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Anleitung Gehäuse auf Gehrung mit Kreissäge und Führungsschiene

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  • Basstler
    Registrierter Benutzer
    • 16.10.2002
    • 1630

    Anleitung Gehäuse auf Gehrung mit Kreissäge und Führungsschiene

    Hallo zusammen,

    nach langer Abstinenz hier auch mal wieder von mir eine Frage.

    Es steht der Bau eines Satzes Standcouplet an.

    Hierzu möchte ich gerne eine Handkreissäge mit Führungsschiene anschaffen.
    Der derzeitige Favorit ist die Makita SP6000, weil man sie auf der Führungsschiene arretieren kann und sie auch bei Gehrungsschnitten nicht von der Schiene kippen kann.

    Mit der Handkreissäge möchte ich die nötigen Zuschnitte selbst auf Gehrung herstellen. Dabei kommt es natürlich besonders auf einen exakten Zuschnitt an.

    Mir stellen sich nun folgende Fragen, bei denen Ihr mir hoffentlich helfen könnt:

    - Kennt jemand eine Anleitung für ein derartiges Unterfangen?
    - Wie sollte man den Anriss erledigen, mit Bleistift oder Reißnadel?
    - Wo sollte man schneiden, in der Mitte des Anrisses, neben dem Anriss, den Anriss verdecken?
    - Wie misst man die nötigen Abstände der Anrisse am besten, Lineal, Stahllineal, Messschieber?
    - Lohnt es sich für die Fasen kleine Streifen zu schneiden um die Außenschicht des MDF zu nutzen oder sollte ich doch besser fräsen?

    Vielen Dank im Voraus!
    Straight-forward!
  • yoogie
    Registrierter Benutzer
    • 16.03.2009
    • 5821

    #2
    Auch Hallo,

    Als Besitzer einer Makita SP6000 mit 3 Führungsschienen (1 noch unbenutzt) versuche ich mal ein paar Fragen zu beantworten.

    Zitat von Basstler Beitrag anzeigen
    Hierzu möchte ich gerne eine Handkreissäge mit Führungsschiene anschaffen.
    Sehr gute Idee.

    Zitat von Basstler Beitrag anzeigen
    Der derzeitige Favorit ist die Makita SP6000, weil man sie auf der Führungsschiene arretieren kann und sie auch bei Gehrungsschnitten nicht von der Schiene kippen kann.
    Sehr Gute Wahl.

    Zitat von Basstler Beitrag anzeigen
    Mit der Handkreissäge möchte ich die nötigen Zuschnitte selbst auf Gehrung herstellen. Dabei kommt es natürlich besonders auf einen exakten Zuschnitt an.
    Dabei gibt es trotz HKS mit FS ein paar kleine Sachen zu beachten.
    Benutzt man die Zwingen, zieht man die Schienen an den Stellen wo die Zwingen sitzen auf das Material, da das Moosgummi natürlich nachgibt, im Klartext: Die geschnittene Fase wird ballig. Bewährt hat sich die Schiene lose auflegen, vorne und hinten mit einem kleinen Reststück (möglichst aus der gleichen Platte, wegen Toleranz) an den Enden unterstützen, an den Riss anlegen, die Säge aufsetzen, arretieren und mit Vorschub und gleichzeitigen Andrücken auf die Schiene kann man endlich schneiden. Hält man die Säge nicht unten auf der Schiene, kippt sie trotzdem im Spiel der Arretierung und die Fase wird hohl. Die Schiene hält durch das Moosgummi tatsächlich sehr gut, wenn es nicht hoffnungslos eingestaubt ist.

    Zitat von Basstler Beitrag anzeigen
    Mir stellen sich nun folgende Fragen, bei denen Ihr mir hoffentlich helfen könnt:

    - Kennt jemand eine Anleitung für ein derartiges Unterfangen?
    - Wie sollte man den Anriss erledigen, mit Bleistift oder Reißnadel?
    - Wo sollte man schneiden, in der Mitte des Anrisses, neben dem Anriss, den Anriss verdecken?
    - Wie misst man die nötigen Abstände der Anrisse am besten, Lineal, Stahllineal, Messschieber?
    - Lohnt es sich für die Fasen kleine Streifen zu schneiden um die Außenschicht des MDF zu nutzen oder sollte ich doch besser fräsen?
    - Nein
    - Ich benutze gerne einen spitzen Bleistift, eine Reißnadel wäre aber mMn OK.
    - Das kommt darauf an, wie lange Du schon mit der FS arbeitest. Das Gummi verschleißt im Laufe der Zeit (schätze bei mehr Schnittdruck pendelt das Blatt und nimmt seitlich was weg) Glücklicherweise kostet ein Ersatzgummi ca 7 € und ist schnell getauscht. Dann muß man es eh wieder einsägen. Um die Frage konkret zu beantworten, mache 2 schnitte und Du siehst es. Auch ist das Spiel auf der Schiene ein wichtiger Faktor. Wenn das Spiel zu groß ist, wackelt die Säge, ist es zu klein klemmt es. Daher den Excenter erst leicht klemmen und dann lösen, bis es leicht gleitet. Meine Fs sind nicht alle gleich breit, die Klemmung muß pro Schiene neu eingestellt werden.
    Abgesehen davon, wenn Du ein anderes Blatt benutzt, kann dieses dünner oder dicker sein (auch wenn es nur im Zehntel Bereich ist, das muß Du beim anlegen der Schiene kompensieren. Hatte ich schon mehrfach. Verdecken des Anrisses aber nicht, es ist der Säge übrigens vollkommen egal, welchen Winkel Du schneidest, die Schiene wird immer gleich an den Anriss angelegt.
    - Bei Maßen bis 500 benutze ich ein Stahllineal, sonst ein Rollbandmaß, weil superdünn (Stichwort Paralaxenfehler)
    - Die Idee ist gut, aber Du mußt es auch passend leimen, der Übergang muß ja stimmen. Als guter Basstler kann man es hinbekommen, hätte definitiv Vorteile beim lackieren.

