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Wie messe ich daheim?

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  • vita
    Registrierter Benutzer
    • 07.09.2003
    • 202

    Wie messe ich daheim?

    Wie messe ich daheim am besten meine Chassis / Lautsprecher ?

    Im Garten hab ich ja keine Reflexionen, wenn ich die Lautsprecher gen Himmel strahlen lasse, -> optimal?

    Doch in was für ein Gehäuse baue ich die Chassis ein?

    Welche Ausmaße soll die Schallwand haben für:

    - Tieftöner
    - Mitteltöner
    - Hochtöner


    Misst man Hochtöner ohne Gehäuse, komplett freistehend?

    Ich habe den Thread zu Visaton's Messbedingungen durchgelesen, bin aber nicht ganz schlau daraus geworden.
    Für den guten Ton, nehm' ich Visaton

  • Farad
    Registrierter Benutzer
    • 09.09.2001
    • 5775

    #2
    Hallo vita,

    am besten du baust die Chassis genau in das Gehäuse, in dem sie später auch mal spielen sollen. Das klingt trivial, ist aber tatsächlich das Beste.

    Stell die Box auf einen Schemel o.ä. um dem Bodengewinn im Bassbereich ein wenig den Schrecken zu nehmen. Ist aber alles halb so wild, ganz unten macht der Raum später sowieso alles zu nichte. Wichtig ist, dass sonst kaum Reflexionen ans Mikrofon kommen.

    gruß, farad

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    • harry_m
      Registrierter Benutzer
      • 16.08.2002
      • 6421

      #3
      Original geschrieben von Farad
      ...Wichtig ist, dass sonst kaum Reflexionen ans Mikrofon kommen...
      Wie ist es denn mit dem Messen am Hörplatz? Wenn sich schon jemand an die Abstimmung zuhause macht: wäre es dann nicht sinnvoll, den Raum in die Weiche "hereinzunehmen"?!
      Zuletzt geändert von harry_m; 24.05.2005, 13:53.
      Zwei Tragödien gibt es im Leben: nicht zu bekommen, was das Herz wünscht, und die andere - es doch zu bekommen. (Oscar Wilde)
      Harry's kleine Leidenschaften

      Kommentar

      • BigAl
        Registrierter Benutzer
        • 08.02.2001
        • 1257

        #4
        Das ist etwas, das mich auch brennend interessiert! Da müssten einem doch absolute klangliche Neuwelten entgegenkommen. Wäre das nicht viel näher am Studio und damit an der gewollten Mischung (wie gut die auch immer sein mag)?

        Es wäre toll zu wissen, wie man richtig am Einbauort misst - und zwar so, daß man es dann für BoxSim verwenden kann! Es würde ja reichen den Freifeldfrequenzgang in der Datei zu ersetzen, oder?
        Zuletzt geändert von BigAl; 24.05.2005, 13:56.

        Kommentar

        • UweG
          Registrierter Benutzer
          • 29.07.2003
          • 5653

          #5
          Der Hörplatzfrequenzgang ist interessant, aber wohl nur ein Kriterium. Darin ist eben nicht enthalten wieviel davon Direkt- oder Indirektschall ist.
          Boxsim ... wenn Lautsprechersimulation gelingen soll.

          Kommentar

          • BigAl
            Registrierter Benutzer
            • 08.02.2001
            • 1257

            #6
            Wäre es also sinnvoll für eine Hörplatzmessung alle Reflektionen zu unterdrücken? Also alle Wände mit Matrazen zustellen?

            Warum wäre eine Messung von beiden Schallanteilen inkorrekt, wo sie doch beide am Ohr ankommen? Oder besser gefragt: wann kommt die "Front" an Indirektschall an, die nicht mehr betrachtet werden soll und warum?

            Kommentar

            • albondiga
              Registrierter Benutzer
              • 18.06.2004
              • 1111

              #7
              Matratzen unterdrücken nicht alle Reflexionen, für Bässe sind sie nicht wirklich ein Hindernis. Wenn du das Wanddesign des Visaton-Messraums magst, kannst du gerne umdekorieren.

              Bei dem Direktschall / reflektierten Schall führt unser Gehirn eine Art Datenreduktion durch. Aussagen über die Musik, Instrumente usw. entnimmt das Hirn aus dem Direktschall. Beim reflektierten merkt's dann, das das schonmal da war, spart sich die Mühe und ermittelt daraus nur die Rauminformationen.
              Ein ordentlicher Direktschallfrequenzgang reicht aber noch nicht für sehr guten Klang, da auch der Gesamteindruck der Musik betrachtet wird. Daher muss man z.B. beachten, wie viele Höhen der Raum schluckt, wie groß der Hörabstand ist, man muss eine zum Raum passende Box finden. Was nicht wirklich einfach ist. Daher sind Fertigboxen beim Händler oft auch teuer, einfach, weil die Dienstleistung, dir mehrere Boxenpaare nach Hause zu karren und dich dort vergleichen zu lassen, einfach Geld kostet.
              Selbstbauer müssen da fleißig wasteln oder der Theorie vertrauen.
              Kerze: "Wasser soll gefährlich sein!?!". Andere Kerze: "Kannste von ausgehen!"

