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Was heißt eigentlich "linearer Hub"? Teil 2 (Praxis)

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  • 20Hertz
    Registrierter Benutzer
    • 05.09.2004
    • 1050

    #16
    Jetzt wird's niedlich - ein Überbleibsel aus meinen ersten "richtigen" Lautsprechern ... nennen wir sie mal "die Jugendsünde"



    Klippel: +/- 1,75 mm, Kriterium: IMD3
    Zuletzt geändert von 20Hertz; 07.10.2006, 17:45.

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    • 20Hertz
      Registrierter Benutzer
      • 05.09.2004
      • 1050

      #17
      Es folgt das vorerst letzte Chassis.

      Es handelt sich um den süßen Seas-Breitbänder aus meinem Dodekaeder. Wie es sich für einen seriösen Hersteller gehört, ist ein kompletter Datensatz verfügbar, und das, obwohl das Chassis aktuell gar nicht mehr lieferbar ist. So muß das sein!



      Klippel: +/- 0,85 mm, Kriterium: IMD2


      Grüße
      Matthias

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      • Gast-Avatar
        tiki

        #18
        Hallo,
        hier entwickelt sich ja eine neue Treiberdatenbank, sehr schön!
        Als Vergleich dazu verlinke ich noch einmal den Monacor SPH275C, "in echt geklippelt". Natürlich ist es nicht 1:1 übertragbar, anhand der Zeitachsen in den Distortion- und Displacement-Diagrammen läßt sich aber nach den o.g. Kriterien ein "linearer" Hub von etwa +/-5mm ausmachen. Um einen konkreten und direkten Vergleich zubekommen, würde ich gern genau dieses Exemplar zum "Lightklippeln" versenden, wäre das möglich und gewollt?
        Danke und Gruß,
        Timo

        Kommentar

        • 20Hertz
          Registrierter Benutzer
          • 05.09.2004
          • 1050

          #19
          Original geschrieben von tiki
          wäre das möglich und gewollt?
          Ja und ja.

          Ist das dann wirklich DER Baß, der von Klippel vermessen wurde? Die Aufhängung sieht ja ziemlich "schräg" aus, wenn ich das mal anmerken darf. Die Zentrierung des Schwingspule scheint in Ordnung zu sein (Bl-Kurve), aber die Aufhängung zeigt ein deutlich asymmetrisches Verhalten. Wie ist das technisch überhaupt machbar, daß die Aufhängung bei +2 mm Auslenkung weicher ist als in ihrer Ruhelage?


          Grüße
          Matthias


          P.S.: In der Klippel Datenbank scheinen die ganzen Kurven abhanden gekommen zu sein. Die konnte man vor einiger Zeit doch noch bewundern?!

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          • VISATON
            Administrator
            • 30.09.2000
            • 4490

            #20
            Ich finde diese Messungen sehr gut, will ich ausdrücklich sagen. Denn es bahnt sich eine vereinfachte standardisierte Messmethode des linearen Hubes an, die jeder durchführen kann. Aber ich zweifle die Ergebnisse an. Stutzig hat mich die Messung des B 200 gemacht. Deswegen habe ich heute gleich nachgemessen. Eine große Abweichung habe ich bei der Auslenkung in Abhängigkeit der Spannung gekommen. Ich habe sie nicht errechnet sondern mechanisch gemessen. Das kann man leicht machen, indem man mit einer Messuhr einmal die Ruhelage der Staubschutzkalotte und danach die Auslenkung bei der entsprechenden Spannung misst (Freifluft, bei Resonanz fs, bei meinem Exemplar 44 Hz). Natürlich bekommt man damit nur die eine Richtung der Auslenkung. Aber die Rechnung sagt auch nichts über eine eventuelle Unsymmetrie aus. Hier das Ergebnis:

            1,0 V....1,3 mm.....1,4 %
            1,5 V....1,9 mm.....2,6 %
            2,0 V....2,4 mm.....4,0 %
            2,5 V....3,1 mm.....5,5 %
            3,0 V....3,7 mm.....9,0 %
            3,5 V....4,5 mm.....12 %
            4,0 V....5,0 mm.....14 %

            Wenn man diese Werte in obiges Diagramm einträgt, bekommt man auch eine Gerade, die deutlich oberhalb verläuft und außerdem eine größere Steigung hat.

            Dann habe ich den Klirrfaktor gemessen (rote Werte in der Tabelle oben). Wie angegeben das Mikrofon im Nahfeld (Mikrofon in Ebene des vorderen Korbrandes). Die 10% THD+N habe ich erst bei 3,2 V erreicht, was einem Hub von +/- 4 mm entspricht.

