mm Betonplatte, sah es aber nicht viel besser aus, als mit MDF und ein paar Streben.

      Übrigens:

      wenn man sich die Wandmaterial-Messungen bei F. Hausmann ansieht, gibt sich stets ein typischer Peak bei ca. 170Hz.

      Größte Ausdehung des Testgehäuses und Höhe der Wandmuster: ca. 100cm.

      Und nun mal auf erste Stehwelle* umgerechnet .....

      * dabei im Auge behalten: die erste Stehwelle ist mit praktisch nichts aus der Welt zu schaffen (das Grundgehäuse war stark dämmwollgefüllt).

      Grüße von
      ALler

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      • fabi
        Registrierter Benutzer
        • 05.01.2008
        • 1472

        #33
        Das ist eine klassische Aufgabe fuer BEM. Mit einem Laser oder einer Matrix aus Beschleunigungsaufnehmern wird das Gehaeuse abgetastet und das entstehende Abstrahleverhalten als Ballon berechnet - die einzelnen Elemente arbeiten als Elementarquellen. Daraus ergibt sich auch direkt die abgestrahlte Schallenergie, die im Bezug zur abgestrahlten Schallenergie des Chassis gesetzt werden kann. Interpretation der Ergebnisse auf Basis von spektraler Maskierung, auch temporale Maskierung sollte moeglich sein, weil die absolute Phase mitgemessen werden kann. Die Amplitude der einzelnen Gehaeuseteile mag klein sein, die Flaeche ist aber sehr gross und schwingt evtl. gegenphasig zum Chassis. Das ist absolut Standard fuer NVH-Leute, das reicht (hoffentlich!!) nichtmal fuer ne Bachelorarbeit.

        Fuer eine erste Annaeherung sollte eine reine Simulation (FEM) ausreichend sein. AKABAK halte ich fuer ungeeignet, das gibt kein gutes Bild. Die Geometrie hat zu starken Einfluss.

        Gruesse,f

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        • Gast-Avatar
          krabat

          #34
          Zitat von ALler Beitrag anzeigen
          ich glaube das mit Passiv-Membrane vs. Rohr wäre besser verständlich, wenn man wüßte, was dabei welcher Kurvenfarbe enstpricht.
          geändert

          Zitat von ALler Beitrag anzeigen
          * dabei im Auge behalten: die erste Stehwelle ist mit praktisch nichts aus der Welt zu schaffen (das Grundgehäuse war stark dämmwollgefüllt).
          Doch - mit "ton-feile" seine gedackte Innenpfeife ( http://www.hifi-forum.de/viewthread-104-22246.html post #20ff), siehe mein letzter Beitrag.

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          • Gast-Avatar
            krabat

            #35
            Zitat von fabi Beitrag anzeigen
            Das ist eine klassische Aufgabe fuer BEM. ...Das ist absolut Standard fuer NVH-Leute, das reicht (hoffentlich!!) nichtmal fuer ne Bachelorarbeit.

            Fuer eine erste Annaeherung sollte eine reine Simulation (FEM) ausreichend sein. AKABAK halte ich fuer ungeeignet, ...
            AKABAK gibt den absolut ungünstigsten Fall wieder, nämlich dass alle beteiligten Schwinger in die Beobachtungsrichtung abstrahlen, natürlich flächengewichtet.

            Eine Untersuchung wie oben erwähnt gibt es schon, wenn auch rein praktisch, messtechnisch angelegt:

            http://eprints.soton.ac.uk/79101/1/C..._IOA_paper.pdf

            ... übrigens auch dort - die üble "Reso" kommt vom Hohlraum, nicht von der Wand!

            Man muss den Fall ja nicht ad extremo führen, sondern für eine Bachelorarbeit spricht, dass "in der Welt" noch immer die offenbar irrige Vorstellung grassiert, das ärgste wären die Platten-eigen-schwingungen, einschliesslich "Oberschwingungen" und es bräuchte alles in weich und viel Masse etc. Wie so oft wird bei diesem Thema der Stand von 1970 oder davor konserviert. Richtig studierte Ingenieure klöppeln mit handgearbeiteten Klöppeln (wegen der Reproduzierbarkeit) auf selbstgemachten Musterbrettchen herum. Das ist ja fast wie bei "Bändchen = leicht = schnell".

