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Über Diffusschall, Abstrahlcharakteristik und hohe Trennung!

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  • Loiti
    Registrierter Benutzer
    • 12.07.2005
    • 204

    Über Diffusschall, Abstrahlcharakteristik und hohe Trennung!

    Hallo,

    es ist ja allgemein bekannt, dass eine Trennung, bei dessen Frequenz die Chassis noch nicht bis wenig bündeln, gut für die Abstrahlcharakteristik ist. Das heißt, der Diffusschall ist frequenzabhängig konstant.
    Trennt man zu hoch (zB. einen 17er bei 4kHz), erhält man bei 30° einen Einbruch wo der Tieftöner stark bündelt.

    ABER:

    Ziel eines Kinos oder Studios ist es doch, Schallreflexionen vollständig auszulöschen. Es "gibt" also gar keinen Diffusschall.
    Solange auf Achse der Frequenzgang linear ist, sollte der Klang nie beeinträchtigt werden.

    Das gleiche ist zu Hause der Fall: Durch die ganzen Reflexionen kann der Diffusschall gar nicht linear zu den Ohren gelangen!

    WAS bringt mir jetzt also eine tiefe Trennung, mit insgesamt konstantem Bündelungsverhalten?

    (Ist das auch der Grund wieso B&W meistens mit einem 17er bei 4kHz trennt?)

    Fragen über Fragen.

    Mfg Stefan
  • Farad
    Registrierter Benutzer
    • 09.09.2001
    • 5775

    #2
    Hallo.

    Nein, Ziel der Studioakustik ist nicht, reflexionsarme Räume zu schaffen. Man erhält dort einen sehr unangenehmen Klangeindruck. Auch in Kinos ist eine Nachallzeit von 0s niemals erwünscht.

    Zwar ist die Aussage korrekt, dass die Absorption in normalen Räumen nicht frequenzneutral ist, jedoch ist dies eine Eigenheit des Raumes, die dem Klangeindruck des normalen Hörens in diesem Raum entspricht.

    In normalen Räumen gibt es selbtsverständlich ein Diffusschallfeld.

    Gruß, farad

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    • Loiti
      Registrierter Benutzer
      • 12.07.2005
      • 204

      #3
      Aber wieso sollte man versuchen das Diffusschallfeld konstant zu halten, wenn es sowieso durch den Raum völlig versaut wird?

      Mfg

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      • doctrin
        Registrierter Benutzer
        • 06.05.2006
        • 2786

        #4
        Na ja ist es nicht schöner wenn man einen Diffusschall abbekommt der in fast jedem Frequenzbereich konstant ist? Wenn z.B bestimmte Frequenzen stärker bündeln kommen sie im Gegensatz zu anderen über Reflexionen erst gar nicht an und fehlen dann im Gesamtfrequenzgang -> es klingt verfälschter.
        Bei B&W wird wohl eher bei 4 kHz getrennt weil die Nasen mit 6dB Weichen arbeiten und somit der Hochtöner wegen der Belastbarkeit höher getrennt werden muss. Optisch hat B&W was zu bieten, rein technisch finde ichs zum ...

        MfG
        Bradley Manning verdient den Friedensnobelpreis.

        Rette deine Freiheit . De

        Du bist Terrorist!!!

        Kommentar

        • Loiti
          Registrierter Benutzer
          • 12.07.2005
          • 204

          #5
          Original geschrieben von doctrin
          Na ja ist es nicht schöner wenn man einen Diffusschall abbekommt der in fast jedem Frequenzbereich konstant ist? Wenn z.B bestimmte Frequenzen stärker bündeln kommen sie im Gegensatz zu anderen über Reflexionen erst gar nicht an und fehlen dann im Gesamtfrequenzgang -> es klingt verfälschter.
          Es klingt aber mindestens genauso verfälscht wenn der Raum mit +-12dB mitmischt.
          Hat vielleicht jemand schon "spezielle" Tests gemacht?

          Ich hoffe AH und viele andere werden noch was zu diesem Thema schreiben.

          Mfg

          Kommentar

          • doctrin
            Registrierter Benutzer
            • 06.05.2006
            • 2786

            #6
            dazu wurde ja schonmal was geschrieben -> da ging es um D`Appolito und diese ungleichmäßige Bündelung

            Tiki baut einen Line Array der dürfte da auch gut mitreden könnten
            Bradley Manning verdient den Friedensnobelpreis.

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            • Moppel
              Registrierter Benutzer
              • 21.08.2005
              • 539

              #7
              Hallo,

              Die Firma Harman Kardon hat eingehend untersucht, welches Rundstrahlverhalten von den meisten Hörern als am angenehmsten empfunden wird. Diese Untersuchung wurde mit einer großen Anzahl von Hörern und mit einer sehr aufwändigen Testanordnung durchgeführt.
              Ergebnis: Die Mehrheit (nicht alle!) der Testteilnehmer haben diejenigen Lautsprecher als am besten bewertet die a.) auf Achse sehr linear abgestimmt waren und b.) deren Rundstrahlverhalten zu den Höhen hin gleichmäßig (ohne starke Schwankungen) und sanft abfiel.

