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Ultimative Oberflächenbehandlung

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  • Henrik
    Registrierter Benutzer
    • 11.02.2002
    • 350

    Ultimative Oberflächenbehandlung

    Hi!

    Ich quäle mich gerade mit dem Gedanken, wie ich möglichst schnell und Dauerhaft meine MDF-Kisten glatt bekomme, also an den Schnittkanten und entlang der (wenn auch minimalen) Leimfuge.
    Meine Idee: Einfach auf die Kiste eine Glasgewebematte mit Epoxyharz auflaminieren. Das wird steinhart und je nach Stärke des Gewebes - ich denke an so ca. 120g/m² Gewebe- auch recht gatt. Falls das Gewebe doch zu grob ist, lässt sich die Oberfläche auch gut schleifen. Je grober das Gewebe ist, desto weniger bilden sich auch Unebenheiten ab...

    Das Laminieren mit diesem Zeug kenne ich aus dem Modellbaubereich. Es ist relativ günstig, einfach zu verarbeiten un für Lack der optimale Untergrund.

    Infos dazu diesem Zeug (für die, dies nicht kennen) unter www.r-g.de

    Was haltet ihr davon?
    Ich glaub, ich probiers mal aus... wenn ich Zeit hab...


    Gruss Henrik
  • broesel
    Gesperrt
    • 05.08.2002
    • 4337

    #2
    Geht das Epoxy mit dem Holz eine dauerhafte Verbindung ein? Nicht, das die Epoxyplatten irgendwann auf der Box rumklappern, dann ist Arschkarte.

    Eventuell ist die Idee als Solche unter Umständen vielleicht ganz brauchbar.

    Kommentar

    • Tomtom
      Registrierter Benutzer
      • 08.05.2001
      • 673

      #3
      Hallo,

      schon lange bevor es diesen Bereich des Forums gab habe ich mal länglich ausgeführt, dass ich das schon ausprobiert habe, und zwar ohne Glasfasermatte nur mit durchgefärbtem Acrylharz.
      Später habe ich das nochmals zur Sprache gebracht, doch We-Ha fand es nicht einmal eines Kommentars für würdig..., andere hier ebenfalls nicht...
      Tja, die Zeiten ändern sich

      Zur Epoxy-Beschichtung:
      Es funktioniert sehr gut, ist aber nicht ganz ohne Tücken:
      1. das Einstellen des Harzes, so dass es nicht an den Senkrechten herunterfließt ist tricky. Man muß ein paar Versuche einkalkulieren.
      2. das Durchtrocknen dauert recht lange, wobei die Acrylglasartige Festigkeit nur durch Tempern erreicht werden kann. Das aber ist bei Gehäusen, die nicht mehr in den Bachofen passen aussichtslos...
      3. die entstehenden Styroldämpfe sind hochgiftig, extrem feuergefährlich und nebenbei krebserregend. Man darf also nur in sehr gut durchlüfteter Umgebung oder mit Atemgeräten arbeiten (beides zusammen ist in der Industrie vorgeschrieben).
      4. Der Spaß ist recht kostspielig. Eine 1mm dicke Schicht auf einem VOX-Gehäuse beispielsweise verbraucht schon einmal etwa 1,8 Liter (also deutlich mehr als 2 kg), dazu Härter, Thixotropiermittel und jede Menge Schleifpapier und Polierpaste.
      5. Das schleifen ist eine Hundearbeit. Wenn man dabei einen Fehler macht, dann sieht die Obefläche hinterher zwar glatt aber uneben aus, was durch den Glanz noch deutlich verstärkt wird. Besonders blöd sieht das, weil es sofort jedem auffällt, an den Kanten aus. Besonders die Endpolierung von Hand mit Polierpaste nervt schon bei einem Briefbeschwerer ab, ein Paar Lautsprechergehäuse sind 'ne echte Strafarbeit.
      Man darf allerdings nicht verschweigen, dass die Haftung von Harzen (Vinyl, Epoxy, Acryl, PU) auf Holz, gerade MDF nicht übemäßig gut ist. M.E. aber ausreichend.