            Ich habe auch schnell mal untersucht, inwieweit die Klirrfaktormessung überhaupt realitätsnah ist, denn niemand betreibt die Chassis Freiluft (völlig ohne Schallwand). Dazu habe ich den B 200 in unsere Messbox (schmale Seite) eingebaut und das Mikro in 40 cm Abstand positioniert. Statt 9% bei 3 Volt habe ich nur 8% gemessen, aber duch den Einbau wurde auch der Hub reduziert. Im Prinzip ist diese Messmethode wohl in Ordnung. Sie vereinfacht die Messung ganz wesentlich.

            Auch wenn man keine Messuhr sondern nur eine Schieblehre (Messchieber) mit Tiefenlehre hat (oder wie heißt der Stab, der hinten rauskommt?), kann man den Hub recht schnell messen. Bei Bedarf kann ich das beschreiben.

            Berichtigung: Die oben angegebenen Klirrfaktorwerte sind oberhalb 2,5 V viel zu niedrig. Wie sich jetzt herausgestellt hat, habe ich einen Messfehler gemacht. Ich komme jetzt auch in die Nähe der Ergebnisse von ente und 20Hz.
            Zuletzt geändert von VISATON; 19.10.2006, 09:53.
            Admin

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            • doctrin
              Registrierter Benutzer
              • 06.05.2006
              • 2786

              #21
              Es heißt meines Wissens nach "Tiefenmessstange", aber mir ist viel wichtiger -> wie sieht es denn mit der Empfindlichkeit der Staubschutzkalotte aus? Schützt ihr die Kalotte vor den Messinstrumenten (hier die Tiefenmessstange) oder kann die das ab gegen diese Messstange zu "krachen".

              MfG
              Bradley Manning verdient den Friedensnobelpreis.

              Rette deine Freiheit . De

              Du bist Terrorist!!!

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              • Diablo
                Registrierter Benutzer
                • 24.09.2004
                • 2685

                #22
                ist das denn so einfach, den hub einfach zu bestimmen mit der rechnung: Hub = 2 * einseitige auslenkung im bezug zur ruhelage

                ich habe hier ein paar sehr sehr alte W300 liegen
                mit denen habe ich folgenden test gemacht (eigentlich um verzerrungen der endstufe unter last zu messen, aber das ist hier jetzt nicht wichtig )
                sinus-generator an endstufe, 200Hz sinus
                und dann ca. 130 watt in den lautsprecher gegeben
                bei 200Hz macht so ein 30er auch bei der leistung ja fast keinen hub
                man konnte aber deutlich sehen, dass sich die membran mit steigender leistung nach hinten schiebt (so ca. 5mm, wenn die endstufe mehr leistung hätte, wäre auch mehr gegangen)
                an der endstufe lag es übrigens nicht, es hing die ganze zeit ein oszi am ausgang, somit wäre auch ein DC-offset und dergleichen aufgefallen
                somit verschiebt sich der nullpunkt des membran-hubes nach hinten

                wenn man nun mit einem messchieber oder sonstwie den scheitelpunkt des hubes misst um den hub zu bestimmen, misst man mist, da sich der nullpunkt gegenüber dem im ruhezustand gemessenen verschoben hat
                Die Chance ohne Tippschein im Lotto zu gewinnen ist fast genauso hoch wie mit Tippschein.

                Kommentar

                • 20Hertz
                  Registrierter Benutzer
                  • 05.09.2004
                  • 1050

                  #23
                  Hallo Admin,

                  endlich meckert mal jemand!

                  Das mit dem Hub kann man leicht erklären. Simuliert man den Hub z.B. mittels AJ-Horn, erhält man grundsätzlich den Effektivhub der Membran (schließlich stecken wir auch Effekivspannung rein). Misst man den Hub nun aber mechanisch, erfasst man damit die HubSPITZEN, also um den Faktor 1,41 mehr als der Effektivhub.

                  Ich habe das mal in Excel eingehackt und ein Diagramm erstellt:



                  Blau ist der simulierte Effektivhub, grün der daraus errechnete Spitzenhub, und rot sind die von Dir gemessenen Auslenkungen. Das sieht ehrlichgesagt viel besser aus, als ich erwartet habe! Das spricht zum einen für AJ-Horn, aber auch für den B200, der offensichtlich über eine sehr lineare Aufhängung verfügt.

                  Zu den unterschiedlichen Klirrwerten muß Heinrich was schreiben, ich bin hier nur für die einfachen Fragen zuständig.
                  Eventuell hat der Meßabstand einen Einfluß.


