Die Wellen laufen bei Konuschassis nach außen und werden am Rand des Konus durch die Sicke gedämpft. Bei der Kalotte knallen die Wellen in der Mitte aufeinander, das ist m.E. ein gewaltiger Unterschied.
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Mitteltonkalotten oder (Konus)Mitteltöner?
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Unter dem Vorbehalt, dass Boxsim es einigermaßen Wahrheitsgetreu darstellt, kann man sagen, dass die oben aufgeführte Tabelle zwar die Grössenordnung beschreibt, aber auf keinen Fall zwingend ist.
Ich wage zu behaupten, dass sogar grössere Abweichungen keine hörbare Verschlechterung verursachen werden.
ich habe hier diverse Mitteltonkalotten, 1,5", 2" und 3". Und ich habe die Möglichkeit, die Frequenzübergänge umschaltbar zu machen, bei jeweils identischem Freifeldfrequenzgang (elektrisch entzerrt).
Zudem habe ich einige unabhängige Messungen des Bündelungsmaßes einiger Studio-Regielautsprecher gesehen.
Daraus ergibt sich für mich eine gute Korrelation des Höreindrucks zum Diffusfeld-Frequenzgang. Auch vermeintlich kleine Abweichungen sind überraschend deutlich hörbar - genau wie beim Freifeld-Frequenzgang.
Man kann bei hoher Filterordnung zwar ein wenig über die von mir angegebenen Frequenzen hinausgehen, ohne daß eine starke Beeinträchtigung erfolgt, aber die Betonung liegt auf "etwas".
Wenn ich meine 3"-Kalotten statt bei 2,2kHz (ka ~ 1,5) bei 2,8kHz (ka =2) trenne, habe ich einen deutlichen Dumpfklang.
Das ist bei 2" und 1,5"-Kalotten nicht grundsätzlich anders, spielt sich nur bei höheren Frequenzen ab. Bei Trennung um ka = 2 ist immer schon eine Verfärbung hörbar.
Perfektionisten sollten sie nur bis "halbe Wellenänge = Strahlerdurchmesser" verwenden.
Gruß
Andreas
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Hallo maha,
ich möchte Dir in keiner Weise widersprechen. Oft wäre es hörmäßig besser, den Pegelanstieg nicht zu kompensieren und dafür kein so tiefes Loch in den Diffusfeldfrequenzgang zu graben.
Dennoch bleibt nach meiner Erfahrung ein etwas rätselhafter Rest an "Eigenklang" (oft hornähnlich/tricherartig, dazu irgendwie "materiell"), der mich davon absehen läßt, Konuslautsprecher in einem Frequenzbereich zu betreiben, wo sie nicht klein gegen die Wellenlänge sind.
Wenn ich beim Lautsprecherbau irgendetwas empirisch gelernt habe, dann dieses: "Halte ein Schall abstrahlendes Ding klein gegen die Wellenlänge". Bei der Deutung bin ich nicht endgültig sicher, Partialschwingungen können jedoch nicht die Ursache sein, da auch Konen aus Material mit hoher innerer Schallgeschwindigkeit davon betroffen sind, deren Partialschwingungsbereich wesentlich höher liegt. Es muß an der Strahlergeometrie selbst (Konus quasi als schlechtes Horn) liegen.
Gruß
Andreas
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Hi AH!
Wenn ich beim Lautsprecherbau irgendetwas empirisch gelernt habe, dann dieses: "Halte ein Schall abstrahlendes Ding klein gegen die Wellenlänge".
IMHO, das ist ein guter Ansatz. Man erreicht eine statisch-stabile Umsetzung....... (JE windet sich. Aber JE hat halt wenig Ahnung.)
Bei der Deutung bin ich nicht endgültig sicher, Partialschwingungen können jedoch nicht die Ursache sein, da auch Konen aus Material mit hoher innerer Schallgeschwindigkeit davon betroffen sind, deren Partialschwingungsbereich wesentlich höher liegt. Es muß an der Strahlergeometrie selbst (Konus quasi als schlechtes Horn) liegen.
Glaub ich nicht. Großflächige Breitbänder mit eingebautem "Hochtöner" MÜSSEN über eine mechanische Frequenzweiche verfügen. Deren Eigenschaft wird bei 1watt Elektroinput vermessen....... Alles misst sich super!
