Hallo,
in vielen Threads werden mit BoxSim Dinge simuliert, die das Programm nicht leisten kann. Ich sage ausdrücklich, dass BoxSim ein hervorragendes Simulationstool ist und habe größten Respekt vor Uwes Arbeit. Schon vor vielen Monaten saß ich mit Uwe beim Forumstreffen zusammen und er weiß, dass ich BoxSim schätze. Wir redeten über die Chancen und Möglichkeiten von BoxSim, aber auch über die Grenzen. Beispielsweise ändert sich der Energiefrequengang, wenn einfach die ganze Anordnung um 45° gedreht wird. Selbstverständlich ist das in der Praxis nicht der Fall, in der Simulation aber dem vergleichsweise einfachen Algorithmus geschuldet. BoxSim rechnet mit Konusstrahlern oder Kalotten, deren Abstrahlverhalten idealen Kolbenstrahlern angenähert ist und über Versuche optimiert wurde. Das funktioniert erstaunlich genau! Aus der Praxis ist bekannt, dass sich das Abstrahlverhalten beim Einsatz gleicher Chassis praktisch nicht ändert: Wird eine Box beispielsweise einmal mit Lautsprecherchassis der W-Serie und einmal mit Chassis der AL-Serie aufgebaut, so ändert sich das Abstrahlverhalten im relevanten Übertragungsbereich der Chassis bei gleicher Trennfrequenz praktisch nicht.
Daraus ergeben sich aber auch ein paar Schwierigkeiten: Alle Schallstrahler, die nicht im Kolbenförmigen Arbeitsbereich als Kalotte oder Konus arbeiten, können nicht sonderlich genau simuliert werden. Darunter fallen etwa Breitbänder, die Hochtonanteile wiedergeben sollen, Treiber-Horn-Kombinationen oder etwa Bändchenhochtöner.
Weiter simuliert BoxSim die Frequenzgänge in unendlicher Entfernung. Das ist für die Rechnung ziemlich einfach und in der Praxis leicht dadurch zu erreichen, dass der Abstand des Mikrofons zur Lautsprecherbox viel größer ist, als der Abstand der einzelnen Schallquellen zueinander. Chassiskombinationen, bei denen der Abstand untereinander jedoch gerade entscheidend ist, wie etwa im Car-Hifi-Bereich, können prinzipbedingt nicht richtig simuliert werden. Das ist kein Fehler von BoxSim, sondern schlichtweg im Anwendungsbereich nicht vorgesehen.
BoxSim rechnet mit den Daten einer hinterlegten Datenbank. Das Ergebnis kann immer nur so genau sein, wie die eingegebenen Daten. Auch nach gründlicher Statistikarbeit, kann der zu Grunde liegenden Datensatz immer nur den Durchschnitt/Median aller gemessenen Chassis darstellen. Das gekaufte Chassis wird vom Datensatz immer abweichen. Da Visaton eine Firma mit ISO9001 Zertifizierung ist, gehen wir mal davon aus, dass das Qualitatsmanagement in Ordnung ist, bewußt sein sollte man sich der Tatsache jedoch insbesondere bei Chassis wie Magnetostaten, Breitbändern usw...
Was bleibt? Mir scheint, sehr viele User verbringen inzwischen viel Zeit vor BoxSim. Das ist in sofern erfreulich, als dass mit wenige Einarbeitungszeit hervorragende Weichen für Standardkombinationen gestrickt werden können. Selbst unerfahrene Selbstbauer können nach ein paar Tagen Weichen erstellen, die auch Profis nicht aus dem Ärmel schütteln.
Es gibt jedoch einen Grund, dass eben jene Profis nicht ausschließlich simulieren. Die Simulation sollte (wie in jedem anderen Ingenieurbereich) stets als Vorstufe zum Prototypen gesehen werden. Anschließend wird das optimierte Ergebnis aufgebaut, vermessen, angehört und bewertet. Mit diesem ersten Durchlauf hat der Entwicklungsprozess begonnen, er ist der Anfang, nicht das Ende. Lautsprecher werden für die Ohren gebaut, nicht für das BoxSim-Projekt.
-> Steckt die Zeit in Spanplatten, Prototypen und Chassis, lasst die Kreissäge schnurren und die Lötkolben rauchen. Baut die Sachen auf, hört sie euch an: Viele hochinteressante Projekte wären nur mit Simulationen nie entstanden.
Traut ihr den Ohren nicht, ladet euch ARTA herunter. Mit einer einfachen Test-CD mit rosa Rauschen und dem Spektrum-Analyzer läßt sich schon soviel sagen, dass eine Optimierung im Hörraum weit über die Grenzen von BoxSim hinaus möglich ist. Gegenüber dem Raum, den Toleranzen von Chassis, Abstrahlverhalten und Hörabstand schmelzen die dBs der Mikronfon- und Soundkartenabweichung von Behringer und MAudio dahin wie Schnee in der Mittagssonne. Kalibrierte Mikrofone gibt es billig etwa bei Hifi-Selbstbau. Ein bisschen Mühe muss man sich schon machen.
