ARTA Frequrenzspektrum

[Karsten42]

Moin Moin,

Ich benutze ARTA Version 1.80 mit einer ASUS Xonar Essence STX. Nach Abgleich der Pegel ist im loopback mode eine wunderbar grade Linie bei genau 0dB zu sehen.
Wenn ich nun ein Frequenzspektrum mit 1Khz ebenfalls im loopback mode bei -3dB Generator Signalgröße starte bekomme ich bei der Grundfrequenz nur eine Signalgröße von -9.7dBFS. Ich würde hier -3dB erwarten, also das was der Generator an Signalgröße erzeugt.

Habe ich hier noch etwas nicht richtig abgeglichen oder kann mir jemand erklären wie es zu diesem Wert kommt?

Beste Grüße
Karsten

[ente]

Hallo Karsten,

die Erklärung liegt in deinen Anhängen selbst:
FR2-Mode: 2CH, Left Ch 11.1 dB, Right Ch 11.1 dB --> Left/Right = ?

Ansonsten mal ein Blick ins ARTA Handbuch werfen (Abschnitt 2.2 und 3).

Gruß
Heinrich

[Messfreak]

.

Hallo Karsten,

verständlich, dass Du Dich wunderst.
Versuchen wir es mal so:

1.

Deine erste Messung machst Du im ARTA-Modus FR2.
Damit bestimmst Du die Übertragungsfunktion zwischen
den beiden Kanälen (salopp gesagt also den "Unterschied").

"Nach Abgleich der Pegel" (wie Du es nennst) muss dieser
Unterschied natürlich bei genau 0 dB liegen.

Und das gilt für ALLE Frequenzen, sofern der Frequenzgang
der Soundkarte in den beiden Messkanälen identisch ist,
das nehmen wir bei FR2 aber stillschweigend IMMER an.

2.

Die zweite Messung mit Sinus machst Du im Modus SPA.
Am Generator von ARTA hast Du einen Pegel von -3 dB
eingestellt, findest den aber unter dem Diagramm nicht wieder.

Der im ARTA-Signalgenerator eingestellte Pegel gilt für das
noch DIGITALE Ausgangssignal. Der Pegel links unter dem
Diagramm gilt für das wieder DIGITALE Eingangssignal.
Als Software "lebt" ARTA nämlich nur in der digitalen Welt.

Dein Signal macht aber einen "Ausflug" in die analoge Welt,
und in der führst Du dann ja auch das Loopback durch.
Über den D/A-Wandler der Soundkarte "reist" das Signal
in die Analogwelt, und über den A/D-Wandler kehrt es in die
Digitalwelt zurück. Diese beiden Übertritte sind leider nicht
irgendwie "genormt". Welche Analogspannung zu einem
bestimmten Digitalwert gehören soll, das legt der Designer
einer Soundkarte mehr oder weniger selbst fest. Da führt
jede Soundkarte so ihr Eigenleben. Und die Einstellungen
des Mixers haben natürlich auch entscheidenden Einfluss.

ARTA kann über diesen "Ausflug" in's Analoge nur dann
den Überblick behalten, wenn der Nutzer ARTA kalibriert.
Wenn das geschehen ist, dann sollten links unter dem
Diagramm auch die erwarteten -3 dB angezeigt werden.


Beste Grüße
Messfreak

.

[Karsten42]

Hallo Messfreak!

herzlichen Dank für deine ausführliche Antwort und entschuldige für meine sehr späte Antwort.

Um nun einen Bezug von dBFS nach dBV/dBu zu bekommen gleichen wir ja mit dem Punkt Claibration ab.
Ich generiere also mit ARTA ein -3dBFS signal und gebe ein was das in der Analogwelt in Veff ist. Bei mir aktuell -3dBFS -> 0.709Veff bei unbelastetem Ausgang. Wie ARTA richtig anzeigt ist dann 0dBV bei 1.4Vs ( Spitzenspannung )
Das wird dann auch für den Eingang gemacht also 0.709Veff rein und es müssten dann 1.910Vs im Digitalteil ankommen.
Soweit habe ich auch alles abgeglichen. Ich sollte also annehmen, das ARTA nun eine korrekte Übersetzung der Ausgangs- und Eingangspegel vornehmen kann.
Trotzden habe ich bei der SPA Messung immer noch unerwartet -5.8dB bei einem Generatorlevel von -3dB.

