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Wie funktioniert das mit GHP?

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  • gürteltier
    Registrierter Benutzer
    • 08.10.2008
    • 268

    Wie funktioniert das mit GHP?

    Hallo Leute,

    das Thema GHP (Gehäuse hochpassgefiltert) ist ja nun nicht mehr so neu und funktioniert lt. Timmi ja auch hervorragend Ich selbst habe mit dem Thema quasi keine Erfahrung, außer das ich mal einen GHP-Sub von Timmi nachgebaut hatte, mit dem ich aber nicht so zufrieden war.

    Mir geht es jetzt eigentlich auch eher darum, wie man GHP berechnet. Denn das habe ich noch nicht wirklich verstanden. Der Grundgedanke ist ja wohl, einen TT in ein zu kleines Gehäuse (hohe Güte = 1) einzubauen und das ganze mit dem Kondi wieder glatt zu bügeln. Dabei verliert man etwas Wirkungsgrad, erhält einen BR-typischen F-Gang mit steilem Abfall und quasi einen Subsonic. Aber wo liegen denn nun die wirklichen Nachteile von GHP? Weils wenns so toll wäre, müssten ja alle geschlossenen Boxen mit GHP ausgrüstet sein

    Also wer kann man mir mal ein verständliches Beispiel für die GHP-Berechnung anhand eines zb. W200s8 oder GF200 machen?

    Gruß,
    Steffen
  • gürteltier
    Registrierter Benutzer
    • 08.10.2008
    • 268

    #2
    Oder hat vielleicht jemand die Ausgabe 6/2000 der HobbyHifi und könnte den Artikel über GHP mal einscannen? Leider kann man das Heft nicht mehr nachbestellen, sonst würde ich das sofort machen.

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    • walwal
      Registrierter Benutzer
      • 08.01.2003
      • 28088

      #3
      Spiel mal mit Boxsim, da siehst du den Effekt.
      „Audiophile verwenden ihre Geräte nicht, um Ihre Musik zu hören. Audiophile verwenden Ihre Musik, um ihre Geräte zu hören.“

      Alan Parsons

      Kommentar

      • gürteltier
        Registrierter Benutzer
        • 08.10.2008
        • 268

        #4
        Naja, das wäre natürlich schon ne Möglichkeit. Aber das wäre dann ziemlich komplett nach Try & Error. Also ein bißchen Information brauche ich schon, sonst ist das ja wenig zielführend.

        Außerdem möchte ich ja auch noch gerne was über die Nachteile von GHP erfahren.

        Gruß,
        Steffen

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        • walwal
          Registrierter Benutzer
          • 08.01.2003
          • 28088

          #5
          700 µF davor. Nachteile: kann Klang verschlechtern, ist umstritten. Vorteil: Gehäuse kann kleiner. Fertig.
          „Audiophile verwenden ihre Geräte nicht, um Ihre Musik zu hören. Audiophile verwenden Ihre Musik, um ihre Geräte zu hören.“

          Alan Parsons

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          • gürteltier
            Registrierter Benutzer
            • 08.10.2008
            • 268

            #6
            Zitat von walwal Beitrag anzeigen
            700 µF davor. Nachteile: kann Klang verschlechtern, ist umstritten. Vorteil: Gehäuse kann kleiner. Fertig.
            Heute machts du aber alles recht knapp, oder?

            700uF? Für welches Chassis, W200S oder GF200? Bei welchem Volumen?

            Lass mich doch nicht doof sterben

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            • Chaomaniac
              Registrierter Benutzer
              • 01.08.2008
              • 2916

              #7
              Das mit der Tabelle aus der HH klappt leider nicht mit jedem Treiber optimal, da sind zum Teil optimierungsbedürftige Ergebnisse zu erwarten. Am besten würde die Simulation mit AJ-Horn klappen, Boxsim hat im reinen TT-Bereich gewisse "Schwächen" (liegt aber eher an den Datensätzen, die im Quasi-Freifeld entstanden sind und deshalb oft eine andere Form haben, als wenn ein Fussboden zur Verstärkug des Strahlungswiderstandes vorhanden ist)
              [nicht100prozentigsichermodus]Steinigt mich wenn ich daneben liege![/nicht100prozentigsichermodus]
              Zu den Nachteilen:
              Das Impulsverhalten wird etwas schlechter als bei CB-Konstruktionen ohne HP, bleibt aber bei korrekter Dimensionierung besser als bei BR.
              GHP sollte in Satellitenboxen vermieden werden, da die Flanke mit 18dB/oct. abfällt und Die Filterfunktion eine große Güte hat. Kaum ein Subwoofermodul kann dazu symmetrische Tiefpassfilterflanken bereitstellen.
              Die Belastbarkeit eines GHP-Systems wird zwar zu sehr tiefen Frequenzen hin erhöht, allerdings wird direkt an der Tuningfrequenz ein Hubmaximum erzeugt, so daß ein GHP mit einem Qtc von 1 nicht belastbarer ist als ein CB mit Qtc von 0.707, nur das Gehäuse wird kleiner und der Schalldruck unter der -3dB- Frequenz fällt steiler ab.
              Gaaaanz viel Zeug zu verkaufen...