            * Problemdarstellung: Konzeption und Durchführung von Hörversuchen
            * Modellentwicklung zur Ursache des Problems - meinetwegen BEM
            * Ableiten von konstruktiven Methoden zur Verringerung des Problems
            * Musterbau
            * Durchführung statistisch relevanter Hörversuche am konkreten Objekt

            Ich würde eine solche Arbeit einem Tischler nicht anvertrauen.
            Zuletzt geändert von krabat; 23.10.2012, 00:23.

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            • ALler
              Registrierter Benutzer
              • 10.12.2009
              • 494

              #36
              Zitat von ALler:

              (...) * dabei im Auge behalten: die erste Stehwelle ist mit praktisch nichts aus der Welt zu schaffen (...)
              Zitat krabat:

              Doch - mit "ton-feile" seine gedackte Innenpfeife http://www.hifi-forum.de/viewthread-104-22246.html post #20ff, (...)
              Nää, auch damit nicht.
              Ich kann das aus den Messungen jedenfalls nicht erkennen.
              Oder so gesagt: _komplett_ kurrieren tut die Rohrmethode da auch nicht.

              Die Methode mag sich (im möglichen Rahmen) aber als immerhin besser abstimmbar ausweisen als die mit "gerechnetem", aber gleich fest eingebautem IHA.

              Wegen allgemeiner Kritik an den Altvorderen bezüglich Überlegungen zur Bedämpfung von Wandvibrationen sonst:

              - teils war es halt Stand der Technik,
              - die Grundlagenforschung wurde als abgeschlossen angesehen
              - genaueren Erkenntnissen stand der dann viel höhere Aufwand im Weg
              - bzw. der Nutzen daraus schien zu gering
              - anderes verdiente mehr Aufmerksamkeit

              Man sollte der Historie die dennoch gebotene Anerkennung zollen.
              Wiegleich die neuen Erkenntnisse aufgreifen und weiter fortführen.

              Schnellen Gruß von
              ALler

              PS, @ krabat: ist nun besser verständlich mit der Erläuterung zu den Kurvenfarben.

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              • Gast-Avatar
                krabat

                #37
                Zitat von ALler Beitrag anzeigen
                ... _komplett_ kurrieren tut die Rohrmethode da auch nicht.
                Dazu müssten die eingesetzten Rohre weiter sein, also mehr anti-resonante Luft enthalten. Der Effekt ist schon recht brauchbar - jedenfalls brauchbarer als!

                Zitat von ALler Beitrag anzeigen
                Wegen allgemeiner Kritik an den Altvorderen bezüglich Überlegungen zur Bedämpfung von Wandvibrationen sonst:
                ...
                Siehe dort:

                http://www.audiomap.de/forum/topic/1...e/page__st__20

                Man achte auf das drittletzte Posting, von "pico".

                Es geht um Weichfaserdämmplatte. Deren Verwendung sehe ich eher gegen Hohlraumresonanzen, indem sie intern reflektionsmindernd wirkt. Ich sollte das aber nochmal gegenprüfen. Beim Bau schon subjektiv wahrnehmbar macht sie das Gehäuseinnere aber auf jeden Fall weniger hallig, ergo dämpft es den Innenschall doch.

                Zitat: "Ich versuche, ein komplexes System zunächst zu vereinfachen, indem ich quasi ein mechanisches Ersatzschaltbild aufstelle. Danach besteht ein zunächst komplexes, mechanisches System nur noch aus Massen, Federn bzw. Steifigkeiten) und Dämpfung. Aus der Kombination dieser Elemente ergeben sich gedämpfte Resonanzfrequenzen, um die es ja hier geht."

                Das wäre das hier angegebene AKABAK Modell gewesen. Beruflich als Akustik-Ingenieur bei einem bekanntern KFZ-Hersteller tätig hat der zitierte Autor allerdings einen wesentlichen Teil vergessen. Nämlich den kleindimensionierten luftresonanten Hohlraum der Lautsprecherbox. Deshalb sind seine weiteren Ausführungen (die auch ich nicht so recht verstehe, wohl weil er versucht zu einfach zu formulieren) vieleicht für dröhnende Motorhauben zutreffend, nicht aber zwangsläufig auf Boxen übertragbar.

