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Vorgehensweise in BoxSim bei der Berechnung der Frequenzweiche

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  • Delgado
    Registrierter Benutzer
    • 02.08.2011
    • 199

    Vorgehensweise in BoxSim bei der Berechnung der Frequenzweiche

    Hallo,
    ich habe mehrere Fragen an die Experten unter Euch, spez. was die (beste) Vorgehensweise der Weichenberechnung in Boxsim angeht. Wie geht ihr da vor?

    Ich habe folgendes gemacht (grober Ablauf).

    1. Die Chassis nach meinen Anforderungen/Wünschen/Aussehen ausgesucht.
    2. Gehäusedimensionen (Nettovolumen), und -art (BR, geschlossen, TL) festgelegt.
    3. Übergabefrequenzen festgelegt.
    4. Dann die Gehäusedaten in BoxSim eingetragen und die Lautsprecherchassis ausgewählt.

    Jetzt die Fragen zum Weicheneditor und der Vorgehensweise:
    1. Ist es sinnvoll, die Zweige für die Chassis erstmal einzeln betrachten?
    2. Ist es sinnvoll, eine evtl. Entzerrung der Impedanz einzeln zu betrachten, also bevor der TP hinzukommt (Beispiel: Tieftöner)?
    3. Für die Bauteilberechnung des BP nehmt ihr die gleiche untere Trennfrequenz wie für den TP oder immer um n-Oktaven verschoben?
    4. Die Anordnung welches Glied beim BP zuerst geschaltet wird, ist egal? oder wird immer erst der HP, dann der TP geschaltet, oder umgekehrt?
    5. Ist nach der Berechnung immer eine Optimierung notwendig, um den Frequenzgang zu glätten/beruhigen?
    Die 5.Frage deshalb, weil, wenn ich die Standardformeln zur Berechnung eines TP Butterworth 2.Ordnung nehme und die ermittelten Bauelemente einsetze, sieht der F-Gang teilweise doch recht grauselig aus.

    Welche Tipps habt ihr dazu? Oder wie geht ihr am besten vor?

    Hier noch ein sehr guter Link, den vtl. einige von Euch bereits kennen, ich poste ihn trotzdem mal.
    http://www.hifi-selbstbau.de/index.p...article&id=169

    Grüsse
    Dirk
  • pico
    Registrierter Benutzer
    • 14.09.2004
    • 894

    #2
    Hi Delgado,

    wenn Du den Link schon kennst kann ich auch nicht mehr viel beitragen ;-)

    Eine Impedanzentzerrung des Chassis ist KEIN Muss - oftmals kann man die (eigentlich unerwünschte) Interaktion der Weichenteile mit der LS-Impedanz zu seinem Vorteil nutzen, um mit weniger Bauteilen auszukommen, Fehler im Frequenzgang einfacher zu kompensieren etc. Dabei muss man nur etwas mehr auf die Impedanz schauen, die kann dann schon mal in den Keller gehen.

    Beim Bandpass (Mitteltöner) funktioniert oft die "verschachtelte" Anordnung besser (erst C und L in Reihe, dann C und L parallel und beide parallel zum Chassis).

    Die mit dem Taschenrechner berechnete Werte sind IMMER nur eine gute Startposition für eine weitere Optimierung. Das gilt nicht nur dann, wenn man die Impedanz nicht entzerrt hat sondern auch deshalb, weil ein Lautsprecher im realen Gehäuse (Schallwandeinfluss) selten einen lehrbuchmäßigen glatten Frequenzgang hat. Die Frequenzweiche muss also nicht nur die Trennung der Frequenzbereiche übernehmen sondern GLEICHZEITG die Entzerrung von Frequenzgangfehlern. DAS macht die Sache so knifflig . . .

    Wichtig ist im dem Zusammenhang die Zielfunktion (s. Teil 6 des Links). Man sollte nicht NUR auf den Frequenzgang auf Achse gucken sondern AUCH auf den Energiefrequenzgang (und auch ein bißchen auf die Gesamtimpedanz). Symmetrische Flanken (natürlich AKUSTISCH gesehen, was dafür ELEKTRISCH nötig ist ist EGAL, es zählt nur das GESAMT-Ergebnis) sind schön fürs Auge, aber nicht ZWINGEND notwendig.
    Gruß Pico

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    Kommentar

    • Delgado
      Registrierter Benutzer
      • 02.08.2011
      • 199

      #3
      Zitat von pico Beitrag anzeigen
      Hi Delgado,

      wenn Du den Link schon kennst kann ich auch nicht mehr viel beitragen ;-)

      Eine Impedanzentzerrung des Chassis ist KEIN Muss - oftmals kann man die (eigentlich unerwünschte) Interaktion der Weichenteile mit der LS-Impedanz zu seinem Vorteil nutzen, um mit weniger Bauteilen auszukommen, Fehler im Frequenzgang einfacher zu kompensieren etc. Dabei muss man nur etwas mehr auf die Impedanz schauen, die kann dann schon mal in den Keller gehen.