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              • gürteltier
                Registrierter Benutzer
                • 08.10.2008
                • 268

                #8
                Welche Tabelle aus der HH meinst du?

                Für mich zusammengefasst heißt das nun folgendes: GHP ist, wenn entsprechend richtig "abgestimmt", nicht wirklich von Nachteil. Kann ich das so pauschal sagen?

                Und wie ändert sich denn die Impedanz durch GHP? Meinem Verständnis müsste diese ja durch den Einsatz des Kondis sinken?

                Gruß

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                • walwal
                  Registrierter Benutzer
                  • 08.01.2003
                  • 28088

                  #9
                  Ja ich mach es knapp, weil du es mit Boxsim selbst beantworten sollst!
                  „Audiophile verwenden ihre Geräte nicht, um Ihre Musik zu hören. Audiophile verwenden Ihre Musik, um ihre Geräte zu hören.“

                  Alan Parsons

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                  • Chaomaniac
                    Registrierter Benutzer
                    • 01.08.2008
                    • 2916

                    #10
                    In der HH 6/2000 wird eine Berechnungsmethode vorgestellt, die durch Simulationsversuche mit dem Programm "LEAP" entstanden sind. Dabei wird ein Qtc von 1 bis 1,1 als optimal angegeben. Da "LEAP" aber anscheinend manche Faktoren (Eigeninduktivität der Treiber) nicht vollständig korrekt erfasst hat, wurde in der HH 2/2004 eine Tabelle mit einer Berechnungsformel für den C-Wert veröffentlicht. Dabei wurde die Angabe für den optimalen Qtc-Wert auf 0,93 gesenkt. Bei normalen TTs funktioniert die Tabelle recht gut, bei reinen Subwoofertreibern (wegen der höheren Eigeninduktivität) nicht mehr.
                    Wenn die angestrebte Konstruktion NICHT durch einen Subwoofer ergänzt werden soll, hat GHP durchaus den Vorteil eines deutlich verkleinerten Gehäuses. Allerdings sollte man nicht ausser Acht lassen: (Zitat HH)
                    ...Subjektiv wird der Bass des hochpassgefilterten geschlossenen Gehäuses allerdings als weniger tief empfunden, da der Frequenzgang unterhalb der Grenzfrequenz steiler abfällt. Auch das Impulsverhalten ist schlechter, immerhin aber besser als bei Bassreflexboxen. ...
                    Zur Impedanz: diese wird an der Tuningfrequenz geringer, allerdings fällt sie nicht unter das Niveau des Gleichstromwiderstandes.
                    Zuletzt geändert von Chaomaniac; 07.11.2008, 16:59.
                    Gaaaanz viel Zeug zu verkaufen...

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                    • Chaomaniac
                      Registrierter Benutzer
                      • 01.08.2008
                      • 2916

                      #11
                      Noch dazu sollte man erwähnen, daß sich in einer passiven Box die Hochpass- und Tiefpassfilter die auf ein Chassis wirken (also ein Bandpass) gegenseitig umso stärker beeinflussen, je weiter die Grenzfrequenzen zusammenrücken (GHP ist eher optimal für 2-Wegeboxen oder aktiv begrenzte TTs wie z.B. Subwoofer geeignet)!
                      Das heisst, ohne eine komplette Neuabstimmung des Filters des Sonja-TTs ist mit einer mehr oder weniger starken Anhebung des Bereichs von 100Hz bis 300Hz zu rechnen.
                      Gaaaanz viel Zeug zu verkaufen...

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                      • walwal
                        Registrierter Benutzer
                        • 08.01.2003
                        • 28088

                        #12
                        Nachtrag zu Sonja

                        Zitat von walwal Beitrag anzeigen
                        Warum klingen die Sonja-Nachbauten nicht so losgelöst wie das Original? Hier die Antwort:

                        Zitat: "....Hier zeigt sich, dass Lautsprecher mit einer großen Schallwand keine gute räumliche Wiedergabe besitzen..."