              Kommentar

              • BigAl
                Registrierter Benutzer
                • 08.02.2001
                • 1257

                #8
                Danke, aber genau deswegen frage ich doch nach der richtigen Messmethode für "am Hörplatz".

                D.h. der Diffusschall muss ausgebelendet werden, damit dir erste Front stimmt, weil der Rest eh wurscht, bzw. nicht leicht zu beeinflussen ist, egal ob Selbstbau oder Kaufbox.

                Dann müsste man den Diffusschall doch auch ausblenden können, indem man jede Frequenz nur für einen bestimmten Zeitraum misst, d.h. die Messung abbricht, bevor die Reflektionen eintreffen können.

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                • Mr.E
                  Registrierter Benutzer
                  • 02.10.2002
                  • 5316

                  #9
                  Wenn ich Reflektionen ausblende, kann ich mich doch gleich wieder in den RAR stellen, oder nicht?

                  Wahrscheinlich müßte man einmal ohne und einmal mit Reflektionen messen.

                  Und dann noch unter Winkel. Aber diese Messungen in Boxsim zu importieren, geht glaube ich nicht.

                  Wenn man den Raum nicht mitmißt, verändert er nachträglich den Klang, mißt man ihn mit, ist der FQG über die Zeit verschmiert (oder?).

                  Das Problem ist wahrscheinlich, daß ein Mic anders mißt, als das Gehör.
                  Das Gehör ändert anhand des Nachhalls rückwirkend seine Messung (denk' ich mal).

                  EDIT:

                  Wenn ich ohne Reflektionen messe, messe ich nur das, was der LS von sich gibt.

                  Wenn ich den Raum mitmesse, messe ich dann wirklich das, was am Hirn (nicht am Ohr) ankommt?

                  Ein linearer FQG bei einer Mit-Raum-Messung (also mit Reflektionen) ist ja ganz nett, aber vernachlässigt so eine Messung nicht den zeitlichen Aspekt einer Reflektion?

                  Vielleicht sollte man einmal nur den LS und dann nur die Reflektionen messen (ohne LS).
                  Das dürfte doch noch ziemlich machbar sein, oder?

                  Wenn man aber daheim mit einem konstanten Signal mißt, also nicht mit einem Rauschen, daß seine Konsistenz verändert, genügt es vielleicht, wenn man mit den LS einmal mit Raum und einmal ohne Raum mißt, es ändert sich ja dann über die Zeit nichts mehr.
                  Zuletzt geändert von Mr.E; 24.05.2005, 18:00.

                  Kommentar

                  • BigAl
                    Registrierter Benutzer
                    • 08.02.2001
                    • 1257

                    #10
                    Es käme also wieder alles an, es wäre zeitunabhängig, aber die Messung beinhaltet beides. Könnte das nicht wiederum einen nichtlinearen FG im Direktanteil bedeuten? Je nachdem welche Frequenzen des Rauschens nämlich besser reflektiert werden vom Raum, müsste sich da ja die Amplitude erhöhen. Würde man sie mit der Weiche wegbiegen, könnte das aber ein Loch in der ersten Front hinterlassen. Richtig?

                    Ich denke der richtige Ansatz wäre ein zeitabhängige Messung, man muß nur vorher das richtige Fenster jeder Frequenz ermitteln! Wer kann da helfen, der Neurologe oder der HNOler?

                    Kommentar

                    • Farad
                      Registrierter Benutzer
                      • 09.09.2001
                      • 5775

                      #11
                      @BigAl

                      es ist eigentlich schon vieles gesagt. Das Ohr unterschiedet zwischen Direkt- und Diffusschallfeld, wenn wir das Diffusschallfeld verbiegen um am Hörplatz einen geraden Amplitudenverlauf zu erhalten, verändern wir gleichzeitig auch immer (es sei denn wir ändern nur die Bündelung) auch den Direktschall (z.B. mit einem Equalizer). Etwas anderes bleibt oft nicht.

                      In wie weit das jetzt sinnvoll ist, ist fraglich. Im ELA-Bereich ist es gängige Praxis auf die perfekte erste Wellenfront zu verzeichten um dafür eine insgesamt höhere Sprachverständlichkeit zu erreichen. Die Stimme klingt dann zwar nichtmehr wirklich wie die Originalstimme, aber man versteht sie immerhin!

