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Schallpegelkalibrator

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  • Farad
    Registrierter Benutzer
    • 09.09.2001
    • 5775

    Schallpegelkalibrator

    Hallo,

    hier eine kleine nette Sache die ich heute kurzentschlossen aufgebaut habe und euch vorstellen möchte, obwohl sie so recht in keine Kategorie passen will. Einerseits ist es etwas fertig gebautes, andererseits ist es ein wenig Elektronik eigentlich aber dann doch Simulation und Meßtechnik.

    Mißt man mit dem PC hat man immer wieder das Problem, dass man zwar relativ messen kann, wie laut der Pegel aber nun wirklich ist, weiß man selten. Die einfachste Möglichkeit ist, ins freie Feld zu gehen und in einem Meter Abstand bei 2,83V eine Box zu messen, deren Wirkungsgrad von VISATON angegeben ist. Dann stimmen von dem Zeitpunkt an alle Messungen, bis man irgendwann wieder an einem der zig Regler dreht.

    Es gibt von namhaften Herstellern sogenannte Schallpegelkalibratoren. Sie erzeugen mit 94dB einen Sinuston von 1khz auf 0,3dB genau. Bei allen amtlichen Messungen muß das Mikro vor und nach der Messung mit einem solchen Kalibrator abgeglichen werden. Der Nachteil: ein solches Gerät kostet in der Billigversion 180€, in einer von nem guten Hersteller mit Meßprotokoll etwa 350€.

    Ich hab mir sowas heute selbst gebaut! Es macht keine 94dB, es macht keinen Sinus und es macht keine 1kHz. Aber: Das Gerät wird jetzt einmalig auf ein kalibriertes Mikro mit 1/2" Kapsel gesteckt und darf surren. Dann kommt da irgend ein Dezibelwert bei 400Hz (das ist angegeben) raus. Den kenn ich von nun an und weiß wie laut es surrt. Vor allen meinen zukünftigen Messungen stecke ich das Teil einmal kurz auf und stelle die Regler von Mischpult und Windows so, dass sich eben jener Dezibelwert wieder einstellt. Jetzt ist "kalibriert".




    Das ist nicht supergenau, das ist nicht amtlich, aber es ist billig und wird funktionieren!

    Verbaut ist ein einfacher Wippschalter, ein 9V Block und ein Standard Piezosummer im Kunststoffgehäuse. Mit etwas Geschickt bekommt man die Mikroführung auch hin und es steckt satt drin und nimmt jede Standard 1/2" Mikrokapsel auf.




    Gruß, farad
  • UweG
    Registrierter Benutzer
    • 29.07.2003
    • 5653

    #2
    Der farad hat immer wieder gute Ideen!

    Ein bißchen skeptisch bin ich nur bei dem Piezosummer. Ist der auf lange Zeit pegelkonstant? Ein Kleinlautsprecher mit Multivibrator and stabilisierter Spannungsversorgung wäre mir sympathischer.
    Boxsim ... wenn Lautsprechersimulation gelingen soll.

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    • broesel
      Gesperrt
      • 05.08.2002
      • 4337

      #3
      Pegelkonstanz ist ein Argument. Fab, falls dein Summer dieses viereckige Teil mit den zwei Löchern an den Seiten sein sollte: Die altern ziemlich schnell, und ändern ruckzuck ihren Karakter. Außerdem sind das keine Piezos, so weit ich weiß, sondern "Schnarren".

      Es gibt von GHP aber kleine Piezos für eine Spannung von 3 bis 15V. Die scheinen mir geeigneter, weil [Mutmaßmodus] vielleicht Pegelkonstanz über den Spannungsbereich gegeben ist, der Piep annähernd Sinusförmig sein könnte, die Frequenz und die Amplitude möglicherweise näher bei den amtlichen Geräten liegt. [/Mutmaßmodus]

      Ich werde das nachher testen, und Ahms berichten.

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      • Neuauflage
        Registrierter Benutzer
        • 04.10.2005
        • 37

        #4
        vielleicht Pegelkonstanz über den Spannungsbereich gegeben ist
        Tatsächlich wäre just dies ein nicht völlig unegales Zuverlässigkeitskriterium bei Verwendung eines SPLnormals. Zwar halten Alkalis (davon wird der Schallerzeuger im Faradayschen Kastl wohl gespeist?) ihre Spannung recht länglich recht ordentlich, aber eine Spannungsregelung wäre mein erster Gedanke. War aber vielleicht auch Farads erster.

        Gruß
        N.

        Kommentar

        • HCW
          HCW
          Registrierter Benutzer
          • 05.01.2005
          • 1857

          #5
          Außerdem sind bei Piezos leider Luftfeuchte und Temperatur böse Störkomponenten. Gegen ein Pistonphon wird dieses Prinzip nicht anstinken können.

          Christian

          Kommentar

          • MikeMcFluke
            Registrierter Benutzer
            • 05.02.2001
            • 1512

            #6
            Was man auf ICQ so alles austüfteln kann... Respekt! Sieht schonmal Klasse aus.