                  Grüße
                  Matthias

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                  • Gast-Avatar
                    tiki

                    #24
                    Hallo Matthias,
                    Ja und ja.
                    Dann schick mir mal Die Lieferadresse per PN oder Email.
                    Ja, es ist genau dieses Exemplar, hat sogar noch den weißen Fleck:
                    Wenn er/es durch das lange Herumliegen noch ein wenig absackte, können sich die schon "verschobenen" Parameter natürlich noch weiter ändern.

                    Ich hab das Chassis mal rausgeholt, die Membran scheint tatsächlich einige mm in Richtung Magnet verschoben zu sein, sichtbar an der Spinne. Wenn mit Signal die Schwingeinheit die ursprüngliche Ruhelage durchquert, sind die Federkräfte wegen der nun geringerenen Spinnen- und Sickenauslenkungen niedriger. Der Klippelreport zeigt auch, daß die Richtung stimmt, auswärts wird es (vorübergehend) weicher.

                    Soll ich bis zum Versand das Chassis auf den Bauch legen, nicht auf meinen natürlich?

                    Gruß, Timo

                    Kommentar

                    • ente
                      Registrierter Benutzer
                      • 02.02.2004
                      • 562

                      #25
                      B 200

                      Hallo Friedemann,

                      ich glaube, Matthias hat die Erklärung schon geliefert. Unsere Werte liegen (trotz meiner eventuell etwas gepfuschten "Schnellmessung") keine Welten auseinander.

                      U ----- Xpeak -- X eff -- THD
                      2,50V - 3,10mm - 2,19mm - 5,5% >> Admin
                      2,67V - 3,53mm - 2,49mm - 10,1% >> Ikke
                      3,00V - 3,70mm - 2,62mm - 9,0% >> Admin

                      Der Rest lässt sich wahrscheinlich über die Randbedingungen der Messungen (Messabstand, Mikrofon, etc.) erklären.

                      Das macht deutlich, dass wir die Messbedingungen genauer spezifizieren müssen, wenn Vergleichbarkeit gegeben sein soll.

                      Ich werden meine Solo noch einmal demontieren und die Messung wiederholen (diesmal mit amtlichem Equipment).

                      Gruß
                      Heinrich
                      Wenn es die letzte Minute nicht gäbe, würde kein Projekt je fertig!

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                      • 20Hertz
                        Registrierter Benutzer
                        • 05.09.2004
                        • 1050

                        #26
                        Moin Timo,
                        Original geschrieben von tiki
                        Wenn er/es durch das lange Herumliegen noch ein wenig absackte, können sich die schon "verschobenen" Parameter natürlich noch weiter ändern.

                        Ich hab das Chassis mal rausgeholt, die Membran scheint tatsächlich einige mm in Richtung Magnet verschoben zu sein, sichtbar an der Spinne. Wenn mit Signal die Schwingeinheit die ursprüngliche Ruhelage durchquert, sind die Federkräfte wegen der nun geringerenen Spinnen- und Sickenauslenkungen niedriger.
                        Ja schon. Aber das würde auch heißen, daß die Schwingspule durch das "Absacken" mehr oder weniger nur zufällig zentrisch im Luftspalt sitzt (Bl-Kurve)?
                        Original geschrieben von tiki
                        Soll ich bis zum Versand das Chassis auf den Bauch legen, nicht auf meinen natürlich?
                        Ja bitte .... und mach den albernen Punkt weg.

                        Adresse folgt per PN.


                        Grüße
                        Matthias

                        Kommentar

                        • 20Hertz
                          Registrierter Benutzer
                          • 05.09.2004
                          • 1050

                          #27
                          Re: B 200

                          Original geschrieben von ente
                          .... Randbedingungen ....
                          Relativ wichtig ist es auch, die "Großsignal"-Freiluftresonanzfrequenz zu bestimmen. Denn liegt die tatsächliche fs und die im SA eingestellte Frequenz nur wenige Hertz auseinander, führt dies leider zu unterschiedlichen Meßwerten.

                          Also: vor der eigentlichen Messung das Chassis für kurze Zeit im Bereich von Xmax (mechanisch) warmfahren. Dann mit LIMP im "stepped sine" Modus die fs bestimmen, und zwar mit so hoher Spannung, wie sie dann später auch beim Klippeln auftritt. Die Membran muß dabei richtig Hub machen.

                          Dieser Test ist übrigens auch so ganz interessant, weil man daran gut erkennen kann, wann und wie die "Notbremse" der Aufhängung einsetzt (fs steigt).


