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Geschlitzte Membran

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  • Krebs
    Registrierter Benutzer
    • 16.02.2009
    • 69

    Geschlitzte Membran

    Hallo,

    was denkt ihr über die "geschlitzte Membran" eines ScanSpeak Revelators?

    Macht es Sinn?

    "Beide Modelle nutzen die berühmten Chassis mit den geschlitzen Papierkonussen des dänischen Herstellers Scan Speak. Sicher keine schlechte Wahl. Die Qualitäten dieser Chassis sind unbestritten, und zudem sind deren Papiermembranen leichter zu beschalten als die ebenfalls populären Keramik- oder sonstigen Hartmembrankonusse. Zum einen ist Papier hinsichtlich seiner Eigendämpfung das bessere Chassismaterial, als die zu hartem Eigenklang neigende Keramik. Letztere muss zudem noch stärker über die Frequenzweiche entzerrt werden, damit es nicht auch noch entsetzlich klirrt. Zum anderen soll die asymmetrische Schlitzung der Membranen (Bild 2 unten) das Resonanzverhalten weiter verbessern. Ein Blick auf die (ungefilteten) Frequenzschriebe auf der Scan Speak Seite weist denn auch alle verwendeten Chassis als sehr gutmütige Gesellen aus, die leicht zu "erziehen" sein sollten." Quelle: http://www.frank-landmesser.de/hoer_...her_gamut.html

    das leben ist kurz, nutzen wir es.
  • UweG
    Registrierter Benutzer
    • 29.07.2003
    • 5607

    #2
    Im Gegensatz zu irgendwelchen auf die Membrane aufgepinselten Mustern kann ich mir die physikalische Wirksammkeit hier sehr gut vorstellen. Die Sache funktioniert folgendermaßen: Man habe einen Lautsprecher mit steifer Membran, d. h. hoher erster Eigenfrequenz, egal ob Pappmembran, Alu oder sonstwas. Die steife Membran verhält sich bei niedrigen Frequenzen vorbildlich, zeigt aber am oberen Übertragungsende einen ausgeprägten Resonanzpeak. Bekanntermaßen schwingen bei dieser Resonanz die Außenteile der Membran gegenphasig zur Membranmitte mit Antrieb. An der Schwingung ist also quasi die gesamte Membran mit Schwingspule als Masse und/oder Feder beteiligt. Da die Resonanzfrequenz sehr hoch ist, muss das System also extrem steif sein. Nich einmal die dicke, über den vollen Umfang aufgeklebte Gummisicke schafft es, die Resonanz 100% wirksam zu unterdrücken.
    Durch die Schnitte in die Membran wird das System aber aufgebrochen. Die tangentialen Zugspannungen an der Membranaußenseite müssen komplett über die Klebestellen übertragen werden. Wenn der Kleber eine ordentliche Eigendämpfung besitzt, wird sich diese auf das ganze System übertragen. Die Lage der Membranresonanz wird sich zwar etwas nach unten verschieben, weil der Kleber weicher ist als das Membranmaterial (und auch noch ein wenig mehr Masse hinzukommt), da die Schlitzbreite aber sehr klein ist im Vergleich zum Membranumfang, bleibt die Resonanzfrequenz weiterhin hoch, was ja auch so sein soll.
    Für Show halte ich den Umstand, dass die Schlitze in einem so hübschen Muster gelegt sind und so weit nach innen in die Membran hineinreichen. Für die Funktion hätte es vermutlich gereicht, wenn ein paar Schlitze von der Membranaußenseite ein Stück nach innen gehen würden.
    Boxsim ... wenn Lautsprechersimulation gelingen soll.