                      Das Messen am Hörplatz gibt also höchstens Auskunft darüber, wie sehr der Raum den Freifeldfrequenzgang verändert. Das kann für Raumakustische Veränderungen durchaus interessant sein, eine Grundlage für die Weichenabstimmung sollte sie meiner Meinung nach nicht allzustark sein. Man kann evtl teilweise Kompromisse finden, wenn man sich die Eigenschaften der Chassis zu Nutze macht. Ein einfaches Beispiel ist folgendes:

                      Der Hochtöner bündelt je kleiner die Wellenlänge wird immer stärker. Wenn ich jetzt also die Box garnicht auf mich ausrichte, sondern den Hochtöner ein wenig an mir vorbeistrahlen lasse, dann bekomme ich ncihtmehr den Frequenzgagn auf Achse als erste Wellenfront ab, sondern den mit leichter Höhendämpfung, vielleicht 2dB. Da durch die BÜndelung aber auch die Gesamtenergie im Raum ohnehin nach oben hin abnimmt, kann ich jetzt den Direktschall um 2dB anheben. Das ist doch schön! Dann habe ich relativ zum direkten ausrichten auf den Hörplatz 2dB mehr Pegel im Raum (sicher müßte man das jetzt energetisch betrachten, aber ich denke du verstehst was ich meine) und hat somit den reinen Diffusschallpegel angehoben, ohne dass sich an den Widergabebedingungen der ersten Wellenfront etwas geändert hätte.

                      Die zeitabhängige Messung die du ansprichst ist ja längst normal. Wem kein RAR zur Verfügung steht mißt in einem großen Raum (Turnhalle o.ä.) und fenstert so, dass nur derjenige Schall vom Mikrofon aufgenommen wird, der innerhalb der Zeit eintrifft, die der Schall vom Lautsprecher zum Mikrofon braucht. Jegliche Reflexion MUSS länger brauchen und wird somit ausgeblendet. Hier macht man sich den Effekt zu Nutze, dass die Schallgeschwindigkeit nicht (oder nur sehr gering) von der Wellenlänge abhängt.

                      Je mehr man das Zeitfenster jetzt vergrößert, desto größer wird auch der Raumeinfluß, weil die ankommende Schallenergie pro Frequenz (bzw Terzbereich) integriert wird. Man kann so auf einfache Weise den immer stärker werdenen Raumeinfluß sichtbar machen.

                      Die Messung bringt aber letztendlich kaum eine neue Erkenntnis, als der Frequenzgang im RAR (mit Gleitsinus) und der Diffusschallfrequenzgang (mit rosa Rauschen, o.ä.) am Hörplatz. Das andere Extrem zum RAR wäre jetzt der Hallraum, wenn man also den Einfluß des Direktschalles gegen null gehen lassen will.

                      Verknüpfend kann man sagen: Hat man sowohl im RAR als auch im Hallraum einen linearen Frequenzgang, dann ist er bei konstanter Nachhallzeit über die Frequenz auch im Hörraum zu erwarten.

                      Solche Boxen sind schwierig zu bauen! Direktschall ist eingeprägt, Diffuschallfeld ergibt sich aus Energie in alle Richtungen + Absorption des Raumes. Hier ist also noch ein Parameter an dem man drehen kann! Will man sich das leben nicht allzu schwer machen, baut man eine Box bei dem das Bündelungsmaß im gleichen Maße linear ansteigt wie die Nachhallzeit des Raumes.

                      gruß, farad

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                      • BigAl
                        Registrierter Benutzer
                        • 08.02.2001
                        • 1257

                        #12
                        Danke, das war sehr aufschlussreich und ideenvernichtend zugleich .

                        Kommentar

                        • harry_m
                          Registrierter Benutzer
                          • 16.08.2002
                          • 6421

                          #13
                          Sehr gut umschrieben...
                          Zwei Tragödien gibt es im Leben: nicht zu bekommen, was das Herz wünscht, und die andere - es doch zu bekommen. (Oscar Wilde)
                          Harry's kleine Leidenschaften

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                          • Farad
                            Registrierter Benutzer
                            • 09.09.2001
                            • 5775

                            #14
                            @BigAl

                            Entschuldige, welche Ideen hattest du denn? Vielleicht sind sie ja letztendlich garnicht so abwägig...

                            gruß, farad

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                            • BigAl
                              Registrierter Benutzer
                              • 08.02.2001
                              • 1257

                              #15
                              Weitere Überlegungen machen dann ja nur Sinn, wenn der Raum auch in der Lage ist, die erste Front zu verbiegen. Also durch Beugungen und unregelmässige / nichtberechnete Bafflesteps.

                              Geht man z.B. von Hindernissen direkt um den Lautsprecher aus, wie ein Unterstelltisch des Fernsehers, dürfte der Einfluss wohl zwischen 300 und 1000 Hz liegen, nur ganz grob geschätzt. Als wenn ich wüsste wie es geht, würden mich Hörplatzmessungen durchaus mal reizen. Besonders bei meinem Schrankwandeinbau. Aber der HiFish ist zu teuer (Student ) für einmal und bei einer PC-Messung brauche ich schon ein ganz oprdentliches Mikro, nicht wahr?

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