Bewertung einer Schallpegelmessung

[Btl.DAmour]

Hallo!

Ich habe in einem komplizierten Hörraum eine Schallpegelmessung durchgeführt. Dazu habe ich einen Laptop mit interner Soundkarte, ARTA im Dual-Channel-Modus und das preiswerte Messmikrophon nach folgender Internetseite verwendet.

http://www.picosound.de/D_projs.htm

Alles in allem sicher keine Präzisionsmessung aber ich denke, die Genauigkeit ist noch ausreichend.
Zu sehen ist der relative Schallpegel auf dem Fahrersitz meines Automobils. Laut Picosound.de sollte der er ab 200Hz um 10dB absinken. Das tut er auch in etwa. Ansonsten bräuchte ich etwas Hilfe bei der Interpretation des Frequenzverlaufs. Meine Ohren haben irgendwie das Gefühl, dass der Bass trotz der Anhebung irgendwie etwas dünn rüberkommt. Woran könnte das liegen? Wo liegen die grössten Schwächen dieses Frequenzverlaufs?

lg



PS: Danke für die Verschiebung - Ich war mir nicht sicher, wo die Frage am besten hinpasst.

[pico]

Hi Btl.DAmour,

störend ist erst mal, dass Du keine Glättung gemacht hast, z.B. über eine 1/6 oder sogar 1/3 Oktave. Eine weitere "Begradigung" der Ergebnisse bekommst Du, wenn Du währende der Messung das Mikro um den Kopf herum bewegst und so nebenbei räumlich integrierst.

Die 10 dB sind übrigens nicht auf meinen Mist gewachsen sondern eine Empfehlung der Zeitschrift Car-HiFi bzw. auto-hifi:


(aus http://www.hifi-selbstbau.de/text.php?id=105&s=read)

Bei Deinem System stört vor allem:
# die steile "Stufe" bei 250 Hz verbunden mit dem breiten "Loch" bei 450 Hz
# ganz schlimm ist die Überhöhung von 600-700 Hz -> wenn Du darüber Klassik (Streicher, Bratschen) hörst springst Du bei 200 km/h vor Grausen aus dem Auto
# dann stört noch die Spitze bei 1700 Hz

Ich würde es mal mit den Glättungstricks oben versuchen. Dann würde ich die Chassis im absoluten Nahfeld messen (z.B. 2 cm) um zu sehen was vom Chassis kommt und was vom Auto/Einbauort. Zur Problemlösung muss dann jedes einzelne Chassis von jedem Kanal mal mit und ohne Weiche am Hörplatz gemessen werden. Dann kannst Du mit der Weicheoptimierung anfangen.

[Btl.DAmour]

endlich zurück

Hallo!

Entschuldige bitte die lange Verzögerung. Ich musste nur mal eben eine Studienarbeit fertigschreiben .

Hier sind also die neuen Messungen.



Das sind die Frequenzverläufe vom Subwoofer und den Hochmittelönern am Fahrerkopf getrennt voneinander gemessen. Alle Mesungen sind ohne Frequenzweiche gemacht. Der rote Verlauf ist die phasenrichtige Summe der Hochmitteltöner (ist gerechnet aber eine Messung hat das bestätigt). Diesmal sind KEINE Frontlautsprecher mit dabei. Daher auch der schwache Hochtonbereich. Die FLS möchte ich möglichst nicht verwenden, weil ich die nicht gegen bessere tauschen kann (zu grosser Aufwand). Ich hab auch nichts dagegen, dass die Musik von hinten kommt.



Das sind die Verläufe bei der von dir gesagten Nahfeldmessung. Dazu habe ich das Mikrofon im Abstand von ca. 20cm vor die Lautsprecher gestellt und alle Türen, Hauben und Sitzbänke auf- und umgeklappt. Ich sehe, dass die Berechnung des Subwofers mächtig in die Hose gegangen ist. Der sollte zu tiefen Frequenen hin flach abfallen (geschlossenes Gehäuse).

Sollte ich jetzt einfach ein aktives Filter entwerfen, was mir den Frquenzverlauf uf die Ideallinie biegt?

Vielen Dank schonmal für deine Tips!
lg

[pico]

Hi lg,

die Satelliten haben ja schon ungefähr den 10 dB Anstieg zwischen 100 und 1000 Hz (wenn man sich die Peaks bei 100 und 1000 Hz mal wegdenkt). Ich würde daher die "Satelliten" bei 200 Hz mit 12 dB/Oktave hochpassfiltern und damit den 100 Hz Peak der Satelliten gerade ziehen. Dann brauchst Du nur noch den Subwooferpegel und die Phase richitg einstellen.

Perfekt wird das zwar nicht sein (dazu müsste man den 1 kHz Peak reduzieren und auch um 500 Hz etwas reduzieren), aber immer noch besser als die meisten Soundsysteme die so rumfahren . . .