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Update Klarlack für "Klavierlackoberfläche"

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  • capslock
    Registrierter Benutzer
    • 16.05.2003
    • 319

    Update Klarlack für "Klavierlackoberfläche"

    Ich wollte mal über meine weiteren Erfahrungen mit Klarlack für "Klavierlackoberflächen" berichten. Habe MDF mehrfach vorgestrichen und sehr plan geschliffen, dann mit Duplicolor Deco-Line Alkydlack aus der Sprühdose schwarz lackiert (gibt eine sehr glatte, sehr glänzende Oberfläche, geht bei durchgeschliffenen Stellen schneller als Rolle oder Spritzpistole, deckt auch deutlich besser als schwarzer Alkydlack aus dem Gebinde von Faust). Habe dann leicht mit 1200er angeschliffen (Vorsicht, der Lack ist sehr schnell durchgeschliffen!).

    PU-Acrylatdispersion (Bauhaus Aqua Holz- und Korksiegel): läßt sich prima mit superfeiner Schaumstoffrolle rollen, wirft ziemlich viele Blasen, die aber gut ausrollbar sind bzw. sich von alleine auflösen. Verläuft gut und gibt an sich schon eine nette Oberfläche. Endhärte wird nach einer Woche erreicht, Schleifbarkeit ist gut, wenn auch nicht so hart wie UNI-Siegel, Polierbarkeit vermutlich auch. Im ersten Anlauf hatte ich bei ca. 8° im Hobbyraum gestrichen und trocknen lassen. Nach 1-2 Tagen in der Wohnung bekam der Lack feine Risse, ähnlich einer alten Teetasse. Beim nächsten Anlauf habe ich die Box auf der Heizung vorgewärmt, in der Wohnung gestrichen (stinkt ja kaum) und in Heizungsnähe trocknen lassen, außerdem darauf geachtet, daß es drei sehr dünne Anstriche werden. Eine Woche lang ging alles gut, jetzt sah ich aber doch wieder feine Risse. Ich weiß nicht, ob es ein Temperaturschock war (Box von draußen reingeholt und in Heizungsnähe aufgestellt) oder ab die Schichten das ab einer gewissen Dicke unweigerlich bekommen, wenn Endhärte erreicht ist. Ähnliche Siegellacke gibt es u.a. von Clou und Jansen - hat jemand bessere Erfahrungen gemacht? Von der Verarbeitung ist das Zeug nämlich superangenehm!

    UNI-Siegel hochglanz von Jansen, PU-Alkydlack, aromatenfrei: hat leicht bräunliche Eigenfärbung, daher nur für dunkle Grundlackierungen. Erreicht bereits bei einer Schicht nach 1 Tag unglaubliche Endhärte, bin mit einer solchen halbfertigen Box gegen einen scharfkantigen Türrahmen ramentet: nix!! Schleifen ist wegen der großen Härte anstrengend, wird aber sehr gut im Ergebnis, ebenso die Polierbarkeit.
    Das Problem ist das schlechte Verlaufsverhalten. Habe die Farbe schon mit bis zu 30% Verdünnung (Reinigungsverdünnung von Kluthe, "biologisch abbaubar, für alle Kunstharzlacke") verdünnt. Trotzdem: rolle ich mit superfeinem Schaumstoff sehr trocken, bildet sich kein geschlossener Film, und die Oberfläche bleibt sehr rauh. Rolle ich sehr feucht, gibt es einen geschlossenen Film mit Orangenhaut, die erstmal mühselig plangeschliffen werden muß. Außerdem gibt es immer ein paar Punkte, die nicht richtig gut benetzt werden, also Krater bilden, z.B. wenn ich zu lange Blasen ausrolle oder sie mit einem feinen Haarpinsel austupfe.
    Mit der Spritzpistole (vielleicht etwas grobe Tröpfchen, siehe separaten Post) das gleiche Bild, die Tröpfchen vereinigen sich lieber zu größeren Tröpfchen als zu verlaufen. Erst wenn ich sehr viel Farbe spritze, bildet sich ein geschlossener Film. Der ist dann aber so dick, daß sich an schrägen Flächen Nasen bilden, außerdem werden dann (wegen des schnellen Auftrags?) vereinzelt Blasen gebildet. Wenn ich die dann austupfe, bleibt ein Krater, der nicht ganz zuläuft, d.h. halb so dick wie der übrige Film ist.
    - gibt es eine andere Verdünnung, die besseren Verlauf fördert?
    - würde die Seidenmatt-Variante von UNI-Siegel besser verlaufen (habe bei wasserbasierten Farben den Eindruck, daß der Füllstoff die Kohäsion unterdrückt)? Wie sieht dann eine geschliffene und polierte Oberfläche aus? Hochglänzend? Seidenglänzend? Ungleichmäßig matt?
    - hat jemand den Bootslack von Jansen probiert? Zusammensetzung ist ähnlich, trocknet aber langsamer wegen mehr "langkettiger Alkyde". Erreicht er die gleiche Endhärte wie UNI-Siegel?
    - von Clou gibt es auch einen PU-Kunstharz-Siegellack - verläuft der besser?
    - wie sind die Acryl-in-Benzin Siegellacke und Lasuren, die diverse Anbieter haben hinsichtlich Verlauf und Polierbarkeit?


