45° Gehrung mit der Oberfräse?

[lillith]

ist es grundsätzlich möglich mit einem 45° Fasenfräser die Kanten seines Gehäuses zu bearbeiten und somit das Ganze auf Gehrung bauen zu können oder ist diese Methode zu ungenau?

[BN]

Möglicherweise funktioniert es sogar, eine sehr potente Oberfräse (>=2kW) und entsprechend großen Fräser vorausgesetzt, aber es ist wenig effektiv, weil viel zu viel Material abgetragen wird. Gehrungsschnitte werden zweckmäßigerweise mit der Tisch- oder Handkreissäge gemacht.

Grüße

Bernhard

[lillith]

nur fehlt die leider in meiner recht mager bestückten werkstatt :-(
es wäre also einen versuch wert?

[jhohm]

Hi,

also ich würde lieber ca. 30 € für eine billige(!) Handkreissäge aus'm Baumarkt investieren als meine Fräser zu zerschrotten...
Glaub mir, die Anschaffung wirst Du nicht bereuen...
Wenn Du einen Bandschleifer besitzt, kannst Du es auch mit einer Stichsäge versuchen...

Gruß Jörn

[LarsAC]

Mal eine ähnliche Frage: kriegt man ein Gehäuse wie das der Aria Dipol (s.u.) komplett mit einer (baumarkt-üblichen) Tisch-Kreissäge hin?



Lars

[Farad]

Also mit 30€ Handkreissäge ausm Baumarkt ärgert man sich nur rum! Für ne Fase ok, aber nicht um das ganze Gehäuse auf Gehrung zu verarbeiten!!

Ein guter 45° Fräser kostet auch nicht mehr als die 30€ und hält bei richtiger Anwendung locker ein Gehäuse lang. Mit etwas Geschick kann man sich sogar eine Tischfräse bauen und schiebt die Platten dann nur noch daran vorbei.

Ich möchte von mir behaupten dass ich mit nem Bandschleifer wirklich gut umgehen kann, aber so perfekte 45° Gehrungen ANZUSCHLEIFEN dass das Gehäuse nachher wirklich sauber verarbeitet ist traue ich mir bei weitem nicht zu. Das ist einfach das falsche Werkzeug für die falsche Arbeit.

Mit einer Tischkreissäge ausm Baumarkt sieht das schon ganz anders aus. Beim Kauf auf ruhigen Lauf und paralleleln Parallelanschlag achten.

Wenn man die Werkzeuge nicht oft braucht, lohnt sich das nie. Ein Schreiner nimmt für ein paar Gehrungen doch kaum 20€, die Gehäuse werden perfekt und im Keller steht kein billiges Werkzeug rum das platz braucht und einem bei der nächsten Benutzung doch wieder ärgert.

farad

[LarsAC]

Naja, aber bevor ich jedesmal einen Schreiner aufsuchen und fragen und beauftragen und alles wieder abholen muss... Naja, mal sehen, vielleciht ist ja einer in der Nähe.

Von mir aus soll die Säge halt im Keller rumstehen wenn man dafür am Wochenende mal ein spontanes Experiment machen kann.

Lars

[Farad]

Bei uns im Baumarkt gibts ab 150€ so "Baukreissägen" die für einen gelegetnlichen Schnitt allemal ausreichen sollten. Gleich noch ein anständiges, feines Sägeblatt drauf und damit kann man schon einiges machen. Ich würde mir soetwas (wenn der Platz vorhanden ist!) aber in einen weiteren Tisch einlassen damit man auch größere Teile schieben kann. (oder einen Kugelrollbock dazukaufen)

farad

[LarsAC]

Jo, dachte etwa an sowas:




Lars

[Farad]

Die würd ich mir aber direkt bei nem Händler ansehen. Sowas kauft man nicht übers Internet. Einmal kräftig am Sägeblatt ruckeln, einmal am Tisch ruckeln. Macht alles nen massiven eindruck? Ruhiger Lauf? Wie genau lässt sich der Parallelanschlag positionieren? Stimmt die Skala oder muß man jedesmal umständlich nachmessen? Winkel dranhalten. Alles rechte winkel? Bei 0° muß das Sägeblatt auch WIRKLICH senkrecht stehen, der Parallelanschlag muß zum Alustranggußtisch auch wirklich senkrecht sein. Wieviel Spiel hat die Führung für "krumme Schnitte"? Stimmt die Skala? Kann man eine ordentliche Staubabsaugung anbringen? Zieht sie oben (wie auf dem Bild) und hinten unterhalb des Sägeblattes? Kann man den Spaltkeil abnehmen um verdeckte Schnitte zu machen? Oder Klemmt das Werkstück gar zwischen Spaltkeil und Parallelanschlag? Gibt es irgenwo scharfe kanten? Ist der Aus-Schalter leicht erreichbar oder muß man jedesmal fummeln? Startet die Maschine nach dem wiedereinstecken ohne daß man einschaltet? Ist das Untergestell eher Deko oder kann man auch mal dagegenrempeln ohne dass es verbiegt? Wie gut ist die Standfestigkeit wenn man größere Platten auflegt? Wie glatt ist die Oberfläche des Tisches, rutschen grobe Spanplatten gut oder braucht man Kraft? (Ausrutschgefahr mit den Fingern ins Sägeblatt) Sind alles metrische Schrauben oder wird man zum Hirsch wenn man das Sägeblatt wechseln will? Ist es eine Standardgröße oder braucht man welche von exotischen Herstellern? Lohnt sich nicht doch der Kauf einer gebrauchten alten Markensäge? Die Technik ist seit vielen Jahren ausgereift, seither wird nur noch gespart.

Das nur mal als kleine Anregung. Nicht kaufen, weils billig ist. Obi bietet gerade eine für 99€ an. Die würd ich mir mal ansehen.

farad

[LarsAC]

Wow, Danke für die Checkliste, die könnte ja mal in einen Sticky-Beitrag "Werkzeugauswahl".

Original geschrieben von Farad
Das nur mal als kleine Anregung. Nicht kaufen, weils billig ist. Obi bietet gerade eine für 99€ an. Die würd ich mir mal ansehen.

Die Ausstattung des Geräts im Bild stimmt mit Deinen Kriterien schon überein. Die Anfassqualität kann ich per Internet natürlich nicht beurteilen.
Lars