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Gehäusewände mit Silikon dämmen

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  • Proletheus
    Registrierter Benutzer
    • 06.09.2004
    • 100

    Gehäusewände mit Silikon dämmen

    Nachdem unser Schlagzeuger neulich mit Moongels um die Ecke kam und ich den enormen Effekt selber ausprobieren konnte, kam ich auf die Idee, ein ähnliches Prinzip bei Gehäusewänden anzuwenden.

    Moongels sind kleine Pads aus klebrigem, silikonähnlichem Kunststoff, fühlen sich an wie weiche Gummibärchen und werden auf die Felle geklebt, um diese zu bedämpfen. Der Effekt, den sie haben, ist wirklich signifikant. Durch den Formschluss und die "Weichheit" nehmen die Teile viele der Vibrationen in sich auf und bauen die Energie durch innere Reibung ab.

    Ich wüsste gerade nicht, wo man ähnliche Kissen herbekäme, die sich von der Große her für Lautsprecher eignen (2-5 cm dick, vollflächig aufgebracht). Hat jemand sowas schonmal gemacht? Natürlich braucht man immer noch Bedämpfung des Gehäuses (Wolle etc.) und muss das Volumen entsprechend größer auslegen. Aber insgesamt verspreche ich mir davon ein breitbandigeres Dämmverhalten als z.B. durch Fliesen, Bitumen oder Stahlschrot.
  • walwal
    Registrierter Benutzer
    • 08.01.2003
    • 27976

    #2
    Damit das flexible, zähe Matrial optimal wirkt, sollte es zwischen Gehäusewand und z.B. Sperrholz "eingezwängt" werden, damit Scherkräfte wirken. Wenn das gelingt, könnte man Vergleiche machen.
    „Audiophile verwenden ihre Geräte nicht, um Ihre Musik zu hören. Audiophile verwenden Ihre Musik, um ihre Geräte zu hören.“

    Alan Parsons

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    • harry_m
      Registrierter Benutzer
      • 16.08.2002
      • 6421

      #3
      Eine ähnliche Idee geistert bei mir schon seit geraumer Zeit durch den Schädel...

      Ich habe z.B. darüber nachgedacht, die Boxenwände nach dem "MDF-Dämmung-MDF" Muster aufzubauen.

      Eine Zeit lang ging ich davon aus, dass es einen hörbaren Effekt bringen wird. Inzwischen bin ich aber eher skeptisch. Den bis jetzt habe ich nirgendwo einen messtechnisch untermauerten Hinweis darauf gefunden, dass das Zurückhalten des durch die Wände durchdringenden Schalls tatsächlich wahrnehmbar ist.

      Die Diskussion zu diesem Thema flammt immer wieder auf: insbesondere, wenn der eine oder andere die Hochglanzprospekte diverser LS-Hersteller liest...

      Bernd Timmermanns hat mal verschiedene Werkstoffe mit verschiedenen Wandstärken gemessen. Herausgekommen ist wenig Überraschendes: "viel hilft viel" - sprich, wenn man statt 18mm MDF eine 30mm MDF Platte nimmt sinkt die Wanddurchlässigkeit sehr stark.

      Ich kann mir nicht vorstellen, dass eine 30mm dicke Sandwich-Wand bessere Eigenschaften haben wird, als eine 30mm MDF-Platte. Der einzige Vorteil wird in diesem Fall wohl das Gewicht sein. Bei einer Box wie VOX25x wäre es durchaus in Betracht zu ziehen. Bei kleineren Boxen hätte ich da keine Hemmungen einfach eine Dicke Platte zu nehmen.