      Eine andere Methode, die We-Ha eigentlich bekannt sein müßte wurde in alter Zeit gerne verwendet, um minderwertigere Holzsorten zu 'verstecken':

      Das Kaschieren:
      Man überzieht das gesamte Werkstück mit einer Schicht aus Papier.
      Profis machen das an einem Stück (Mantelfläche des Werkstücks zeichnen, exakt zeichnen, gaaanz exakt zeichnen und gaaanz exakt schneiden...), Normalos flächenweise.
      Dabei gibt es wiederum mehrere Möglichkeiten:
      a) einfarbiges unstrukturiertes Papier zum Nachbearbeiten;
      b) farbiges oder gar gemustertes Paier zum Klarlackieren;
      c) strukturiertes Papier falls erwünscht;
      Heutzutage wird das in großem Maßstab auch wieder gemacht und zwar bei Laminat und Küchenarbeitsplatten.
      (In Schloß Neuschwanstein beispielsweise sind die Gipssäulen mit einer Schicht Marmorpapier überzogen... Marmor am Stück konnte der Kinni sich eben nicht mehr leisten...)
      Ist das Werkstück kaschiert, kann man sich an die Nachbearbeitung machen, die oftmals nur aus einer farbigen Decklackierung besteht, hier bekommt man mit Spritzen die gleichmäßigsten und eindrucksvollsten Ergebnisse hin. Bei farbiger Kaschierung oder bei Verwendung gemusterter Papiere macht man eine oder zwei Schichten Klarlack drauf.
      Als Kleber verwendet man ganz normalen Weißleim, gearbeitet wird naß, d.h. der Kleber darf nicht abgebunden haben.
      Die Bügelmethode wie beim Furnieren habe ich noch nicht probiert, bei einigen Papiersorten wie etwa Transparentpapier könnte das mit etwas Vorsicht (Verfärbungen beim Bügeln aufgrund der hohen Temperatur) aber dennoch klappen.
      Der Superprofi schafft das sogar mit Alufolie, was ich neulich voller Bewunderung im Fernsehen gesehen habe. (Da gehen bei mir schon die Probleme beim glatten Abrollen los...)

      Kaschieren II:
      Bei unebenen oder gerundeten, gar in mehreren Dimensionen gerundeten Oberflächen nimmt man Vliespapier (Tempos, ungeprägtes Klopaper etc), streicht die Oberfläche mit Weißleim ein und laminiert eine hauchdünne Papierschicht auf. Nach zwei, drei Schichten hat das gesamte Werkstück eine hervorragend endbearbeitbare harte Oberfläche, die man leicht schleifen und lackieren kann.

      Anm: Ein Bogen normalen 80g/m² Kopierpapiers ist etwa 0,1mm dick.



      mfg

      Tomtom

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      • We-Ha
        Moderator
        • 26.09.2001
        • 12247

        #4
        Später habe ich das nochmals zur Sprache gebracht, doch We-Ha fand es nicht einmal eines Kommentars für würdig..., andere hier ebenfalls nicht...
        Und ?
        Was soll ich kommentieren, das ich nicht kenne ? Ich habe damit noch nicht gearbeitet, also müssen andere dran...es gibt über Tausend Eingetragene hier...
        Ich persönlich arbeite mit den Materialien, die ich kenne und die mir zur Verfügung stehen und in der Art und Weise, das ich derartige Probleme eben umgehe.

        Alles klaro

        Was das sog. Kaschieren betrifft:
        Warum so ein Aufand, wenn es HPL gibt ? Das ist 0,8 mm dick, kann mit weissem Leim oder Kontaktkleber aufgebracht werden. Nimmt man sog. Postforming HPL, kann man das bis zu einem gewissen Radius auch um abgerundetet Ecken bringen.
        Tipps & Tricks für alle Wastels in Wolfgangs Bastelkeller , denn wie der Schreiner kann es keiner
        Ich habe Probleme für alle Lösungen !!! .-- ....