Und jetzt lassen wir den Hundertwatter auf die mech. Frequenzweiche los.
maha...... dem LS völlig egal sind.
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Hallo maha,
ein Breitbänder kann ohne Partialschwingungen ja gar nicht funktionieren. Der von vielen ersehnte Kolbenstrahler hat nur einen eingeschränkten Nutzbereich, da das Wechselspiel aus sinkender Membranamplitude (massegehemmt) und steigendem Realteil des Strahlungswiderstandes oberhalb ~ ka = 1 zuende ist.
Das Partialschwingungen den Amplitudenfrequenzgang und die Richtcharakteristik modulieren können, will ich zudem nicht bestreiten.
Die Membrangeometrie spielt nach meinem Dafürhalten aber auch eine Rolle. Ich habe verschiedene Konen mir bandbegrenztem Rosarauschen angehört. Subjektiver Hörtest ergab: Je enger der Konuswinkel (z.B. Peerless CC180), desto "tröt", sofern der Strahler nicht klein gegen die Wellenlänge ist.
Gruß
Andreas
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Hallo!
AH meint: ..... da das Wechselspiel aus sinkender Membranamplitude (massegehemmt) und steigendem Realteil des Strahlungswiderstandes oberhalb ~ ka = 1 zuende ist.
Genau!! *lol*
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AH meint: Die Membrangeometrie spielt nach meinem Dafürhalten aber auch eine Rolle. Ich habe verschiedene Konen mir bandbegrenztem Rosarauschen angehört. Subjektiver Hörtest ergab: Je enger der Konuswinkel (z.B. Peerless CC180), desto "tröt", sofern der Strahler nicht klein gegen die Wellenlänge ist.
Dazu hab´ ich keine Meinung.
Gruß, maha
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@AH: Ich möchte deine Erkenntnisse keinesfalls in Frage stellen, es fehlt mir nur manchmal der Hinweis, in welchem Umfeld sie entstanden sind. Soweit mir bekannt, bevorzugst du flache Boxen an der Wand oder Boxen, die sehr wirkungsvolle Maßnahmen zur Eindämmung von Kantenreflexionen (Schaumstoffkeile ...) beinhalten. Meiner Meinung nach ist es fraglich, ob man zu der gleichen Erkenntnis gekommen wäre, wenn man in einem akustisch eher mäßigen Wohnraum mit frei aufgestellten "Kisten" die Versuche gefahren hätte. Dort spuckt die Bündelung der Schallwand nämlich gehörig mit in die Suppe. Gerade bei kleinem Strahlerdurchmesser und mittig auf der Schallwand positioniertem Chassis gibt es etwa bei Lambda = halbe Boxenbreite ein deutliches Loch im Achsenfrequenzgang. Koorigiert man dies in der Weiche hat man dort zu viel Energie im Raum, wenn nicht andere Maßnahmen dies verhindern. Meine Idee der Eindämmung ist, genau dort oder knapp darüber eine Trennfrequenz hinlegen und den unterhalb der TF arbeitenden Strahler hier ruhig ein wenig bündeln lassen. Damit werden dann 13er Konusse als MTs wieder sehr interessant.Boxsim ... wenn Lautsprechersimulation gelingen soll.
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Hallo Uwe,
ich habe auch mit frei aufgestellten Kisten in normaler Wohnraumumgebung Versuche gemacht.
Allerdings haben meine Kisten
(a) immer eine große Schallwand
(b) meist einen asymmetrisch auf der Schallwand angeordneten Mitteltöner
Ich baue doch keine 20cm schmale Kiste mit einer 50mm-Kalotte ausgerechnet in der Mitte der Schallwand
Gerade bei kleinem Strahlerdurchmesser und mittig auf der Schallwand positioniertem Chassis gibt es etwa bei Lambda = halbe Boxenbreite ein deutliches Loch im Achsenfrequenzgang. Koorigiert man dies in der Weiche hat man dort zu viel Energie im Raum,
Ein leicht bündelnder Konus umgeht natürlich dieses Problem (auf Kosten einer Delle im Diffusfeld-Frequenzgang), aber das Problem läßt sich auch anders umgehen:
Auf großen Schallwänden lassen sich lineare Verzerrungen aufgrund von Sprungstellen im Strahlungswiderstand an den Gehäusekanten äußerst gering halten. Man hat ja reichlich Platz, die jeweiligen Chassis an eine gute Position zu setzen.