    Falls du noch Fragen hast, her damit.

    Viel Erfolg
    Viele Grüße aus dem Bergischen Land
    Jörg

    Ab jetzt auch wieder Yamaha, ohne Kickstarter und breitem Lenker

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    • MjoIIniR
      Registrierter Benutzer
      • 14.12.2007
      • 434

      #3
      Also bei vielen Gehrungsschnitten mit der HKS würde ich meinen Zuschnitt bereits auf Maß machen und mir dann einen Anschlag bauen an den du deine Teile nur noch dagegen schieben muss und quasi die Gehrung auf null Sägen. Das hat den Vorteil, dass du Maßtoleranzen aufgrung ungenauen Anriss minimierst. Außerdem spart das jede Menge Zeit. Der Anschlag kann wiederverwendet werden. Ich hab das mal unfassbar hässlich skiziert(Keine Zeit, hab hunger...)
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      • Basstler
        Registrierter Benutzer
        • 16.10.2002
        • 1630

        #4
        Hallo zusammen,

        vielen Dank an yoogie für die sehr ausführliche Antwort.
        Bisher konnte ich in Foren kaum konkrete Erfahrungsberichte für derartige Aktionen finden. Mehr als Einschätzungen von Leuten die mal eine Kreissäge gesehen haben war leider nicht oft dabei.

        MjoIIniR, vielen Dank für den inspirierenden Vorschlag.
        Ich habe etwas ähnliches bereits einmal mit der Oberfräse und dem Fasenfräser ausprobiert. Man holt sich damit meiner Meinung nach zwei gravierende Nachteile ins Haus.

        1. Bei MDF- und Spanplatten schwankt die Materialstärke teilweise von Platte zu Platte. Die Baumärkte kaufen selten die beste Qualität beim Plattenmaterial. Dem entsprechend kann es gut sein, dass die Gehrung nicht immer auf 0 ausläuft/man nachstellen muss.

        2. Die Platten vorher auf Maß schneiden müsste ich selbst machen oder im Baumarkt machen lassen.
        Wenn ich es selbst mache, habe ich logischer Weise einen zusätzlichen Arbeitsschritt.
        Wenn ich es im Baumarkt machen lasse, sehe ich die Endgenauigkeit erst wenn der Zuschnitt fertig ist. Und diese war teilweise eher schlecht.

        Somit scheint diese Möglichkeit nach meinem Empfinden leider aus.
        Straight-forward!

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        • yoogie
          Registrierter Benutzer
          • 16.03.2009
          • 5821

          #5
          Morgen,

          Danke, freut mich, wenn es hilft. Hier noch mal ein Bild:
          http://www.visaton.de/vb/showpost.ph...4&postcount=40

          @MjoIIniR: Die Anschläge für die Schiene solltest Du besser hinten einplanen. So liegt das Gummi an dem Anschlag (der ist an der Stelle gar nicht eingesägt) und zusätzlich ist die Schiene da ca 10 mm stark und winklig. Sonst könnte die Idee klappen.
          Ich habe aber den Sägetisch.
          Für den habe ich inzwischen auch eine Schiene um mit 1/10 mm Einstellung fräsen zu können.
          Viele Grüße aus dem Bergischen Land
          Jörg

          Ab jetzt auch wieder Yamaha, ohne Kickstarter und breitem Lenker

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          • MjoIIniR
            Registrierter Benutzer
            • 14.12.2007
            • 434

            #6
            Die Anschläge sind doch hinten
            Tommy Emmanuel:
            There's more to life than what's on television

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            • yoogie
              Registrierter Benutzer
              • 16.03.2009
              • 5821

              #7
              Die liegen drunter wegen Höhe? Habe ich falsch verstanden.
              Klar, so geht es.
              Viele Grüße aus dem Bergischen Land
              Jörg

              Ab jetzt auch wieder Yamaha, ohne Kickstarter und breitem Lenker

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              • Basstler
                Registrierter Benutzer
                • 16.10.2002
                • 1630

                #8
                Hallo zusammen,

                vielen Dank noch einmal für die Ratschläge.

                Wie man die Säge und den Anschlag benutzt, ist mir soweit klar.

                Jetzt geht es mir eher um die Reihenfolge der Zuschnitte aus der ganzen Tafel MDF.

                Ich würde so vorgehen:
                Zuerst das Höhenmaß für alle Teile der Couplet aus der Tafel zu zuschneiden und daraus dann die einzelnen Streifen für Front und Seitenteile.
                Zum guter letzt dann die Teile für Deckel, Boden, Versteifungen etc.

                Wie seht ihr das, macht es sinn zuerst die Höhe zu schneiden oder ist die Gefahr zu groß, dass man sich später Macken in die Kanten macht?
                Straight-forward!

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