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Messung ungefalteter Stoff vs. Schaumstoff

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  • FoLLgoTT
    Registrierter Benutzer
    • 01.02.2002
    • 699

    Messung ungefalteter Stoff vs. Schaumstoff

    Im Zuge des Anbringens von Moltonvorhängen in meinem Heimkino, habe ich mal eine Vergleichsmessung zwischen dem Molton und einem 10cm dicken Schaumstoff durchgeführt.
    Ich habe den Molton dafür ungefaltet 10cm vor den Lautsprecher gehängt und den Schaumstoff so dicht es nur ging rangerückt. Das ist zum Messen ein sehr einfacher Aufbau und sollte das Anbringen an der Wand simulieren.

    Das Ergebnis ist erstaunlich. Der Molton dämpft wunderbar frequenzneutral, der Schaumstoff dagegen linear mit steigender Frequenz.
    Ich kann mir das nur so vorstellen: Beide dämpfen den Schall in der Schallschnelle. Große und kleine Wellenlängen werden durch den dünnen Molton genau einmal gedämpft, während kleine Wellenlängen (die unter 10 cm) in den dicke Schaumstoff mehrmals reinpassen, also auch mehrmals gedämpft werden.

    Man kann sich jetzt vorstellen, was passiert, wenn das Zeug an der Wand hängt. Der Schall wird durch die Reflexion zweimal (oder mehr) gedämpft. Damit ist die Wirkung des Schaumstoffes noch fataler!

    Interessant ist auch, daß beide Materialien ab ca. 500 Hz anfangen zu wirken, sich darin also nichts nehmen. Die Welligkeiten bei der Moltonmessung liegen wahrscheinlich am Aufbau und an meinem Körper, der in der Nähe des Mikrofons war.

    Als Fazit kann ich weiterhin ziehen, daß der Ratschlag, dicke Vorhänge zu falten, nicht gut ist, da man damit ja ähnliche Verhältnisse wie in einem massiven Schaumstoff schafft. Das habe ich bisher allerdings nicht nachgemessen.


    Molton:




    10 cm dicker Schaumstoff:

    Zuletzt geändert von FoLLgoTT; 07.03.2007, 00:39.
    Gruß
    Nils

    Meine Entwicklungen & Untersuchungen
  • chImErA
    Registrierter Benutzer
    • 02.02.2004
    • 508

    #2
    bilder kleiner! trotz 1280pixel bring ich den thread net auf einen monitor ^^
    Meine LS's:
    >>Needle's
    >>Why 3.02 XS
    >>Fun-Box (BG20 und westras)
    >>MB208H mit 15" Fremdfabrikat Sub-Unterstützung

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    • FoLLgoTT
      Registrierter Benutzer
      • 01.02.2002
      • 699

      #3
      Stimmt, hat ja nicht jeder 1600 horizontal!
      Gruß
      Nils

      Meine Entwicklungen & Untersuchungen

      Kommentar

      • monoton
        Registrierter Benutzer
        • 05.04.2004
        • 1085

        #4
        Ich sehe zumindest, dass der Molton größere Welligkeiten hervorruft, während der Schaumstoff die Welligkeiten nicht arg verstärkt oder sogar mindert. Eine Kompensation der Absenkung wäre in beiden Fällen gleich aufwändig (und m.E. nötig, da erst ab knapp 500Hz größere Wirkung eintritt - das hat nicht mehr viel mit Bassbetonung zu tun).

        Die Faltung eines dicken Vorhangs sehe ich nicht so kritisch wie du, die Materialstärke bleibt prinzipiell gleich und nur an "wenigen" Stellen ist mehr Material vorhanden. Für die Verifikation müsste aber evtl. ein größerer Abstand gewählt werden?

        Gruß,
        monoton

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        • Mr.E
          Registrierter Benutzer
          • 02.10.2002
          • 5316

          #5
          Die Bilder sind immer noch zu groß.

          Den Meßaufbau hab ich nicht verstanden. Kannst du den nochmal (anders) erläutern?

          Eine ähnliche Messung über den Nachhall wäre vielleicht ganz interessant.

          Kommentar

          • FoLLgoTT
            Registrierter Benutzer
            • 01.02.2002
            • 699

            #6
            Original geschrieben von Mr.E
            Den Meßaufbau hab ich nicht verstanden. Kannst du den nochmal (anders) erläutern?
            Messaufbau 1: Molton mit 10 cm Abstand vor einen Lautsprecher gehängt und den Frequenzgang gemessen.