                        Wenn Sonja ohne die breiten Fasen gebaut wird, scheint das negativ zu sein. Also, nur eine Sonja mit breiten Fasen ist eine gute Sonja. Und wer Sonja fälscht oder gefälschte Sonjas in Verruf bringt, wird mit Gefängnis nicht unter 2 Jahren bestraft. Oder so ähnlich

                        Also Leute, wenn ihr nachbaut, was willkommen ist, dann bitte richtig!

                        http://www.kirchner-elektronik.de/~k...dwaveguide.pdf
                        „Audiophile verwenden ihre Geräte nicht, um Ihre Musik zu hören. Audiophile verwenden Ihre Musik, um ihre Geräte zu hören.“

                        Alan Parsons

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                        • gürteltier
                          Registrierter Benutzer
                          • 08.10.2008
                          • 268

                          #13
                          Das habe ich grad im Sonja-Galerie-Thread geschrieben, passt aber auch hierher:

                          Das würde ich jetzt so nur bedingt unterscheiben. Meiner Meinung scheint es so sein, das ohne die breiten der MT klanglich etwas aus dem Ruder läuft. Soll heißen, er ist zu laut bzw. zu vordergründig. Das bezieht sich auf die org. Weiche von walwal.

                          Bei mir war es ja auch so, das ich gleich vom ersten Ton an das Gefühl hatte, das mich der MT anschreit und meinen Blick auf sich zieht. Und ich habe ja nur 1,5cm Fasen an den Seiten und oben. Und dies hat die tonale Basis total gestört. Als auffälligstes Zeichen war vom Bass fast garnichts zu hören. Und nach etwas längerem hören mit bekannten Material wurde auch deutlich, da der Hochton etwas unterbelichtet ist. Von daher war ich erstmal sehr enttäuscht von meiner Sonja-Variante. Aber nachdem ich den MT etwas abgesenkt habe, ist es sehr sehr viel besser geworden. Die tonale Basis wurde dadurch wieder hergestellt (auch wenn mir im Bass bedingt durch CB immer noch was fehlt) und die Auflösung hat deutliche Sprünge nach vorne gemacht. Und eins kann ich definitiv sagen: der Klang löst sich hervorragend von den Boxen.

                          Gruß,
                          Steffen

                          PS. es ist nicht meine Absicht, den TT in meiner "Sonja" mit GHP zu versehen. Ich habe das zwar mal in Boxsim durch gespielt, aber da wären massive Änderungen nötig. Ich dachte halt mehr an einen Aktivsub, den ich jeder Standbox unten ins momentan ungenutzte Volumen einbauen könnte.

                          Kommentar

                          • Chaomaniac
                            Registrierter Benutzer
                            • 01.08.2008
                            • 2916

                            #14
                            [Spassbremsenmodus]
                            In einer GHP-Subwooferkonstruktion kommt nur ein langhubiges Chassis in Frage, weshalb ich in der Simulation auf den W200S verzichtet und gleich den GF200 verwendet habe. Die untere der beiden Grafiken stellt den maximal erzielbaren Schalldruck unter Berücksichtigung des Membranhubes dar.
                            Schwarz: GF200 in 25l GHP
                            Rot: GF200 in 15l GHP
                            Grün: zum Vergleich der W200S-8 in 36l BR und mit Sonja-Weiche
                            [/Spassbremsenmodus]
                            Angehängte Dateien
                            Gaaaanz viel Zeug zu verkaufen...

                            Kommentar

                            • Peter K
                              Registrierter Benutzer
                              • 18.10.2000
                              • 927

                              #15
                              Hallo,

                              Zitat von Chaomaniac Beitrag anzeigen
                              In der HH 6/2000 wird eine Berechnungsmethode vorgestellt, die durch Simulationsversuche mit dem Programm "LEAP" entstanden sind. Dabei wird ein Qtc von 1 bis 1,1 als optimal angegeben. Da "LEAP" aber anscheinend manche Faktoren (Eigeninduktivität der Treiber) nicht vollständig korrekt erfasst hat, wurde in der HH 2/2004 eine Tabelle mit einer Berechnungsformel für den C-Wert veröffentlicht. Dabei wurde die Angabe für den optimalen Qtc-Wert auf 0,93 gesenkt.
                              Welch Überraschung....
                              Schon vor Jahren, als Timmi's "Neuerfindung" diskutiert wurde, habe ich darauf hingewiesen, daß in der Literatur (u.A. bei Schwamkrug) ein Qtc von 0,93 für die Hochpassfilterung benötigt wird, da sich dann nämlich eine lupenreine Butterworthflanke 3. Ordnung einstellt (und auch eine tiefere f3 als mit den Qtc >1)
                              Und den passenden C dazu kann man dann sogar mit so altehrwürdigen Simuprogs wie Audiocad und dessen Optimierer in Sekunden herausfinden.

                              Gruß
                              Peter Krips

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