Ankündigung

Einklappen
Keine Ankündigung bisher.

Gehäuse aus Gießharz???

Einklappen
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge
  • oml
    oml
    Registrierter Benutzer
    • 19.02.2003
    • 124

    Gehäuse aus Gießharz???

    Nachdem ich jetzt die ausgesprochen ansprechenden und interessanten neuen Fromen für die Aria gesehen hab, hab ich mir überlegt ob es denn nicht auch möglich ist, eine wirklich abgedrehte Form, so ala B&W Nautilus, mit Gießharz zu realisieren...

    Hat jemand Erfahrung mit so Zeug? Wie verhält sich so ein Material in Bezug auf die Schwingungsneigung?

    Ich hätte zwar genauso ein Problem, die Form herzustellen, aber man kann ja mal einen Gedanken weiterspinnen, vielleicht .....!!!
    //...a programmer's lullaby // <cr> while (!asleep()) sheep++;
  • walwal
    Registrierter Benutzer
    • 08.01.2003
    • 27997

    #2
    Wenn Gießharz, dann mit Zuschlägen, z.B. feiner Sand, Eisenspäne?, ergibt mehr Masse und weniger Schwingungen.
    Und spart noch Harz, Anteil mußt Du ausprobieren, damit es noch gut fließt.
    „Audiophile verwenden ihre Geräte nicht, um Ihre Musik zu hören. Audiophile verwenden Ihre Musik, um ihre Geräte zu hören.“

    Alan Parsons

    Kommentar

    • DukeNude
      Registrierter Benutzer
      • 12.05.2003
      • 190

      #3
      Nautilus

      hab sowas auch gmacht, und zwar so:
      1) 2 Luftballons gleich gros aufblasen
      2) dicke schickt Papier/Kleister auftragen und aushärten lassen (2-3 mm)
      3) vorne je einen Einbauring für die Chassis aufkleben
      4) dann eine Schicht Glasfaser mit Harz auftragen und aushärten lassen

      -> so hatte ich dann die Innenschale

      1) das ganze Spiel dann nochmal mit um 3 cm im Durchmesser grösseren Ballons und Einbauring mit Aussenmaß vom vorigen machen, wenn ausgehärtet
      2) Ballons und Ring weg und in 2 Hälften schneiden
      3) die Schalen innen mit Trennmittel beschichten und über der Innenschale zusammen kleben
      4) mit Hars/Quarzsand-Mischung ausgiessen

      Kommentar

      • Tomtom
        Registrierter Benutzer
        • 08.05.2001
        • 673

        #4
        Hallo,

        das habe ich vor Jahren schon mal probiert.

        Zuerst mal ist es sauteuer, denn die Wandstärken müssen ungefähr so sein wie beim Bau mit Holz, auf jeden Fall aber größer als 12mm, da die Konstruktion sonst umso heftiger schwingt, je größer sie ist.

        Wie mein Vorredner bereits sagte, ist die Verwendung von Füllstoffen anzuraten, in der Industrie nimmt man Aluminiumhydroxid, bisweilen auch Granitmehl, doch da das Mischungsverhältnis von 80:20, also 80% Füllstoff, 20% Harz extrem dünnflüssige Harze verlangt, ist das daheim nur schwer realisierbar.

