Guten Tag,
nachdem Admin dem Ursprungsthread den Riegel vorgeschoben hat, möchte ich das Thema nochmal aufwärmen. Diesmal aber eher von der praktisch-pragmatischen Seite her.
http://www.klippel.de/pubs/assessdis...splacement.pdf
Klippel beschreibt hier, wie man den "linearen Hub" eines Lautsprechers mit einfachen Mitteln messen kann. Die Grenzen für THD und IMD2 / IMD3 legt er bei 10% fest, was ja auch Admins "Schlußworten" im alten Thread entspricht.
Und wie macht man das jetzt? Nun, eigentlich ist es ganz einfach, wenn auch etwas mühsam:
- zuerst werden die TSP des Prüflings bestimmt. Man sollte ruhig auch mal den "Drift" der fs bei höheren Eingangspegel beobachten, denn auf der fs wird später noch heftig "rumgeritten"
- dann berechnet bzw. simuliert man anhand der ermittelten TSP den Hub in Abhängigkeit der Eingangsspannung und trägt ihn in ein Diagramm ein. Besser wäre es natürlich, wenn man den Hub messen und nicht nur simulieren könnte
- der LS wird senkrecht eingespannt und das Mikro im Nahfeld platziert. Auf Übersteuerung der Messkette achten, denn es wird ordentlich laut bei den Messungen
- sämtliche Verzerrungsmessungen werden mit dem Spectrum Analyzer durchgeführt (z.B. ARTA). Leider muß man hier einiges "zu Fuß" auswerten, was recht mühsam ist. Ich hoffe, daß zukünfitge Versionen von ARTA diesbezüglich ein wenig aufgebohrt werden
- die Messung der "totalen harmonischen Verzerrungen", also die Summe aller Klirrkomponenten (THD) gestaltet sich recht einfach, weil sie direkt im SA abgelesen werden können. Die Messung erfolgt dabei bei der fs des Lautsprechers. Mißt man bei mehreren Spannungen, so erhält man den Verlauf der Verzerrungen in Abhängigkeit vom Membranhub. Ich war dabei nicht zimperlich und habe die LS jeweils nahe an ihre mech. Hubgrenze getrieben, was natürlich sehr hohe Verzerrungen zur Folge hatte
- die Messung der Intermodulationsverzerrungen (IMD2 und IMD3) ist dagegen etwas aufwendiger, weil der ARTA SA nur den "total" IMD ausgibt, die einzelnen Komponenten muß man leider zu Fuß berechnen. Für die Messung wird wieder die fs des Prüflings herangezogen. Der zweite Ton beträgt das 8,5fache von fs (Spannungsverhältnis 4:1 zugunsten von fs). Idealerweise mißt man natürlich wieder mit den gleichen Spannungen wie oben ... und rechnet ... und rechnet ....
- hat man alles im "Kasten", erstellt man ein Diagramm, welches z.B. so aussehen könnte wie dieses hier:
Es handelt sich dabei um einen GF250, wie man unschwer erkennen kann. Legt man die Klippel-Kriterien an, schafft der GF250 einen linearen EFFEKTIV-Hub von ca. 4mm, darüber steigen die Verzerrungen an (THD ist das limitierende Kriterium).
Soviel mal für heute. Leider beschränken sich meine Besitztümer aus dem Hause Visaton auf den GF250 (bzw. 4 davon *g*), sodaß ich kaum mehr was mit Hand und Fuß beitragen kann. Aber zumindest von Heinrich (ente) weiß ich, daß er einen FRS8 "geklippelt" hat. Bei der Gelegenheit kann Heinrich auch mal was dazu schreiben, denn schließlich ist er an (fast) allem Schuld.
Grüße
Matthias
nachdem Admin dem Ursprungsthread den Riegel vorgeschoben hat, möchte ich das Thema nochmal aufwärmen. Diesmal aber eher von der praktisch-pragmatischen Seite her.
http://www.klippel.de/pubs/assessdis...splacement.pdf
Klippel beschreibt hier, wie man den "linearen Hub" eines Lautsprechers mit einfachen Mitteln messen kann. Die Grenzen für THD und IMD2 / IMD3 legt er bei 10% fest, was ja auch Admins "Schlußworten" im alten Thread entspricht.
Und wie macht man das jetzt? Nun, eigentlich ist es ganz einfach, wenn auch etwas mühsam:
- zuerst werden die TSP des Prüflings bestimmt. Man sollte ruhig auch mal den "Drift" der fs bei höheren Eingangspegel beobachten, denn auf der fs wird später noch heftig "rumgeritten"
- dann berechnet bzw. simuliert man anhand der ermittelten TSP den Hub in Abhängigkeit der Eingangsspannung und trägt ihn in ein Diagramm ein. Besser wäre es natürlich, wenn man den Hub messen und nicht nur simulieren könnte
- der LS wird senkrecht eingespannt und das Mikro im Nahfeld platziert. Auf Übersteuerung der Messkette achten, denn es wird ordentlich laut bei den Messungen
- sämtliche Verzerrungsmessungen werden mit dem Spectrum Analyzer durchgeführt (z.B. ARTA). Leider muß man hier einiges "zu Fuß" auswerten, was recht mühsam ist. Ich hoffe, daß zukünfitge Versionen von ARTA diesbezüglich ein wenig aufgebohrt werden
- die Messung der "totalen harmonischen Verzerrungen", also die Summe aller Klirrkomponenten (THD) gestaltet sich recht einfach, weil sie direkt im SA abgelesen werden können. Die Messung erfolgt dabei bei der fs des Lautsprechers. Mißt man bei mehreren Spannungen, so erhält man den Verlauf der Verzerrungen in Abhängigkeit vom Membranhub. Ich war dabei nicht zimperlich und habe die LS jeweils nahe an ihre mech. Hubgrenze getrieben, was natürlich sehr hohe Verzerrungen zur Folge hatte
- die Messung der Intermodulationsverzerrungen (IMD2 und IMD3) ist dagegen etwas aufwendiger, weil der ARTA SA nur den "total" IMD ausgibt, die einzelnen Komponenten muß man leider zu Fuß berechnen. Für die Messung wird wieder die fs des Prüflings herangezogen. Der zweite Ton beträgt das 8,5fache von fs (Spannungsverhältnis 4:1 zugunsten von fs). Idealerweise mißt man natürlich wieder mit den gleichen Spannungen wie oben ... und rechnet ... und rechnet ....
- hat man alles im "Kasten", erstellt man ein Diagramm, welches z.B. so aussehen könnte wie dieses hier:
Es handelt sich dabei um einen GF250, wie man unschwer erkennen kann. Legt man die Klippel-Kriterien an, schafft der GF250 einen linearen EFFEKTIV-Hub von ca. 4mm, darüber steigen die Verzerrungen an (THD ist das limitierende Kriterium).
Soviel mal für heute. Leider beschränken sich meine Besitztümer aus dem Hause Visaton auf den GF250 (bzw. 4 davon *g*), sodaß ich kaum mehr was mit Hand und Fuß beitragen kann. Aber zumindest von Heinrich (ente) weiß ich, daß er einen FRS8 "geklippelt" hat. Bei der Gelegenheit kann Heinrich auch mal was dazu schreiben, denn schließlich ist er an (fast) allem Schuld.
Grüße
Matthias
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