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Welches Holz?

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  • raphael
    Registrierter Benutzer
    • 10.05.2001
    • 3490

    Welches Holz?

    Hallo!

    Hatte letztens wiedermal eine interessante Diskussion: Es ging um die Frage, welches Holz man am besten für Lautsprecherboxen geeignet ist, Spanplatte, MDF, Sperrholz? Das Argument für Sperrholz bzw. gegen MDF war die Resonanzfrequenz. MDF-Gehäuse sollen eine deutlich ausgeprägt Reonanzspitze haben, während bei Sperrholz diese nicht so deutlich auftritt, sondern viele kleine Spitzen über das gesamte Spektrum verteilt. Dies sei auch der Grund, warum Sperrholz besser geeignet sei. Warum würden wohl Musikinstrumentenbauer kein MDF verwenden? Auch Edel-HighEnd-Schmieden wie zum Beispiel Sonus Faber verwenden kein MDF für zum Beispiel die Cremona sondern halt Massiv- bzw. Sperrholz in mehreren Schichten aufeinander geleimt (sieht zumindestens auf einem Photo vom Rohbau so aus, als ob da mehrschichtig gearbeitet wurde) Hier im Forum gabs vereinzelt schon Threads dazu, jedoch ging es meistens nur darum, was besser zu verarbeiten ist. Mir geht es jetzt aber ausschließlich um die akustischen Eigenschaften.

    Gruß,

    Raphael
    There are 10 types of people: Those that understand Binary and those that don't.

    T+A SACD 1245R, Sony DVP-NS305, AppleTV (2G), Marantz SR5200,
    2x Pass Aleph-X 70W (DIY)
    LS mit Visaton:
    RiPol (2xTIW400)
    Nothung (2x W170S+CD-Horn, vollaktiver Lautsprecher)
    Troll (W100S+KTN25F Koaxlautsprecher)
  • bjs
    bjs
    Registrierter Benutzer
    • 11.01.2003
    • 97

    #2
    GrobspanPlatten (Verlegeplatten) dürften aufgrund der inhomogenen Größe der Holzspäne relativ gute Dämpfungseigenschaften haben, denke ich.

    Björn

    Kommentar

    • We-Ha
      Moderator
      • 26.09.2001
      • 12244

      #3
      <BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Warum würden wohl Musikinstrumentenbauer kein MDF verwenden?[/quote]auch schon öfter getippert: Massivholz (im Normalfall Weichholz) wird zum Instrumentennau genommen, weil es die relevante Resonanzen des Instrumentes wunderbar verstärkt und hiermit auch der entsprechenden Charakteristika der INstrumente erzeugt werden, genau deshalb nimmt man Massivholz NICHT für den LS-Kistenbau und MDF NICHT für Instrumentenbau (ausserdem: Einen Synthesizer kannste ruhig in eine MDF Kiste packen!).
      Ich selber nehme überwiegend Spanplatte, weil es hintreichend stabil ist und ausserdem MDF durch seine dunkle Grundtönung bei hellen Furnieren durchschimmert und die Farbe 'versaut'.
      Nur wenn ich farblich lackiere, nehme ich MDF, weil mir da die dichtere Oberflächenstruktur entgegen kommt (weniger grundieren etc.).
      Tipps & Tricks für alle Wastels in Wolfgangs Bastelkeller , denn wie der Schreiner kann es keiner
      Ich habe Probleme für alle Lösungen !!! .-- ....

      Kommentar

      • Battlepriest
        Registrierter Benutzer
        • 26.02.2001
        • 1005

        #4
        Schalldämmung. Es geht um Dämmung, nicht Dämpfung. Und hierzu ist eine möglichst große Dichte von nöten. Hier spielt MDF seine Stärke aus. Musikerboxen sollen erstmal leicht wegen des Transports sein.

        Wenn Multiplex oder ähnliches verwendet wird, so sollte man ein Sandwichgehäuse planen, das innen Span oder MDF vorsieht. HighEnd Boxen kosten ein Schweinegeld und verkaufen sich zu einem nicht unerheblichen Teil aus Designgründen. Wer so viel Kohle hinblättert will auch, dass es gut aussieht und ins "Wohnambiente" passt. Physikalisch optimale Gehäuse sind da weniger wichtig.

        [Dieser Beitrag wurde von Battlepriest am 13. Februar 2003 editiert.]

        Kommentar

        • Mr.E
          Registrierter Benutzer
          • 02.10.2002
          • 5316

          #5
          Woher die Unwichtigkeit des physikalischen Optimums rührt, ist dann wohl eine andere Sache. Über die wurde hier aber schon genug geschrieben.

          Kommentar

          • gork
            Registrierter Benutzer
            • 30.07.2001
            • 1088

            #6
            hallo raphael,

            <BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Das Argument für Sperrholz bzw. gegen MDF war die Resonanzfrequenz. MDF-Gehäuse sollen eine deutlich ausgeprägt Reonanzspitze haben, während bei Sperrholz diese nicht so deutlich auftritt, sondern viele kleine Spitzen über das gesamte Spektrum verteilt. Dies sei auch der Grund, warum Sperrholz besser geeignet sei.[/quote]

            unsinnige aussage. man kann einem material nicht pauschal irgendwelche resonanzen andichten - man muß sich schon jeweils das fragliche objekt (hier: LS-gehäuse) anschauen.