Irgendwo mache ich noch etwas falsch beim Abgleich... nur wo??

Gruß
Karsten

[Messfreak]

ARTA-Kalibrierung

.

Hallo Karsten,

hui, da hast Du ja alles richtig gemacht,
und trotzdem will es nicht klappen.

1.
Mein erster Gedanke war ...
Ist der analoge Ausgang der Soundkarte "laststabil"
(Ri des Multimeters, Ri des Soundkarten-Inputs beim Loopback) ?
Wenn das nicht der Fall ist, dann "springt" die als konstant
vorausgesetzte Spannung zwischen den beiden Kalibrierschritten.
Allerdings sollte sowas nicht die "gewaltigen" ca. 3 dB hervorrufen.

2.
Der zweite Gedanke war ...
Hat der Mixer Deiner Soundkarte "Balanceregler" ?
Wenn die nicht genau auf "Mitte" stehen, dann kann
sich durchaus ein Fehler von etlichen dB ergeben.
Prüfe das mal nach.

Mehr fällt mir dazu im Moment nicht ein.
Drücken wir die Daumen, dass es daran liegt.
Ansonsten müssen wir weiter grübeln.

Beste Grüße
Messfreak


.

[Karsten42]

Moin Moin Messfreak,

Ich habe deine Tipps als Anlaß genommen etwas genauer nachzumessen und die Calibrieranleitung nochmals durchzugehen.
Die Ausgnagsimpedanz der Asus XONAR Karte beläuft sich bei 1Khz auf etwa 105 Ohm. Die Eingagnsimpedanz der Line Eingänge liegt bei circa 4.5K was ich ziemlich niedrig finde.
Mir kam das um eine 10er Potenz verrechnet vor. Also habe ich dies drei mal nachgeprüft. Einmal ohne Messvorwiderstand und zwei mal mit Reihenwiderstand Rx.
Uo = 0.722Veff
Ri = Ulast / ( (Uo - Ulast) / Ra) )
Rx1 = 33990 Ohm
Rx2 = 9980 Ohm
Ulast = 0.706 Ra = 105Ohm Ri = 4633 Ohm
Ulast = 0.0827 Ra+Rx1 = 34095 Ri = 4410 Ohm
Ulast = 0.214 Ra+Rx2 = 10085 Ri = 4248 Ohm

Für den SPA Abgleich gibt es in der Anleitung einen Passus, in dem man den Eingangspegel der Soundkarte nach der Calibrierung so weit erhöhen soll, bis die eingestellten -3dB bei 1Khz erreicht sind. Das ist bei der Asus Karte nicht möglich. Ich komme nur auf einen Pegel von -6.7dB wenn ich bei der Calibrierung die Generatorspannung auf "echte" -3dBV, also 0.707Veff einstelle.
Jetzt könnte ich natürlich die Ausgangsspannung bei der Calibrierung so weit erhöhen, dass die Anzeige bei SPA auf -3dB steht wenn der Generatorlevel auch auf -3dB steht. Tatsächlich ist der Ausgangspegel dann aber total falsch; also viel zu hoch.

Mir ist es auch völlig schleierhaft, warum für den SPA nochmals am Pegel gestellt werden soll denn ein Abgleich wurde ja schon gemacht.

Die Asus XONAR Karte nun umzubauen ist für mich nicht die richtige Lösung zumal die jetzigen Werte der Line-Eingänge wirklich hervorragend sind. Der Mirkofoneingang hingegen ist zum messen absolut untauglich da hier diverse Harmonische in relativ großen Pegeln hinzukommen.

Irgendetwas ist hier für mich mit ARTA nicht ganz schlüssig da ich nur einen Abgleichpunkt für notwendig und richtig erachte. Ich werde versuchen adäquate Alternativen zu ARTA zu finden, würde dies aber überaus bedauern, da mir der Aufbau und die Einfachheit sehr gefällt.

beste Grüße und nochamsl vielen vielen Dank für deine Mühe

Karsten