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Norm zur Konstantspannungsmessung zur Ermittlung der TS Parameter (bsp. LIMP)?

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  • ByBeni
    Registrierter Benutzer
    • 16.08.2007
    • 1

    Norm zur Konstantspannungsmessung zur Ermittlung der TS Parameter (bsp. LIMP)?

    Hallo!

    Ich bin Toningenieursstudent und momentan mit einem Kollegen dran eine Laborübung in der TU Graz neu aufzusetzen, die sich mit der Messung und Konstruktion von LS befasst.

    Im Zuge des Labors haben wir neue Softwarelösungen implementiert, sind jedoch auf gröbere Probleme gestoßen, auf die ich - hier im Forum - hoffe Antworten zu finden.

    Grob gesagt stehen uns zur Konstruktion der Boxen (sie existieren bereits) 2 Visaton GF200 Chassis, die wir seriell betreiben und mit denen verschiedene geschl. Boxen und ventilierte Boxen betreiben und 2 AL170 mit 2 G25FFL zur verfügung, die wir als 2 Wege Systeme konzipiert haben und mit denen wir schon sehr zufrieden sind.

    Jedoch messen wir mit der Softwarelösung von ARTA und sind diesbezüglich bei der Impedanzmessung der Chassis auf mittlerweile große Probleme bei der exakten Messung der TS Parameter gestoßen.

    So gilt nach D'Appolito bei der Konstantspannungsmessung, einen möglichst geringen Signalpegel zur Messung (Stichwort Kleinsignale) zu benutzen.
    Und da sind wir schon bei unserem Problem. Steuert man sehr gering aus (ca. 0,3V an 8ohm mit 1kHz Sinus), kommen wir an Werte für Qt=0,46. Steuern wir mit mittlerer Spannung aus (wie im Ringversuch mit ca. 0,7V an 8ohm bei 1kHz Sinus) bekommen wir ein Qt=0,39. Pegelt man sehr hoch aus, steigen die Werte für Qt logischerweise irgendwann wieder an (klar...die Nichtlinearitäten).

    Messwerte lt. Tabelle von Visaton besagen jedoch Qt=0,34.

    Liegt das an der Herstellungstreuung oder kommt bei der Konstantstrommethode vielleicht was anderes raus?

    Gibt es einen Anhaltspunkt für die Eingangsspannung, oder gibt es sogar eine Norm (es wandert ja sowohl Fs, als auch der Betrag der Impedanz für verschiedene Aussteuerungen), oder sind das Herstellergeheimnisse der einzelnen Hersteller?

    Auch kommen wir nicht annähernd an den Wert für Rdc heran, wie er im Datenblatt steht. Wir greifen ihn allerdings direkt mit einem Multimeter an den Klemmen ab und kommen damit auf ca. 6,2ohm. Sollte man lieber über ne Konstantspannung den Strom und den Spannungsabfall über das Chassis messen und diesen Wert für Rdc nehmen (hab ich noch gar nicht ausprobiert, aber bin ich irgendwo vorhin drauf gestoßen).
    Mit dem Rdc=5,8ohm kommen wir nach Formeln übrigens recht gut an den Qt=0,34 heran...vielleicht liegt ja hier der Hund begraben?!

    Ich bin natürlich auch auf der Suche nach Papers von Thiele oder Small...vielleicht haben die Beiden ja ne Norm festgelegt.

    Ansonsten wäre die Konstruktion durch Impedanzmessung ja echt ne tragische Geschichte.

    Wär super, wenn uns jemand von Euch helfen kann, denn wir möchten sehr gerne ein Protokoll liefern, das komplett stimmig ist und unserer Uni und unseren Kollegen ein qualitativ hochwertiges Labor liefern.

    Danke schon im Voraus

    Gruß Beni
  • VISATON
    Administrator
    • 30.09.2000
    • 4490

    #2
    Den Rdc zu messen, dürfte kein Problem sein. Da reicht ein Ohm-Meter völlig aus. Vor der Messung muss man allerdings die Messleitungen kurzschließen. Was zeigt das Gerät dann an? Diesen Wert muss man vom Messwert abziehen.

    Die andere Frage ist viel schwieriger zu beantworten. Die Freiluftresonanzfrequenz fs hängt je nach Chassis sehr stark vom Strom ab. Das ist eine bekannte Tatsache und häufig ein Grund für Anfragen an uns, warum die selbst gemessenen Werte von fs höher liegen. Mit unserem ATB-Messsystem legen wir 6 Volt über 200 Ohm an den Prüfling an. Damit macht die Membran einen leichten Hub. Bei Arta kann man auch mit einen größeren Strom messen, weil der Vorwiderstand mit 27 Ohm ziemlich klein ist.