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    • Calvin
      Registrierter Benutzer
      • 05.10.2003
      • 416

      #3
      Hi,

      nur mal ne Frage: Es wird immer von Schlitzen geredet. Ich habe den Eindruck, daß es keine durchgängigen Schlitze sind, die wieder mit einer Masse zugeklebt werden, sondern daß es sich um eingepresste Sicken handelt, in die eine Masse eingefüllt ist. Bei richtigen Schlitzen müsste die Klebemasse ja auf der Rückseite der Membran sichtbar sein. Ist das so?

      jauu
      Calvin

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      • walwal
        Registrierter Benutzer
        • 08.01.2003
        • 27563

        #4
        Der ist laut Tests bei Zaph sehr gut.

        Comments: Exceptionally well engineered driver in all areas. Uses Scan Speak's proprietary slit cone construction to control breakup nodes. Strong and well ventilated frame. Very low harmonic distortion and smooth, extended frequency response. Lots of copper in the motor is reflected in the impedance curve and overall performance. Not a whole lot to complain about here except for the high price. Needs a slightly larger enclosure than one could hope for. Expensive, but much higher on the value scale than any other +$200 woofer. Tested June 2006.



        Mich stört der Anstieg über 1000 Hz. Mitten im Nutzbereich.
        „Audiophile verwenden ihre Geräte nicht, um Ihre Musik zu hören. Audiophile verwenden Ihre Musik, um ihre Geräte zu hören.“

        Alan Parsons

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        • hreith
          Registrierter Benutzer
          • 31.07.2004
          • 608

          #5
          Hi Calvin,

          dazu gabs mal irgendwo in den unendlichen Weiten des web Beiträge. Ich kann mich auch an Bildeer udn Messungen von jemanden erinnern, der einen normalen Treiber mit dem Messer und Uhu traktiert hat und damit die Messwerte verbessern konnte.

          Hi walwal,

          theoretisch müsste eine unendlich steife Membran ab der Kreisfrequenz (krm) durch die einsetzende Bündelung einen um 6dB/Okt ansteigenen Verlauf haben. Das ist bei üblichen (Tief-)Mitteltönern so um die 1kHz. Die Filterwirkung der Schwingspulinduktivität begrenzt diesen Anstieg dann etwas.
          Kann man diesen Anstieg nicht messen, dann scheint der Treiber in Partialschwingungen aufzubrechen was die effektive Membrangröße reduziert oder den Pegel durch gegenphasige Bewegungen teilweise auslöscht.
          Ob man ein solches Verhalten dann als besser oder schlechter bezeichnet, kommt auf die Wünsche an.

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          • doctrin
            Registrierter Benutzer
            • 06.05.2006
            • 2786

            #6
            Der hermes hatte es doch vergeblich mit dem Al130 versucht...wirklich Erfolge kann man beim händischen Zerschnibbeln von Blech bestimmt nicht erwarten. Da gehört schon etwas mehr Präzision dahinter.
            Die Frage ist ob man denn wirklich dieses Zerschnibbeln benötigt...
            Bradley Manning verdient den Friedensnobelpreis.

            Rette deine Freiheit . De

            Du bist Terrorist!!!

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            • Peter K
              Registrierter Benutzer
              • 18.10.2000
              • 927

              #7
              Hallo,
              ein paar Einwände, Euere Ehren.....
              Zitat von hreith Beitrag anzeigen
              theoretisch müsste eine unendlich steife Membran ab der Kreisfrequenz (krm) durch die einsetzende Bündelung einen um 6dB/Okt ansteigenen Verlauf haben.
              Das ist so nicht richtig, oberhalb krm wird der Strahlungswiderstand konstant, was zu einer um 12 dB/Oct. abfallenden Schalleistung oberhalb krm führt. Im günstigsten Fall kann der 6 dB-Anstieg durch Bündelung das gerade soeben ausgleichen.

              Das ist bei üblichen (Tief-)Mitteltönern so um die 1kHz. Die Filterwirkung der Schwingspulinduktivität begrenzt diesen Anstieg dann etwas.
              Incl. der 6dB-Weiche durch die Schwingspuleninduktivität ist der Energieabfall oberhalb krm sogar eher 18 dB,das kann die einsetzende Bündelung dann nicht mehr ausgleichen.