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                • ALler
                  Registrierter Benutzer
                  • 10.12.2009
                  • 494

                  #38
                  krabat schrieb / wegen rohrförmigen Absorbern:

                  Dazu müssten die eingesetzten Rohre weiter sein, also mehr anti-resonante Luft enthalten (...)
                  ... und dann passiert folgendes:

                  - den Rohrdurchmesser zur besseren Wirkung größer und größer gemacht, das verändert irgendwann die Gehäusetiefe (auf deren Stehende Welle der Gegenresonator ja abgetimmt werden soll).

                  Wirkt der Rohrresonatur gut, verengt er aber den Gehäusequerschnitt nach unten.

                  Folglich befindet man sich beim Abstimmen in einem ewigen Taumel sich gegenseitig beeinflussender Faktoren. Und kommt nie zum brauchbaren Ziel. Also es ist so kaum möglich einen Volltreffer zu landen.


                  Wegen Weichfaserplatte (WFP) und Alu-Bitumen Battel anno 2001:


                  ... wer seinerzeit nachweislich besser Wandbedämpft hatte, werfe den ersten Stein




                  Aber nochmal wegen Stehenden Wellen.

                  Weiter oben hatte ich eine Wandvibrationsuntersuchung von "F. Hausmann" erwähnt, über die ich neulich gestolpert war.

                  Das war Quatsch - flasch erinnert.
                  Tatsächlich hätte es "F. Hausdorf" heißen müssen.
                  Und dabei geht es um eine Untersuchung zu Wandmaterial-Vibrationen, die Hausdorf in Elektor Plus 8/1988 veröffentlicht hatte.

                  Hier auf die Homepage von We-Ha ist ein Abdruck der Untersuchung:

                  http://www.hoeffchen.de/?action=Link..._Material.html

                  Der Vibrationspeak verschiedener Wandmaterialen zeigt sich im Bereich ~ 170Hz.

                  Gehäuse-Innenhöhe ca. 100cm

                  Daraus ergibt sich die erste Stehwelle, mit eben ca. 170Hz.

                  Näheres zum Messaufbau dort bitte selber nachlesen (vermutlich ist der Artikel aber allgemein bekannt).

                  Schnellen Gruß von
                  ALler

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                  • Gast-Avatar
                    krabat

                    #39
                    Zitat von ALler Beitrag anzeigen
                    ... wer seinerzeit nachweislich besser wandbedämpft hatte, werfe den ersten Stein
                    ...
                    Das macht ja eh keiner. Was mich an den Hifi-Selbstbau-Leuten schon ein wenig nervt ist die Selbstbeweihräucherung. Jedenfalls fehlt zur Wirksamkeit ihrer weltweit besten Methode aller Zeiten jeglicher messtechnische Nachweis. Man hat Bretter beklopft, und geht davon aus, dass die obskuren Schlussfolgerungen nun auch für eine Box gelten sollen mit Luftanregung. Ganz zu schweigen von einem ehrlichen Vergleich mit alternativen Methoden, die wohl sämtlich einfacher zu realisieren sein dürften. Und dann ist da ja noch die Frage, wieviel ist nötig, damit es nicht stört?!


                    Ich habe zum Spass mal Messungen an einem großen Gehäuse ausgeführt. 15mm Birken-Multiplex, H/B/T = 60/42/30 aussen. Versteifung: Zwischen Tief- und Hochtöner ein Brettchen, dass die Schallwand und die Seitenwände miteinander verbindet, ca 10cm breit. Auf der Rückwand zwei Brettchen die senkrecht auf der Wand stehen und von unten nach oben laufen, mithin Rückwand und Boden/Deckel verbinden, 10cm breit. Plus Weichfaserdämmplatte und Watte aus dem Vollen.

                    Die beiden Tieftöner, 30er, waren gegenphasig angeschlossen und locker gegeneinadergestellt.

                    Im einzelnen schlägt eine Plattenresonanz bei 500Hz durch (Bild 1, rote Kurve, grün zum Vergleich der Woofer allein, 30dB abgesenkt!). Die ist auch beim Klopfen im Spektrogramm sichtbar. Es handelt sich um die Seitenwand unten, frei schwingende Fläche ca 30*30cm^2. Querresonanz des Gehäusehohlraums: 500Hz. Die anderen Wände zeigen bis auf "etwas" um 320Hz und 800Hz und 1.3kHz nichts. Insbesondere die Rückwand ist recht schweigsam.

