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Hörner: Exponential, Biradial, CD, Tractrix???

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  • raphael
    Registrierter Benutzer
    • 10.05.2001
    • 3490

    Hörner: Exponential, Biradial, CD, Tractrix???

    Hallo,

    kann mir einer mal gerade erklären, wo der Unterschied zwischen den gennannten Typen liegt? Ok, in der Kontur, ja, aber welchen Effekt hat das auf die Abstrahlung etc.? Und wo verwendet man welches Horn oder ist das reine Geschmackssache?

    Raphael
    There are 10 types of people: Those that understand Binary and those that don't.

    T+A SACD 1245R, Sony DVP-NS305, AppleTV (2G), Marantz SR5200,
    2x Pass Aleph-X 70W (DIY)
    LS mit Visaton:
    RiPol (2xTIW400)
    Nothung (2x W170S+CD-Horn, vollaktiver Lautsprecher)
    Troll (W100S+KTN25F Koaxlautsprecher)
  • Frankynstone
    Registrierter Benutzer
    • 24.03.2004
    • 3916

    #2
    Also eigentlich ist ein Kegeltrichter das zahmste Werkzeug zur akustischen Impedanztransformation. Man kann von ebenen Wellen ausgehen, die sich auch mit konstanter Geschwindigkeit fortpflanzen.

    Exponentialtrichter, hyperbolische Trichter und Tractrix wachsen zum Hornmund hin immer schneller, das hat natürlich Konsequenzen. So ist die Laufzeit frequenzabhängig und das hört man. Im langen, engen Hornhals werden die Wellenfronten stärker gekrümmt, Auslöschungen und Reflexionen sind auch wahrscheinlicher.

    CD-Hörner haben eine derartige Kontur, dass sie über den gesamten genutzten Frequenzbereich gleichmäßig bündeln. Zur Seite hin wird es zwar leiser, aber der Klangcharakter verändert sich relativ wenig.

    Die Berechnung von Kegeltrichtern und Expotrichtern ist relativ einfach möglich, für alle komplizierteren Konturen braucht man entweder viel Geduld oder ein Computerprogramm (rechnende Tabelle o. s. ä.).

    Kugelwellenhörner sind bisher am wenigsten erforscht, ihre Eigenschaften werden zurzeit an der TU-Dresden genau gemessen und Berechnungsformeln entwickelt. Die Firma Avantgarde-Acoustic baut Kugelwellenhörner nach Versuch und Irrtum ohne wissenschaftlichen Hintergrund und ist an Forschungsergebnissen auch nicht interessiert.
    PN-Box ist voll, bei Bedarf E-Mail: Frankynstone(ätt)gmx(punkt)de

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    • eoh
      eoh
      Registrierter Benutzer
      • 16.01.2004
      • 444

      #3
      bei tractrix- bzw. kugelwellenhörnern kann man beobachten, dass die bündelung zu hohen frequenzen stetig zunimmt.
      bei cd-hörnern wird das cd-verhalten (oft) damit erreicht, dass scharfe knicke vorkommen, entweder am hornmund und/oder beim übergang der meist 2 verschiedenen konturen.

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      • raphael
        Registrierter Benutzer
        • 10.05.2001
        • 3490

        #4
        Und was ist nun besser? Blöde Frage, ich weiss.
        Ne im Ernst, sowas hier sieht man selten:



        Ebenso scheint es die Biradialhörner selten zu geben, guckt man mal in die Shops rein, was angeboten wird. CD-Hörner gibt es wie Sand am Meer.
        Vom Gefühl her würde ich sagen, dass so ein Expohorn irgendwie ähnlich kugelförmig abstrahlt, den Biradial sagt man das ja auch nach.


        Raphael

        P.S. Bei dem Bild scheint es sich um ein Expo-Horn von Selenium zum handeln, jedenfalls habe ich nur von denen so ein Horn gefunden, alle andere haben entweder die "geknickten" CD-Hörner oder eben die Ellipsen von 18s.
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        • raphael
          Registrierter Benutzer
          • 10.05.2001
          • 3490

          #5
          Nochwas: Bei Hörnern wird immer ein Parameter namens Coverage angegeben, 60x90° zum Beispiel. Was sagt das konkret aus? Also gibt es eine Norm, für diesen Parameter, denn guckt man sich das Bündelungsverhalten im Datenblatt an (so es denn geplottet ist), fällt auf, dass viel Hörner trotzdem nicht wirklich gleichmaessig buendeln, das ist dann eben die Realität.

