Wichtig ist, dass die Bündelung oberhalb des Grundtonbereichs sehr gleichmäßig verläuft und gearde beim Line-Array das horizontale Abstrahlverhalten nicht "vergessen" wird. Im idealfall "schnappt" die Stereoabbildung genau mittig ein.
Eine noch höhere Direktheit wird mit Flächenstrahlern erreicht (Line-Array in zwei Dimensionen).
Eine noch höhere Direktheit wird mit Flächenstrahlern erreicht (Line-Array in zwei Dimensionen).
grundsätzlich stimme ich Dir unbedingt und ausdrücklich zu, was den Zusammenhang zwischen Richtcharakteristik und Phantomschallquellenbildung angeht.
Allerdings habe ich gerade bei Flächenstrahlern die Beobachtung gemacht, daß ein Flächenstrahler allein (mono) bereits etwas "stereoartig", d.h. räumlich ausgedehnt klingt (auch in nicht reflektierender Umgebung). Mit Rosarauschen fällt es besonders auf. Ich führe dies darauf zurück, daß im Vergleich zu einer nicht gestörten Welle frequenzabhängige interaurale Pegeldifferenzen (und folglich auch Laufzeitdifferenzen) auftreten, da der Freifeld-Frequenzgang (Sinus-Messung!) dieser Systeme (wenn sie groß gegen die Wellenlänge sind) sehr winkelabhängig "zappelig" ist.
DML-Lautsprecher sind in meinen Ohren davon in gleicher Weise betroffen (was nicht überrascht, da Flächenstrahler meist DML-Lautsprecher sind).
Man kann sich auch Sinustöne über einen horizontal ausgedehnten Flächenstrahler anhören und den Kopf dabei etwas bewegen, was i.d.R. zu merkbaren Pegelschwankungen führt. Messen funktioniert natürlich genauso gut.
Das Gehör ist leider sehr empfindlich gegenüber interauralen Pegel- und Laufzeitdifferenzen. Ein Sample (23 µs) interchannel-Laufzeitdifferenz ist z.B. für mich im Blindtest bereits sicher hörbar.
Dieselbe Beobachtung (wahrgenommene räumliche Ausdehnung der Schallquelle, diese wird quasi als "Schall abstrahlendes ausgedehntes, materielles Ding" erkannt) habe ich auch bei Konuslautsprechern gemacht, die nicht klein gegen die abgestrahlte Wellenlänge sind.
Eigenartiger/interessanterweise ist ein winkelabhängiger Amplitudenfrequenzgang aufgrund von Interferenzen des Direktschalls mit Schall von der Gehäusekante gehörmäßig nach meiner Erfahrung bei weitem nicht so relevant.
Sieh mir bitte nach, daß ich dabei so hilflos "herumeiere" (ist ja bald Ostern ), aber irgendwas stimmt m.E. nicht mit den Phantomschallquellen von Strahlern, die groß gegen die Wellenlänge sind, besonders in horizontaler Richtung. Die hier diskutierten Line-arrays sind davon also nicht betroffen, verringern aber in reflektierender Umgebung gerade nicht laterale Reflexionen, die für den akustischen Raumeindruck besonders wesentlich bzw. störend sind.
Ich bin sicher, daß es für meine Beobachtung eine nicht-esoterische Erklärung gibt, aber ob meine Erklärung (interaurale Pegel- und Laufzeitdifferenzen) richtig ist, weiß ich nicht.
Gruß
Andreas
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