    Vielleicht gibt es ja einen Buntlack, der ähnlich Acryl-Autospray genügend hart wird, daß man ohne Klarlack Staubkörner und Restunebenheiten abschleifen und ihn dann polieren kann? Und der zudem fest genug ist, daß nicht der kleinste Rempler Macken hinterläßt? Acryl/Benzin-Buntlack im Gebinde habe ich noch nicht gesehen. Jansen beansprucht für den Glanzcolor Alkydlack sehr gute Endhärte. Die Seidenmatt-Variante sowie die beiden Acryl/Wasser-Varianten sind sogar PU-verstärkt. Hat jemand mal damit gearbeitet?
  • walwal
    Registrierter Benutzer
    • 08.01.2003
    • 28080

    #2
    Das einzig wahre für diese Anwendung scheint mir
    2-Komponenten-PU-Lack, gibt es auch farbig, kommt als Klarlack auf Parkett. Trocknet schnell, stinkt, macht besoffen, aber Klasse schleif-polierbar!
    „Audiophile verwenden ihre Geräte nicht, um Ihre Musik zu hören. Audiophile verwenden Ihre Musik, um ihre Geräte zu hören.“

    Alan Parsons

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    • capslock
      Registrierter Benutzer
      • 16.05.2003
      • 319

      #3
      Der PU-Alkydlack trocknet auch schnell genug und ist prima schleifbar. Problem ist nur die schlechte Benetzungsfähigkeit/Verlauf. Ist ein schnelltrocknender 2K-Lack hier besser?

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      • capslock
        Registrierter Benutzer
        • 16.05.2003
        • 319

        #4
        Habe gerade einen Rückruf von Fa. Jansen bekommen:

        - Bootslack ist deutlich weniger hart als UNI-Siegel, kann also nicht empfohlen werden.

        - empfohlene Methode: UNI-Siegel 1:1 mit beliebigem Alkyd-Buntlack mischen, verläuft sehr viel besser, ist gleichmäßig durchgefärbt, hart und polierbar, außerdem kann der UNI-Siegel wegen der Pigmente nicht vergilben
        - Klavierlackprofis würden sogar nur 20% Buntlack zusetzen, um einen höheren Glanzgrad zu erzielen (da frage ich mich, aber welcher Dicke das noch deckt)

        Verdünnung:
        - Reinigungsverdünnung sei wenig geeignet, auch wenn dies auf der Packung stehe
        - zum Rollen sei Terpentinersatz die richtige Verdünnung
        - zum Spritzen Kunstharzverdünnung Xylolhaltig, mit X-Kennzeichnung für gesundheitsschädlich


        Werde mal beim nächsten Projekt probieren. Was ist eigentlich der Unterschied zwischen den drei o.g. Verdünnern, chemisch und von der Auswirkung auf die Farbe? Kann man eigentlich auch Farbpaste direkt in UNI-Siegel rühren? Müßte bis auf den weiterhin schlechten Verlauf doch gut klappen und einem die Lagerhaltung von Buntlacken sparen? Und vielleicht läßt sich das Verlaufproblem auch mit der richtigen Verdünnung lösen...

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        • Farad
          Registrierter Benutzer
          • 09.09.2001
          • 5775

          #5
          Ich kenne jetzt den Jansen Uni-Siegel nicht. Was ist denn das für Zeug? Nitrobasierend ist schonmal klar, wenn man mit Terpentin verdünnt, aber das kann ja kein normaler Alkydlack sein.

          Was ist da die Bezeichnung? PU-Klarlack? Was ist da der Unterschied zu DD-Lack? Könnte man DD-Lack einfach mit schwarzem Alkydlack mischen? (das klingt SEHR wild....) Oder DD-Lack pigmentieren?


          farad

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          • walwal
            Registrierter Benutzer
            • 08.01.2003
            • 28080

            #6
            Uni-Siegel hatte ich schon verabeitet=PU-Einkomponentenlack.
            Verläuft gut, glänzt gut, trocknet langsam,nicht hart!
            „Audiophile verwenden ihre Geräte nicht, um Ihre Musik zu hören. Audiophile verwenden Ihre Musik, um ihre Geräte zu hören.“

            Alan Parsons

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            • capslock
              Registrierter Benutzer
              • 16.05.2003
              • 319

              #7
              Das ist ein PU-verstärkter Alkydharzlack, den man wie alle Kunstharzlacke mit Terpentin oder Kunstharzverdünnung verdünnen kann. Er ist nach einem Tag schweinehart (härter als guter Acryl-Autolack), es sei denn, man hat ihn zu dick aufgetragen. Über 0,5 mm Stärke scheint er nie auszuhärten, da hilft nur dünnerschleifen.

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