            <BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Warum würden wohl Musikinstrumentenbauer kein MDF verwenden?[/quote]

            aua. musikinstrumente sollen schwingen!

            <BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Auch Edel-HighEnd-Schmieden wie zum Beispiel Sonus Faber verwenden kein MDF für zum Beispiel die Cremona sondern halt Massiv- bzw. Sperrholz in mehreren Schichten aufeinander geleimt[/quote]

            auch das ist kein argument. wenn du nur genug schichten übereinanderleimst, kannst du boxen ruhigen gewissens aus fast jedem beliebigen material herstellen, auch aus glockenbronze.

            <BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Mir geht es jetzt aber ausschließlich um die akustischen Eigenschaften.[/quote]

            dann solltest du darauf vertrauen, was dir jeder halbwegs erfahrene LS-bauer empfiehlt: nimm MDF oder spanplatte. "akustisch" schenken die sich nicht allzu viel, während MDF doppelt so teuer, aber besser zu verarbeiten ist.

            die qualität eines gehäuses geht auch nicht allein aus dem verwendeten material hervor, sondern aus dem durchdachten einsatz desselben bzw. aus geschickten materialkombinationen!

            grüße
            gork

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            • raphael
              Registrierter Benutzer
              • 10.05.2001
              • 3490

              #7
              Puhh, da bin ich aber beruhigt. Ich dachte schon, alles was ich bisher gelernt hätte über Gehäuse sei falsch gewesen. Hatte bisher nämlich MDF auch immer für besser geignet als Sperrholz gehalten. Danke, daß ich in meiner heilen HiFi-welt weiterleben darf!

              Raphael
              There are 10 types of people: Those that understand Binary and those that don't.

              T+A SACD 1245R, Sony DVP-NS305, AppleTV (2G), Marantz SR5200,
              2x Pass Aleph-X 70W (DIY)
              LS mit Visaton:
              RiPol (2xTIW400)
              Nothung (2x W170S+CD-Horn, vollaktiver Lautsprecher)
              Troll (W100S+KTN25F Koaxlautsprecher)

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              • RudiRuder
                Registrierter Benutzer
                • 27.02.2003
                • 88

                #8
                sich da mal ein Hersteller derselben Rohwaren meldet :-) Spanplatten die Urgesteine der neuen Holzwerkstoffe - den so genannten Novopanen sind laut Ernst und Deppe ( auch Urgesteine ) leben aber noch :-) "aus Spänen heissgepresste Platten aus mehrschichtigem Aufbaus von Holzspänen mit Leim, die eine mittlere Dichte von ca. 670 kg/m3 aufzeigen" - der Vorteil liegt im unschlagbar günstigem Preis.

                MDF Medium Density Fiberboard ( zu deutsch mitteldichte Faserplatte )ist ein aus richtig gutem Waldholz mit sehr viel Energie herzustellenden Holzfasern, die über eine Glueline mit der Spanlatte gleichartigen Leimen benetzt, im, der Spanplatte ähnlichen Pressverfahren, hergestellten Holzwerkstoff - durch höherer Dichte ca. 700 kg/m3 und besserem Densogramms(Rohdichteprofils) - auch besser in Verarbeitbarkeit und ich bin überzeugt auch besser in der Resonanzfestigkeit als die Spanplatte ( zu Versuchszwecken immer noch unschlagbar)

                was gibts noch ach so - alt hergebracht und in Deutschland kaum oder gar nicht mehr produziert, da verdrängt durch die OSB - das Sperrholz - ists sicher eine Schande, aber wer sich mal die Herstellung von Sperrholz ansehen konnte, weiß wie doch sehr aufwendig, personalintensiv und überaus komplex diese Art der Herstellung ( man sollte sagen ) war - das klassische Sperrholz stirbt aus.
                Rein akustisch lagen Vorteile sicher bei Dimensionsstabilität und Resonanzarmut - das gleiche bietet der folgende Holzwerkstoff - OSB

                Das neue Kind der Hersteller heisst OSB Oriented Strand Board ( zu deutsch orientierte Flächenspäne Platte )
                hier werden alle Vorteile der Holzwerkstofffertigung vereint - hohe Biegefestigkeit durch großflächige orientiert geschüttete Strands = gute Resonanzstabilität hohe Rohdichten ähnlich dem MDF ( je nach Qualität der OSB ) und gut bis sehr gut Verarbeitbarkeit bzw gute Dimensionsstabilität.

                Was für den Selbstbau von Lautsprechern nun der ultimativ beste Holzwerkstoff ist - zu Versuchszwecken immer die günstigere Spanplatte - für Finishbauten MDF - und als Sonderfall OSB - weils einfach schick ist :-)...........
                Ach so Sperrholz hat herstellungsbedingt sehr viel Fehlstellen in der Struktur und ist recht problematisch und sehr sehr Hersteller- bzw prozessabhängig

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                [Dieser Beitrag wurde von RudiRuder am 27. Februar 2003 editiert.]

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