Da das Thema DRC bei einigen auf Interesse gestoßen ist, hier ein ausführlicherer Erfahrungsbericht:
Ausgangsbasis: 2 Concorde Mk2 in einem Wohnzimmer mit ca. 20qm.
Da wird es einigen die Nackenhaare aufstellen, das muss schließlich dröhnen wie Sau, da sollte man höchstens zwei Couplets reinstellen, Perlen vor die Säue...abwarten.
DRC ist in meinen Augen der letzte Schritt in der Hörraumoptimierung. Ich habe in meinem Hörraum 2 Helmholtzresonatoren, 3 Basotect-Kantenabsorber und 2 Mittelhochton-Absorber für die Early Reflections an der Seitenwand. Damit ist der Nachhall ohne DRC ab ca.100Hz bei konstant 0,3s und steigt im Bass bis auf 0,8 Sekunden an.
Natürlich sieht man noch ein paar Raummoden in der Messung, die sind allerdings längst nicht mehr so kritisch wie vor der Installation des HHR und der Kantenabsorber. Richtig viel "zu tun" hat DRC bei mir also nicht - und ich glaube, das ist auch der Grund, warum es so gut funktioniert.
Ich habe gestern nochmal kritisch A/B-verglichen: foobar mit Convolver gegen Winamp ohne DSP. Weil ich die Hochtonanhebung meines unkalibrierten ECM8000 nur Pi mal Daumen kompensiert habe, ist der Hochton etwas heller geraten als ohne Filter. Da muss ich noch breitbandig um 1 oder 2 dB absenken, ohne Messung ist das allerdings ne echte Herausforderung. Es ist allerdings nicht grell oder so, bereits nach wenigen Sekunden gewöhnt sich das Ohr an die Höhen. Subjektiv hat man so etwas mehr Details, aber wie gesagt, ich muss das erstmal messen.
In der Räumlichkeit konnte ich absolut keinen Unterschied feststellen. Phantomschallquellen werden mit oder ohne DRC an exakt derselben Stelle geortet. Das hat mich etwas verwundert, schließlich sollte in der Theorie die Phase und die vielbeschworene "Zeitrichtigkeit" gut korrigiert werden. Ich kann dazu allerdings noch kein abschließendes Urteil abgeben, weil die derzeitige Config sich auf Bass und Mitten konzentriert.
Was vorher auch schon nicht schlecht war (und ein sehr wichtiges Kriterium für mich) ist die Art, wie Transienten wiedergegeben werden. Ein Schlag auf die Snare "erscheint" aus dem Nichts und ist auch sehr schnell wieder verschwunden. Kein Vergleich zu Shibatch SuperEQ, der im Vergleich deutlich hörbare Pre-Echo Artefakte erzeugt. Ich habe den Eindruck, dass Transienten mit DRC noch ein wenig "schärfer" herüberkommen, evtl. weil Bassimpuls und Hochtonimpuls zeitlich besser zusammenpassen - aber das überlasse ich den Experten.
Der wichtigste Unterschied ist natürlich im Bass. Allein schon, wenn ich den Sweep anhöre, wird klar: Ab jetzt ist nicht mehr bei der Grundmode von 41Hz Schluss, hier geht's fast bis 20 Hertz. Die kritischste Aufnahme, die ich habe, um den Tiefbass um 40 Hz zu testen, ist "Terra Incognita" von Gojira. Da ist dermaßen viel Fleisch auf der Bassdrum, dass das komplette Album vor Anschaffung der Helmholtzabsorber unanhörbar war, so sehr hat's gedröhnt. Mit HHR und Kantenabsorber ist es deutlich besser, aber bei längeren Doublebass-Attacken dröhnt es immer noch wahrnehmbar.
Mit DRC werden sogar bei Bursts noch die einzelnen Trommelanschläge aufgelöst, und das auch im Bass. Im ersten Moment kommt einem der Bass etwas leiser vor, weil es eben nicht mehr dröhnt, doch dann stellt man fest, dass im Tiefbass anstelle eines Peaks jetzt breitbandig etwas geliefert wird - je nach Aufnahme hat die Bassdrum plötzlich mehr Körper als vorher, bleibt aber angenehm trocken.
Ich möchte sogar so weit gehen, dass mit DRC bei den meisten Aufnahmen die Basswiedergabe schon fast an die Wiedergabe guter Kopfhörer herankommt. Natürlich schwingt auch mit DRC die Raummode bei 41Hz noch relativ langsam aus, zaubern kann man damit nicht. Aber trotzdem hört sich alles viel aufgeräumter an, man hat im Tiefbass deutlich bessere Auflösung als ohne DRC.
Unter'm Strich: Auch, wenn die Einarbeitung in den Umgang mit DRC der absolute Hirnfick ist, es lohnt sich. Mit Sicherheit das beste und effektivste kostenlose Tuning, das ich je gemacht habe.
Fertig bin ich damit allerdings noch lange nicht. Ich werde in der nächsten Zeit noch weiter mit der Config experimentieren und das Messergebnis optimieren.
Wichtig ist nur, dass ich aufgenommene Sinussweeps in Impulsantworten konvertiert kriege, damit ich das in REW importieren kann. Wer dazu etwas weiß, möge sich bitte melden.