          Raphael
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          • eoh
            eoh
            Registrierter Benutzer
            • 16.01.2004
            • 444

            #6
            glückwunsch zum 2000ten beitrag

            ich persönlich favorisiere hörner die möglichst viel cd-verhalten wie möglichst wenigen knicken bieten. im moment steht 18sound gut da.

            bi-radialhörner gibts doch von jbl einige?

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            • Farad
              Registrierter Benutzer
              • 09.09.2001
              • 5775

              #7
              Der Nennabstrahlwinkel gibt den -6dB Abfall im Einsatzbereich an. Wie weit gefasst dieser Einsatzbereich ist, wird nicht definiert. Solange man ein Abstrahldiagram bekommt, ist ja alles in Ordnung.

              farad

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              • eoh
                eoh
                Registrierter Benutzer
                • 16.01.2004
                • 444

                #8
                kleine ergänzung: gemeint ist der +- abstrahlwinkel.
                60°x90° heisst: der -6dB abfall beträgt links und rechts von der achse aus je 30° bzw. 45°.
                meist wird aber über den daumen gemittelt und in eine schublade gesteckt, sonst gäbe es 42°x74° hörner etc.

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                • kceenav
                  Registrierter Benutzer
                  • 21.02.2006
                  • 97

                  #9
                  Hallo --
                  Original geschrieben von eevilobihoernchen (...) ich persönlich favorisiere hörner die möglichst viel cd-verhalten wie möglichst wenigen knicken bieten.
                  Ja, die bösen "HOM" will man ja bei HiFi und High-End nicht haben ...

                  Was die Richtcharakteristik betrifft, ist für mich das letzte Wort noch nicht gesprochen. Die "high-endigen" Tractrix-Hörner (Kugelwellen-H. sind doch wohl recht ähnlich?) - denen vermutlich eine gute HOM-Freiheit attestiert werden darf; glaube ich als Nicht-Kenner jedenfalls.. - bündeln leider am oberen Ende des Übertragungsspektrums SEHR stark, wenn sie breitbandig eingesetzt werden.

                  Gute CD-Hörner bringen ebenjene CD bemerkenswert gut zustande. Bloß scheint mir das dann im (Super-) Hochtonbereich eigentlich schon wieder zuviel des Guten, wenn es nicht darum geht, ein größeres Publikum zu beschallen. Denn in der "Natur" gibt's eine so "perfekte" Directivity ja auch nicht ....

                  Eine fast schon philosophische Fragestellung ...

                  im moment steht 18sound gut da.
                  Wegen der vielen positiven Meinungen - allerdings zumeist von den PA-Kennern/-Anwendern - habe ich mir das kleine und das mittlere 18sound-Horn besorgt.
                  Das mittlere ist, entgegen dem Anschein, leider keineswegs völlig frei von "Knicken". Recht weit vorne im "Hals" sind unverkennbar Diffraktionskanten ins Profil eingearbeitet.

                  Kann aber trotzdem "gut" klingen, denke ich mal. Werde ich demnächst in Erfahrung bringen

                  Hat schon mal jemand im deutschsprachigen Raum den Geddes-Kniff ausprobiert, einen grobporigen Schaumstoff in das gesamte Hornvolumen einzupassen, um die HOM zu bedämpfen?
                  Grüße

                  Bernd

                  Kommentar

                  • raphael
                    Registrierter Benutzer
                    • 10.05.2001
                    • 3490

                    #10
                    Danke für die Glückwünsche, jetzt muß ich als nächstes den Frankynstone überholen in der Highscoretabelle.
                    Zum Thema: Ok, schonmal danke für die Antworten, das macht das reale Leben dann für mich schonmal wieder überschauberer.

                    Was ist HOM? Wahrscheinliche kenne ich es, nur nicht unter dieser Abkürzung.

