Fräszirkel 70mm - 750 mm

[Siegfried]

Hallo,

mit dem, was ich an Fräszirkel bisher gefunden habe war ich nicht so beglückt.
Ich wollte einen fein-verstellbaren Zirkel für meine Handoberfräse mit dem man Löcher von ca 70 mm bis 300 mm fräsen kann.


Wie der Zufall es will, wollte ich ein paar Makrofotos anfertigen.
Als ich diesen Makroschlitten (Bild 1 & 2) mit seiner Feineinstellung so betrachte, denke ich mir - DAS ist es.

Als Baumaterial habe ich Hartpapier (Pertinax) gewählt, das ich in sechs Schichten mit Patex verklebt habe.

Bild 4 sind die Verbindungsteile
Bild 5 zeigt die Position der Schrauben (liegt auf dem Rücken).
Die Messingschraube dient zum feststellen.

[Siegfried]

Teil 2

Hier im zweiten Teil die anderen Bilder

Bild 06 zeigt den verstellbaren Schieber aus Edelstahl, der mittels Lochreihe schon mal grob eingestellt werden kann.
Jeder MM im Radius vergrößert den Durchmesser um Zwei Milimeter.
Bild 09 zeit die Position mit kleinem Loch
Bild 10 zeit die Variante in der der Schieber gewendet wird und so groge Radien ermöglicht.

Gewiss, es ist nicht die billigste Lösung, aber wer 1/10 mm verstellen möchte muß sich eben was einfallen lassen.

Soweit mal mein Bauvorschlag, den es noch zu verbessern / vereinfachen gibt.

Gruß
Siegfried

[Laudio]

Super Sache!

[fioreto]

Siegfried das finde ich sehr genial!!!!! Hut ab

[andik]

Hammeridee, endlich ein fein justierbarer Fräszirkel für den Hobbybastler mit Profianspruch, Sigi hammeridee! Hast schon Deinen nächsten Nachbaubastler. Einfach nur genial!

[PeterG]

Hallo,


die Idee finde ich auch sehr gut! Könnte ich ev. bei meinem Fräszirkel nachrüsten.

Da ich nicht so der Fotofreak bin frage ich mich: wo kann man so ein Teil beziehen? Preis?

MfG
Peter

[fioreto]

Schau einfach mal bei Amazon.de, sind allerdings recht teuer

[Rainer_G]

Den Einstellschlitten, den Siegfried verwendet ist von Manfrotto. Den gibt es auch bei ebay für 79,00 Euro einschl. Versand:

http://cgi.ebay.de/Manfrotto-454-Ein...item563be24bdd

[fioreto]

Hallo Reiner,
habe ja nur bei Amazon.de geschaut, trotzdem sind doch 79,00 Euro schon viel

[andik]

Hallo,

für die Feineinstellung denk ich könnte man eine Gewindestange in einer Verbindunghülse (Quasi lange Mutter, mit der man 2Gewindestangen miteinder Verbinden kann) führen, hinten und vorne des Schlittens im einem passenden Alurohr geführt, in der mitte dazwischen diese Hülse welche die Feineinstellung ermöglichen würde. ansonsten genauso gebaut wie hier vorgestellt wäre es quasi für wenige Euros baubar das ganze.

Ich frag mich grad warum da noch keiner drauf gekommen ist auf so ein System.

[Siegfried]

Hallo,

wer diesen Einstellschlitten verwendet, hat bei Nichtfräsbedarf, immer noch einen Makroeinstellschlitten zum fotografieren. Einzig, dass vier Löcher unten drin sind.

Wenn ich berechne, welchen Aufwand es macht (Material und Zeit) so einen Schlitten selber herzustellen, fahre ich mit dem Manfrotto, trotz dieses Preises, wesentlich besser, zumal dieser nicht nur zum Boxenbauen verwendet werden kann.

Wer selber einen "Treibsatz" fertigen möchte, sollte dann aber ein Feingewinde verwenden.
Dann kann auch die Grundplatte und der Schieber kleiner ausfallen.

Ich bin auf euere Vorschläge zur Verwirklichung eines feinverstellbaren Fräszirkel schon gespannt.

Übrigens: der Schieber aus Edelstahl mit 25 mm Breite und 3 mm Stärke ist aus dem Küchenbedarf. Der Hersteller: Rössle Schiene 30 cm ca. 15 Euro
(Man(n) gönnt sich ja sonst nichts

Gruß

[andik]

Hallo,

hat Dein Makroschieber eine Möglichkeit zur Arretierung? Ich meine beim Rundfräsen entsteht eine nicht zu unterschätzende Kraft die logischerweise nach aussen zieht, in Verbindung mit den Vibrationen, die beim Fräsen nun mal entstehen, könnte ich mit vorstellen das sich die Feineinstellung im Fräsverlauf verstellt. Nicht falsch verstehen, Deine Idee ist genial, hast Du damit schon Fräsungen gemacht?

