...ein zeitgemäßes Tiefton Konzept...

[raphael]

Eben. Ich rede hier nicht von Entzerrungen, wie sie in jedem einfachen Sub-Modul inzwischen drin sind, sondern von den "Segnungen" (?) eines DSP-basierten Systems.
@walwal: Es macht keinen Sinn über Impulsantworten zu diskutieren, die im Raum aufgenommen worden sind und wo die Raumantwort reinspielt. Wie ich schon sagte, das ist dann Pfusch.

Raphael

[Farad]

raphael, auch DSP-Systeme arbeiten meistens auf Basis von IIR-Filter, das Impulsverhalten einer aktiven Anhebung gleicht dem einer Bassreflexbox durchaus.
Durch geschickte Allpassfilter und Delays kann der Laufzeitanstieg zu tiefen Frequenzen kaschiert werden. Ganz sauber ist das zwar nicht, wenn es akustisch aber nicht auffällt funktioniert es gut.

Beim Einsatz von FIR-Filtern steigt die Laufzeit sehr stark an, wenn man im Bereich der Bassreflexabstimmung entzerren will. Die Hubreduzierung kann auch eine linearphasige Entzerrung nicht leisten.

Hörst du im normalen Wohnraum einen hinterherhinkenden Bass bei einer gut abgestimmten Bassreflexbox? Wenn nein, was spricht dann dagegen? Nur, dass technisch heute mehr machbar ist?

farad

[Fosti]

Da gebe ich Farad völlig recht. Es gibt genügend andere Punkte, die man mit weniger Aufwand erstmal optimieren sollte. Gerade wenn man die LS nicht nur für Musik nutzen möchte, kann die Entzerrung der GLZ in Verbindung mit bewegten Bildern Probleme bereiten. Es sei denn, man verögert das Bildsignal ebenfalls!

Grüße,
Fosti

[doctrin]

Original geschrieben von tthorsten


man könnte auch die BR box so tunen das sie viel zu tief getunt ist und nicht auf pegel dann wäre die laufzeit und das soundverhalten und der fagan mit einer ähnlichen bassbox als geschlossen dermassen ähnlich das würd kaum einer messen geschweige denn hören können. [/B]

Genau so machts Nubert auch und ich würde es auch so machen, bloß eben nicht zu tief tunen sondern einfach ein Chassi mit relativ niedriger Reso wählen...was ja nicht zuuuu schwer sein wird.

[raphael]

Farad, deswegen ja CB. Eine BR zu entzerren ist schwieriger, das ist mir bewußt, ebenso, daß IIR einen nicht weiterbringt. Eine zeitgemäße Entzerrung und damit eine zeitgemäße Box sieht so aus, daß der gesamte Frequenzgang per FIR bearbeitet wird, wodurch man unabhängige Kontrolle über Amplituden- und Phasengang bekommt. \footnote{Die Mehrwegebox nehme ich da erstmal als Blackbox an und interessiere mich nicht für die auftrennung der Frequenzzweige (wir wollen das Problem ja in einzelne Feld zerlegen. )}. Das Ganze bringt einem zusätzlich dann den Vorteil: Hat man erstmal seine Box vernünftig entzerrt, kann man anschließend das Signal der Box nutzen, um eine Idee davon zu bekommen, was der Raum verdreht und ggfs. das in den FIR-Filter miteinfließen lassen. Das ist meine Idee zu diese Thema.

Raphael

[doctrin]

ähm du hättest ja natürlich davor mal schreiben können dass du die Box per FIR entzerren willst...so bin ich mit meiner Impulsantwort natürlich bei dir aufgelaufen.
Ein ähnliches vollständig FIR-gefiltertes Projekt schwebt mir auch vor...aber ob ich wirklich auf BR verzichten würde weiß ich nicht!

MfG

[Fosti]

Im Vergleich zur Magnetschwebebahn ist der TGV 'ne ziemlich elegante lösung

[raphael]

@doctrin:



Ja, sorry, hätte ich tun sollen. Habe ich vergessen, weil ich gerade gestern noch in einem anderen Thread geschrieben habe, daß IIRs fleißig an der Phase drehen. Manchmal verwischt die Erinnerung. Mein Fehler.

