Hallo,
mein Hornprojekt mit Betonhörnern kommt nicht richtig voran. Die Form ist nicht ideal symmetrisch, der Werkstoff zwar akustisch günstig, die Verarbeitung aber verzwickt (der Wulst am Hornmund ist kritisch), kurzum, ich müßte noch viele, viele Samstage investieren, damit es wirklich was schönes werden würde.
Ich habe daher ein fertiges Kunststoffhorn ausprobiert. Es ist ein großes PA-Horn für 1,4" Treiber. Die Länge beträgt etwa 25cm, die Mundfläche ist oval. Es hat in mehreren Konstruktionen hervorragende Ergebnisse geliefert und so habe ich eben mal die G20 ausprobiert.
Anstoß war unter anderem die Frage, wieviel Pegel eine G20SC bei 2kHz und 1% THD schafft.
Hier die Ergebnisse:
Durch die Hornladung kommt es zu einem ausgeprägten Peak bei etwa 2,5kHz mit rund 6dB. Das ist zwar nicht wenig, aber nicht soviel, wie man bei dem Horn eigentlich erwartet. Bei PA-Treibern sind rund 8...9dB drin. Ich denke, das liegt an der Seidenkalotte. Man könnte hier mit einer Titankalotte bestimmt noch etwas mehr herausholen, die G20 hat sich aber bisher als sehr gutmütig erwiesen und so will ich erstmal bei ihr bleiben. Der schmale, scharfe Einbruch kommt vom nicht idealen Hornhals. 1,4" sind etwas mehr, als die G20 incl. Sicke hat. Ich werde daher wohl noch einen Adapter von 1,4" auf 25...27mm drehen müssen.
Ansonsten ist der Frequenzgang sehr gleichmäßig und praktisch mit einem einzigen Filter zu begradigen.
Das Wasserfalldiagramm sieht wirklich sehr schön aus. Wenn man hier gedanklich von Sekunden in Perioden umrechnet, ist das Ausschwingen extrem zügig. Einzig die Resonanz bei 2kHz schwingt etwas nach, auch das sehe ich mit kaum 3ms auf -35dB aber eher unkritisch, das ist weniger als eine Periodendauer!
Zur Verzerrungsmessung war der Pegel so eingestellt, dass die Grundwelle bei Sinus 1kHz 85dB brachte. Wie man sieht liegen die Verzerrungen im kompletten relevanten Bereich unter 1% liegen. Die Kalotte ist praktisch ab 1kHz einsetzbar! Bei einer Trennfrequenz von 2kHz ist also auf jeden Fall alles im grünen Bereich, K3 liegt unter 0,2%. Hier hatte ich wegen des langen Hornes erst etwas bedenken, es geht aber wirklich einwandfrei, weil es sich recht schnell öffnet.
Um die Verzerrungen bei 2kHz und 1% THD zu messen, habe ich den Pegel im Arta Spectrumanalyzer weiter und weiter erhöht. Bei über 90dB habe ich aber abgebrochen, weil mehr dann während der Arbeitszeit doch nicht geht und die Kollegen aus Fertigung und Büro dann doch schon arg gestöhnt habe.
Nun noch das Abstrahlverhalten...
Hier wird der wichtigste Vorteil offensichtlich. Das Horn bündelt absolut sauber bis unter 1kHz hinab. Der genaue Winkel der 6dB Isobaren hängt sehr stark von der Messung ab. Ich habe um den Treiber (G20) gedreht, und nicht um den Hornmund. Das Ergebnis sieht dann gleich gut, aber etwas breiter aus, was für Hifi ja durchaus gewünscht ist. Entscheidend ist die Gleichmäßigkeit der Farbsäume.
Ein solches Horn ist für eine einzelne G20 natürlich recht groß und vor allem: Wer soll da mithalten?
Deswegen soll in ein GLEICHES Horn ein Ti100. Die Box besteht dann also aus zwei gleichen Hörnern und einer Basserweiterung.
Der Ti100 funktioniert am gleichen Horn leider nicht so gut. Die Kompression ist zu hoch. Bei 1kHz ist der Pegel 15(!)dB höher als ohne Horn, Resonanzen über das ganze Frequenzspektrum, auch im Impedanzschrieb sichtbar. Das hat so keinen Sinn. Ich möchte jedoch die gleiche Bündelung wie beim Hochtöner haben.
Wahrscheinlich werde ich die kommenden Tage eines der Hörner absägen und dann nocheinmal eine Messung machen. Auch hier werde ich mir einen Adapter fräsen müssen, weil das Horn oval ist und dann kein Flansch mehr vorhanden ist. Dann sollte es aber gehen. Ausserdem muß evtl noch ein besserer Phaseplug her. Vergangene Versuche waren recht vielversprechend.
