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Taub durch Kopfhörer
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Ich sag es ganz offen: Ich bin gegen ein Tempolimit und gegen eine Lautstärkebegrenzung. Zumindest die Lautstärkebegrenzung macht in meinen Augen keinen Sinn. Und zwar überhaupt keinen Sinn. Aber das hab ich oben schon geschrieben. Wie soll denn das aussehen? Das kann doch gar nicht funktionieren.
Das gilt aber nicht für alle. Es gibt schon Leute, die wissen, daß Geschwindigkeitsbegrenzung ihre Existenzberechtigungen haben (nicht nur Unfälle zu vermeiden) und sich daran halten.Ein bischen werde ich hier jedenfalls an die Diskussion um ein allgemeines Tempolimit erinnert vor. Sobald man daran erinnert wird, dass Geschwindigkeitsbegrenzungen helfen können, Unfälle zu vermeiden, würden die Meisten diesem Ziel (nicht der Maßnahme!) wohl zustimmen. Dann setzen sich aber einige ins Auto und brettern doch 40km/h zu schnell durch die nächste Baustelle...
Das kann ich von mir nicht sagen. Natürlich muß man sich dafür erstmal bewußt machen, wie man mit seinen Ohren umgeht. Die Politik mag das Symptom erkannt haben, aber das war es wahrscheinlich auch schon. Die Reaktion ist absolut praxisfern. Eine Begrenzung der Lautstärke ist Unsinn. Entweder sie bringt nichts, oder man kann gar nicht mehr Musik hören.An eine große Konsistenz von Einstellung und Verhalten glaube ich jedenfalls in der MAX_SPL-Debatte nicht einmal in meinem Fall. Manchmal muss es eben etwas "Rumsen", damit es richtig Spass macht. In vielen Fällen fehlt aber scheinbar jedes Maß, ab wann es nicht mehr Spass sondern krank macht. So ganz sinnlos finde ich deshalb auch eine gesetzliche Begrenzung bei KH´s nicht.
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Bisher ist die maximale Lautstärke willkürlich. Aus den neuen mp3-Playern kommt im Vergleich zu alten CD-Playern überhaupt nichts mehr raus. Ein alter Sony-CD-Player gibt am Ausgang locker +15dBu raus.
Warum keine Normung? Eine laufenden Impedanzmessung mit minimalem Shuntwiderstand ist keine große Sache und es kann zumindest auf die Nennimpedanz bezogen die Leistung begrenzt werden.
Im Beschallungsbereich ist wegen der Din 15905-5 doch gerade die gleiche Diskussion am laufen. 95dB/99dB sind nicht so wenig, wenn es anständig klingt und ein hoher Direktschallanteil vorhanden ist. Mit Kopfhörern ist das absolut ausreichend und nach reiner Rechnung immernoch viel zu viel.
Ich frage mich ehrlichgesagt, warum Musik bei Kopfhörern überhaupt so laut sein muss. Richtig "Spaß" macht es ohnehin nicht, weil keinerlei Knochenleitung zum Tragen kommt.
Es ist die alte Risikofrage: Wozu muss ein Kopfhörer/Ohrhörer 130dB können? Der fachkundige kann damit umgehen, aber muss man JEDEM diese Verantwortung (Risiko!) in die Hand geben?
Natürlich kommt es wiedereinmal auf die Schalldosis an, Mr.E. Aber: Die "Verrückten", die immer Maximalpegel hören, bekommen bei 90dB Maximalpegel eben letztlich doch weniger ab, als wenn der Maximalpegel willkürlich je nach Kombinatrion eben 120dB oder mehr beträgt.
fabi
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Eben....Zitat von Kleinstweich Beitrag anzeigen...Die Leute sind keineswegs unmündig. Aber mündig bedeutet nicht zwangsläufig "gesundheitsbewusst" oder wenigstens "informiert".
Die Raser von Gestern sind die Rollstuhlfahrer von Heute.
Welcher Bundesbürger zwischen 15 und 20 Jahren wird verstehen, worum es geht, wenn man ihm die Lautstärke als Gefahr für seine Gesundheit nahelegt?Zwei Tragödien gibt es im Leben: nicht zu bekommen, was das Herz wünscht, und die andere - es doch zu bekommen. (Oscar Wilde)
Harry's kleine Leidenschaften
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Was ist denn das Gegenteil von naiv?