Ausgangsbasis: 2 Concorde Mk2 in einem Wohnzimmer mit ca. 20qm.
Da wird es einigen die Nackenhaare aufstellen, das muss schließlich dröhnen wie Sau, da sollte man höchstens zwei Couplets reinstellen, Perlen vor die Säue...abwarten.
DRC ist in meinen Augen der letzte Schritt in der Hörraumoptimierung. Ich habe in meinem Hörraum 2 Helmholtzresonatoren, 3 Basotect-Kantenabsorber und 2 Mittelhochton-Absorber für die Early Reflections an der Seitenwand. Damit ist der Nachhall ohne DRC ab ca.100Hz bei konstant 0,3s und steigt im Bass bis auf 0,8 Sekunden an.
Natürlich sieht man noch ein paar Raummoden in der Messung, die sind allerdings längst nicht mehr so kritisch wie vor der Installation des HHR und der Kantenabsorber. Richtig viel "zu tun" hat DRC bei mir also nicht - und ich glaube, das ist auch der Grund, warum es so gut funktioniert.
Ich habe gestern nochmal kritisch A/B-verglichen: foobar mit Convolver gegen Winamp ohne DSP. Weil ich die Hochtonanhebung meines unkalibrierten ECM8000 nur Pi mal Daumen kompensiert habe, ist der Hochton etwas heller geraten als ohne Filter. Da muss ich noch breitbandig um 1 oder 2 dB absenken, ohne Messung ist das allerdings ne echte Herausforderung. Es ist allerdings nicht grell oder so, bereits nach wenigen Sekunden gewöhnt sich das Ohr an die Höhen. Subjektiv hat man so etwas mehr Details, aber wie gesagt, ich muss das erstmal messen.
In der Räumlichkeit konnte ich absolut keinen Unterschied feststellen. Phantomschallquellen werden mit oder ohne DRC an exakt derselben Stelle geortet. Das hat mich etwas verwundert, schließlich sollte in der Theorie die Phase und die vielbeschworene "Zeitrichtigkeit" gut korrigiert werden. Ich kann dazu allerdings noch kein abschließendes Urteil abgeben, weil die derzeitige Config sich auf Bass und Mitten konzentriert.
Was vorher auch schon nicht schlecht war (und ein sehr wichtiges Kriterium für mich) ist die Art, wie Transienten wiedergegeben werden. Ein Schlag auf die Snare "erscheint" aus dem Nichts und ist auch sehr schnell wieder verschwunden. Kein Vergleich zu Shibatch SuperEQ, der im Vergleich deutlich hörbare Pre-Echo Artefakte erzeugt. Ich habe den Eindruck, dass Transienten mit DRC noch ein wenig "schärfer" herüberkommen, evtl. weil Bassimpuls und Hochtonimpuls zeitlich besser zusammenpassen - aber das überlasse ich den Experten.
Der wichtigste Unterschied ist natürlich im Bass. Allein schon, wenn ich den Sweep anhöre, wird klar: Ab jetzt ist nicht mehr bei der Grundmode von 41Hz Schluss, hier geht's fast bis 20 Hertz. Die kritischste Aufnahme, die ich habe, um den Tiefbass um 40 Hz zu testen, ist "Terra Incognita" von Gojira. Da ist dermaßen viel Fleisch auf der Bassdrum, dass das komplette Album vor Anschaffung der Helmholtzabsorber unanhörbar war, so sehr hat's gedröhnt. Mit HHR und Kantenabsorber ist es deutlich besser, aber bei längeren Doublebass-Attacken dröhnt es immer noch wahrnehmbar.
Mit DRC werden sogar bei Bursts noch die einzelnen Trommelanschläge aufgelöst, und das auch im Bass. Im ersten Moment kommt einem der Bass etwas leiser vor, weil es eben nicht mehr dröhnt, doch dann stellt man fest, dass im Tiefbass anstelle eines Peaks jetzt breitbandig etwas geliefert wird - je nach Aufnahme hat die Bassdrum plötzlich mehr Körper als vorher, bleibt aber angenehm trocken.
Ich möchte sogar so weit gehen, dass mit DRC bei den meisten Aufnahmen die Basswiedergabe schon fast an die Wiedergabe guter Kopfhörer herankommt. Natürlich schwingt auch mit DRC die Raummode bei 41Hz noch relativ langsam aus, zaubern kann man damit nicht. Aber trotzdem hört sich alles viel aufgeräumter an, man hat im Tiefbass deutlich bessere Auflösung als ohne DRC.
Unter'm Strich: Auch, wenn die Einarbeitung in den Umgang mit DRC der absolute Hirnfick ist, es lohnt sich. Mit Sicherheit das beste und effektivste kostenlose Tuning, das ich je gemacht habe.
Fertig bin ich damit allerdings noch lange nicht. Ich werde in der nächsten Zeit noch weiter mit der Config experimentieren und das Messergebnis optimieren.
Wichtig ist nur, dass ich aufgenommene Sinussweeps in Impulsantworten konvertiert kriege, damit ich das in REW importieren kann. Wer dazu etwas weiß, möge sich bitte melden.
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