Gruß, farad
mein Hornprojekt mit Betonhörnern kommt nicht richtig voran. Die Form ist nicht ideal symmetrisch, der Werkstoff zwar akustisch günstig, die Verarbeitung aber verzwickt (der Wulst am Hornmund ist kritisch), kurzum, ich müßte noch viele, viele Samstage investieren, damit es wirklich was schönes werden würde.
Ich habe daher ein fertiges Kunststoffhorn ausprobiert. Es ist ein großes PA-Horn für 1,4" Treiber. Die Länge beträgt etwa 25cm, die Mundfläche ist oval. Es hat in mehreren Konstruktionen hervorragende Ergebnisse geliefert und so habe ich eben mal die G20 ausprobiert.
Anstoß war unter anderem die Frage, wieviel Pegel eine G20SC bei 2kHz und 1% THD schafft.
Hier die Ergebnisse:
Durch die Hornladung kommt es zu einem ausgeprägten Peak bei etwa 2,5kHz mit rund 6dB. Das ist zwar nicht wenig, aber nicht soviel, wie man bei dem Horn eigentlich erwartet. Bei PA-Treibern sind rund 8...9dB drin. Ich denke, das liegt an der Seidenkalotte. Man könnte hier mit einer Titankalotte bestimmt noch etwas mehr herausholen, die G20 hat sich aber bisher als sehr gutmütig erwiesen und so will ich erstmal bei ihr bleiben. Der schmale, scharfe Einbruch kommt vom nicht idealen Hornhals. 1,4" sind etwas mehr, als die G20 incl. Sicke hat. Ich werde daher wohl noch einen Adapter von 1,4" auf 25...27mm drehen müssen.
Ansonsten ist der Frequenzgang sehr gleichmäßig und praktisch mit einem einzigen Filter zu begradigen.
Das Wasserfalldiagramm sieht wirklich sehr schön aus. Wenn man hier gedanklich von Sekunden in Perioden umrechnet, ist das Ausschwingen extrem zügig. Einzig die Resonanz bei 2kHz schwingt etwas nach, auch das sehe ich mit kaum 3ms auf -35dB aber eher unkritisch, das ist weniger als eine Periodendauer!
Zur Verzerrungsmessung war der Pegel so eingestellt, dass die Grundwelle bei Sinus 1kHz 85dB brachte. Wie man sieht liegen die Verzerrungen im kompletten relevanten Bereich unter 1% liegen. Die Kalotte ist praktisch ab 1kHz einsetzbar! Bei einer Trennfrequenz von 2kHz ist also auf jeden Fall alles im grünen Bereich, K3 liegt unter 0,2%. Hier hatte ich wegen des langen Hornes erst etwas bedenken, es geht aber wirklich einwandfrei, weil es sich recht schnell öffnet.
Um die Verzerrungen bei 2kHz und 1% THD zu messen, habe ich den Pegel im Arta Spectrumanalyzer weiter und weiter erhöht. Bei über 90dB habe ich aber abgebrochen, weil mehr dann während der Arbeitszeit doch nicht geht und die Kollegen aus Fertigung und Büro dann doch schon arg gestöhnt habe.
Nun noch das Abstrahlverhalten...
Hier wird der wichtigste Vorteil offensichtlich. Das Horn bündelt absolut sauber bis unter 1kHz hinab. Der genaue Winkel der 6dB Isobaren hängt sehr stark von der Messung ab. Ich habe um den Treiber (G20) gedreht, und nicht um den Hornmund. Das Ergebnis sieht dann gleich gut, aber etwas breiter aus, was für Hifi ja durchaus gewünscht ist. Entscheidend ist die Gleichmäßigkeit der Farbsäume.
Ein solches Horn ist für eine einzelne G20 natürlich recht groß und vor allem: Wer soll da mithalten?
Deswegen soll in ein GLEICHES Horn ein Ti100. Die Box besteht dann also aus zwei gleichen Hörnern und einer Basserweiterung.
Der Ti100 funktioniert am gleichen Horn leider nicht so gut. Die Kompression ist zu hoch. Bei 1kHz ist der Pegel 15(!)dB höher als ohne Horn, Resonanzen über das ganze Frequenzspektrum, auch im Impedanzschrieb sichtbar. Das hat so keinen Sinn. Ich möchte jedoch die gleiche Bündelung wie beim Hochtöner haben.
Wahrscheinlich werde ich die kommenden Tage eines der Hörner absägen und dann nocheinmal eine Messung machen. Auch hier werde ich mir einen Adapter fräsen müssen, weil das Horn oval ist und dann kein Flansch mehr vorhanden ist. Dann sollte es aber gehen. Ausserdem muß evtl noch ein besserer Phaseplug her. Vergangene Versuche waren recht vielversprechend.
Gruß, farad
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