Eine gute Rückwärtsdämpfung im unteren Mitteltonbereich (deren Nützlichkeit kaum zu unterschätzen ist) gibt es dazugeschenkt.
Gruß
Andreas
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Was wäre denn wenn man die Schallwand sehr schmal macht? Sagen wir so, daß die Mitteltonkatotte grade noch so raufpasst mit 2 cm Phase links und rechts. Dann "sieht" doch der Mitteltöner die Schallwand gar nicht mehr und die Problem rutschen in den Hochtonbereich, wo das Gehör nicht mehr so peniebel ist.
Wenn man das in Boxsim testet sieht das bei den Frequenzgängen unter Winkeln sehr gut aus. Bündelung ist jetzt wesentlich besser als z.B. bei einer 30-35cm Schallwand.
Solch ein Konstrukt habe ich hier nämlich gerade zu stehen (mit DMR120). Da muss ich bei Gelegenheit die Schallwand mal breiter machen im Gegenzuhören...
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Ich baue doch keine 20cm schmale Kiste mit einer 50mm-Kalotte ausgerechnet in der Mitte der SchallwandBoxsim ... wenn Lautsprechersimulation gelingen soll.
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Was wäre denn wenn man die Schallwand sehr schmal macht?
Da muss ich bei Gelegenheit die Schallwand mal breiter machen im Gegenzuhören ...
Solche Versuche gab/gibt es zur Genüge, dto. der bekannte, konsequente Gegenvorschlag:
Separate, maximal schmale MHT-Schallwand.
-> Die meisten Mittel- und Hochtonkalotten können für eine 100mm breite (+20mm+20mm-Fasen) MHT-Schallwand durch links und rechts abschleifen problemlos verkleinert werden, die Kantenbeugung liegt dann wenig ausgeprägt (verrundete Kanten) bei 6.8kHz.
Daß dabei - je nach fx - i.e.L. der MT-Kalotte in einem Bereich, in dem sie sowieso vernehmlich klirrt (fc ... 1, 2 Oktaven > fc), vielleicht ein paar Dezibelchen durch das Fehlen einer häßlichbreiten und obendrein diesen Gewinn diffus streuenden Schallwand-Schallführung (der Gag schlechthin: "Schallwandbeflockung") ‚verloren gehen’, gereicht dem Ganzen mE eher zum überlegenen Klangvorteil (irgendwie verspürte ich alternativ auch überhaupt keinen Drang, mich mit der Häßlichkeit zweier anderweitig unzulänglicher Schaumstoff-Keil bewehrter Absorber-Kühlschrank großer Kästen anzufreunden ...)Susie Q
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Was wäre denn wenn man die Schallwand sehr schmal macht? Sagen wir so, daß die Mitteltonkatotte grade noch so raufpasst mit 2 cm Phase links und rechts. Dann "sieht" doch der Mitteltöner die Schallwand gar nicht mehr und die Problem rutschen in den Hochtonbereich, wo das Gehör nicht mehr so peniebel ist.
zunächst vorweg: Was SusieQ schreibt (diffus streuende Schallwand) trifft nicht zu.
Bei sehr schmaler Schallwand liegt der "Bafflestep" im Übertragungsbereich (typisch für 2"-Kalotten: 650Hz....3,2kHz, sehr gute 2"-Kalotten auch ab 400Hz, werden aber nicht mehr angeboten), was bezüglich des erzielbaren Maximalpegels (bzw. der nutzbaren Bandbreite) ebenso nachteilig ist, wie bezüglich der Richtcharakteristik. Auch der Freifeldfrequenzgang wird beeinträchtigt, läßt sich aber entzerren.
Das die Bündelung bei schmaler Schallwand "wesentlich besser" ist, kann ich auch anhand einer Simulation nicht nachvollziehen.
Gruß
Andreas
P.S. Für Hörvergleiche empfehle ich als Referenz die Montage in unendlicher Schallwand, welche bezüglich aller Eigenschaften die besten Ergebnisse liefert.
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