Raphael

[MFB]

Im Vergleich zur Magnetschwebebahn ist der TGV 'ne ziemlich elegante lösung

jupp, der fährt nämlich seit zig Jahren im Regelbetrieb, während das dt. Haiteck-Ding seinen Arsch nicht aus der Versuchsstrecke bringt.
Insofern ist Baßreflex unschlagbar, weil es nur ein Loch im Gehäuse und etwas billiges Plastik braucht.
Da kann man sich noch so tolle Tiefton-Konzepte mit DSP/Aktiv oder was weiß ich ausdenken....
Gruß
Jürgen

[raphael]

Thorsten, meinst Du BruteFIR?

[Fosti]

Ich hoffe, alle FIR'ler haben mal die Dissertion von Swen Müller "Digitale Signalverarbeitung für Lautsprecher" gelesen: http://www.anselmgoertz.de/Page10383...t/SwenDiss.pdf

Hier wird auch nochmal bestätigt, was Farad gesagt hat, dass die Vorteile der FIR, dort, wo sie am meisten gebraucht werden (nämlich bei tiefen Frequenzen) am unpraktischten umgesetzt werden können!

Kapitel 5 ist für ALLE hochinteressant.

Und der Satz auf Seite 272!!!

Grüße,
Fosti

[raphael]

Die arbeit habe ich mal vor längerem gelesen. Wenn ich mich richtig erinnere, ist das die mit Hugo, ja? Die ist aber nun auch schon ein paar Jahre alt...
Da geht aber was durcheinander hier, soweit ich mich erinnere, wurden die Nachteile von FIR im Zusammenhang mit Low/Mid-Trennung herausgestellt. Die Arbeit ist ja sehr PA-lastig. Aber das ist doch auch klar und bekannt bei FIR, das High/Mid und Low bei steilflankiger Trennung auseinander laufen. Davon rede ich aber nicht. Ich rede hier von Entzerrung über den gesamten Frequenzbereich. Dem FIR ist es letztlich egal, ob ich 4096 Punkte auf 20-200Hz oder auf 20-20kHz verteile bei fs=48kHz wird der Filter immer mind. ein Delay von 85ms zzgl. Processing time haben. Wenn ich also über das gesamte Spektrum mit nur (!) einem Filter arbeite, haben alle Frequenzen dieses Delay und es stört nicht. Kann dem Hörer egal sein, ob er seine CD nun 85ms später hört oder nicht, problematisch wird das nur, wenn man das System zum Musikmachen z.Bsp. im Studio benötigt, aber das steht hier nicht zur debatte. Reichen meine 4096 Punkte nicht um den tiefen Frequenzen beizukommen, na dann nehme ich eben mehr, dann dauert es eben 100ms, bis die Musik aus dem LS kommt. was solls? Oder ich weiche auf weitere Techniken die ein spin-off der FIR-Technik darstellen aus: Multirate, non-equal-spaced frequency sampling etc.
Verwiesen sei auf K+H und KS digital, HUT Helsinki, CCRMA Stanford, IRCAM Paris usw.

Raphael

[raphael]

Achaj, nochwas, daß der Transrapid nicht in die Gänge kommt, kliegt m.E. hauptsächlich an der typisch deutschen Litargie in Bezug auf moderne Techniken sowie daran, daß da Politiker am Steuer sind. wie Politiker ein Unternehmen bar jeden Fortschrittsgedankens und technischen Verständnisses ruinieren können habe wir ja mit Airbus gesehen, das nur so am Rande.

Raphael

[Fosti]

Hallo Raphael,

unter uns E-Technikern finde ich es doch gut, wenn sich jemand gründlich mit etwas beschäftigt, was ihn interessiert.

Für mich steht nur der Aufwand für ein System mit FIR-Filterung (z. Zt.) in keinem Verhältnis zum Nutzen. Daran kannst aber du ja vielleicht in Zukunft was ändern. Also dranbleiben!

Grüße,
Fosti

[doctrin]

Und natürlich das gute Acourate was BruteFIR um vieles vereinfacht!!!
Leider ist Ullis Seite down?! www.acourate.com