    Wir haben die alten Veröffentlichungen von Thiele und Small (sehr umfangreich). Soweit ich mich erinnern kann, wird da über den Messstrom keine Aussage gemacht. Meiner Ansicht nach ist das auch gar nicht so wichtig für eine Gehäuseberechnung, weil mit fs sich alle entscheidenden Werte (Q-Faktoren und Vas) entsprechend ändern, so dass man zu einer fast gleichen Gehäuseabstimmung kommt. Die Zusammenhänge haben wir hier beschrieben.

    Wenn man auf unsere TSP-Daten kommen will, muss man weiterhin berücksichtigen, dass wir die Chassis vor der Messung sehr stark einpumpen (Freiluft 15 min mit maximalem Hub). Ach ja, dann wird manchmal noch der Fehler gemacht, dass ein Chassis bei der Messung mit dem Magnet flach auf dem Tisch liegt. Wenn dann die Lüftungsöffnung im Magnet verschlossen ist, darf man sich über einen viel zu hohen Wert von fs nicht wundern.
    Admin

    Kommentar

    • UweG
      Registrierter Benutzer
      • 29.07.2003
      • 5653

      #3
      Eine Norm kenne ich nicht, aber in diesem Thread wurde einiges über den Einfluss der Messbedingungen geschrieben:
      TSP horizontal oder vertikal messen ?
      Boxsim ... wenn Lautsprechersimulation gelingen soll.

      Kommentar

      • Gast-Avatar
        tiki

        #4
        Hallo,
        Original geschrieben von VISATON
        Vor der Messung muss man allerdings die Messleitungen kurzschließen. Was zeigt das Gerät dann an? Diesen Wert muss man vom Messwert abziehen.
        Dies führt nicht zu reproduzierbaren Werten, insbesondere dann nicht, wenn mit verschiedenem Equipment aufgenommen. Zu exakten Widerstandswerten verhilft nur die Vierleitermessung.

        Es bleibt natürlich die Frage, welche Toleranz akzeptabel ist. Liegt der Meßleitungs- und vor Allem Kontaktwiderstand über selbiger, tendiere ich grundsätzlich zur Kelvinmethode.
        Allerdings kann man dies wohl nicht ohne Weiteres in Arta implementieren. Hier sind also beste Kontakte gefragt.
        Witzigerweise sind nach meiner Erfahrung oft billigste Meßstrippen die besseren, wenn man auf ordentliche Schraubklemmen verzichten muß. Flachsteckhülsen sind deutlich besser als Krokoklemmen, leider bei weitem nicht so oft und komfortabel steckbar.

        Gruß, Timo

        Kommentar

        • pico
          Registrierter Benutzer
          • 14.09.2004
          • 894

          #5
          Hi,

          laut Thiele & Small gelten die TSPs nur im Kleinsignalbereich (= linearer Bereich). Darüber (= lauter) kommt es zu pegelabhängigen Nichtlinearitäten.

          Die wesentlichen TSPs sind NICHT die "abgeleiteten" TSPs Fs, Qms, Qes, Vas etc sondern die "grundlegenden" TSPs Rdc, Sd, BL und Mms. Davon ist lediglich BL pegelabhängig. Die anderen Einflüsse (insbesondere Cms) kompensieren sich gegenseitig, wie u.a. schon oben erwähnt -> es gibt Wichtigeres als TSPs (außer für Subwofer) !!!
          Gruß Pico

          <<< Studieren UND Probieren >>>

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          • Cpt.Baseballbatboy
            Registrierter Benutzer
            • 21.01.2007
            • 237

            #6
            Re: Norm zur Konstantspannungsmessung zur Ermittlung der TS Parameter (bsp. LIMP)?

            Moin,

            Original geschrieben von ByBeni
            Gibt es einen Anhaltspunkt für die Eingangsspannung, oder gibt es sogar eine Norm (es wandert ja sowohl Fs, als auch der Betrag der Impedanz für verschiedene Aussteuerungen)
            die passende Norm ist die EN60268-5. Lesen, lachen, liegenlassen.

            Moinmoin
            Cpt.
            Open-Source Messprogramm: http://esweep.berlios.de
            Jetzt in Version 0.4!

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