[Siegfried]

Arbeiten mit dem Fräszirkel

Bild:Chassi-Fräsung (Handskizze)

A = Zentrierloch (Chassimittelpunkt) mit Holzbohrer 8mm Durchmesser

B = Loch mit 20mm zum Einfahren der Fräser

C = Ausfräsung mit 16 mm - 2 mm unten stehen lassen damit Zentrier-
stift weiterhin Halt hat.

D = Falz für Chassi-Rand
FZ = Fräszirkel

Vorgehensweise:

1) Position der Chassi und der Chassimitten exakt anzeichnen.

2) Arbeitsplatz freiräumen, Handoberfräse mit Staubsauger vorbereiten, Werkstück so befestigen, damit beim Arbeiten der Fräser nicht die Werkbank / Unterlage / oder Spannvorrichtungen berührt.

Alle Werkzeuge (Bohrer und Fräser) tief, mind. bis zur, vom Hersteller vorgegebenen, Markierung einspannen und nur die max. zulässige Drehzahl verwenden. Für ein gutes und sauberes Ergebnis nur scharfe Werkzeuge und geringen Vorschub verwenden.
Den FZ jeweils mittels (Messing)Schraube arretieren, damit der Fräser nicht einen anderen Durchmesser abträgt.
Tiere, Kinder und andere “unbefugte” Personen vom “Wirkkreis der Arbeit” während diesem Zweck entfernen.

3) Mit einem Holzbohrer (hat eine Spitze) das Zentrierloch (A) bohren.
Ich verwende einen 8 mm Bohrer, den ich in die Fräsmaschine einspanne (“langsame Geschwindigkeit”). Andere Handoberfräsen haben eine 6mm-Aufnahme, dann ist der Bohrer natürlich nur 6 mm.
Das setzt voraus, dass der Zentrierstift auf dem Schieber vom Fräszirkel ebenfalls den selben Durchmesser hat.

4) Als nächstes wird das Loch (B) mit einem 20 mm Forstnerbohrer durchgebohrt. In diesem Loch, neben dem Falz für das Chassi, werden die Fräser eingesetzt.

5) Die Ausfräsung (C) ist der nächste Schritt. Diese Ausfräsung kann mit einem Fingerfräser 10 mm Durchmesser oder mit einem 16 mm Fräser geschehen. Die Nut sollte mind. 16 mm breit sein wegen dem Bündigfräser.
Es kann sein, dass nach Innen noch etwas weggefräst werden muß, damit die Gummisicke des Chassi platz hat und nicht beim probieren beschädigt wird.
Wichtig ist dabei, dass eine Sohle von 2 mm stehen bleibt damit der Fräszirkel auch weiterhin zentriert ist.

6) Jetzt kommt der Falz (D) für das Chassi dran. Hier taste ich mich in drei bis vier Schritten heran. Je näher ich dem Außendurchmesser komme, desto feiner stelle ich den FZ ein.

7) FZ weglegen und Chassi ausprobieren. Paßt der Durchmesser und die Falztiefe?
wenn nicht, nacharbeiten.
Hinweis: Wer mehrere Schichten Lack auftragen will, sollte dies berücksichtigen und den Durchmesser um einen halben Millimeter größer fräsen.

8) Jetzt kommt der letzte Schritt. Mit einem “Bündigfräser” (12,7 mm Durchmesser) mit obengeführtem Anlaufring (Bild: Fräser Anlaufring oben) wird der Innenring beseitigt. In das Loch (B) einsetzten und einmal den FZ herumführen bis nur noch 15 mm stehenbleiben.
Wer nur einen Fräser mit Anlaufring unten hat (Bild: Fräser Anlaufring unten), muß diese Arbeiten vor dem verleimen durchführen, da die Frontseite jetzt gewendet werden muss.
Fräsmaschine wegnehmen und den Rest von Hand herausbrechen. Ein bißchen nachfeilen - FERTIG

Nach dem Arbeiten alle Fräser in einer Schachtel aufräumen.

@Andik, Es wurden natürlich Fräsungen gefertigt und der FZ auf seine Tauglichkeit geprüft (sonst hätte ich es nicht veröffentlicht).
Die dicke Messingschraube ist zum arretieren.

Eine schöne Woche
Siegfried

PS. Den Fräser mit 15 mm Radius gibt es bei Festool