http://www.zehner.ch/faqraumakustik.htm#1
Sehr interessant, besonders zum Thema Messung und Equaliser.
Seit einigen Jahren ist der Trend zu beobachten, dass Hersteller von Verstärkern oder Lautsprechern Systeme auf den Markt bringen, die sich automatisch einmessen und angeblich Raumprobleme lösen können. Die Marketingabteilungen legen einen erstaunlichen Erfindungsreichtum an den Tag, um diese angeblich neuen Technologien anzupreisen und bewegen sich - meiner juristisch nicht qualifizierter Meinung nach - dabei oftmals an der Grenze zum Betrug.
Keines dieser Systeme hält wirklich, was es verspricht und schafft oftmals mehr Probleme, als es löst. Das "perfide" daran ist, dass man im ersten Moment tatsächlich den Eindruck hat, es würde eine erhebliche Verbesserung erreicht. Die Tücken und Mängel fallen meistens erst nach einiger Zeit auf. Einige meiner Kunden haben in den vergangen Jahren mit solchen Lösungen experimentiert. Niemand ist aber wirklich glücklich damit geworden.
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Mess-Equipment ist erschwinglich geworden und fast jedermann kann deshalb heute akustische Messungen durchführen, das ist soweit korrekt. Die richtige Auswertung und Analyse der gemessenen Daten setzt aber die Erfahrung von vielen Tausend Messungen und profunde Kenntnisse der Akustik und deren psychischer Wirkung voraus. Es gibt nur wenige Spezialisten, die in dieser Hinsicht wirklich überzeugende Arbeit liefern.
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Das "Schöne" an Messprogrammen ist, dass sie immer ein Ergebnis anzeigen - und sei es noch so falsch oder unsinnig. Per Definition setzt die Nachhallzeit ein statistisches Schallfeld voraus, dieses ist in kleinen Räumen im Bassbereich aber schlichtweg inexistent. Mit anderen Worten: es gibt gar keine Nachhallzeit, die zu messen ist, selbst wenn die Mess-Software steif und fest das Gegenteil behauptet. Was tatsächlich gemessen wird, ist lediglich der zeitliche Abfall einer oder mehrerer Raummoden, der sich an unterschiedlichen Positionen jeweils anders auf den Mess-Algorithmus auswirken wird.
Wenn man Nachhall und Modenabfall nicht strikte auseinander hält, werden die Schlussfolgerung und die darauf basierenden akustischen Massnahmen zwangsläufig in eine Sackgasse führen. Das Beispiel gehört in den umfangreichen Katalog der "Wer-misst-misst-Mist-Phänomene". Der viel zitierte Spruch trifft übrigens nicht grundsätzlich zu, sondern hat nur dann seine Gültigkeit, wenn der Messtechniker nicht weiss, was er tut! Dies hingegen soll des öfteren mal vorkommen ;-)
Sehr interessant, besonders zum Thema Messung und Equaliser.
Seit einigen Jahren ist der Trend zu beobachten, dass Hersteller von Verstärkern oder Lautsprechern Systeme auf den Markt bringen, die sich automatisch einmessen und angeblich Raumprobleme lösen können. Die Marketingabteilungen legen einen erstaunlichen Erfindungsreichtum an den Tag, um diese angeblich neuen Technologien anzupreisen und bewegen sich - meiner juristisch nicht qualifizierter Meinung nach - dabei oftmals an der Grenze zum Betrug.
Keines dieser Systeme hält wirklich, was es verspricht und schafft oftmals mehr Probleme, als es löst. Das "perfide" daran ist, dass man im ersten Moment tatsächlich den Eindruck hat, es würde eine erhebliche Verbesserung erreicht. Die Tücken und Mängel fallen meistens erst nach einiger Zeit auf. Einige meiner Kunden haben in den vergangen Jahren mit solchen Lösungen experimentiert. Niemand ist aber wirklich glücklich damit geworden.
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Mess-Equipment ist erschwinglich geworden und fast jedermann kann deshalb heute akustische Messungen durchführen, das ist soweit korrekt. Die richtige Auswertung und Analyse der gemessenen Daten setzt aber die Erfahrung von vielen Tausend Messungen und profunde Kenntnisse der Akustik und deren psychischer Wirkung voraus. Es gibt nur wenige Spezialisten, die in dieser Hinsicht wirklich überzeugende Arbeit liefern.
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Das "Schöne" an Messprogrammen ist, dass sie immer ein Ergebnis anzeigen - und sei es noch so falsch oder unsinnig. Per Definition setzt die Nachhallzeit ein statistisches Schallfeld voraus, dieses ist in kleinen Räumen im Bassbereich aber schlichtweg inexistent. Mit anderen Worten: es gibt gar keine Nachhallzeit, die zu messen ist, selbst wenn die Mess-Software steif und fest das Gegenteil behauptet. Was tatsächlich gemessen wird, ist lediglich der zeitliche Abfall einer oder mehrerer Raummoden, der sich an unterschiedlichen Positionen jeweils anders auf den Mess-Algorithmus auswirken wird.
Wenn man Nachhall und Modenabfall nicht strikte auseinander hält, werden die Schlussfolgerung und die darauf basierenden akustischen Massnahmen zwangsläufig in eine Sackgasse führen. Das Beispiel gehört in den umfangreichen Katalog der "Wer-misst-misst-Mist-Phänomene". Der viel zitierte Spruch trifft übrigens nicht grundsätzlich zu, sondern hat nur dann seine Gültigkeit, wenn der Messtechniker nicht weiss, was er tut! Dies hingegen soll des öfteren mal vorkommen ;-)
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