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Boxsim für Car-HiFi zweckentfremden?

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  • ToeRmeL
    Registrierter Benutzer
    • 02.06.2004
    • 98

    Boxsim für Car-HiFi zweckentfremden?

    Hallo allerseits,

    ich muss demnächst eine passive Frequenzweiche für ein 3-Wege System in meinem Auto entwickeln. Es besteht je Seite aus zwei AL130, Vifa Mitteltöner (M10MD-39-08) und einem altem Infinity EMIT Magnetostat, was aber für meine Fragestellung erst mal keine Rolle spielen sollte
    Da ich bis jetzt weder über praktische Erfahrung beim Bau von passiven Weichen verfüge, noch die nötige Sammlung an Bauteilen zum Testen besitze, bin ich auf die Idee gekommen Boxsim dafür zu nutzen.

    Gedacht hatte ich mir das so... ich messe mit Hobbybox die Frequenz-, Impedanz-, und Phasengänge der Lautsprecher einzeln im Auto vom Hörplatz aus und importiere sie in Boxsim. Dort simuliere ich dann die Frequenzweiche... Auf die Art und Weise müsste ich doch eigentlich schon die Fahrzeugakkustik ausreichend berücksichtigt haben, um zumindest eine halbwegs passende Abstimmung zu bekommen, mit der man fürs erste Leben können sollte, oder was meint ihr?

    Gruß, Mirko
  • BN
    BN
    Registrierter Benutzer
    • 03.01.2003
    • 982

    #2
    Hallo Mirko,

    das Vorhaben wird so nicht funktionieren; die Messungen am Hörplatz werden überlagert sein von Reflexionen im Auto; durch die Reflexionen kommt weder ein vernünftiger Amplitudenfrequenzgang noch ein brauchbarer Phasengang zustande. Gerade wegen dem chaotischen Phasengang wird es schwierig werden, die Frequenzweiche zu entwickeln.

    Ich würde stattdessen zweistufig vorgehen und erstmal die Chassis außerhalb des Autos unter reflexionsarmen Bedingungen messen und mit diesen Daten die Frequenzweiche entwickeln.

    Im zweiten Schritt würde ich die Feinabstimmung machen auf der Basis einer Terzbandmessung im Auto.

    Grüße
    Bernhard

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    • Farad
      Registrierter Benutzer
      • 09.09.2001
      • 5775

      #3
      ich würd es anders machen. Chassis einbauen, messen. Weiche grob einbauen, messen, anpassen bis es sich gut mißt und schön klingt.

      Die Kurve vorauf man hinarbeiten sollte hab ich vor nicht allzulanger Zeit hier im Forum gepostet. (Hobbybox)

      Mit Hilfe der Simulation kann der Impedanzgang überprüft werden. Car-Hifi-Endstufen sind aber in aller Regel sehr laststabil, dadaß es eher selten probleme gibt.

      farad

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      • ToeRmeL
        Registrierter Benutzer
        • 02.06.2004
        • 98

        #4
        Hallo,

        Original geschrieben von BN
        das Vorhaben wird so nicht funktionieren; die Messungen am Hörplatz werden überlagert sein von Reflexionen im Auto;
        das ist soweit klar... im Car-HiFi Sektor wird aber eigentlich alles durch Messungen am Hörplatz abgestimmt und gegen gehört bzw. gleich nach Gehör gemacht.
        Ich hatte allerdings mal aus reiner Neugierde vorgehabt die Lautsprecher unter "freifeldigeren" Bedinungen zu messen, um mal zu sehen, was die die Gehäuse und Einbauplätze im Auto damit machen...

        Original geschrieben von Farad
        ich würd es anders machen. Chassis einbauen, messen. Weiche grob einbauen, messen, anpassen bis es sich gut mißt und schön klingt.
        So ist es im Prinzip geplant... das Feintuning sollte auch keinesfalls durch die Simulation ersetzt werden. Nur ist jetzt halt die Frage, ob ich durch Boxsim zu einer halbwegs brauchbaren ersten Version komme, denn um den Anfang geht es mir gerade... ich habe leider nicht die Möglichkeit aus einem Fundus von Erfahrungsschätzen oder Bauteilen ein erstes Setup auszuwählen

        Mir gehts nicht darum mit Boxsim gleich die perfekte Abstimmung zu finden, sondern darum wenigstens eine grobe Richtung zu bekommen, die deutlich besser ist, als durch untaugliche klassische Berechnung der Weiche...

        Original geschrieben von Farad Die Kurve vorauf man hinarbeiten sollte hab ich vor nicht allzulanger Zeit hier im Forum gepostet. (Hobbybox)
        Du meinst die "Autohifi Referenzkurve"? Danach habe ich noch nie abgestimmt... war immer bedacht im Stand so linear wie möglich zu bleiben. Mit dem abfallenden Hochton konnte ich mich genauso wenig anfreunden, wie mir der großen Überhöhung im Bass (diese wird bei mir erst während der Fahrt nachkorregiert).