Mit Kopfhörern Musik hören kann durchaus Spaß machen.
Tut mal nicht so, als wären alle zwischen 15 und 20 zu blöde auf ihre Ohren zu achten.
Was ist denn das für ein Vergleich (wenn ich das richtig verstanden hab)? Bei Veranstaltungen ändert sich doch der Pegel viel weniger als beim privaten Musikhören. Zumindest hat man als Gast einer Veranstaltung keinen Einfluß darauf. Außerdem sagst du ja selbst, daß eine Begrenzung bei ausreichender Lautstärke nichts bringt. Entweder ist es auf Dauer zu laut oder zum Musikhören zu leise.Im Beschallungsbereich ist wegen der Din 15905-5 doch gerade die gleiche Diskussion am laufen. 95dB/99dB sind nicht so wenig, wenn es anständig klingt und ein hoher Direktschallanteil vorhanden ist. Mit Kopfhörern ist das absolut ausreichend und nach reiner Rechnung immernoch viel zu viel.
Und was soll die Frage, ob man jedem diese Verantwortung in die Hand geben muß? Ja, muß man!
Ich bin es echt leid, daß die Politik als Kindermädchen fürs Volk herhalten soll, nur weil dauernd jemand merkt, daß es auch Vollidioten gibt. Die hat es immer gegeben und die wird es auch immer geben. Ich hab keine Lust, mich lauter Restriktionen zu unterwerfen, die vollkommen nutzlos sind, nur weil manche glauben, man müsse jeden vor seiner eigenen Dummheit schützen. Egal ob das jetzt Lautstärkebegrenzung, Tempolimit oder sonstwie heißt. Sogar beim Rauchverbot bin ich mir nicht sicher, ob ich dafür oder dagegen sein soll. Und das, obwohl ich absoluter Nichtraucher bin und Zigaretten (aber nur die) hasse.
Es wird wie so oft nur an den Symptomen rumgepfriemelt.
Und jetzt langts mir mit der Diskussion.
ps:
Stimmt, sagte ich ja. Und deswegen muß man sie entmündigen? Wie wäre es denn, wenn man sie stattdessen informiert und sensibilisiert? Als ob das so unmöglich wäre.Die Leute sind keineswegs unmündig. Aber mündig bedeutet nicht zwangsläufig "gesundheitsbewusst" oder wenigstens "informiert".
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Nicht an den Symptomen, an den Folgen! Die Ursache ist erkannt: die Unerfahrenheit, Sturheit, Dummheit des einzelnen. Man kann es wirklich dabei belassen, wenn dieser "Einzelne" irgendwann geläutert oder besseren belehrt, eher aber durch seine besagte Unerfahrenheit, Sturheit usw. in Schwierigkeiten ja sogar in Lebensgefahr (s. Folgen des Rauchens) geraten die Allgemeinheit zur Hilfe ruft.Zitat von Mr.E Beitrag anzeigen...Es wird wie so oft nur an den Symptomen rumgepfriemelt.
Dann muss die Gesellschaft sich um den vermeintlich "mündigen" kümmern. Deiner Logik nach muss man sie dann auf ihre Fehler hinweisen und die Hilfe verweigern. Willst Du das wirklich?
Hast Du Kinder? Schon mal gesehen, wie ein(ne) kleine(r) dem Ball folgend auf die Straße rannte, wo die Autos fuhren?
Es ist nicht die Bevormundung, sondern Sorgfaltspflicht der Gesellschaft gegenüber dem Einzelnen.
Übrigens: genau aus diesem Grund (wenn auch anders motiviert) hat sich in den USA der Rauchverbot praktisch problemlos durchgesetzt. (Ohne die unsägliche "Rauchgerclubs" und ähnliches...)Zwei Tragödien gibt es im Leben: nicht zu bekommen, was das Herz wünscht, und die andere - es doch zu bekommen. (Oscar Wilde)
Harry's kleine Leidenschaften
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Fühlst Du dich entmündigt, wenn eine Norm eine halbwegs unbedenkliche Maximallautstärke vorgäbe? Wenn ja: würdest du dich auch entmündigt fühlen, wenn dein neu gebautes Haus nach den Vorschriften der Brandschutzverordnung errichtet würde?Zitat von Mr.E Beitrag anzeigenUnd deswegen muß man sie entmündigen? Wie wäre es denn, wenn man sie stattdessen informiert und sensibilisiert? Als ob das so unmöglich wäre.