              Kann man diesen Anstieg nicht messen, dann scheint der Treiber in Partialschwingungen aufzubrechen was die effektive Membrangröße reduziert oder den Pegel durch gegenphasige Bewegungen teilweise auslöscht.
              Ich meine, es ist genau anders herum:
              Verhält sich die Membran noch annährend wie die ideale, unendliche steife Membran, dann MUSS es einen Abfall oberhalb krm geben, Membranen, die aber dann schon aufbrechen oder Teile abkoppeln und dann eine kleinere Abstrahlfläche haben, werden den Anstieg zeigen...


              Gruß
              Peter Krips

              Kommentar

              • Krebs
                Registrierter Benutzer
                • 16.02.2009
                • 69

                #8
                hallo,

                ich wieder .

                habe mir vor ein einigen wochen ein paar "alte pappen" gekauft, vintage, aber nichts besonders, und nun würde ich gerne mal probieren, die membran teils "zu zerschneiden", ähnlich wie es hier "gezeigt" wird:

                http://www.diyaudio.com/forums/showt...hreadid=141325
                http://www.diyaudio.com/forums/showt...56#post1653556

                ich frage mich, welchen "kleber" ich nehmen sollte, um die schnitte wieder zu "verschließen"?

                vielleicht wäre eine art "dauerelastischer" kleber vernünftig . oder "silikon". oder sollte man alleskleber nehmen?

                meßequipment ist vorhanden, um vorher-nachher messungen machen zu können. leider ist es nichts ausgefeiltes. zur zeit messe ich mit speakerworkshop. aber das prog ist sehr begrenzt. im grunde kann man behaupten, daß ich keine "aussagekräftigen" messungen machen kann.

                zudem muß ich gestehen, ich würde mich wohl nicht trauen, daß mit meinen b200 zu machen. wobei, wenn man positive ergebnisse hat ...

                noch mal ein bild, welches ich aus einem verlinkten thread genommen habe.


                das leben ist kurz, nutzen wir es.

                Kommentar

                • VISATON
                  Administrator
                  • 30.09.2000
                  • 4468

                  #9
                  Diese Versuche habe ich auch schon mal gemacht. Es funktioniert tatsächlich, aber man muss genau wissen, wo man schneidet, weil man die Struktur der Membran völlig durcheinander bringt. Als Kleber sollte man einen Dauerelastischen nehmen (z.B. Silikon).
                  Admin

                  Kommentar

                  • hreith
                    Registrierter Benutzer
                    • 31.07.2004
                    • 608

                    #10
                    Man muss unterscheiden, ob man den Verlauf der abgestrahlten Energie oder (durch Einbeziehung der Bündelung) den Pegelverlauf auf Achse betrachtet. Und die Bündelung ist auf einer unendlichen Schallwand anders als am Ende eines unendlich langen Rohres. Im "Sahm HiFi-Lautsprecher" gibts dazu ein paar Formeln und Bildchen. Meine Ausgabe ist schon aus 1982 und da ist es auf Seite 62.
                    Im Beispiel mit Rm=13cm und der Einbeziehung der Bündelung steigt der Frequenzgang auf der unendlichen Schallwand um die 1kHz erst an und knickt dann ab ca 5kHz mit 6db/Okt weg. Am langen Rohr ist der Pegel unter kr=1 natürlich entsprechen kleiner und der "Mittenbuckel" entsprechend ausgeprägter.