        Gruß (und eine gute Nacht/Morgen wünschend), Mirko

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        • Farad
          Registrierter Benutzer
          • 09.09.2001
          • 5775

          #5
          Hallo nochmal,

          Nur ist jetzt halt die Frage, ob ich durch Boxsim zu einer halbwegs brauchbaren ersten Version komme
          von mir ein klares: "nein". Impedanz grob, ja, Amplitudenfrequenzgang, nein. Durch die ganz unterschiedlichen Strahlungsimpedanzen an den Einbauorten (Fußraum, Tür, Doorboard, Spiegeldreieck, Heckablage) wird der Frequenzgang jeweils stark beeinfluß.

          Wenn du einmal eine Version aufgebaut und mit Weiche gemessen hast kannst du nachsimulieren und dann sehen, was sich im jeweilgen Frequenzbereich ändert, wenn du an den Bauteilen drehst. Das wird als Anhaltspunkt funktionieren.

          Der Ansatz sollte doch nicht soo schwer sein. Der Subwoofer wird ohnehin aktiv getrennt (hoff ich doch!), der Mittelhochtonübergang wird als einfache 12dB Weiche mit Spannungsteiler für den Hochtöner ausgeführt. Damit macht man keinen großen Fehler und kann dann optimieren. Je nach Hochtöner liegt die Trennfrequenz zwischen 2 und 3kHz. Ich würde mal den Mitteltöner bei 2kHz rausnehmen, den Hochtöner bei 3kHz (jeweils 12dB, Lehrbuchweiche) ankoppeln. Messen und dann die Bauteile so verschieben, bis du das Loch auffüllst und die Phase stimmt.

          Nach der Referenzkurve hab ich selbst nie gehört und dies auch seinerzeit mit Quellenangabe zitiert. Is nicht meine Meinung sondern die von Leuten die von Car-Hifi sicher mehr Ahnung haben als ich.

          Ohne eine große Diskussion lostreten zu wollen glaube ich aber, dass im Car-Hifi-Bereich mehr als in jedem anderen das gemacht wird, was sich gut anhört. Gut so.

          farad

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          • ToeRmeL
            Registrierter Benutzer
            • 02.06.2004
            • 98

            #6
            Original geschrieben von Farad
            Messen und dann die Bauteile so verschieben, bis du das Loch auffüllst und die Phase stimmt.
            gerade da liegt mein Problem... ich müsste mir erst einmal einen Satz relativ günstige Bauteile besorgen, um die verschiebungen abdecken zu können Dazu fehlt im Moment leider das Geld...

            Ich hatte insgeheim gehofft durch die direkte Messung im Auto schon die komplizierte Umgebung ausreichend berücksichtigt zu haben... scheinbar ein Trugschluss.

            ...aber dennoch Danke für die Antworten

            Gruß, Mirko

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            • Farad
              Registrierter Benutzer
              • 09.09.2001
              • 5775

              #7
              ToeRmeL, so sehe ich es nunmal.

              Aber die Bauteile sind doch garnicht so teuer. Du kaufst dir eine Spule mit größerer Induktivität also so, dass sie am unteren Ende trennen würde. Also eine für 2kHz. Sie kannst du dann solange abwickeln (linker und rechter Kanal gleich!) bis sich das gewünschte Verhalten einstellt. Notfalls kannst du auch einmal an einer Stelle wieder zusammenlöten, mußt nur den Lack etwas abschaben.

              Als Konensatoren nimmst du rauhe Elkos zum Test. Sie kosten wenige Cent und reichen zum probieren absolut aus. Ist der gesuchte Wert gefunden, kaufst du dir einen glatten Elko oder einen MKT.

              Also bei einer Trennung um 2kHz sollteste mit 15€ gut hinkommen. Das ist jetzt natürlich aus der Hüfte geschossen, aber sooo teuer ist das dann auch nicht. Bedenkt man, dass die Frequenweiche einen großen Teil des Klangeindrucks ausmacht sollte man an dieser Stelle wirklich nicht sparen. (Solange es denn klanglich was bringt!).

              Was im Car-Hifi Teilweise an Geld ausgegeben wird ist in meinen Augen haarsträubend. Das soll aber nicht Thema sein. Was ich meine: Wer Geld hat für Car-Hifi und Chassis und dicke Endstufen und daumendicke Kabel und Kondensatoren, der sollte doch auch noch eine Handvoll Kohle für ein paar Frequenzweichenteile zusammenkratzen.

              Durch die direkte Messung im Auto hast du natürlich schon alles berücksichtigt, das ist kein Trugschluß. Nur müßtest du ja dann DIESE Messung ins BoxSim übertragen können und dann auch die Abhörposition eingeben. Boxsim kann ja nicht wissen, dass du eigentlich mit zwei Boxen hörst, einem Spiegeldreieck und einem Fußraum. Die Phasenunterschiede sind da teilweise enorm. Messen ist hier unumgänglich, wenn man nich rein nach Gehör "pfuschen" will.

              gruß, farad

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