        Kommentar

        • Henrik
          Registrierter Benutzer
          • 11.02.2002
          • 350

          #5
          Hi!

          @ Tomtom:
          zu 1: Mit dem Glasgewebe fliest da garnix, solange man nicht versucht, 100g Harz in einen dm² Glasmatte zu drücken... (mit Gummirolle arbeiten und gleichmäsig verteilen, bis die Matte glasig ist)
          zu 2: Das Laminierharz L von r&g bietet mit dem Härter L eine Verarbeitungszeit von 40min und ist nach 24h komplett durchgehärtet, egal bei welcher Schichtstärke (da braucht ja nix verdunsten, es handelt sich um 2K Epoxy).

          zu 3: Epoxyharz ist sogut wie geruchlos! (wie gesagt, da verdunstet nix)

          zu 4: Bestimmt nicht teurer als eine gute Grundierung für MDF, zumal diese in mehreren Schichten mit Zwischenschliff aufgetragen werden muss

          zu 5: Ich glaube nicht, dass da arg viel geschliffen werden muss, erstrecht, wenn die Glasmatte gleichmässig durchtränkt wurde.

          Ich habe mit diesem Zeug schon viel gemacht. Und ich kann euch sagen, das hält bombenfest auf fast jedem Untergrund. Auf Holz und Pressbrei erstrecht.

          Gruss Henrik

          Kommentar

          • Tomtom
            Registrierter Benutzer
            • 08.05.2001
            • 673

            #6
            Hallo,

            1. Natürlich kannst Du Glasfaser drunterlegen, aber wozu? Das trägt nur unnötig auf. Es geht auch ohne, und wenn die Struktur der Einlage nicht durchkommen soll, wie es beispielsweise bei Kohlefaserverbundwerkstücken sehr trendy ist, dann muß dennoch ein recht zähflüssiges Laminierharz verwendet werden.

            2. Eine Strukturbeschichtung, also mit durchscheinender Glasfasereinlage braucht man kaum nachzuschleifen, das ist richtig, aber was wenn die Oberfläche klavierlackähnlich sein soll? Polierfertig bekommst Du die Oberfläche nur hin, wenn Du nach dem Laminieren mit spezieller Folie abdeckst, die nach dem Tempern wieder abgezogen wird. Meist wird vor dem Polieren ein sog. Topcoat oder Gelcoat in Form eines Anstrich aufgebracht (wenigstens bei Flugzeugen und Booten), um das Zeug perfekt glatt zu bekommen. Dann wird es allerdings absolut perfekt.

            3. Nicht jedes Harz eignet sich für jeden Anwendungszweck gleich gut; besonders wenn es um dünne großflächige Schichten geht... Du redest von Laminierharzen, ich dagegen von Beschichtungsharzen. Insofern ist natürlich das eine oder andere Mißverständnis vorprogrammiert.

            4. Das Kostenargument muß man wohl gelten lassen; Grundierung, Füller, Lack, Decklack können zusammen durchaus gleich teuer wenn nicht sogar deutlich teurer werden. Dennoch ist von allen Harzen Epoxydharz das teuerste.

            5. Das Harz ist also völlig ungefährlich? Schon mal ein diesbezügliches Sicherheitsdatenblatt gesehen?
            Alle Epoxydharze fallen unter die Gefahrstoffverordnung. Hier mal ein Link auf das Sicherheitsdatenblatt eines der vielen Produkte:
            http://www.swiss-composite.ch/pdf/s-epoxydharz-l.pdf
            Merke: Dass es kaum riecht heißt nicht zwangsläufig, dass es harmlos ist. Tollkirschen und Knollenblätterpilze schmecken auch nicht eklig...
            Und dann gibt's ja auch noch die Härter...
            http://www.region-noe.at/ardex/dynam...heitsblatt.pdf
            Auch nicht ganz so harmlos.

