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Erfahrungen mit LASIP 6

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  • pluto
    Registrierter Benutzer
    • 04.09.2006
    • 129

    Erfahrungen mit LASIP 6

    Hallo,

    von Boxsim bin ich ziemlich begeistert, aber ich besitze auch LASIP 6.

    Wie sind Eure Erfahrungen mit dem Programm?

    Wie genau werden die Ergebnisse von Gehäuse- und Frequenzweichensimulation?



    Super bei LASIP ist die Berücksichtigung von Treiber- und Mikrofonposition bei der Frequenzweichensimulation. Das würde ich mir auch bei Boxsim wünschen. Es wird wichtig, wenn man nicht im absoluten Fernfeld hört, sondern näher an der Box sitzt.

    Kritik habe ich allerdings reichlich:

    1.) Die Gehäusesimulation rechnet nur mit einem sehr einfachen Ersatzschaltbild des Treibers und nicht an Hand der tatsächlich messbaren Impedanz. Boxsim ist besser, AJHorn soll sehr gut sein.

    Ich will es nicht überbewerten; so furchtbar daneben liegen die unteren Grenzfrequenzen, die man mit LASIP errechnet, nicht von den veröffentlichen Messkurven z.B. bei Hobby Hifi. Timmermanns schwört ja auf AJHorn. Das rechnet meist zu tiefe Frequenzen aus, wo LASIP zu hoch rechnet. Die Wahrheit scheint in der Mitte zu liegen. Aber wer weiß schon, ob die Messkurven korrekt sind?

    Boxsim simuliert ziemlich nah an LASIP (zumindest für Bassreflex), viel hängt aber von der gewählten Gehäusedämpfung ab.

    2.) Hauptproblem bei LASIP ist, neben der fehlenden Berücksichtigung von Schallwandeffekten in der Frequenzweichensimulation, dass Gehäuse- und Frequenzweichensimulation quasi nicht verbunden sind. Die Thiele-Small-Parameter aus der Gehäusesimulation übernehmen zu können, ist die einzige Verbindung und die nützt auch nur bei geschlossenen Gehäusen.

    Klar, wenn man Impedanz-, Schallpegel-, akustischen und elektrischen Phasen-Frequenzgang im Gehäuse gemessen hat, kann man damit auch eine genauso exakte Simulation wie mit Boxsim durchführen. Aufgeschmissen ist jedoch, wer nicht messen kann, sei es wegen Messgerätemangel oder weil er keine Lust hat, Chassis zu kaufen und Gehäuse zu bauen, bevor er die Tauglichkeit einer Konzeption durch Simulation untersucht hat.

    3.) Schallwandeffekte kann man berücksichtigen in der LASIP-Gehäusesimulation, aber nur sehr grob (allein Berücksichtigung des Bafflestep in Bass und Grundton).

    Wenn man die Schallpegel-Rohdaten in standardisierter Form (DIN-Schallwand oder unendl. Schallwand) besitzt, kann man sich behelfen, indem man mittels eines Tabellenverarbeitungsprogramms Korrekturen für die jeweilige Schallwandbreite und Treibergröße anbringt. Aus einigen Heften von K&T und Hobby Hifi kann man dazu einige Korrekturdaten gewinnen (sehr grob). Mir ist klar, dass ich den Schallpegelverlauf mit meinen LASIP-Simulationen deshalb nur sehr ungenau simuliert habe. Wer gute Messmöglichkeiten hat, dem sollte es nicht schwer fallen, mal einige Treiber auf typischen Schallwandbreiten zu vermessen und dann mit Hilfe von Interpolation eine brauchbare Korrekturtabelle für LASIP zu erstellen.

    Ich weiß nicht, ob LASIP noch weiterentwickelt wird; eine empirische Korrektur von Schallwandeffekten wäre leicht zu integrieren und würde das Programm sehr nützlich machen.

    Mit freundlichem Gruß

    Peter
  • eltipo
    Registrierter Benutzer
    • 20.04.2001
    • 705

    #2
    Re: Erfahrungen mit LASIP 6

    Ich kürz das mal ab:

    Erfahrung reichlich vorhanden, da über Jahre mit dem Programm gearbeitet.....allerdings auch vor Jahren schon wieder verworfen, da es andere, mittlerweile bessere Programme gibt.
    Den Zeichenteil nutze ich gerne noch, da mir alles andere nicht gefällt( was es sonst noch auf dem Markt gibt).

    Original geschrieben von pluto

    Ich weiß nicht, ob LASIP noch weiterentwickelt wird
    wird es nicht;-)


    Der Autor hat auch die Seite Ilmag.de gemacht und hat seine Arbeit eingestellt.
    So weit ich weiß, aus gesundheitlichen Gründen, das auch schon vor einiger Zeit, wie man auf den Seitenresten sehen kann...
    Sehr, sehr schade, denn er war seiner Zeit einfach voraus....


    gruessle


    eltipo
    P.S. Ich habe das Programm seinerzeit noch beim großen C und in DM gekauft...

    Kommentar

    • pico
      Registrierter Benutzer
      • 14.09.2004
      • 894

      #3
      Hi pluto,

      LASIP wird nicht mehr weiter entwickelt. Der Aufwand wäre einfachzu groß und rentiert sich nicht. Was UweG da mit Boxsim auf die Beine gestellt hat ist nicht zu toppen - und das für lau! Wirtschaftlich betrachtet beträgt Uwes Stundenlohn allerdings 0€ -> davon kann man nicht leben. Und wer bringt schon so viel Enthusiasmus mit so etwas rein privst zu machen.

      Nun aber zurück zu LASIP bzw. zum Thema Lautsprecher-Simulieren ganz allgemein. Man kann weder mit Boxsim noch mit LASIP noch mit irgendeinem anderen Tool eine Lautprecherbox so entwickeln, dass man danach die Chassis, das Holz und die Frequenzweichenbauteile bestellen kann und sie ist perfekt. Man kommt ziemlich nah dran, muss aber trotzdem Feintuning machen. Die Summe aller Ergebnisse ist bei Boxsim zwar enorm, aber man kann das nicht alles mental verarbeiten und sich dann DENKEN wie es klingt. Wer kein Feintuning macht verschenkt IMMER mehr oder weniger Potenzial.

      Boxsim ist bei der Simulation besser als LASIP. Dafür hat LASIP einen recht guten Gehäusezeichner mit Zuschnittslistengenerator, kann sogar Weichenbauteile sinnvoll anordnen und ein Routing vorschlagen etc. -> LASIP hat ein anderes Ziel: das rundum Sorglos-Paket für den Einsteiger!

      Seine 19.95 € ist es unter diesem Aspekt allemal wert. Das erscheint nur deshalb "viel", weil es Boxsim gratis gibt. So gesehen wäre ein Döner-Sandwich für - objektiv betrachtet - preiswerte 2.50 € auch teuer, wenn das eine Bude gratis abgeben würde. Absolut gesehen geht der Preis aber mehr als in Ordnung - sowohl beim Döner-Sandwich als auch bei LASIP.
      Gruß Pico

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