      Dass man vor dem Gewicht keine Angst haben soll beweist Existenz der Boxen aus Stein. Meine Schwester hat eine AltoII aus Marmor: und ist damit schon mehrmals umgezogen. Die Box lebt immer noch.
      Zwei Tragödien gibt es im Leben: nicht zu bekommen, was das Herz wünscht, und die andere - es doch zu bekommen. (Oscar Wilde)
      Harry's kleine Leidenschaften

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      • Hiege
        Registrierter Benutzer
        • 14.03.2008
        • 991

        #4
        Mir kommt da gerade ne idee

        Mann könnte doch bei einer kleinen Box Pegel und Frequenzgang messen, und diese dann in eine Große Standbox legen und das ganze nochmal messen.
        Dann wüsste man genau wie dicht die Box ist.
        Obwohl der meiste Schall würde dann wohl ehe durch die Membranen der großen Box kommen, die müsste man natürlich auch noch verschließen.

        Denke aber auch nicht das es was ausmacht wenn etwas Schall durch die wand kommt es ist wahrscheinlich im Verhältnis zur gehörten Musik viel zu leise, um es warzunehmen.

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        • walwal
          Registrierter Benutzer
          • 08.01.2003
          • 27976

          #5
          Das ist die Mutter aller Fragen: Lohnt Sandwich, hört man einen Unterschied?

          Messungen dazu gibt es einige:
          http://www.hifi-highend-selbstgebaut...ersteifen.html
          http://www.google.de/url?sa=t&source...pmXOOB4uHkcrpQ
          http://www.markus-kroeckel.de/duo/schall/schall.HTM

          Auch "Stereophile" misst Gehäuseresonanzen mit einem Schwingungsaufnehmer.

          In diesem Digramm

          sieht man, dass bei Spanplatte um 800 Hz die Schalldämmung 30 dB beträgt. Das Gehäuse schwingt also hier am meisten mit und erzeugt zusätzlichen Schall. Man sollte auch bedenken, dass ein Gehäuse eine viel größere Oberfläche hat als die Chassis! 30 dB entspricht einem Klirrfaktor von 3%. Das kann hörbar sein, zumal um 1000 Hz Klirr eher gehört. Mit Versteifungen verringert sich der Wert und wird zu höheren Frequenzen verschoben.

          Ich gehe auf Nr. Sicher und verstrebe gegenüberliegende Wände, speziell im Tiefton. Im Mittelton erhalten meine Boxen ein Sandwich aus 4 mm Bitumen plus HDF oder Fliesen. Damit kommt man auf 50dB. Noch wichtiger ist im Mittelton aber feinfaseriges Absorptionsmaterial zu nehmen. Sonofil wirkt im Mittelton zu wenig absorbierend.
          Zuletzt geändert von walwal; 11.10.2009, 15:23.
          „Audiophile verwenden ihre Geräte nicht, um Ihre Musik zu hören. Audiophile verwenden Ihre Musik, um ihre Geräte zu hören.“

          Alan Parsons

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          • walwal
            Registrierter Benutzer
            • 08.01.2003
            • 27976

            #6
            Zitat von Hiege Beitrag anzeigen
            Mir kommt da gerade ne idee

            Mann könnte doch bei einer kleinen Box Pegel und Frequenzgang messen, und diese dann in eine Große Standbox legen und das ganze nochmal messen.
            Dann wüsste man genau wie dicht die Box ist.
            Obwohl der meiste Schall würde dann wohl ehe durch die Membranen der großen Box kommen, die müsste man natürlich auch noch verschließen.

            Denke aber auch nicht das es was ausmacht wenn etwas Schall durch die wand kommt es ist wahrscheinlich im Verhältnis zur gehörten Musik viel zu leise, um es warzunehmen.
            Etwas ähnliches wurde schon diskutiert. Besser wäre wohl, die Chassis mit einem schallundurchlässigem Zylinder zu umgeben und den Zylinderausgang in einen anderen Raum enden zu lassen. Dann messen, wie viel dB das Gehäuse in Relation zum abgegeben Pegel erzeugt. Also, wer hat einen Kernbohrer mit 22 cm Durchmesser?
            „Audiophile verwenden ihre Geräte nicht, um Ihre Musik zu hören. Audiophile verwenden Ihre Musik, um ihre Geräte zu hören.“