              Den Raum selbst kann man nicht ausblenden, wozu auch?


              Gruß,
              Moppel

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              • Gast-Avatar
                tiki

                #8
                Hallo,

                mitreden, naja, eher nachplappern.
                Ziel bei meinem Lineversuch ist allerdings doch die akustische Teilausblendung der Raumeinflüsse, nämlich der Boden- und Deckenreflexionen als störende frühe Reflexionen. Die natürlich weiterhin bestehenden Reflexionen wirken aber nunmehr als virtuelle Verlängerung für die Schallquelle bei niedrigen Frequenzen, wo die Bündelung nicht mehr so stark ist. Begibt man sich vertikal außerhalb der Strahlerlänge, ist der Hochton faktisch schlagartig weg. Im Hochton wirken die Reflexionen also nur noch bei den wesentlich energieärmeren Nebenkeulen.

                Es verbleiben die seitlichen Reflexionsprobleme, die hoffentlich wegen der stärkeren Strukturierung der Seitenwände (gegenüber Decke und Boden) durch Möbel begrenzt bleiben.

                Über das tatsächliche horizontale Abstrahlverhalten in Abhängigkeit von der Trennfrequenz muß ich mir noch ein paar Gedanken machen. Mit dem gegenüber einem Kugelstrahler vergrößerten Hallradius verbinde ich aber automatisch einen entsprechend geringeren Raumeinfluß.

                Gruß, Timo

                Kommentar

                • ente
                  Registrierter Benutzer
                  • 02.02.2004
                  • 563

                  #9
                  Line Array

                  ... vielleicht eine nützliche Ergänzung zu Tikis Ausführungen

                  http://www.audiodiycentral.com/resource/pdf/nflawp.pdf

                  Gruß
                  Heinrich
                  Wenn es die letzte Minute nicht gäbe, würde kein Projekt je fertig!

                  Kommentar

                  • AH
                    AH
                    Registrierter Benutzer
                    • 17.01.2003
                    • 586

                    #10
                    Aber wieso sollte man versuchen das Diffusschallfeld konstant zu halten, wenn es sowieso durch den Raum völlig versaut wird?
                    Hallo,

                    die Nachhallzeit ist in akustisch nicht behandelten Räumen in aller Regel zwar nicht frequenzlinear, sie verläuft jedoch ausgesprochen stetig, d.h. ohne Sprungstellen oder dergleichen. Charakteristisch ist eine recht frequenzlineare NHZ im Mitteltonbereich und ein stetiger Anstieg zu tieferen Frequenzen hin.

                    Der Diffusfeld-Frequenzgang schlecht konstruierter Lautsprecher verläuft dagegen ausgesprochen wenig stetig, was in jedem Raum Klangfarbe und Entfernungseindruck beeinträchtigt.


                    Die Mehrheit (nicht alle!) der Testteilnehmer haben diejenigen Lautsprecher als am besten bewertet die a.) auf Achse sehr linear abgestimmt waren und b.) deren Rundstrahlverhalten zu den Höhen hin gleichmäßig (ohne starke Schwankungen) und sanft abfiel.
                    Dies hängt damit zusammen, daß dieses Problem sehr weit verbreitet ist, teilweise wurde dieser Fehler sogar zum Prinzip erhoben (IRT b115/90d: Bündelungsmaß soll zwischen 250Hz und 10kHz von 6dB auf 10dB steigen). Fast alle Lautsprecher weisen ein zu hohen Frequenzen steigendes Bündelungsmaß auf, daher sind die Hörer dies gewohnt.
                    Allerdings hat SSF-01 (von der AES übernommen) jetzt endlich Klarheit geschaffen, dahingegehend, daß ein frequenzlineares Bündelungsmaß anzustreben ist.

                    Den Raum selbst kann man nicht ausblenden, wozu auch?
                    Der Wiedergaberaum sollte soweit ausgeblendet werden, daß Mehrräumigkeit vermieden wird, also der in der Tonaufnahme vorhandene Ursprungsraum nicht vom Wiedergaberaum überlagert wird. Hierfür ist die Unterdrückung diskreter Reflexionen die Voraussetzung, während etwas Diffusivität nicht stört.
                    Dies ist insofern wichtig, da der (akustisch meist wesentlich größere -> größeres ITDG) Ursprungsraum ein wesentlicher Bestandteil verschiedener Musikgenres ist. Ein Sinfonieorchester funktioniert beispielsweise nicht in einer Wohnzimmerakustik.

                    Gruß

                    Andreas

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