            Messaufbau 2: 10 cm dicken Schaumstoff ohne Abstand vor den Lautsprecher gestellt und den Frequenzgang gemessen.


            @monoton
            Wie gesagt, die Welligkeit dürfte vor allem vom Messaufbau kommen. Meine Lautsprecher befinden sich nah am PC, daher war ich in der Nähe des Mikrofons während des Messvorgangs. Der Welligkeit würde ich also keine große Beachtung schenken.

            Wenn ich Zeit hab, messe ich einen gefalteten Molton nochmal durch.
            Gruß
            Nils

            Meine Entwicklungen & Untersuchungen

            Kommentar

            • raw
              raw
              Registrierter Benutzer
              • 12.06.2005
              • 285

              #7
              Interessant ist auch, daß beide Materialien ab ca. 500 Hz anfangen zu wirken, sich darin also nichts nehmen. Die Welligkeiten bei der Moltonmessung liegen wahrscheinlich am Aufbau und an meinem Körper, der in der Nähe des Mikrofons war.
              Ja nee, gleiche Messbedingungen müssen schon sein!

              Falls es nicht dein Astralkörper war:
              Beim Molton haben wir bei 2200Hz und 4400Hz Wirkungsminima. Die Wellenlängen sind 2/3 und 4/3 so groß wie der Abstand zum LS.
              Wirkungsmaxima bei etwa 1000Hz und 3200Hz. Die Wellenlängen sind etwa 1/3 und 3/3 so groß wie der Abstand des Moltons zum LS.
              Frage: Warum Drittel? Ich dachte, es seien hier Viertel im Spiel!

              Beim Schaumstoff sind Wirkungsmaxima/-minima weniger ausgeprägt, die Wirkung ist mit der Frequenz stark zunehmend.




              Ich habe ähnliche Erfahrungen gemacht; kurz gesagt:
              Schaumstoffabsorber flach an der Wand brachten eine zu hohen Frequenzen stark verringerte Nachhallzeit.
              Schaumstoffabsorber mit großem und unterschiedlichen Wandabständen brachten eine gleichmäßige Nachhallzeit von Tief- bis Hochton.
              Gruß
              Denis

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              • SvenT
                Registrierter Benutzer
                • 24.09.2004
                • 2685

                #8
                Original geschrieben von raw
                Schaumstoffabsorber mit großem und unterschiedlichen Wandabständen brachten eine gleichmäßige Nachhallzeit von Tief- bis Hochton.
                bis zum tiefton
                da müssen die ja ganz schön dick gewesen sein.....
                Die Chance ohne Tippschein im Lotto zu gewinnen ist fast genauso hoch wie mit Tippschein.

                Kommentar

                • raw
                  raw
                  Registrierter Benutzer
                  • 12.06.2005
                  • 285

                  #9
                  Original geschrieben von SvenT
                  bis zum tiefton
                  da müssen die ja ganz schön dick gewesen sein.....
                  Ich meinte damit "bis etwa 100...150Hz hinunter". Darunter stieg die NHZ an. Die Absorber waren 16cm, 8cm und 5cm dick, wobei die 5cm Dicken mit 4m² Gesamtfläche den größten Flächenanteil gemacht haben. Die Wandabstände waren 0cm bis 50cm groß, im Durchschnitt 20...30cm. Mein Raum ist 21m² groß.
                  Gruß
                  Denis

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                  • monoton
                    Registrierter Benutzer
                    • 05.04.2004
                    • 1085

                    #10
                    Original geschrieben von FoLLgoTT
                    Wie gesagt, die Welligkeit dürfte vor allem vom Messaufbau kommen. Meine Lautsprecher befinden sich nah am PC, daher war ich in der Nähe des Mikrofons während des Messvorgangs. Der Welligkeit würde ich also keine große Beachtung schenken.

                    Wenn ich Zeit hab, messe ich einen gefalteten Molton nochmal durch.
                    Immerhin verändern sie teilweise um den Faktor 2. Bei Gelegenheit würde ich es auch nochmal durchmessen, ungefaltet und leicht gefaltet (wie man Vorhänge halt faltet) - dafür würde ich aber evtl. den Meßabstand und Materialabstand vergrößeren. Wie groß war eigentlich der Meßabstand (zur Box, vertikal zum HT) bei dem obigen Versuch? Ich fände 5cm Abstand von der Box für den Schaumstoff auch irgendwie "gerechter". Es würde sich wahrscheinlich ein nicht ganz so ausgeprägt gleichmäßiger Abfall zeigen sondern eher eine globale Senke wie beim Molton. Meine Vermutung zumindest.