        Die Problematik des Ausformens sollte man ebenfalls nicht verschweigen, denn was bei kleinen Sachen noch ganz gut läuft, das läuft bei größeren Gehäusen auf eine richtig kraftraubende Sache hinaus, bei der man das Endprodukt nicht selten beschädigt oder sogar zerstört.
        Damit wären wir bei der Form, die ebenfalls nicht ganz so trivial herzustellen ist. Bewährt hat sich Gips, schwer aber billig, doch eine langwierige Sache bis sie endlich fertig ist. Und eine rechte Sauerei dazu, jedenfalls wenn man den Rohling ausfräst... (Negativform). Positivformen aus Styrodur etwa haben sich bei dickschichtigen Wandungen nicht bewährt. Außerdem braucht man dann jede Menge Thixotropiermittels um das Harz fast pastös werden zu lassen, damit es an der Positivform nicht abläuft. Das aber reduziert die Topfzeiten teilweise auf 15 Minuten oder noch darunter, so dass man kaum noch sinnvoll größerflächig arbeiten kann.
        Dann seien thermische Probleme erwähnt, die mit wachsenden Gieß/Schichtdicken und wachsenden Gieslingsdimensionen einhergehen. Über 90° in der Form sind nicht selten, und das brint neue, andere Probleme mit sich. Die perfekte Endhärte wie man sie von industriell hergestellten Produkten her kennt erreicht man obendrein nur duch Tempern, was daheim oberhalb gewisser Dimensionen schlicht unmöglich zu machen ist. Generell kann man sagen: Je größer und komplizierter das Endprodukt ist, desto problematischer, teurer und aufwendiger die Herstellung daheim.
        Von der Giftigkeit und extremen Feuergefährlichkeit der eingesetzten Stoffe wollen wir mal gar nicht erst reden...
        Zuletzt sei noch erwähnt, dass alles nicht mehr so einfach ist, wenn man berücksichtigt, dass ein solches Gehäuse, soll die Oberfläche hinterher perfekt sein, in zwei Durchgängen gefertigt werden muß, nach außen muß eine Schicht Vorgelat, nach innen das gefüllte Harz.

        Glaube mir, die Sanitärhersteller verlangen keine Mondpreise für ihre Acrylprodukte... es ist wirklich nicht ganz so trivial wie mal schnell einen Briefbeschwerer zu gießen. Und wenn's perfekt werden soll schon erst recht nicht.

        Eine preiswertere und deutlich simplere Angelegenheit dagegen ist die Variante, einen Keramikgrundkörper aus Ton oder lufthärtender Keramikmasse (Künstlerbedarf etc.) zu fertigen und diesen dann mit einer dünnen Schicht schlichten Gießharzes zu überziehen. Laminiert man noch eine Lage Glasfasermatten drunter, wird das Konstrukt sehr fest, bleibt recht leicht und hat hervorragende akustische Eigenschaften bedingt durch den amorphen Aufbau der Keramikmasse.


        mfg

        Tomtom

        PS: Ich habe früher mal einige Zeit bei einem Bootsbauer mitgearbeitet. Da bekommt man so einiges von den Problemen mit, die auftreten können und ach tatsächlich auftreten. Deshalb sei gewarnt: Du kannst 'ne Menge Geld für Mist zum Fenster rauswerfen und nebenbei auch noch Deine Gesundheit schädigen wenn Du nicht gaaaaanz genau weißt was Du da machst.

        Kommentar

        • oml
          oml
          Registrierter Benutzer
          • 19.02.2003
          • 124

          #5
          Erstmal Danke für die Antworten!

          Ich dachte eigentlich nur so an eine Tropfenform, da mir das Drehen aus verleimten MDF Stücken nicht zusagt...wg. der immer sichtbaren Leimfugen....

          Aber man könnte so etwas ja als Innenform verwenden...

          Da kommt mir ein Gedanke... mit der richtigen Mischung, bzw. der richtigen Zähigkeit sollte sich doch eigentlich ein nahezu perfekter Überzug gestalten lassen, der sich sogar noch polieren lässt, oder?

          P.S.: Da ich über zuwenig Erfahrung mit dem Zeug habe und auch leider nicht die Zeit um mich ausreichend in die Materie einzuarbeiten, werden es jetzt wohl eher konventionelle Arias....obwohl diese Idee ganz neue Dimensionen auftut, was die Form anbelangt...
          //...a programmer's lullaby // <cr> while (!asleep()) sheep++;

          Kommentar

          Lädt...
          X