            Alan Parsons

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            • Hiege
              Registrierter Benutzer
              • 14.03.2008
              • 991

              #7
              Etwas ähnliches wurde schon diskutiert. Besser wäre wohl, die Chassis mit einem schallundurchlässigem Zylinder zu umgeben und den Zylinderausgang in einen anderen Raum enden zu lassen. Dann messen, wie viel dB das Gehäuse in Relation zum abgegeben Pegel erzeugt. Also, wer hat einen Kernbohrer mit 22 cm Durchmesser?
              Dann lieber einfach immer auf Worst case bauen das macht weniger Arbeit und beruhigt das gewissen

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              • walwal
                Registrierter Benutzer
                • 08.01.2003
                • 27976

                #8
                Eben, so wie hier:
                http://www.visaton.de/vb/showthread.php?t=19351
                „Audiophile verwenden ihre Geräte nicht, um Ihre Musik zu hören. Audiophile verwenden Ihre Musik, um ihre Geräte zu hören.“

                Alan Parsons

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                • Daniel Düsentrieb
                  Gesperrt
                  • 26.01.2004
                  • 591

                  #9
                  Eine kleine grundsätzliche Frage:
                  wozu soll das alles gut sein?
                  Wir arbeiten/verbauen alle, so auch die Industrie, Lautsprecher, die ihre Unzulänglichkeiten haben.
                  Dass ein Hersteller den one and only Lautsprecher produziert hätte, ist mir unbekannt.
                  Diesen unzulänglichen Lautsprecher verbasteln wir in eine mehr oder weniger Kiste.
                  Dass diese ein paar Voraussetzungen erfüllen sollte ist unterstellt und unbestritten.
                  Nun fangen wir aber an, das unzulängliche Chassis in ein nahezu perfektes Gehäuse zu verstauen ?
                  Ich kann das leider nicht nachvollziehen.
                  Die komplette Lautsprecherbauentwicklung basiert darauf, das eben nicht perfekte Chassis in einem nicht perfekten Gehäuse zu einem subjektiv perfekten Klangerlebnis zu vereinen.
                  Davon abgesehen wird die Musikkonserve mit gleichem unzulänglichem Equipment gemastert.
                  Man müsste also ständig das Equipment des Studios, das gemastert hat, haben.
                  In Studios gibt es weltweit eine quasi-Referenz-Nahfeld-Box (Referenz nur, weil sie fast jeder hat), die allerdings als Hifi-Box schrecklich klingt.
                  Verbessert mich, wenn ich da Blödsinn schreibe.

                  mfG
                  DD

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                  • walwal
                    Registrierter Benutzer
                    • 08.01.2003
                    • 27976

                    #10
                    Warum so ernst?

                    Wenn ich ein schlechtes Essen bekomme und der Nachtisch schmeckt, ist doch besser, als wenn alles mies war, oder?

                    Mit deiner Einstellung würde ich nur mit dem Küchenradio hören, in Mono, weil Stereo ja auch nicht perfekt ist.
                    „Audiophile verwenden ihre Geräte nicht, um Ihre Musik zu hören. Audiophile verwenden Ihre Musik, um ihre Geräte zu hören.“

                    Alan Parsons

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                    • Siegfried
                      Registrierter Benutzer
                      • 09.07.2005
                      • 557

                      #11
                      Gehäusewände mit Silikon dämmen

                      Hallo allerseits,

                      selbstverständlich kann auch Silikon zum Einsatz kommen.
                      Bedenkt, was wäre der deutsche Bauhandwerker und die eitle Frauenwelt ohne Silikon?
                      Auch ich habe in einigen meiner Boxen Silikon verarbeitet.
                      Nur der Preis ist hoch und Silikon kann nicht ewig gelagert werden. Aber zum kleben von Platten ist es ok.
                      Meiner Erfahrung nach haftet transparentes Silikon am besten.
                      Am schlechtesten ist braunes Silikon.
                      Nachteil:
                      Aushärtung dauert sehr lange.
                      Einmal auf der Hose hilft nur noch die Schere zum entfernen.