                    Raphael
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                    • raphael
                      Registrierter Benutzer
                      • 10.05.2001
                      • 3490

                      #11
                      Achja, von JBL gibts in der Tat ein paar Biradiale, allerdings scheinen die für den Privatbastler nicht so einfach erreichbar zu sein.

                      Raphael
                      There are 10 types of people: Those that understand Binary and those that don't.

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                      LS mit Visaton:
                      RiPol (2xTIW400)
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                      • kceenav
                        Registrierter Benutzer
                        • 21.02.2006
                        • 97

                        #12
                        Original geschrieben von raphael
                        Was ist HOM?
                        HOM = Higher Order Modes.

                        Technisch/mathematisch vollständig nachvollziehen kann ich solche Dinge bedauerlicherweise nicht.
                        Wie ich es verstanden habe, handelt es sich bei diesen "Modes" nicht um Resonanzen im engeren Sinn, sondern Reflektionen, die durch "abrupte" Änderungen der Hornkontur - und damit einhergehend sich für die Schallwelle "plötzlich" ändernder Strahlungsimpedanz - hervorgerufen werden. Im Prinzip ist das dasselbe Phänomen wie die Kantendiffraktion an einer gewöhnlichen Schallwand. Allerdings in sehr viel schwächerem Ausmaß - nur scheint es so gut wie unmöglich zu sein, derlei Reflektionen völlig zu vermeiden.

                        "Auffällig" bzw. hörbar sollen diese Effekte bei einem guten Horn wohl erst bei hohen Pegeln werden. Warum ist mir aber offen gesagt schleierhaft ...
                        Grüße

                        Bernd

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                        • raphael
                          Registrierter Benutzer
                          • 10.05.2001
                          • 3490

                          #13
                          Higher Order Modes, ja das Wort sagt mir was.

                          Raphael, der in seinem Studium inzwischen soviele Abkürzungen gesehen hat, sodass er sich jetzt über jede ausgeschriebene Fachbezeichnung freut.
                          There are 10 types of people: Those that understand Binary and those that don't.

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                          • Frankynstone
                            Registrierter Benutzer
                            • 24.03.2004
                            • 3916

                            #14
                            Dazu hat es doch hier im Forum schon mal eine Messung gegeben, die Visaton selbst präsentiert hat. So ein "Bahnhofslautsprecher" ist ja ein gefaltetes Horn und man kriegt da keine sprungfreie Kontur hin und auch lassen sich Reflexionen an den Wandungen nicht vermeiden. Im Wasserfall sah das dann aus, wie eine Resonanz, die in der Frequenz wandert.

                            Jeder Impedanzsprung hat einen Reflexionsfaktor (Betrag und inphase oder gegenphasig), es gibt also eine rücklaufende Welle, die an jedem vorhergehenden Impedanzsprung (z. B. der Treiber selbst) wieder reflektiert wird und somit auch tatsächlich auf das abgegebene Schallsignal wirkt.

                            Eine Schalleitung mit Querschnittssprüngen oder einen Trichter mit Wuchsmaßsprüngen kann man halt auch wie eine zusammengestückelte elektrische Leitung mit Stoßstellen sehen. Auch Kabel haben einen Wellenwiderstand, Koax typisch 50 bis 80 Ohm, Zweidraht und Twisted Pair vielleicht so um die 200 Ohm. Für akustische Impedanzen gibt es verschiedene Einheiten, je nach dem, in wie vielen Dimensionen sich die Welle ausbreitet (im Trichter ist das nur eine).

                            Leider hat mir unsere Professorin deutlich untersagt, ihr aktuelles Skript online zu stellen, sonst könnte ich euch das mit den Impedanzen von Trichtern und Rohren recht einfach präsentieren. Zurzeit verkauft sie es in einem Copyshop (darf sie nicht, soviel ich weiß) und im Springerverlag soll es dann als Buch erscheinen.

                            Meine eMail-Addy ist ja bekannt und außerdem gibt es die DEGA.
                            PN-Box ist voll, bei Bedarf E-Mail: Frankynstone(ätt)gmx(punkt)de

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                            • Gast-Avatar
                              tiki

                              #15
                              Von der Jekoschen etwa? Ich hoffe doch stark, von einem ihrer Mitarbeiter?! Zumindest der sachliche Teil.

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