Fragen zur Simulation mit Boxsim bei neuem Projekt: Compoundsystem

[juergenroe]

Ich hätte eine Frage an diejenigen, die sich mit Boxsim auskennen (ich gehöre leider nicht dazu).
Da ich mir unsicher mit der Simulation bin, bitte ich die Experten sich meine Simulation anzuschauen und mich auf Denkfehler hinzuweisen. Es handelt sich um ein Compoundsystem im Bassbereich (wegen des kleineren Volumens, siehe WAF, keine Alternative).

ist folgendesVorgehen richtig (habe ich mir so hier im Forum angelesen, ob´s stimmt?):
A)
1. Chassis aufrufen (hier W 250S)
2. Vas auf die Hälfte reduzieren
3. Nennimpedanz und Gleichstromwiderstand halbieren (die 2 W250 S sollen mit dem Rücken zum Compoundvolumen schauen, parallel und verpolt angeschlossen werden)
4. in der Simulation für das Volumen des W250S folgendes angeben:
1* das Compoundvolumen + 2*Volumen , dass zum Bassreflexrohr schaut) angeben;
in diesem Falle 1*18L Compoundvolumen + 2* 43L (das Volumen, aus dem das BR abgeht) = 101L

B)
siehe Reiter max. Pegel: sehe ich das richtig, dass der Lautsprecher von circa 27Hz bis 20kHz einen SPL von ~100dB abgeben wird?

Die Chassis sollen aktiv betrieben werden, d.h. vier Verstärkerzüge: jeweils einer für die B 80 und jeweils einer für zwei parallel und verpolt angeschlossene W250S.
(Hilfe zur Weiche benötige ich nicht, da diese software-seitig implementiert wird, ebenso die "Glättung" des Frequenzganges im Hörraum)

Vielen Dank im Voraus
Jürgen

[UweG]

Das Vorgehen ist nicht ganz falsch aber es fehlt ein bisschen was bzw. ist auch was zu viel.

Boxsim kann normalerweise gar keine Compound-Anordnungen simulieren, es gehen nur Vereinfachungen, die bestimmte Effekte einer Compound-Anordnung nicht berücksichtigen, z. B. Resos in Zusammenhang mit dem Kammervolumen. Diese Vereinfachungen stimmen sowieso nur im Bassbreich, daher machen die Frequenzgang-Messdaten keinen Sinn mehr.

Mein Vorschlag:
Da Du die Box aktiv betreiben willst, wäre ein falsch simulierter Impedanzgang nicht so dramatisch, deshalb nehme ich hier mal die einfachere Variante die Compound-Anordnung als ein (nicht zwei) Chassis zu simulieren.
1. Chassis laden
2. Gehäusevolummen als Compoundvolumen plus zweimal rückseitiges Volumen angeben, also 101 Liter, obwohl Du nur 61 Liter hast.
Keine Modifikationen an den Chassisparametern.

Dieses Chassis strahlt nun (im Bass) den Schall ab, den in einer Compoundanordnung das äußere Chassis abstrahlen würde. Es hat aber auch nur dessen Impedanz. Der Stromverbrauch des inneren Chassis wird so nicht simuliert und würde normalerweise zu einer Halbierung der Impedanz führen (nicht nur des Rdc).

Korrigierte Simu anliegend. Ich habe noch zwei weitere Chassis (non-Compound) als Alternative eingefügt. Ich meine, Compound macht heute irgendwie keinen Sinn mehr, schon gar nicht, wenn man das System aktiv entzerren kann.

[juergenroe]

Hallo Uwe,

Zunächst einmal ganz herzlichen Dank dafür, dass Du Dir meine "Simulation" angeschaut und verbesserst hast.
Sollte ich bei Compound, trotz Deiner Warnung, bleiben, wäre der Anschluß dann richtig:

"die 2 W250 S sollen mit dem Rücken zum Compoundvolumen schauen und parallel und verpolt angeschlossen werden" ?
B) stimmen die erreichbaren max. Pegel einigermaßen?

nochmals vielen Dank
Jürgen

[juergenroe]

Hallo Uwe,
Du hast natürlich recht mit Deinem Hinweis zu Compound. Ich habe mir gerade noch einmal die Kombination TIW 200XS plus B 80 angeschaut und schon in 50 Litern ist mehr zu erreichen als mit zwei W250S als Compound in 61. Noch einmal vielen Dank.
Viele Grüße
Jürgen

[UweG]

Ja, wenn die beiden W250S mit dem Rücken zueinander stehen, müssen sie verpolt werden.

Die Maximalpegel dürften bei tiefen Frequenzen etwa so gut stimmen wie sonst in Boxsim.