Ankündigung

Einklappen
Keine Ankündigung bisher.

Basswiedergabe im Raum

Einklappen
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge
  • walwal
    Registrierter Benutzer
    • 08.01.2003
    • 27556

    Basswiedergabe im Raum

    Auf Grund meiner Erfahrungen mit Vox und Concorde bin ich von BR-Boxen abgekommen. Da auch andere mit dem Bass unzufrieden sind, zitiere ich mal etwas aus dem Hi-Fi-Forum:

    http://www.hifi-forum.de/viewthread-72-1199.html

    Zitat von US
    Hallo Mojo,

    dann fangen wir mal ganz von vorne mit den Voraussetungen zur neutralen Wiedergabe an

    ...Ok. ich versuche wenigstens ernsthaft zu bleiben:

    Unterhalb der Raumgrundresonanz, liegen Druckkammerbedingungen vor, die den Pegel mit 12dB/8ve ansteigen lassen, sofern der Schallerzeuger auf linearen Schallpegel ausgelegt ist.

    Um im Raum auf eine lineare Übertragungsfunktion zu kommen, muß der Hub konstant bleiben, was bei einem Abfall des Lautsprechers von 12dB/8ve gegeben ist.

    Raumgrundreso und Eckfrequenz des LS sollten hierzu gleich sein.

    Praktisch lassen sich die Effekte aber nicht ohne weiteres prognostizieren, da über der Raumgrundreso das Schallfeld durch stehende Wellen geprägt ist. Ferner schlägt der Druckkkamereffekt auch nicht zwingend mit 12dB/8ve zu, da Verluste auftreten (Biegeweiche Wände z.B.)
    Dann kommt auch noch die Schallpegelüberhöhung durch Wandnähe hinzu mit bis zu 6dB/Wand.

    Der Druckkammereffekt macht sich auch nur in kleinen Räumen unter 20m² deutlich bemerkbar. Bei einem 5m langen Raum liegt die Grenzfrequenz schon bei 34Hz. Mit deutlichen Auswirkungen auf den Pegel darf etwa bei 25Hz gerechnet werden.

    Je nach Lautsprecherkonzept steigt der Pegel unter 300hz durch die kugelförmige Abstrahlung des LS zunehmend an (Wandnähe sorgt für Erhöhung der Schallimpedanz). Dazu kommt noch der beschriebene Druckkammereffekt.

    Keiner dieser Effekte vollzieht sich abrupt!
    Daher kommt ein sanfter Abfall der Amplitude, wie ihn geschlossene Systeme frei Haus liefern, den Effekten entgegen.

    In der Praxis misst man einfach den Frequenzgang in der Hörzone und stimmt den LS auf den Raum ab. Geschlossene Systeme mit einer Eckfrequenz von rund 60Hz "passen" dabei meist schon recht gut, so daß nur kleinere Korrekturen erforderlich sind.

    Je kleiner der Raum, desto deutlicher wird dies und im Auto, wo die Druckkammer schon bei 100Hz zuschlägt ist eine Baßreflexbox einfach völlig unangebracht.

    Baßreflexboxen weisen einen Abfall der Amplitude von 24dB bis 36dB/8ve auf, was nie und nimmer zum Raum passt (Praktisch wird eher ein Abfall von etwa 8dB/8ve benötigt) Der Tiefbaß ist bei hochabgestimmten Systemen unterrepräsentiert, was sich meist auch nicht vernünftig entzerren lässt, da deutlich unterhalb der Tuningfrequenz das System gegenphasig arbeitet.
    In der Praxis fehlt bei einer auf 50Hz getunten Baßreflexbox massiv Tieftonpegel, während der Bereich darüber vollkommen überzogen ist.

    Also bleibt nichts anderes übrig, als eine BR-Box extrem tief abzustimmen und dann mit EQ zu entzerren. Die tiefe Abstimmung führt aber zu einem Wirkungsgradverlust im eigentlichen Nutzbereich um 80Hz, wo solch ein System dann keine Vorteile gegenüber CB mehr hat. Ferner führt die tiefe Abstimmung zu Problemem mit Rohrresonanzen durch die langen Kanäle.

    Zur Entzerrung und Abstimmung von Baßboxen allgemein:
    Entzerrung ist notwendig, um die Betriebsschallpegelkurve am Hörplatz linear zu bekommen. Falls diese Möglichkeit, aus welchen Gründen auch immer, ("Puristische passive High Endbox an ebensolchem Verstärker ) nicht gegeben ist, so kann man mit recht stark bedämpften geschlossenen Systemen auch ohne Entzerrzung eine brauchbare Annäherung erzielen.

    Eine CB, die schon unter 120Hz abfällt muß natürlich schon deutlich entzerrt werden, was aber kein Problem darstellt.

    Eine Box per mechanischer Gehäusekonstruktion und Antriebsstärke auf den Raum abzustimmen ist bei heutigen Möglichkeiten (Transistortechnik ) aber Vergeudung von Resourcen (Raum, Geld und Wirkungsgrad im Grundton)
    Viel sinnvoller ist es, einen Treiber mit starkem Antrieb in ein relativ kleines Gehäuse zu stecken und im Tiefton so zu entzerren, daß es passt. Die Thiele und Small-Parameter interessieren dabei nicht wirklich und dienen höchtens einer groben Abschätzung.
    Diese Auslegung sorgt dafür, daß die mechanische und elektrische Belastbarkeit im Tiefton ungefähr zusammenfallen, was ökonomoisch ist.

    Gruß, Uwe
    „Audiophile verwenden ihre Geräte nicht, um Ihre Musik zu hören. Audiophile verwenden Ihre Musik, um ihre Geräte zu hören.“

    Alan Parsons
  • pico
    Registrierter Benutzer
    • 14.09.2004
    • 894

    #2
    Hi,

    eine BR-Box hat entscheidende Vorteile: durch Ändern des BR-Rohrres (es gibt auch in der Länge verschiebbare Exemplare) bzw. Zustopfen des rohres kann ich sehr leicht den Frequenzgang auf unterschiedliche Räume anpassen. Wird eine Absenkung benötigt leidet darunter NICHT der erzielbare Schalldruckpegel, da ja der Raum das gratis dazu gibt was der LS ansonsten zu viel gemacht hätte.

    Das geht bein einer geschlossenen Box nur mit aktiver Entzerrung. Wird eine Erhöhung benötigt leidet die maximal verzerrungsarm erzielbare Lautstärke.

    Idealerweise misst man die Raumverstärkungsfunktion vorhe rund entscheidet dann welches Gehäusekonzept das passendere ist (= von Hause aus einen möglichst spiegelbildlichen Verlauf mitbringt). Der beschriebene Druckkammereffekt ist für HiFi-Wiedergabe > 35 Hz in normalen Räumen > 20 m² irrelelevant. Da sind Raummoden VIEL schlimmer! und wenn man gerade keinen PEQ zur Hand hat ist ein Paar Sportsocken im Bassrelfexrohr Gold wert . . .
    Gruß Pico

    <<< Studieren UND Probieren >>>

    Kommentar

    Lädt...
    X