                    Was ist das "etwas"? Wir wissen es nicht! Beim Beklöppeln der Box fällt auf, dass Plattenresonanzen (Deckel ca 700Hz, obere Seitenwand 800Hz, Rückwand vieleicht! 1.3kHz) wohl gut umherwandern. Es wäre ja nicht zu wundern, wenn die Wände füreinander Sympathie zeigen, wo sie doch so schön zusammenkleben. Nur - die Pegel sind ja doch zu ähnlich - ein Messfehler? Genauso das Gewölk um 300Hz, das aus den Platten nicht erklärbar ist, aber vieleicht aus einer Längenresonanz des Ghäuses - komplett unklar. Messfenster 20ms.

                    Bild 2 zeigt den Vergleich Direktschall gegen Gehäuseschall. Dabei wurde ein frei abstrahlender Woofer gegen beide mitvibrierenden Gehäuse verglichen, gemessen an verschiedenen Positionen um die Boxen herum. Der Woofer (grün) ist um 20db abgesenkt! Nachdem das Reflexrohr nun wirklich dicht war, beträgt der Abstand Gehäuseschall gegen Direktschall demnach 30dB und mehr. Ohne Bitumen, trotz der 30*30cm^2 großen freischwingende Fläche die zudem auf einer Hohlraumresonanz liegt. Das Reflexrohr ist bei weitem (>> 15dB) lauter - habe ich leider nicht gespeichert.


                    Zitat von ALler Beitrag anzeigen
                    Der Vibrationspeak verschiedener Wandmaterialen zeigt sich im Bereich ~ 170Hz.

                    Gehäuse-Innenhöhe ca. 100cm
                    Man muss da mal messtechnisch herangehen, weniger "wie mach ich das nun" - orientiert, sondern mehr so "wissenschaftlich" sag ich mal. Mit ein bisschen Abstand zum Hifi-Gedanken (Gier, woll!), mehr mit der Denke, was denn da nun eigentlich passiert.
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                    Zuletzt geändert von krabat; 24.10.2012, 10:59.

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                    • Gast-Avatar
                      krabat

                      #40
                      Zitat von krabat Beitrag anzeigen
                      ...Das Reflexrohr ist bei weitem (>> 15dB) lauter - habe ich leider nicht gespeichert.
                      Vergleich Rohr offen vs. zu siehe Bild 1. Wieder gegeneinander gestellte Boxen, gegenphasig, damit nur die bösen Schallanteile durchkommen. Das Mikrophon befand sich rund 1m entfernt.

                      Diesmal sind nicht ganz 15dB, aber doch noch 13dB Unterschied aus der Längenresonanz des Rohrs. Mithin ist der gesamte Gehäusetrümmer sehr viel ruhiger als das 10cm-Reflexrohr allein - ohne Bitumen.

                      Ich mach' dann mal Schicht.
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                      • ALler
                        Registrierter Benutzer
                        • 10.12.2009
                        • 494

                        #41
                        Halli,

                        und @ krabat, falls Du mal wieder rein schaust:

                        die Peaks bei den Messungen an den Gehäusewänden oben in Beitrag von 9:30Uhr decken sich offenbar nicht mit der diskutieren Vorhersage, dass sie zu Stehenden Wellen passen müßten.

                        Habe selbst jetzt auch mal ein größers Gehäuse vermessen (per Sensor an 3 Punkten).

                        MDF 18mm
                        Höhe Innenmaß 56cm (Stehwellen bei 300Hz und 600Hz zu erwarten)
                        Tiefe Innenmaß 26cm (Stehwellen bei 660Hz und 1.320Hz zu erwarten)
                        Breite Innenmaß 19cm (Stehwellen bei 900Hz und 1.800Hz zu erwarten)

                        17cm TMT Position ist oben, also da, wo normal der HT sitzen würde.

                        Messung

                        - auf Seitenwand Mitte
                        - auf Seitenwand 10cm von Deckel entfernt
                        - auf Seitenwand 8cm vom Boden entfernt

                        Die Seitenwände sind durch 2 Querbretter ausgesteift (Messung nicht auf den Aussteifungen).

                        Bild 1 ist ohne Dämmwollfüllung, Bild 2 mit Dämmwollfüllung.

                        Mit teils viel Mühe lassen sich die Vibrationspeaks mit den vorgedachten Frequenzen der Stehenden Wellen in Verbindung bringen.
                        Teilweise aber auch gar nicht.
                        Teilweise gibt es eine Senke, wo ein Peak sein müßte.
                        Teilweise gibt es Peaks, die nach "Stehwellen-Lehre" nicht vorhanden sein dürften.

