Hallo,
da es öfters Nachfragen zum Thema Klirrfaktoren in Bezug auf verschiedene Gehäusevolumen gab, sind wir der Fragestellung mal nachgegangen. Die Aussage bezog sich vor allem auf die VOX Serie, bei der unser AL130 auf je ca. 2l Volumen spielt, jedoch erst oberhalb von 200Hz eingesetzt wird.
Die Ergebnisse möchte ich euch hier präsentieren.
1. Fragestellung:
Steigt der Klirrfaktor (K1, K2) bei Benutzung eines kleinen Volumens im Gegensatz zu einem großen Volumen?
2. Vorraussetzungen:
Für ein aussagekräftiges Ergebnis wurden folgende Vorraussetzungen definiert:
- gemessen wurden 2 Gehäuse mit unterschiedlichen Volumen (5,5l / 2l), jedoch mit gleichen Schallwandmaßen im Reflexionsarmen Raum
- die Gehäuse wurden mit ausreichend Wolle bestückt um evtl. Gehäuseeinwirkungen ausschließen zu können
- das System wurde auf 88dB und 95dB bei je 200Hz und identischem Mikrofonabstand kalibriert
- Messobjekt: AL130 - 8 Ohm
- Messbereich: 50 - 1000Hz
- Messsystem: Arta
3. Der Klirrfaktor:
Für evtl. auftretende Fragen, habe ich hier eine kleine Erläuterung zum Klirrfaktor eingefügt.
Der Klirrfaktor beschreibt das Frequenzverhältnis der Teilschwingungen (Oberwellen) zum Grundton. Für einen guten Überblick wird er in % abhängig von der Frequenz angegeben. In der Lautsprecherbranche gibt man üblicherweise die 1.Oberwelle (K2 oder engl. D2) und die 2.Oberwelle (K3 oder engl. D3) an, da diese verhältnismäßig am höchsten liegen. Die Angabe THD+N (Total Harmonic Distortion + Noise) bezieht sich auf zusätzliche Störgeräusche, die nicht in das harmonische Schema (= ganzzahliges Vielfaches des Grundtones) passen. Diese werden hier, aufgrund der Messung im Reflexionsarmen Raum, nicht angegeben.
4. Frequenzgang des AL130 im 5,5l (Reso ~ 72Hz) und im 2l (Reso ~ 105Hz) Gehäuse
5. Klirrfaktormessung bei 88dB/200Hz
Wie man hier schon gut erkennen kann, unterscheiden sich die beiden Klirrmessungen nur minimalst.
6. Klirrfaktormessung bei 95dB/200Hz
Auch hier lässt sich nur ein minimaler Unterschied feststellen.
7. Fazit
Aufgrund dieser Messungen fällt das Fazit folgendermaßen aus:
Im Rahmen der Messgenauigkeit ist der Klirrfaktor oberhalb der Resonanzfrequenz unabhängig vom Einbauvolumen
Ich freue mich auf eine rege Diskussion.
Schöne Grüße
Sebastian
da es öfters Nachfragen zum Thema Klirrfaktoren in Bezug auf verschiedene Gehäusevolumen gab, sind wir der Fragestellung mal nachgegangen. Die Aussage bezog sich vor allem auf die VOX Serie, bei der unser AL130 auf je ca. 2l Volumen spielt, jedoch erst oberhalb von 200Hz eingesetzt wird.
Die Ergebnisse möchte ich euch hier präsentieren.
1. Fragestellung:
Steigt der Klirrfaktor (K1, K2) bei Benutzung eines kleinen Volumens im Gegensatz zu einem großen Volumen?
2. Vorraussetzungen:
Für ein aussagekräftiges Ergebnis wurden folgende Vorraussetzungen definiert:
- gemessen wurden 2 Gehäuse mit unterschiedlichen Volumen (5,5l / 2l), jedoch mit gleichen Schallwandmaßen im Reflexionsarmen Raum
- die Gehäuse wurden mit ausreichend Wolle bestückt um evtl. Gehäuseeinwirkungen ausschließen zu können
- das System wurde auf 88dB und 95dB bei je 200Hz und identischem Mikrofonabstand kalibriert
- Messobjekt: AL130 - 8 Ohm
- Messbereich: 50 - 1000Hz
- Messsystem: Arta
3. Der Klirrfaktor:
Für evtl. auftretende Fragen, habe ich hier eine kleine Erläuterung zum Klirrfaktor eingefügt.
Der Klirrfaktor beschreibt das Frequenzverhältnis der Teilschwingungen (Oberwellen) zum Grundton. Für einen guten Überblick wird er in % abhängig von der Frequenz angegeben. In der Lautsprecherbranche gibt man üblicherweise die 1.Oberwelle (K2 oder engl. D2) und die 2.Oberwelle (K3 oder engl. D3) an, da diese verhältnismäßig am höchsten liegen. Die Angabe THD+N (Total Harmonic Distortion + Noise) bezieht sich auf zusätzliche Störgeräusche, die nicht in das harmonische Schema (= ganzzahliges Vielfaches des Grundtones) passen. Diese werden hier, aufgrund der Messung im Reflexionsarmen Raum, nicht angegeben.
4. Frequenzgang des AL130 im 5,5l (Reso ~ 72Hz) und im 2l (Reso ~ 105Hz) Gehäuse
5. Klirrfaktormessung bei 88dB/200Hz
Wie man hier schon gut erkennen kann, unterscheiden sich die beiden Klirrmessungen nur minimalst.
6. Klirrfaktormessung bei 95dB/200Hz
Auch hier lässt sich nur ein minimaler Unterschied feststellen.
7. Fazit
Aufgrund dieser Messungen fällt das Fazit folgendermaßen aus:
Im Rahmen der Messgenauigkeit ist der Klirrfaktor oberhalb der Resonanzfrequenz unabhängig vom Einbauvolumen
Ich freue mich auf eine rege Diskussion.
Schöne Grüße
Sebastian
Kommentar