Es geht nicht um eine Entmündigung. Das Betreben, die Maximallautstärke evtl. zu limittieren, ergibt sich genau aus Deiner Vermutung zur Erreichbarkeit der Leute, egal welchen Alters.
Informiertheit oder Sensibilisierung sind präventiv kaum wirksam, weil Einstellung (Risikobewusstsein) und tatsächliches Verhalten selten konsistent sind. Das betrifft natürlich nicht nur Lärm. Aus meiner beruflichen Beschäftigung mit diesem Problem heraus würde ich sagen: ja, es ist so unmöglich und in vielen Bereichen kommt man um gesetzliche Regelungen nicht herum, die Verantwortungsbewussten und Risikoaversen viel zu weit gehen. Letztere sind aber auch genau die Personen, die von einem solchen Schutz eigentlich gar nicht erfasst werden sollen.Wenn´s am Rücken juckt, solltest Du dir nicht die Füße kratzen.
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Ich muss auch noch ein Statement abgeben als Betroffener:
Ich habe seit einem Jahr einen chronischen Tinnitus auf dem linken Ohr, den man nur nachts hört bei leiser Umgebung. Er ist bei ca. 1 kHz, also nicht hoch,ich schätze so bei 20-30db. Ich kann das abschätzen, da ich weiß, daß das eigene Atemgeräusch bei völliger Stille so ca. 10 db sind. Jedoch nervt der Tinnitus häufig beim Einschlafen. Am Tage ist er nicht zu hören und er schränkt mich beim Hören nicht ein. Meine Hörkurve sah erstaunlich gut aus, als ich als Therapie Infusionen bekomme habe; die Kurve lag sehr dicht an der 0 dB Grenze bis 18 kHz.
Ich habe ihn sehr wahrscheinlich durch zu lautes Hören mit dem Kopfhörer bekommen, da ich damals etwas frustriert war; und da ich die Nachbarn nicht nerven wollte, habe ich ca. 2 Wochen lang jeden Tag ca. 1 Stunde mit einem billigen Kopfhörer, die mit diesem einfachen Metallbügel, nahe der Clipping-Grenze gehört. Der Kopfhörer war an meinem Notebook angeschlossen und ich habe über Winamp auch noch die Höhen rausgedreht, da diese billigen manchmal etwas schrill wirken.
Es ist erstaunlich wie schnell ich mir den Tinnitus dadurch eingefangen habe. Zunächst dachte ich noch, daß ich nachts mein Heizungsventil höre und bin garnicht auf einen Tinnitus gekommen und bin deshalb nicht zum Arzt gerannt blöderweise.
Und es gibt ja schon diese Auflage, dass die Kopfhörer heutzutage eine bestimmte Schallgrenze nicht überschreiten dürfen, die jedoch schwachsinnig festgesetzt ist, da diese Grenze nur bei einer bestimmten Frequenz gemessen wird und die Kopfhörer aber lautere Verzerrungsprodukte bei vielfachen dieser Erregerfrequenz erzeugen und es kommt hinzu, dass man ja normalerweise nicht eine Frequenz hört sondern Musik!
Ich wäre froh, wenn es wirklich gut limitierende Kopfhörer gäbe
bzw. ich in meinem Fall gehabt hätte.Zuletzt geändert von ChPuls; 13.11.2008, 04:53.Christian Puls
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OK, weit hergeholt, aber kein Unsinn.Zitat von Mr.E Beitrag anzeigenDer Vergleich mit dem Kind ist wirklich Unsinn.
Denn in diesem Fall ist genau so der Spaß im Vordergrund, die Konzentration auf das aktuelle Vergnügen, der "Tunnelblick" (im weitesten Sinne), völlige Unfähigkeit die Tragweite der eigenen Handlung und der daraus entstehenden Konsequenzen richtig zu beurteilen...