                          Grüße
                          Matthias

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                          • VISATON
                            Administrator
                            • 30.09.2000
                            • 4490

                            #28
                            @ doctrin: Also Tiefenmessstange heißt das, vielen Dank. Die Staubschutzkalotten sind allgemein robust genug. Natürlich darf man sie nicht gegen die Tiefenmesstange mit voller Wucht knallen lassen. Wir machen das so:

                            Wir legen eine schmale, steife Leiste mit einer Bohrung über den Korb und schieben die Stange ganz vorsichtig in Richtung der Stauschutzkalotte (im Schwingbetrieb). Wenn sie berührt, gibt es ein sehr lautes schnarrendes Geräusch. Das ist noch völlig ungefährlich für das Chassis. Dann ziehen wir die Stange ganz wenig wieder zurück, so dass gerade nichts mehr zu hören ist. Dann stellen wir die digitale Anzeige des Messschiebers auf Null, schalten den Generator ab (alles möglichst ohne den Messschieber zu verändern) und schieben die Stange weiter in Richtung der jetzt ruhenden Staubschutzkalotte. Den Punkt zu finden, wo die Stange gerade berührt, ist etwas kitzelig. Man braucht dazu eine gute Beleuchtung und etwas Übung. Dann kann man den Hub (Peak) nach einer Seite ablesen. Die Messung ist auf +/- 0,1 mm genau.

                            @ Diablo: Der Effekt, dass sich die Nulllage bei größeren Hüben verschiebt, ist bekannt und gefürchtet. Das passiert aber nur oberhalb von fs. Wir messen aber bei der Resonanz.

                            @ Matthias: So klärt sich also das mit dem Hub auf: Spitzen- und Effektivwert. Die Übereinstimmung ist dann erstaunlich gut. Ich sehe aber ein Problem, in unseren Daten den Effektivwert anzugeben. Es ist ja bekannt, dass mit technischen Daten oft Schindluder getrieben wird. Da wird teilweise gelogen, dass sich die Balken biegen. Ich denke da z.B. an zu hohe Werte des Kennschalldrucks bei 1 Watt, mit denen wir ständig zu kämpfen haben. Jetzt möchte ich nicht unsere (hoffentlich) realistischen Daten des Hubes noch mal um den Faktor 1,41 reduzieren, während andere Hersteller mit Fantasiedaten auf Kundenfang gehen.

                            Wenn wir uns hier auf eine Messmethode zu linearen Hub einigen, können wir nach und nach unsere Chassis messen und die Daten korrigieren. Ich würde dann die Bezeichnung "Peak" (oder ähnlich) anhängen.

                            Ist euch schon aufgefallen, dass der B 200 +/- 4 mm (Peak) kann, obwohl (Wickelhöhe - Polplatte)/2 nur 2 mm beträgt? Im Moment ist mir noch nicht klar, wie das möglich ist.

                            @ Heinrich: Die Messbedingungen für den Klirrfaktor müssen wir noch harmonisieren. Wenn es hilfreich ist, schicke ich den B 200, den ich hier gemessen habe.
                            Admin

                            Kommentar

                            • doctrin
                              Registrierter Benutzer
                              • 06.05.2006
                              • 2786

                              #29
                              ergo ein riesen Aufwand , zum Glück macht man das ja nur einmal pro Treiber (zumindest der Privatmann).

                              MfG
                              Zuletzt geändert von doctrin; 09.10.2006, 18:49.
                              Bradley Manning verdient den Friedensnobelpreis.

                              Rette deine Freiheit . De

                              Du bist Terrorist!!!

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                              • ente
                                Registrierter Benutzer
                                • 02.02.2004
                                • 562

                                #30
                                B 200

                                Hallo Friedemann,

                                ja, das interessiert mich jetzt, den B 200 bitte an meine Büroadresse.

                                Ist zusätzlich eine gute Gelengenheit eine kleine Messanweisung zu "draften".

                                Der Rest passt eigentlich gut zusammen. Die Messungen mit der Tiefenmesstange (seit wann heisst das denn so??) und die Ableitung aus den TSP sind fast deckungsgleich.



                                Gruß
                                Heinrich

                                PS: Das Kind scheint doch einen anderen Name zu haben
                                Richtlinie VDI/VDE/DGQ 2618
                                Prüfmittelüberwachung – Prüfanweisungen für
                                Blatt 9.1, Messschieber für Außen-, Innen- und Tiefenmaße
                                Blatt 10.1, Bügelmessschrauben
                                Blatt 4.1, Zylindrische Einstellnormale, Lehrdorne und Lehrringe (Entwurf)
                                Blatt 9.2, Tiefenmesschieber (Entwurf)
                                Wenn es die letzte Minute nicht gäbe, würde kein Projekt je fertig!

                                Kommentar

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