Kugellautsprecher

[Roland]

Hallo,

ich plane schon seit längerem einen Kugellautsprecher.
Bisher scheiterte das Vorhaben an der - für einen Hobbyhandwerker - sehr schwierigen Form.

Das Schichtmodell mit Holz macht meiner Meinung nach nur Sinn wenn man eine sehr große Drehbank hat. Und selbst bei sehr gutem Oberflächenfinish kann es passieren, daß nach einiger Zeit die Nähte zwischen den verleimten Schichten unter der Lackierung zum Vorschein kommen.

Ich habe auch schon versucht mit Styroporkugeln eine Form aus Gips zu erstellen und mit Faserbeton auszugießen, jedoch mit mäßigem Erfolg.

Heute habe ich dann im Baumarkt (Bahr) Bodenlampen für den Außenbereich gesehen! Der Durchmesser beträgt 25 cm, für einen kleinen Breitbänder also mehr als genug (8 Liter Volumen).

Leider müßte die sehr dünne Wandung, ich schätze sie mal auf 2 mm, verstärkt werden. Um das perfekte Oberflächenfinish nicht zu vermurksen müßte also der Innenbereich z.B. mit Harz ausgeschwenkt werden. Bei entsprechend vielen Durchgängen könnte man so die Wandung von innen her Verstärken.

Nun stellen sich mir einige Fragen:
Welches Material ist zum Verstärken der Wandung geeignet?
Wie befestige ich am besten einen Montagering aus Holz?
Wie kann ich das Äußere mit Lack (schwarz) behandeln ohne den Kunststoff anzugreifen?

Grüße,
Roland

[walwal]

Manchmal findet man bei ebay alte Grundig-Kugelboxen.

[broesel]

Original geschrieben von walwal
Manchmal findet man bei ebay alte Grundig-Kugelboxen.

Ja. Und gebrauchte Damenunterwäsche. Das hilft ihm jetzt aber nicht unbedingt weiter.

Roland, bevor du dir weiter den Kopp zerbrichts: Lass dir gesagt sein, das eine Kugel die ungefähr dämlichste Form für eine Box ist. Warum, ist hier an verschiedensten Stellen nachlesbar. Erst jüngst gab es eine Diskusion diesbezüglich.

[walwal]

ehhh, Brösel, was los, Alder?



Was hilft nicht weiter, Damenunterwäsche?

Mein Gedanke war, sich so eine Grundig-Kugel zu holen und neu zu bestücken.

[J.Ollig]

broesel hat wie (fast) immer Recht. Ich habe das letztes Jahr auf der Landesgartenschau erfahren dürfen. Da gab es eine Vorführung mit einem Klavier in einer Halbkugel, Radius so schätzungsweise 5 Meter, die Wände schallhart, das Klavier stand in der Mitte. Egal wo man stand, es war ein einziges Klanggewirr aus Echos, jeden Schritt den man machte, konnte man x-mal wieder höhren. Sehr interessant. Naja, seit dem weiß ich, daß eine Kugel als Gehäuse nicht taugt.


Jürgen.

[web-seb]

Der schalltote Raum von Visaton ist mit 7*7*7m auch nicht so günstig.

[We-Ha]

Falsch !!
Das ist ein reflexionsarmer Raum !

[web-seb]

[Frankie789]

nur kurz zum Thema Kugel...

hoffe Du nicht auch zuviel Star Wars geguckt wie dieser Kollege hier :-)

http://www.objectreality.co.uk/DeathStarPlans/

Gruss
Frank

[broesel]

Original geschrieben von J.Ollig
broesel hat wie (fast) immer Recht.

Das "fast" verstehe ich irgendwie nicht. Wie ist das gemeint? Wie soll ich das einordnen?

[Roland]

Hallo,

nochmals zum Thema:

Die Kugelform halte ich wegen der fehlenden Schallbeugung für erstrebenswert. Das heißt, der Innenraum muß nicht zwingend kugelförmig sein. Es gibt dann zwar weniger stehende Wellen über das Frequenzspektrum, dafür aber sehr starke bei nur wenigen Frequenzen (bei nur einer, falls das akustische Zentrum mit dem Zentrum der Kugel übereinstimmt).

Über das Für und Wider wurde ja schon viel geschrieben, ich möchte da gar keine neue Diskussion anstoßen. Ich würde nur gerne mal die Kugelform im Vergleich zu einer herkömmlichen Kiste hören. Ob die Kugel dann besser oder schlechter ist kann ich dann immer noch entscheiden.

Vor der Hörprobe steht allerdings die Umsetzung und da hätte ich gerne ein paar handwerkliche Tips.

Die Kugeln der Audiorama-Serie von Grundig kommen nicht in Frage, da dies lediglich zwei Halbschalen sind die bereits mehrere Lautsprecherausschnitte aufweisen. Die Zielvorgabe war damals ja einen gewissen Raumklang zu erzeugen, daher strahlten diese Kugeln in alle Richtungen ab.

Bei mir wird lediglich ein Breitbänder in einer Kugel eingesetzt, welcher dann von zwei Bässen in einem herkömmlichen Gehäuse unterstützt wird. Die Trennung wird aktiv bei 500 Hz/18dB vorgenommen, es werden also Aktivlautsprecher werden.

In der Entwurfsphase wird einmal herkömmlich nach D'Appolito gebaut und einmal eben mit einer Kugelform, bei der die Bässe unterhalb angeordnet werden.

Grüße,
Roland

[harry_m]

Zum Auskleinden der Kugel könnte man es mit Matten aus groben Stoff, der mit einer Sand/Alebaster oder Sand/Zementmischung getränkt wird. Zement billiger, Alebaster kann schneller verarbeitet werden. Sack Quarzsand gibt es im Baumarkt auch...

Der Star Wars Fan hat auch etwas ähnliches.

[J.Ollig]

@ broesel,
sorry, war ein Schreibfehler, der in einem wahnwitzigen Anfall grenzenloser geistiger Umnachtung zutage trat.

Zum Thema:
Außen Kugel könnte sicherlich Vorteile haben, vor allem für ein gutes Rundstrahlverhalten und zur Vermeidung der Schallbeugung. Das müßte man dann mal im Vergleich zu einer gleich bestückten "normalen" Box messen. Für den Innenraum würde ich die Kugel trotzdem vermeiden, andererseits.... Versuch macht kluch.
Wäre es vielleicht möglich, eine normale Kiste in eine Styroporkugel einzusetzen? Das hätte den Vorteil, daß man beide Ausführungen messen könnte.

Jürgen

[PeterG]

Blechkugel

Hi,

"meine Kugellautsprecher" sind aus Polyuretanschaumhalbkugeln geklebt, lange ist es her.

Deshal meine ich die angesprochene Blechkugel mit viel Vorsicht und Bauschaum versuchen innen gleichmäßig zubeschichten. Daas wird zwar sicher ungleichmäßig, das dann ev. die eine Resonanz verringert. Bauschaum klebt wie die Pest, wird gut hart bei Schaumiger Struktur und man kann ihn hinterher gut mit nem Cutter schneiden ( weil es ist immer zuviel Schaum in der Ritze )


MfG
Peter