            6. Die Haftung auf Holz ist nur dann wirklich sehr gut, wenn das Holz mit einem sog. Primer vorbehandelt wird.

            7. Man bekommt das alles günstig u.a. bei:
            http://www.bootsservice-behnke.de


            [b[@We-Ha:[/b] liebster We-Ha nachdem Du Dich sonst eines Kommentars bei Forumsbeiträgen nur sehr, sehr schwer enthalten kannst, bin ich armer Wicht zur damaligen Zeit davon ausgegangen, Du würdest den Vorschlag einer Diskussion nicht für würdig erachten...
            Also nicht angegriffen fühlen, ja

            Zum Kaschieren nochmal.
            Das große Problem der meisten hier, soweit ich das jedenfalls verstanden habe, ist die Kantenbehandlung. In der Fläche geht immer alles gut, doch am Rande...
            Auch Furnier ist gegenüber Papier, und Geschenkpapiere etwa sind noch deutlich dünner als Schreibpapier, sehr dick und bedarf einer sorgfältigen Kantennachbehandlung, die nicht jedermanns Sache ist.
            Klar, Du lächelst, für Dich ist es das tägliche Brot, doch wer baut schon alle zwei Wochen ein Paar neue Lautsprecherboxen?
            Außerdem gibt es mit dem Furnieren ja wieder ganz eigene Problemchen...
            Ich bin im Prinzip ein Freund alter Techniken, zumal wenn sie ihren Zweck erfüllen und preisgünstig sind. Die Form des Kaschierens mit Vliespapieren wurde ja für den Hobbybereich vor kurzem wiederentdeckt und nennt sich heute 'Servietten-Technik'. Vielleicht eine Idee, um die Gattin, denn Frauen sind die Hauptbetreiber dieses Hobbys, am Boxenbau zu beteiligen. (Jedenfalls gibt's dann kein Meckern, wenn eine Ecke mal nicht ganz so perfekt geworden ist )
            Meine Tochter (10) hat beulich ein Spanschächtelchen auf diese Art bearbeitet aus der Schule heimgebracht und ich muß zugeben, echt überrascht gewesen zu sein. Das funktioniert wirklich gut.


            mfg

            Tomtom

            Kommentar

            • Henrik
              Registrierter Benutzer
              • 11.02.2002
              • 350

              #7
              Hi Tomtom!

              Klar, ich kenne diese schönen Sichtkohlelaminate. Für die Beschichtung dachte ich allerdings an viel feineres Gewebe. Und zwar so fein, dass keine grossartige Struktur sichtbar bleibt...

              Ich probiers einfach mal aus....


              Gruss Henrik

              Kommentar

              • We-Ha
                Moderator
                • 26.09.2001
                • 12247

                #8
                Jau Tomtom, is ja gut, hau es mir nur auf die Nase, das ich überall meinen Senf dazugeben muss... (aber wie krieg ich sonst meinen TipperZähler höher ?).

                Das muss zu einer Zeit gewesen sein, in der ich hier noch neu und schüchtern war, ausserdem habe ich mir seinerzeit (wenn es denn zu diesem Zeitpunkt war) mehr selektiert und nicht alles durchgelesen und auch nicht vorgehabt, hier aktiv mitzuarbeiten (ich weiss auch nicht mehr so genau).

                Zugegebenerweise kann ich mich an einen solchen Beitrag überhaupts nicht erinnern.

                Andererseits werde ich auch nicht jede Technik, die es dem Wastel erleichtert (?) austesten (z.B. Furnierbügelmethode), das muss derjenige schon selber tun, darum werde ich mich in diesen Dingen auch bescheiden und meine eigene Methode propagieren.

                [joke]
                Angegriffen habe ich mich schon gefühlt, deswegen ist jetzt ein Brief mit weissem Pulver an dich unterwegs !
                [/joke]
                Tipps & Tricks für alle Wastels in Wolfgangs Bastelkeller , denn wie der Schreiner kann es keiner
                Ich habe Probleme für alle Lösungen !!! .-- ....

                Kommentar

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