Aber man muss nicht unbedingt jedem Vergleich folgen...Zwei Tragödien gibt es im Leben: nicht zu bekommen, was das Herz wünscht, und die andere - es doch zu bekommen. (Oscar Wilde)
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Das Statement des immer taub machenden Kopfhörers bleibt trotz aller Diskussion und genau das ist ja auch dass was mich so aufgeregt hat.
ServusZuletzt geändert von doctrin; 13.11.2008, 16:08.
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Wie bitte? Wer hat in dem Beispiel mit dem Kind einen Tunnelblick?Zitat von harry_m Beitrag anzeigenDenn in diesem Fall ist genau so der Spaß im Vordergrund, die Konzentration auf das aktuelle Vergnügen, der "Tunnelblick" (im weitesten Sinne), völlige Unfähigkeit die Tragweite der eigenen Handlung und der daraus entstehenden Konsequenzen richtig zu beurteilen...
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Leute,
lest bitte mein Statement.
Ich hatte keine Ahnung ab wann es schädlich ist. Jetzt schon: Erstaunlich schnell.
Und es hat vermutlich kein anderer Ahnung wie "schnell" man sich z.B. einen Tinnitus einfängt.
Daher ist eine Normung meiner Ansicht nicht verkehrt.
Genauso wie eine Geschwindigkeitsbegrenzung, sonst wären Leute zuerst dazu verleitet durch einen Versuch diese Grenze zu definieren oder nochnichteinmal wegen einer "Fehleinschätzung" diese Grenze ausversehen zu überschreiten wie z.B. eine stärker werdende nicht einsehbare Kurve. Wenn die Grenze dann überschritten ist, hat es fatale Folgen.Christian Puls
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Hallo zusammen.
Dass man Heranwachsende nicht ausreichend für das "Pegelproblem" sensibilisieren kann, halte ich für ein Gerücht.
Ich selbst habe im April am"Tag gegen Lärm" in einem Gymnasium vor einem Publikum von 16 - 19 jährigen u.a. über Hörschäden referiert.
Wenn man die Schäden anschaulich und erschreckend genug darbietet, beispielsweise in Form von Bildern von abgerissenen Stereozilien, dann hat man schnell lange Gesichter.
Dann sollte man den jungen Leuten noch verdeutlichen, dass laut einiger Lehrbücher 85dB(A) ab einer Stunde schädlich sind, und wie "leise" eigentlich 85dB(A) sind (im Vergleich zu Diskos und Clubs).
Die Reaktion der jungen Leute war durchaus so, dass sie in nächster Zeit mehr Acht geben und sich keinen so hohen Pegeln mehr aussetzen wollen.
Ich bin hier der Meinung, dass man hier gezielt Aufklärung betreiben sollte. Von mir aus schon in der Grundschule.
Eine technische Begrenzung halte ich in keinster Weise durchsetz- und realisierbar.
Man überlege sich nur den "Artreichtum" an Wirkungsgraden, Impedanzen von Kopf- bzw. Ohrhörern und Ausgangsleistungen der Elektronik.
Das würde auf Normimpedanzen und elektrische Normpegel rauslaufen.
Nuggets
edit:
Ach ja, noch was:
Denkt bloß nicht, dass ein Ohrenarzt wieder alles hinbiegen kann; egal, welchen Titel er trägt.
Die haben teils nicht mal die Apparatur, um Erhöhungen in der Ruhehörschwelle im 2dB-Bereich zu diagnostizieren.
Ich selbst war nach einer Veranstaltung auch vorsorglich bei einem renomierten Ohrenarzt, der das Audiogramm aber auch nur ein paar Stützfrequenzen in 5dB-Intervallen gemessen hat.
Was ein Békésy-Tracking ist, wissen wenige; was eine gute schallisolierte Hörkabine ist noch weniger.Visaton Vox 253 an Rotel RC und RB 990 (DAC: DIY PCM1794)
Visaton DL18/2 & Sub T-40 an Teac A-H01 und Hypex DS4.0
Stax SR Lambda Pro an SRM-T1 und ED-1
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