Hallo Leute,
mit ist irgendwann mal aufgefallen, dass man die Solitude sowohl als BR auffassen kann, aber durchaus auch als eine etwas abstraktere TL. Das hat mich dann dazu bewegt, das Ganze einmal mit AJ-Horn 7.0 zu analysieren.
Im Folgenden geht es mir nicht um die kleinsten Details, sondern vielmehr um die Analyse des wirksamen Konzepts und einen relativen Vergleich. Natürlich habe ich nur die Tieftonsektion mit den beiden GF200 betrachtet.
Hier zunächst einmal der gemessene Frequenzgang aus dem Original-Bauvorschlag:
Im Vergleich dazu liefert die Simulation der Solitude als TL (schwarze Kurve im Bild unten) nahezu die gleichen Frequenzen für die konzeptbedingten Störungen wie der Messschrieb: knapp über 100 Hz, knapp unter 200 Hz und um 300 Hz.
Für BR habe ich zweimal gerechnet, weil sich für jeden der beiden GF200 eine andere Gehäuseresonanz ausbildet - geschätzt einmal für 0,7 m Gehäuselänge (blaue Kurve) und einmal für 1,5 m (rote Kurve). Die Summenwirkung lässt sich leider nicht berechnen. Wie man aber erkennt, liegen die Störstellen bei BR an anderen Stellen. Man hätte hier sicher auch eine einzige Kurve ohne Einfluss der Längsresonanz darstellen können, aber genau darum geht es hier ja nicht.
Bei den Amplitudenwerten liegt die Simulation als TL recht nahe an der Messung, während die Betrachtung als BR gerade im unteren Bassbereich deutlicher abweicht. Eine Abweichung besteht jedoch in beiden Fällen bezüglich der unteren Grenzfrequenz. Warum die Simulation hier einen etwas "nach links" verschobenen Verlauf zeigt, weiß ich nicht.
Auch der nachfolgende Vergleich des simulierten Impedanzverlaufs zeigt deutliche Unterschiede zwischen beiden Rechnungen. Während auch hier wieder die Abstimmfrequenzen für BR und TL vom Original abweichen, entsprechen die Impedanzniveaus bei TL doch eher der Messung:
Hier noch die Eingabemasken für BR und TL:
Mein Fazit:
Die Solitude ist wohl etwas mehr TL als BR. Sicher mag das praktisch egal sein und alles geht vielleicht fließend ineinander über. Hilfreich ist eine solche Analyse für den Selbstbauer aber, da man für einen bekannten und vermessenen Lautsprecher die Stellschrauben und deren potenziellen Auswirkungen gut bewerten kann, wenn man mal hier und da an ihnen dreht. Daraus lässt sich meines Erachtens viel für eigene Projekte lernen, bei denen sonst vielleicht der Mut fehlt, es anzugehen.
Vor allem aber zeigt sich, dass bei Konzepten abseits des Standards die gemeinsame Anwendung von Boxsim und AJ-Horn sehr gut gelingt. Auch Ralf (pulsar99) hat hier am Beispiel der Triniti gezeigt, wie leistungsfähig sich AJ-Horn 7.0 einsetzen lässt.
Viele Grüße
Yves
mit ist irgendwann mal aufgefallen, dass man die Solitude sowohl als BR auffassen kann, aber durchaus auch als eine etwas abstraktere TL. Das hat mich dann dazu bewegt, das Ganze einmal mit AJ-Horn 7.0 zu analysieren.
Im Folgenden geht es mir nicht um die kleinsten Details, sondern vielmehr um die Analyse des wirksamen Konzepts und einen relativen Vergleich. Natürlich habe ich nur die Tieftonsektion mit den beiden GF200 betrachtet.
Hier zunächst einmal der gemessene Frequenzgang aus dem Original-Bauvorschlag:
Im Vergleich dazu liefert die Simulation der Solitude als TL (schwarze Kurve im Bild unten) nahezu die gleichen Frequenzen für die konzeptbedingten Störungen wie der Messschrieb: knapp über 100 Hz, knapp unter 200 Hz und um 300 Hz.
Für BR habe ich zweimal gerechnet, weil sich für jeden der beiden GF200 eine andere Gehäuseresonanz ausbildet - geschätzt einmal für 0,7 m Gehäuselänge (blaue Kurve) und einmal für 1,5 m (rote Kurve). Die Summenwirkung lässt sich leider nicht berechnen. Wie man aber erkennt, liegen die Störstellen bei BR an anderen Stellen. Man hätte hier sicher auch eine einzige Kurve ohne Einfluss der Längsresonanz darstellen können, aber genau darum geht es hier ja nicht.
Bei den Amplitudenwerten liegt die Simulation als TL recht nahe an der Messung, während die Betrachtung als BR gerade im unteren Bassbereich deutlicher abweicht. Eine Abweichung besteht jedoch in beiden Fällen bezüglich der unteren Grenzfrequenz. Warum die Simulation hier einen etwas "nach links" verschobenen Verlauf zeigt, weiß ich nicht.
Auch der nachfolgende Vergleich des simulierten Impedanzverlaufs zeigt deutliche Unterschiede zwischen beiden Rechnungen. Während auch hier wieder die Abstimmfrequenzen für BR und TL vom Original abweichen, entsprechen die Impedanzniveaus bei TL doch eher der Messung:
Hier noch die Eingabemasken für BR und TL:
Mein Fazit:
Die Solitude ist wohl etwas mehr TL als BR. Sicher mag das praktisch egal sein und alles geht vielleicht fließend ineinander über. Hilfreich ist eine solche Analyse für den Selbstbauer aber, da man für einen bekannten und vermessenen Lautsprecher die Stellschrauben und deren potenziellen Auswirkungen gut bewerten kann, wenn man mal hier und da an ihnen dreht. Daraus lässt sich meines Erachtens viel für eigene Projekte lernen, bei denen sonst vielleicht der Mut fehlt, es anzugehen.
Vor allem aber zeigt sich, dass bei Konzepten abseits des Standards die gemeinsame Anwendung von Boxsim und AJ-Horn sehr gut gelingt. Auch Ralf (pulsar99) hat hier am Beispiel der Triniti gezeigt, wie leistungsfähig sich AJ-Horn 7.0 einsetzen lässt.
Viele Grüße
Yves
Kommentar