                    Kommentar

                    • Peter K
                      Registrierter Benutzer
                      • 18.10.2000
                      • 927

                      #11
                      Hallo,
                      Zitat von hreith Beitrag anzeigen
                      Man muss unterscheiden, ob man den Verlauf der abgestrahlten Energie oder (durch Einbeziehung der Bündelung) den Pegelverlauf auf Achse betrachtet. Und die Bündelung ist auf einer unendlichen Schallwand anders als am Ende eines unendlich langen Rohres. Im "Sahm HiFi-Lautsprecher" gibts dazu ein paar Formeln und Bildchen. Meine Ausgabe ist schon aus 1982 und da ist es auf Seite 62.
                      schon richtig, aber wenn wir uns über grundsätzliches Treiberverhalten unterhalten, dann bin ich schon von der unendlichen Schallwand bzw. DIN-Schallwand ausgegangen, und nicht vom unterschiedlichen Verhalten auf beliebigen Schallwänden.

                      Im Beispiel mit Rm=13cm und der Einbeziehung der Bündelung steigt der Frequenzgang auf der unendlichen Schallwand um die 1kHz erst an und knickt dann ab ca 5kHz mit 6db/Okt weg. Am langen Rohr ist der Pegel unter kr=1 natürlich entsprechen kleiner und der "Mittenbuckel" entsprechend ausgeprägter.
                      Hier mal eine eigene Messung eines 170ers, der in etwa den Membrandurchmesser hat, auf DIN-Schallwand, 30 cm Abstand, 0 und 30 Grad....

                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: SCREEN-ITT170er.jpg
Ansichten: 1
Größe: 54,3 KB
ID: 607883

                      Gruß
                      Peter Krips

                      Kommentar

                      • Calvin
                        Registrierter Benutzer
                        • 05.10.2003
                        • 416

                        #12
                        Hi,

                        ja sind sie nun geschlitzt und zugeklebt die Scans oder angeritzt und aufgefüllt?

                        Calvin

                        Kommentar

                        • hreith
                          Registrierter Benutzer
                          • 31.07.2004
                          • 608

                          #13
                          Hi Peter,

                          es geht in dem Buch um das grundsätzliche Verhalten eines idealen Treibers.

                          Kommentar

                          • Fred'l
                            Registrierter Benutzer
                            • 11.03.2007
                            • 256

                            #14
                            ja sind sie nun geschlitzt...
                            Wobei noch "geschnitten" (und verklebt) denkbar wäre, was für die Struktur- oder Flächen-Unterbrechung der Membran schon reichen sollte...
                            (seltsam... dass es davon keine vergrößerten Bilder gibt...)
                            Zuletzt geändert von Fred'l; 01.04.2009, 20:24.

                            Kommentar

                            • Peter K
                              Registrierter Benutzer
                              • 18.10.2000
                              • 927

                              #15
                              Hallo,
                              leider wirft der Herr Sahm da zwei Dinge durcheinander:
                              Im oberen Diagramm wird der Verlauf der Schallleistung gezeigt (davon sprach ich übrigens oben auch), im unteren Verlauf dann der Schalldruckverlauf incl. Bündelung. Das sind zwei unterschiedliche Baustellen.
                              Selbst ohne Bündelungseffekte fällt der Schalldruck oben nicht mit 12 dB, da der meiste Schalldruckverlust ausser Winkel passiert. Gemittelt sind es dann die 12 dB Schallleistungsabfall.
                              Mein Informationsstand ist, daß beim Schalldruckverlauf die Bündelung den Schalldruck auf Achse im günstigsten Fall noch einen Weile linear halten kann. Dennoch ändert das auch nichts an dem 12 dB-Abfall der Schalleistung.
                              Und genau an diesem Umstand kranken so gut wie alle 2-Weger, die dann zu allem Überfluss auch noch mit Linkwitzweichen beschaltet werden, die nochmals die abgestrahlte Schallenergie im Übernahmebereich reduzieren.
                              Derartige Diffusfeld-Badewannen sind nicht mein Ding.....

                              Zitat von hreith Beitrag anzeigen
                              Hi Peter,

                              es geht in dem Buch um das grundsätzliche Verhalten eines idealen Treibers.
                              Gruß
                              Peter

                              Kommentar

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