                        Insbesondere variert jeder Messpunkt im Spektrum recht deutlich. (Bei den untersuchen kleinen Gehäusen war die Sache jedenfalls eindeutiger).

                        Da stellt sich die Frage nach dem Grund:

                        - entweder sind die Stehwellen (größeres Gehäuse) noch deutlichen Addierungen oder Subtraktion unterworfen (also das sich teils auch zusätzliche Stehwellen auf neuen Frequenzen bilden während andere teils wegfallen)
                        - oder es spielen doch modale(?) Resonanzen der Platte eine Rolle.

                        Schnellen Gruß von
                        ALler
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                        • fabi
                          Registrierter Benutzer
                          • 05.01.2008
                          • 1472

                          #42
                          Eure "Stehwellentheorie" geht wohl davon aus, dass die Waende unendlich steif sind. Das sind sie natuerlich nicht, deswegen laesst sich ja aussen was messen. Die Impedanz ist also weder unendlich noch vollkommen real, sondern komplex mit vergleichsweise niedrigen Werten. Das Gehause absorbiert also einerseits (Realteil) andererseits aendert es die "virtuellen" Dimensionen je nach kapazitivem oder induktivem Verhalten.
                          Sobald Daemmwolle im Spiel ist aendert sich zusaetzlich die Schallgeschwindigkeit und wird ebenfalls komplex, die Schnelle "hinkt nach" und erzeugt damit evtl. sogar eine leicht wandernde "stehende" Welle, wenn transient angeregt wird.

                          Bedenkt, dass es nicht nur Laengs- und Quermoden gibt, sondern auch schiefe Moden, an die man erstmal nicht direkt denkt.

                          Gruesse!

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                          • Gast-Avatar
                            krabat

                            #43
                            Zitat von fabi Beitrag anzeigen
                            Eure "Stehwellentheorie" geht wohl davon aus, dass ...
                            Bedenkt, dass es nicht nur Laengs- und Quermoden gibt, sondern auch schiefe Moden, an die man erstmal nicht direkt denkt.
                            Danke, dass Du mir die Gelegenheit zur Klarstellung gibst. Es gibt insofern keine eigene Theorie. Nur - bei der Durchsicht vieler, wenn nicht aller amateurhaften bis wissenschaftlichen Untersuchungen zum Thema fällt auf: Störungen aus dem Gehäuse zeigen einen klaren Zusammenhang mit Stehwellen.

                            Nimmt man an, diese Untersuchungen sind repräsentativ, dann hat der Boxenbauer eher ein Problem mit eben diesen Stehwellen, als mit Gehäusevibrationen an sich. Sind die Stehwellen erstmal beseitigt - was jedenfalls laut AKABAK bedeutet auch einen gewissen Tiefbassverlust hinzunehmen, klärt sich das Bild. Die Box "klingt" dann "tot" - aber so muss das ja auch, und man gewöhnt sich dran, schnell!

                            Dann erst treten die geisterhaften Gehäuseverbund-Schwingungen in Erscheinung. Sie sind genauso wie die Stehwellen bedämpft. Denn durch die Dämpfung der Luftschwingungen im Gehäuse wird auch der Anregungsmechanismus für die Gehäuseschwingungen unterdrückt. Ob dann noch weitere teure und aufwändige Maßnahmen erforderlich sind, wird sich im Einzelfall zeigen. Gegebenenfalls könnte eine Problemstelle (bei mir oben rund 500Hz) durch eine einzige gezielte Versteifung komplett beseitigt werden***.

                            Jedenfalls erscheint es grundsätzlich falsch, die Störungen aus dem Gehäuse hauptsächlich durch aufwändige, umfassende Wandbedämpfung unterdrücken zu wollen. Luftdämpfung ist das Mittel der Wahl, Wanddämpfung zweitrangig, eine mögliche Folgemaßnahme in krassen Problemfällen. Bitumen/Alu erscheint mir als "schräge Mode", um das mal aufzugreifen. Hifi Selbstbau treten mit ihrer Weltoptimalmaßnahme sehr selbstsicher auf. Es fehlt aber der Nachweis, dass die "theoretische" Ableitung der Wirksamkeit auch in diesem Anwendungsfall korrekt ist.

                            Leider werden solche Themen immer wieder sehr aggressiv behandelt. Vieleicht weil der eine oder andere schon viel in die vermeintlich optimale Lösung investiert hat. Wenn das Klima dann erst vergiftet ist, stirbt das Thema. Schade.