                    Gruß,
                    monoton

                    Kommentar

                    • FoLLgoTT
                      Registrierter Benutzer
                      • 01.02.2002
                      • 699

                      #11
                      Ich nehme alles zurück was die Welligkeiten angeht! Ich habe den Lappen nochmal vorgespannt und die Welligkeiten bleiben. Am auffälligsten ist das Wirkungsminimum bei ca. 2 kHz.
                      Woher die Welligkeiten nun genau kommen, weiß ich nicht. Vielleicht reflektiert der Stoff doch ein wenig und es bilden sich Interferenzen.
                      Gruß
                      Nils

                      Meine Entwicklungen & Untersuchungen

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                      • SvenT
                        Registrierter Benutzer
                        • 24.09.2004
                        • 2685

                        #12
                        denk doch mal nach:
                        wie dick ist der stoff??
                        wann dämpft der stoff die schallwellen??
                        was passiert, wenn ein druck-maximum einer welle sich gerade auf höhe des stoffes befindet
                        Die Chance ohne Tippschein im Lotto zu gewinnen ist fast genauso hoch wie mit Tippschein.

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                        • Farad
                          Registrierter Benutzer
                          • 09.09.2001
                          • 5775

                          #13
                          Hallo FoLLgoTT,

                          die gewählte Darstellung ist sehr unüblich, um Aussagen zur Raumakustik zu treffen. Warum machst du keine Nachhallzeitmessung? Du hast ja offensichtlich ein gutes Mikrofon und ARTA zur Verfügung. Um genau den oben gezeigten Effekt auf die vorhandenen Lautsprecher darzustellen, kannst du die Nachhallzeit auch mit den vorhandenen Lautsprechern durchführen und brauchst keinen Dodekaeder. Die Raumimpulsantwort kann mit ARTA gut Oktavweise ausgewertet werden.

                          gruß, farad

                          PS: wenn du die Messungen als .pir abgespeichert hast, brauchst du nicht neu zu messen.

                          Kommentar

                          • Farad
                            Registrierter Benutzer
                            • 09.09.2001
                            • 5775

                            #14
                            nochwas: Beim Durchstrahlen ergeben sich andere Werte als bei beim Belag einer Grenzfläche. An der Wand muß die Schnelle stets Null sein, bei deinem Versuch sind die Verhältnisse nicht klar definiert. Der Versuch mit Durchstrahlung ist prinzipiell nur im Kund'tschen Rohr zu probieren. Davon nimmt man aber immer weiter Abstand, weil auch mit hochwertigen Meßmethoden die Ergebnisse nicht gut mit der Praxis übereinstimmen. Es wird fast ausschließlich in der alpha-Kammer bzw. im Hallraum gemessen.

                            -> Der Probenkörper muß an die Wand, da wo er später auch aufgehangen werden soll. Bei "amtlichen" Messungen nimmt man 10m², für eine Heim-Abscätzung reichen bestimmt auch 2m², wenn man nur relativ mißt reicht das aus.

                            farad

                            Kommentar

                            • pico
                              Registrierter Benutzer
                              • 14.09.2004
                              • 894

                              #15
                              Hi FollgoTT,

                              Farad hat Recht, der Messaufbau ist grundlegend falsch. Du misst nicht die Absorption sondern die Transmission, also eine ganz falsche Größe.

                              Mache es wie Fard angedeutet: einfach eine Lautsprecher als Anregung, die Materialien an dieselbe Stelle im Raum wie nachher geplant anbringen (gespannt ode rin Falten oder zusammengeknäuelt ) und go!

                              Um einen deutlichen Effekt messen zu können solltest Du etwa 3-5% der Raumoberfläche an Material verwenden. Ansonsten hätte selbst ein idealer Absorber keine nennenswerte Auswirkung auf die Nachhallzeit (Raum 4m x 6m x 2.5m = 24m² Grundfläche, 98m² Oberfläche, 60m³ Volumen mit 0.5s Nachhallzeit vorausgesetzt). 5m² idealer Absorber würden die Nachhallzeit "nur" auf 0.4 s drücken.

                              Ich empfehle übrigen JustT60 zur Nachhallzeitbestimmung zu verwenden, weil dort eine 1/3-Oktav-Auflösung erreicht wird gegenüber der 1/1-Oktav-Auflösung von ARTA.
                              Gruß Pico

                              <<< Studieren UND Probieren >>>

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