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  • Mr.E
    Registrierter Benutzer
    • 02.10.2002
    • 5316

    #31
    Zitat von frogger Beitrag anzeigen
    Den Alsamixer ?
    Bei Ausgabe über JACK sollte der keinen Einfluß haben.

    Zitat von frogger Beitrag anzeigen
    Das Foobar keine Absenkung benötigt deutet auf eine pegelreduzierung irgendwo bei Wine oder Foobar selber.
    Hab ich auch schon überlegt. Ich muß das mal genauer vergleichen, ohne Falterei und dem ganzen Gedöhns.

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    • Mr.E
      Registrierter Benutzer
      • 02.10.2002
      • 5316

      #32
      Hui, den Thread hier hatte ich ja total vergessen.

      Das ist zwar überhaupt nicht mehr aktuell, aber ich kann ja trotzdem mal verraten, was ich damals gemacht hab und ab und zu noch nutze.

      Angefangen hatte es damit, daß ich noch spät nachts laut Musik hören wollte, ohne jemanden zu stören. Also: Kopfhörer. Da hört man aber alles im Kopf, nicht vor sich, wie bei Lautsprechern. Das kann man aber ändern.

      Mit binauraler Synthese. Kurz: Wenn ich weiß, wie sich der Schall aus der Box ändert, wenn er auf meinen Rumpf und meinen Kopf trifft, bevor er danach an mein Trommelfell gelangt, und wenn ich weiß, wie sich der Klang meines Kopfhörers im Zusammenspiel mit meinen Ohren ändert, und wenn ich vielleicht noch ein paar andere Dinge weiß, dann kann ich eine Stereoaufnahme über Kopfhörer so klingen lassen, als käme sie aus Boxen. Dafür brauche ich unterm Strich vier Impulsantworten (IA), die die Übertragung von den Boxen zu meinen Trommelfellen beschreiben, linke Box zu linkem Ohr, linke Box zu rechtem Ohr, usw. In diesen Impulsantworten muß auch drinstecken, wie der Kopfhörer klingt, wenn man ihn auf hat. Man hat dann drei Stereodateien:
      • Musik
      • Impulsantworten für beide Ohren für Schall von 30° links der Mitte
      • Impulsantworten für beide Ohren für Schall von 30° rechts der Mitte

      Alternativ ginge natürlich auch:
      • Musik
      • Impulsantworten für linkes Ohr für Schall von ±30° neben der Mitte
      • Impulsantworten für rechtes Ohr für Schall von ±30° neben der Mitte

      Oder nur die Musik ist Stereo und der Rest in vier Monodateien. In meinem Fall ist es eine Stereodatei pro Schalleinfallsrichtung, linker Kanal für das linke Ohr, rechter für das rechte.

      Man nimmt dann den linken Musikkanal, faltet ihn mit der IA für »linkes Ohr, Schall von 30° links« (30° links heißt eigentlich -30°=330°), dann nochmal mit der IA für »rechtes Ohr, Musik von 30° links«. Dann hat man zwei neue Versionen des linken Musikkanals, mischt die zusammen, aber so, daß nichts übersteuert, und hört sich das mit dem Kopfhörer an. Das klingt dann so, als wäre da links ein Lautsprecher. Mit dem rechten Musikkanal verfährt man analog.

      Jetzt wird die Sache dadurch verkompliziert, daß da auch noch die Eigenschaften eines Raumes und der Lautsprecher in der Impulsantwort stecken und man wie gesagt die Übertragungsfunktion des Kopfhörers kennen muß. Und dann muß man auch noch die Kopfbewegung in Echtzeit erfassen (»Headtracking«) und die Impulsantworten (in Echtzeit) entsprechend ändern, damit die Musik nicht dauernd aus ±30° kommt, sonst klingt das so, als würden sich die Boxen mit dem Kopf mitbewegen, außerdem funtkioniert dann die Lokalisation durch das Gehör (angeblich) nicht mehr so gut. Der Kopf bewegt sich permanent minimal, damit sich die Klangfarben ändern und das Gehirn aus diesen Änderungen Richtungsinformationen berechnen kann (stark vereinfacht). Diese Kopfbewegungen sieht man nicht, aber sie sind angeblich da. Ohne Headtracking soll die binaurale Synthese nicht stabil funktionieren, das Gehör merkt dann, daß da etwas nicht stimmt und man hört den Schall doch wieder aus dem Kopf, oder irgendwie falsch.