                      Einweg-Gummihandschuhe sind zum verarbeiten vorteilhaft.

                      Der Vorteil von diesen Materialien, wie Bitum, Silikon etc., ist der, dass bei jedem Übergang von einem Material zum Nächsten, Schwingungsenergie verringert wird und so das Gehäuse wesentlich weniger zum Resonanzkörper wird.
                      Nur harte Materialien ultra fest verbunden ist nicht sehr effektiv.
                      Erst die "Gummischicht" beruhigt die Angelegenheit.

                      Ein Beispiel aus dem Haushalt:
                      Ein Edelstahlspülbecken hat einen nicht einmal großen "Aufkleber" auf der Unterseite. Ohne diesen ist es wesentlich lauter.

                      @D.Düsentrieb,
                      nur durch suchen nach der Verbesserung, und diese dann auch umsetzen, sind wir von der Steinzeit zum jetzigen Wohlstand gekommen.
                      ... Warum begnügst Du Dich nicht mit einer Jogurtbecherbox?

                      Auch beim Boxenbau summieren sich, oder gar multiplizieren sich die einzelnen Verbesserungen so, dass das Gesamtwerk von teuren Fertigboxen kaum zu unterscheiden ist.

                      Gruß
                      Siegfried
                      Mein Lieblingsradiosender ist www.kontrafunk.radio.de
                      Die Boxen "Rosi 102TMT" klingen wie sie aussehen

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                      • walwal
                        Registrierter Benutzer
                        • 08.01.2003
                        • 27976

                        #12
                        Nur ist das übliche Silikon zu elastisch. Die Schicht muss zäh sein. Am preiswertesten ist Schweißbahn aus dem Baumarkt, da kostet eine Rolle mit etwa 20 kg 5 Euro, wie ich heute gesehen habe.
                        „Audiophile verwenden ihre Geräte nicht, um Ihre Musik zu hören. Audiophile verwenden Ihre Musik, um ihre Geräte zu hören.“

                        Alan Parsons

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                        • albondiga
                          Registrierter Benutzer
                          • 18.06.2004
                          • 1111

                          #13
                          Vorsicht mit Badezimmersilikon. Das enthaltene Lösemittel, wohl überwiegend Essigsäure, dünstet aus und kann Sicken und Verklebungen kaputt machen.

                          Im Carhifi-Bereich ist Alubutyl das angesagte Mittel zur Schwingungsdämpfung. Vielleicht sollte man das mal ausprobieren. Das hat von Haus aus zwei Schichten mit unterschiedlichen Biegeeigenschaften, und die Verarbeitung ist wohl ziemlich simpel.
                          Kerze: "Wasser soll gefährlich sein!?!". Andere Kerze: "Kannste von ausgehen!"

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                          • Hiege
                            Registrierter Benutzer
                            • 14.03.2008
                            • 991

                            #14
                            Vorsicht mit Badezimmersilikon. Das enthaltene Lösemittel, wohl überwiegend Essigsäure, dünstet aus und kann Sicken und Verklebungen kaputt machen.
                            Also es Essigvernetzendes, und Neutralvernetzendes Silikon.
                            Letzteres müsste dann doch geeignet sein ?

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                            • walwal
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                              • 08.01.2003
                              • 27976

                              #15
                              Das wird immer wieder geschrieben, aber ich glaube das nicht. Da ich aus der Chemie komme, traue ich mir ein Urteil schon zu.
                              Zum Beispiel werden Kesselwagen für den Transport von Salzsäure (viel agressiver) innen mit Gummi ausgekleidet. ich habe auch schon das essighaltige Siikon verarbeitet und nie Probleme bei den Chassis bekommen.
                              Zuletzt geändert von walwal; 14.10.2009, 07:15.
                              „Audiophile verwenden ihre Geräte nicht, um Ihre Musik zu hören. Audiophile verwenden Ihre Musik, um ihre Geräte zu hören.“

                              Alan Parsons

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