                            *Versteifung: eine schüchterne 2*2cm^2 Latte wird nicht reichen. Grob überschlägig - bei Vergleich von E-Modul und Durchbiegung etc muss je nach Spannweite schon ein 4*4cm^2 Prengel (Ruhrgebietssprache für Knüppel) aus Echtholz, kein MDF her, um im Gehäuse einen mechanischen Ankerpunkt zu setzen. Stahl ist sinnvoll! Die Verbindung sollte mit zusätzlichen Anleimern großflächig erfolgen.

                            ** Mein Beispielgehäuse hat eine Gesamtoberfläche von rund 1,1 Quadratmetern. Das Reflexrohr einen Durchmesser von knapp 10cm, mithin eine Austrittsfläche von 80cm^2, das sind 0.008qm, weniger als 1%. Trotzdem ruiniert es alle Schalldämmungsmaßnahmen, indem sein Anteil am Geschehen 10-mal größer ist als der des gesamten Restgehäuses (exakt 13dB)! Eine Passivmembran hätte - wenn bei einem 30er Bass überhaupt sinnvoll wohl einen ähnlichen Schalldurchgang, jedenfalls der Größenordnung nach. Trotzdem - das Rohr stört gehörmäßig keineswegs. Man sollte "die Kirche im Dorf lassen".
                            Zuletzt geändert von krabat; 25.10.2012, 10:18.

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                            • Gast-Avatar
                              krabat

                              #44
                              Zitat von ALler Beitrag anzeigen
                              Halli,

                              und @ krabat, falls Du mal wieder rein schaust:
                              ...
                              - entweder sind die Stehwellen (größeres Gehäuse) noch deutlichen Addierungen oder Subtraktion unterworfen (also das sich teils auch zusätzliche Stehwellen auf neuen Frequenzen bilden während andere teils wegfallen)
                              - oder es spielen doch modale(?) Resonanzen der Platte eine Rolle.
                              Klar doch! Was mir als erstes auffällt: Durch die Wolle wird der Schallaustritt über das gesamte Spektrum um 10dB und mehr gedämpft! Wie stark war die reingestopft? Da geht noch mehr, oder? Dann zeigt das AKABAK-Skript, das ich ja zur Verwendung hier gepostet habe durchaus Koppelungen von "Wandvibrationen" (die in AKABAK anders simuliert sind) mit Hohlmoden, die zur wechselseitigen Verschiebung der peaks führen. Dann kann schon ein Loch entstehen, wo zunächst ein Berg vermutet wurde. Was aber nichts anders bedeutet: die Hohlmode ist genauso stark wie die Wandmode.

                              Apropos: wo bekommt man brauchbare Accelerometer?
                              Apropos: ich werde demnächst mit Verbundplatten aus Glas/Stahl-Sperrholz-Glas/Stahl experimentieren.

                              ps: Deine erwarteten Stehwellen bei 300Hz sind klar erkennbar. Kann man gezielt per "ton-feile"s-Deckelpfeifer killen. Die 1kHz sind seltsam. Würde man mal gucken. Stärker aussteifen oder nur ausstopfen? Die Welle scheint sich nach unten auszubreiten, wobei natürlich der peak oben beim Treiber am meisten stört. Eine kleinflächige Maßnahme reicht bestimmt. Ich gehe davon aus, Wolle plus sehr gezielte Maßnahmen gegen die zwei bösen Geister und der Lack kann drauf. Da zeigt sich mal wieder die absolute Überlegenheit intelligent eingesetzter Messtechnik gegenüber theoretischen Epen. Jede Kiste is anners. Aber probier mir zuliebe nochmal mehr Watte, besonders oben am Treiber.
                              Zuletzt geändert von krabat; 25.10.2012, 11:32.

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                              • PeterG
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                                • 12.06.2003
                                • 1350

                                #45
                                Zitat von krabat Beitrag anzeigen

                                Apropos: wo bekommt man brauchbare Accelerometer?
                                Apropos: ich werde demnächst mit Verbundplatten aus Glas/Stahl-Sperrholz-Glas/Stahl experimentieren.
                                .
                                Schau hier: http://www.althen.de/vibrationssenso...ionsaufnehmer/

                                naja brauchst halt nochn ( 3) Messverstärker!

                                MfG
                                Peter
                                Meine Hornlautsprecher

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