Nichts für Ungut,
fabi
in vielen Threads werden mit BoxSim Dinge simuliert, die das Programm nicht leisten kann. Ich sage ausdrücklich, dass BoxSim ein hervorragendes Simulationstool ist und habe größten Respekt vor Uwes Arbeit. Schon vor vielen Monaten saß ich mit Uwe beim Forumstreffen zusammen und er weiß, dass ich BoxSim schätze. Wir redeten über die Chancen und Möglichkeiten von BoxSim, aber auch über die Grenzen. Beispielsweise ändert sich der Energiefrequengang, wenn einfach die ganze Anordnung um 45° gedreht wird. Selbstverständlich ist das in der Praxis nicht der Fall, in der Simulation aber dem vergleichsweise einfachen Algorithmus geschuldet. BoxSim rechnet mit Konusstrahlern oder Kalotten, deren Abstrahlverhalten idealen Kolbenstrahlern angenähert ist und über Versuche optimiert wurde. Das funktioniert erstaunlich genau! Aus der Praxis ist bekannt, dass sich das Abstrahlverhalten beim Einsatz gleicher Chassis praktisch nicht ändert: Wird eine Box beispielsweise einmal mit Lautsprecherchassis der W-Serie und einmal mit Chassis der AL-Serie aufgebaut, so ändert sich das Abstrahlverhalten im relevanten Übertragungsbereich der Chassis bei gleicher Trennfrequenz praktisch nicht.
Daraus ergeben sich aber auch ein paar Schwierigkeiten: Alle Schallstrahler, die nicht im Kolbenförmigen Arbeitsbereich als Kalotte oder Konus arbeiten, können nicht sonderlich genau simuliert werden. Darunter fallen etwa Breitbänder, die Hochtonanteile wiedergeben sollen, Treiber-Horn-Kombinationen oder etwa Bändchenhochtöner.
Weiter simuliert BoxSim die Frequenzgänge in unendlicher Entfernung. Das ist für die Rechnung ziemlich einfach und in der Praxis leicht dadurch zu erreichen, dass der Abstand des Mikrofons zur Lautsprecherbox viel größer ist, als der Abstand der einzelnen Schallquellen zueinander. Chassiskombinationen, bei denen der Abstand untereinander jedoch gerade entscheidend ist, wie etwa im Car-Hifi-Bereich, können prinzipbedingt nicht richtig simuliert werden. Das ist kein Fehler von BoxSim, sondern schlichtweg im Anwendungsbereich nicht vorgesehen.
BoxSim rechnet mit den Daten einer hinterlegten Datenbank. Das Ergebnis kann immer nur so genau sein, wie die eingegebenen Daten. Auch nach gründlicher Statistikarbeit, kann der zu Grunde liegenden Datensatz immer nur den Durchschnitt/Median aller gemessenen Chassis darstellen. Das gekaufte Chassis wird vom Datensatz immer abweichen. Da Visaton eine Firma mit ISO9001 Zertifizierung ist, gehen wir mal davon aus, dass das Qualitatsmanagement in Ordnung ist, bewußt sein sollte man sich der Tatsache jedoch insbesondere bei Chassis wie Magnetostaten, Breitbändern usw...
Was bleibt? Mir scheint, sehr viele User verbringen inzwischen viel Zeit vor BoxSim. Das ist in sofern erfreulich, als dass mit wenige Einarbeitungszeit hervorragende Weichen für Standardkombinationen gestrickt werden können. Selbst unerfahrene Selbstbauer können nach ein paar Tagen Weichen erstellen, die auch Profis nicht aus dem Ärmel schütteln.
Es gibt jedoch einen Grund, dass eben jene Profis nicht ausschließlich simulieren. Die Simulation sollte (wie in jedem anderen Ingenieurbereich) stets als Vorstufe zum Prototypen gesehen werden. Anschließend wird das optimierte Ergebnis aufgebaut, vermessen, angehört und bewertet. Mit diesem ersten Durchlauf hat der Entwicklungsprozess begonnen, er ist der Anfang, nicht das Ende. Lautsprecher werden für die Ohren gebaut, nicht für das BoxSim-Projekt.
-> Steckt die Zeit in Spanplatten, Prototypen und Chassis, lasst die Kreissäge schnurren und die Lötkolben rauchen. Baut die Sachen auf, hört sie euch an: Viele hochinteressante Projekte wären nur mit Simulationen nie entstanden.
Traut ihr den Ohren nicht, ladet euch ARTA herunter. Mit einer einfachen Test-CD mit rosa Rauschen und dem Spektrum-Analyzer läßt sich schon soviel sagen, dass eine Optimierung im Hörraum weit über die Grenzen von BoxSim hinaus möglich ist. Gegenüber dem Raum, den Toleranzen von Chassis, Abstrahlverhalten und Hörabstand schmelzen die dBs der Mikronfon- und Soundkartenabweichung von Behringer und MAudio dahin wie Schnee in der Mittagssonne. Kalibrierte Mikrofone gibt es billig etwa bei Hifi-Selbstbau. Ein bisschen Mühe muss man sich schon machen.
Nichts für Ungut,
fabi
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