            MIKE

            Kommentar

            • Farad
              Registrierter Benutzer
              • 09.09.2001
              • 5775

              #7
              Danke und schön dass ihr die Sache weiterentwickelt. Ich freue mich natürlich über Anregungen und werde das ganze gerne nochmal mit neuen und besseren Bauteilen aufbauen. Es hat bisher rund 8€ gekostet, das war es mir Wert einen Abend dem Hobby zu fröhnen.

              Ich würde mich sowohl über die Lösung mit Multivibrator und geregelter Spannung als auch über die Piezo-Idee freuen. Von Elektronik hab ich zwar keine Ahnung, aber was basteln kann man ja trotzdem.

              gruß, farad

              Kommentar

              • Frank
                Registrierter Benutzer
                • 05.03.2005
                • 1387

                #8
                Holla, wenn das mal keine gute Idee ist. Und selbst wenn das System nicht höchsten Ansprüchen an Konstanz genügt, so ist man damit doch ein erhebliches Stück näher an der Wahrheit!

                Farad, wie wärs denn mit einer Bauanleitung?
                Oscar Wilde: "My taste is very simple, I am always satisfied with the best."

                Kommentar

                • eoh
                  eoh
                  Registrierter Benutzer
                  • 16.01.2004
                  • 444

                  #9
                  da kann ich mich nur anschließen, prima idee!
                  bauanleitung wäre sehr interessant

                  Kommentar

                  • broesel
                    Gesperrt
                    • 05.08.2002
                    • 4337

                    #10
                    Hier nun das amtliche Endergebniss meiner aufwändigen Meß- und Prüfreihen:

                    Von Amplitudenkonstanz bei sich ändernder Betriebsspannung kann mitnichten die Rede sein. In dieser Disziplin ist der von mir ursprünglich favorisierte Piezopieper eindeutig der Looser. Bei 7V Batteriespucke sinkt der Pegel hier um 2,5dB, während der Summer mit einem Pegelverlust von "nur" 1,5dB zweifelsohne die Nase vorne hat. Die Pegeldifferenz zwischen Piezo und Summer betrug bei 9V schlappe 2,5dB, obwohl die gefühlte Lautstärke beim Summer die deutlich höhere ist.

                    Noch dramatischer verhält es sich, wenn die Batterie gehalbt wird: Bei 4,5V am Piezo sind es -9dB, beim Summer -4dB. Spaßig ist auch, das sich beim Summer nicht nur die Lautstärke, sondern auch die Frequenz ändert. Was aber egal wäre.

                    Ungemein punkten kann der Piezo mit der Form des Signales. Sie - also die Form - ist nämlich nahezu perfekt Sinussig mit einem Klirr von man gerade 4%. Die Frequenz ist mit etwa 3,6kHz allerdings arg gewöhnungsbedürftig. Zur Beschreibung der Kurverform des Summers müßen erst noch entsprechende Wörter erfunden werden.

                    Nun fürche ich man bloß, das die Exemplarstreuungen bei dem Zeug heftig sind, so das mein Test im Grunde für'n Arsch war.

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                    • Gast-Avatar
                      tiki

                      #11
                      Och Mönsch, Fabian!
                      Hättste man vorher ein Tönchen von Dir gegeben. Sieh doch mal, was bei mir zuhause so rumschimmelt:

                      Und da sind auch noch mehr Bilder, wen's interessiert. Hatte ich wohl schon mal verlinkt, glaub ich.
                      Übrigens werden die Pistonfone und Schallpegelkalibratoren von Gefell jetzt zu erheblich(!) höheren Preisen abgegeben.
                      Wennde also mal ne Referenz brauchst...
                      Gruß, Timo

                      Kommentar

                      • Farad
                        Registrierter Benutzer
                        • 09.09.2001
                        • 5775

                        #12
                        UAAAAHH! Wer kann denn SOWAS ahnen!!

                        Kommentar

                        • PeterG
                          Registrierter Benutzer
                          • 12.06.2003
                          • 1350

                          #13
                          Naja,

                          schön zu wissen!

                          Aber wer fährt denn vor jedem Messen nach Dresden?????

                          MfG
                          Peter
                          Meine Hornlautsprecher

                          Kommentar

                          • Gast-Avatar
                            tiki

                            #14
                            Hi,
                            ein Paket kostet unter 7 Euro, soweit ich weiß, und ist entsprechend versichert. Weil ich ja so vertrauensselig bin...
                            Gruß, Timo

                            Kommentar

                            • Frank
                              Registrierter Benutzer
                              • 05.03.2005
                              • 1387

                              #15
                              Aber wie Farad schon erwähnte, "hält" die Kalibrierung nur so lange, bis man einem der vielen virtuellen Drehregler was verstellt...
                              Oscar Wilde: "My taste is very simple, I am always satisfied with the best."

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