      Beim Bandpass (Mitteltöner) funktioniert oft die "verschachtelte" Anordnung besser (erst C und L in Reihe, dann C und L parallel und beide parallel zum Chassis).

      Die mit dem Taschenrechner berechnete Werte sind IMMER nur eine gute Startposition für eine weitere Optimierung. Das gilt nicht nur dann, wenn man die Impedanz nicht entzerrt hat sondern auch deshalb, weil ein Lautsprecher im realen Gehäuse (Schallwandeinfluss) selten einen lehrbuchmäßigen glatten Frequenzgang hat. Die Frequenzweiche muss also nicht nur die Trennung der Frequenzbereiche übernehmen sondern GLEICHZEITG die Entzerrung von Frequenzgangfehlern. DAS macht die Sache so knifflig . . .

      Wichtig ist im dem Zusammenhang die Zielfunktion (s. Teil 6 des Links). Man sollte nicht NUR auf den Frequenzgang auf Achse gucken sondern AUCH auf den Energiefrequenzgang (und auch ein bißchen auf die Gesamtimpedanz). Symmetrische Flanken (natürlich AKUSTISCH gesehen, was dafür ELEKTRISCH nötig ist ist EGAL, es zählt nur das GESAMT-Ergebnis) sind schön fürs Auge, aber nicht ZWINGEND notwendig.
      Hallo pico,
      danke für deine Hinweise.

      Das mit dem BP werde ich mit BoxSim mal durchspielen, um mir die Unterschiede zu verdeutlichen.

      Kommentar

      • walwal
        Registrierter Benutzer
        • 08.01.2003
        • 27976

        #4
        Ich nehme gerne eine ähnliche Weiche und füge dann meine Änderungen hinzu. Danach Versuch und Irrtum mit den Zielen, wie von Pico genannt. Auch Frequenzgang unter Winkeln. Ich achte sehr auf möglichst lange Übereinstimmung der akustischen Phasen im Übergangsbereich. Das geht manchmal aber nicht bei der gewünschten Trennfrequenz.

        Ob die Trennung Linkfield oder Butterfield oder sonstwie heißt, ist wurscht. Irgendwas mit 12-18 dB/Oktave, akustisch. Bin aber inzwischen von aktiven Lösungen sehr angetan. Und halte ein Waveguide im Hochton für sehr wichtig wegen gleichmäßigerer Abstrahlung. Ohne muss man sehr viel korrigieren, je nach Raum.

        Der Weichenoptimierer ist manchmal hilfreich, aber oft unbrauchbar.

        Nach der Simu kommt Hören /Messen und Feinabstimmung, weil auch der Raum mitspielt. Im Tiefton kann man deswegen Boxsim fast vergessen!
        „Audiophile verwenden ihre Geräte nicht, um Ihre Musik zu hören. Audiophile verwenden Ihre Musik, um ihre Geräte zu hören.“

        Alan Parsons

        Kommentar

        • Delgado
          Registrierter Benutzer
          • 02.08.2011
          • 199

          #5
          Hallo Jürgen,

          ich glaube, ich habe es jetzt.

          Ich habe mich für folgende Chassis entschieden.

          HT: GS 20 SC
          MT: AL 130
          TT: AL 200

          Dann habe ich hier bei Visaton ein wenig rumgeguckt und bin auf die Classic Sonja von dir gestossen. Toll, dachte ich, da hat der Jürgen schon mächtig Hirnschmalz in die Weiche gesteckt, da brauchste doch das Rad nicht mehr neu erfinden . Den MT Zweig und HT Zweig nahezu komplett übernommen, bis auf eine kleine Änderung im MT Zweig, und meinen TT Zweig, der auch deinen ähnelt dazu gepackt.
          Als Ergebnis hat BoxSim das hier ermittelt.

          http://img829.imageshack.us/img829/6218/endgltig.png

          Ist das ok, so?
          Der AL 200 kommt in ein ca. 75 l Bassreflexgehäuse. Die Abstimmfrequenz habe ich auf 35 Hz festgelegt. Der Phasengang sieht recht wirr aus, aber das ist in anderen Projekten auch so. Inwiefern spielt der eine Rolle?
          Sind das die Laufzeitunterschiede bei Schallaustritt? Wenn ja, dann würde ich mal behaupten, höre ich das nicht raus, bin ja nicht mehr der Jüngste .

          Zu deiner Weiche habe ich noch Fragen, die ich erstmal so schnell nicht verstand.
          1. Das L mit 0.15 mH direkt in Reihe zum MT? Schwingspuleninduktivität erhöhen? Wenn ja, warum?
          2. Das RC-Glied im BP parallel zum L mit 0.68 mH. Wie bist du darauf gekommen?

          Fragen über Fragen . Immer diese lästigen Neuen .

          Grüsse aus Berlin
          Dirk

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