      Binaurale Synthese richtig zu machen, ist ein riesiger Aufwand.

      Allerdings hab ich etwas andere Erfahrungen gemacht: Ich hab Impulsantworten im Internet gefunden, die zufällig zu meinen Kopfhörern und »mir« (meinem Kopf, meinem Rumpf, …) passen. Damit und mit JACK und jconvolver (und VLC, unter Linux) hab ich mir eine binaurale Synthese gebastelt, die kein Headtracking benutzt. Wenn ich den Kopf drehe, dann bleibt das stabil, die »virtuellen Schallquellen« drehen sich sauber mit. Nicht nur das fehlende Headtracking ist falsch, die Impulsantworten wurden in einem RAR aufgenommen. Ich höre damit also Musik im RAR. Das klingt angeblich total mies. Mit meinem Gebastelt klingt Musik auch grauenhaft, aber aus einem anderen Grund: Die für die Impulsantworten verwendeten Lautsprecher waren kleine Boxen von Tannoy. Ich benutze mein Gefrickel nur, um mir ab und zu Filme in 5.1 anzusehen. Da stört der baßarme Klang dieser Tannoys nicht. Mir fällt auch nicht auf, daß die Wiedergabe im RAR irgendwie seltsam klingen würde. In einem der Harry-Potter-Filme gibt es eine Szene, in der mehrere Leute mit Besen über die Themse fliegen, die hat man dann um sich herum. Das klingt ziemlich beeindruckend, nicht nur beim ersten Anhören.

      Aber wie gesagt, für Musikwiedergabe reicht die Qualität leider nicht. Schade, ich hätte hier die komplette Herr-der-Ringe-Musik in 5.1/24bit/48kHz, neun Stunden … Anscheinend sind die Anforderung bei Filmen anders, weil da mehr Sprache und Geräusche vorkommen und die Musik in den Hintergrund rückt. Außerdem ist man bei Filmen wohl den miesen Klang heutiger Glotzen gewohnt.

      Ich hab neulich einen Rundfunkpodcast an meinem Rechner gehört, über die Vox200. Krass, wieviel Spaß Rundfunk eigentlich machen kann, obwohl es nur Sprache ist. Saubere (Sprach-)Aufnahmen sauber wiedergegeben haben einfach etwas. Hat leider Seltenheitswert.

      Aber nochmal zurück zum Thema binaurale Synthese: Das dürfte noch geiler sein als VR-Brillen, wenn man es richtig macht. Bei VR-Brillen hat man immer ein Displaybild, das vermutlich nie ganz echt aussieht. Bei binauraler Synthese hat man Schall, der von »echtem« Schall nicht zu unterscheiden ist. Aber das hinzubekommen ist wie gesagt irre aufwendig. Dafür muß man viel messen, und man braucht viel Rechenleistung. Heutige Handys könnten das höchstwahrscheinlich nicht wiedergeben. Aber rein prinzipiell dürfte akustische virtuelle Realität viel näher an die Realität kommen als visuelle.

      Kommentar

      • Daimonion
        Registrierter Benutzer
        • 02.09.2015
        • 56

        #33
        Hört sich interessant an und ich denke die Leute von Occulus und Co. werden irgendwann auch auf den Zug aufspringen. Müssen sie ja irgendwie weil der Sound zu den VR-Bildern aktuell ja gar nicht passt.

        Cooler Ansatz auf jeden Fall.

        Kommentar

        • Mr.E
          Registrierter Benutzer
          • 02.10.2002
          • 5316

          #34
          Zitat von Mr.E Beitrag anzeigen
          […] für Musikwiedergabe reicht die Qualität leider nicht. Schade, ich hätte hier die komplette Herr-der-Ringe-Musik in 5.1/24bit/48kHz, […]
          Vielleicht muß ich mich da korrigieren. Ich hör’s mir gerade nochmal an, ganz so schlecht, wie ich es in Erinnerung hatte, klingt es gar nicht.

          Richtig gut funktioniert Q-Sound damit (Roger Waters, Amused To Death). Klingt beeindruckend.

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