Hi Paradise,
die Aussagen auf der Seite acousense klingen auf den ersten Blick glaubwürdig. Leider werden Behauptungen aber nicht bewiesen sondern es werden vorwiegend Gerüchte wiederholt.
Wenden wir uns den Frequenzspektren zu, die beweisen sollen, dass die Platte besser ist.
Ob man die über 22 kHz fehlenden Frequnzen wahrnimmt oder nicht möchte ich jetzt gar nicht thematisieren. Ich möchte nur zeigen, dass die Leute von acousense noch Nachhilfe in Signalanlyse brauchen, denn sonst hätten Sie keine so widersprüchlichen "objektiven" Daten präsentiert zum "Beweis" ihrer Thesen:
die Aussagen auf der Seite acousense klingen auf den ersten Blick glaubwürdig. Leider werden Behauptungen aber nicht bewiesen sondern es werden vorwiegend Gerüchte wiederholt.
Wenden wir uns den Frequenzspektren zu, die beweisen sollen, dass die Platte besser ist.
- Die Aufnamhe erfolgte nach Aussage von acousense mit einer Abtastrate von 96 kHz und 24 bit und wurde dann im Rahmen des Masterings auf 192 kHz aufgeblasen. Dabei muss aber irgendwas schief gegangen sein, denn der Master enthält laut dem bunten Bildchen links oben Frequenzen > 48 kHz - die gar nicht aufgenommen wurden. Bei etwa 64 kHz setzt ein kontinuierliches Rauschen ein, dessen Pegel zu hohen Frequenzen hin ansteigt - das gehört da nicht hin
- Besonders auffällig sind die 2 weißen "Spitzen" bei ca. 5 und 10 Sekunden, die bis über 48 kHz noch "weiß" sind, also einen hohen Pegel beistzen. Die Aufnahme kann aber nur Signale bis 48 kHz enthalten, das ist also signaltheoretischer Unsinn. Es gibt auch nur sehr wenige Mikrofone auf der Welt die bis zu so hohen Frequenzen einen einigermaßen linearen Frequenzgang haben (z.B 1/8" B&K). Solche Mikrofone mit so kleinen Membranen haben nicht nur die Eigenschaft, dass sie sehr hohe Töne aufnehmen können, sie haben auch die Eigenschaft, dass sie sehr laute Töne aufnehmen können - weil sie nämlich extrem unempfindlich sind (= wenig mV pro Schalldruck). Das bedeutet aber, dass sie relativ stark Rauschen - nicht unbedingt im Sinne von High Fidellity
- Schauen wir uns nun die Frequenzanalyse der Schallplatte an. Auf den ersten Blick sieht sie sehr ähnlich aus.
Ein Tonabnhmersystem, das bis 60 kHz einen linearen Frequenzgang hat kenne ich nicht. Genau das aber suggeriert das Bild, da die ersten beiden weißen Spitzen sehr ähnlich wiedergegeben werden.
Auffällig ist, dass der Rauschteppich am oberen Ende des Diagramms eine andere Färbung hat, die einem höheren Pegel entspricht. Der gesamte Bereich bis ca. 22 kHz ist ständig mindestens grün hinterlegt, während der Master nur eine kleinen grünen Saum hat und zum Ende hin (> 80 sec.) sogar ganz schwarz wird). Bei 42 kHz trat irgendwo (beim Schneidstichel oder beim Abtaster oder, oder, oder eine Resonanz auf, denn auch dort befindet sich deutlich mehr Energie als im Master.
Daraus folgt: die Schallplatte fügt dem Master Rauschen hinzu. Wer das mal bei einer CD gemacht hat wird feststellen, dass das Klangbild dadurch "luftiger" erscheint. - Die Frequenzanalyse der CD ist oberhalb von 22 kHz komplett schwarz wie zu erwarten war. Auffällig ist, dass der Anfang VÖLLIG anders dargestellt ist als beim Master (-> dass muss ein völlig anderes Signal sein), außerdem gibt es auch hier eine "Rasúschschleppe" am Ende des Stückes, die nun überhaupt nicht zu erklären ist - außer durch eine fehlerhafte Umrechnung von 1923 auf 44.1 kHz und/oder durch eine fehlerhafte Messung/Analyse des wiedergegebenen Signals.
Ob man die über 22 kHz fehlenden Frequnzen wahrnimmt oder nicht möchte ich jetzt gar nicht thematisieren. Ich möchte nur zeigen, dass die Leute von acousense noch Nachhilfe in Signalanlyse brauchen, denn sonst hätten Sie keine so widersprüchlichen "objektiven" Daten präsentiert zum "Beweis" ihrer Thesen:
- Es fehlt eine Skala was die Daten bedeuten (und ob es sich um Pegel oder Amplituden handelt)
- Es wäre wesentlich vernünftiger gewesen, das Frequenzspektrum so darzustellen wie man es empfindet, nämlich mit einer logarithmischen Frequenzachse. Ansonsten stimmt nämlich die optische Wahrnehmung nicht mit der akustischen Wahrnehmung überein und man kann (und soll hier offensichtlich) zu falschen Schlüssen kommen.
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