Ankündigung

Einklappen
Keine Ankündigung bisher.

Vox200MHT HighEnd - 2nd chance

Einklappen
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge
  • mclandy
    Registrierter Benutzer
    • 29.03.2002
    • 38

    Vox200MHT HighEnd - 2nd chance

    Tach!

    Eine kleine Geschichte meines ersten Selbstbau-Projektes:

    Noch nie ernsthaft über Selbstbau nachgedacht – viel zu großes Wagnis mit potentiell unbefriedigendem Ergebnis – begab ich mich im ab Frühjahr 2002 auf die Suche nach einem möglichst hochwertigen (natürlich!) Fertiglautsprecherpärchen. Habe daraufhin sämtliche deutsche, englische, dänische, französische und amerikanische Lautsprecher bis ca. 4000,- € ausgiebig probegehört – sprich alles was Rang und Namen hat (und z.t. einmal eine UVP bis nahezu 10000,- € hatte). Meine Ansprüche stiegen und so konnte schließlich keiner der Testsieger und Referenzen mich vollständig überzeugen – Highend-Frust!
    Als einzige Erkenntnis blieb: Hochtonkalotten können Bändchen, Magnetostaten und Air-Motion-Transformern nicht das Wasser reichen – für viele sicher nichts wirklich neues. Aber was nützt es, wenn der Rest des Frequenzspektrums sich nicht richtig harmonisch eingliedern will oder andererseits sehr harmonisch klingende LS mit HT-Kalotte das letzte Quäntchen Feinauflösung und Luftigkeit vermissen lassen und unter Kompressionseffekten bzw. Partialschwingungen leiden – zugegebener Maßen manchmal sehr gut ins Konzept eingegliedert, so dass das Ganze beim ersten Höreindruck ganz spritzig und räumlich klingt; nur um dann Stimmen tonal zu verfärben und auf Dauer übertrieben zischelig und flirrig zu klingen – o.k. habe mich also vorerst von HT-Kalotten verabschiedet.

    Ach ja das Selbstbau-Projekt:
    Durch Zufall konnte ich eine Standard Vox200 hören und sogar an der heimischen Anlage ausprobieren: So gut und geschlossen kann Selbstbau klingen? Und sieht noch nicht mal wie eine zusammengeschusterte Kiste aus! Im Vergleich zu so manchen vielfach prämierten Referenz für 3000,- bis 4000,- € schlägt sich dieser Visaton-LS ganz wacker und zeigt der einen oder anderen sogar in Sachen Basskontur und natürlichen Stimmenwiedergabe wie es richtig gehen könnte. Perfekt?
    Nö – die ferrofluid gekühlte Kalotte konnte mich natürlich wenig begeistern, zeigte sie doch all die zuvor beschriebenen Unzulänglichkeiten. Von der Topas (und K&T Triola) wusste ich allerdings, dass Visaton da besseres im Regal hat und der MHT12 (ja natürlich ist von dem die Rede ) wohl auch prima zum TI100 passt. Also gleich im Visaton-Forum eine entsprechende Anfrage gestartet.
    Binnen kürzester Zeit war In Haan ein entsprechender LS aufgebaut und die abgestimmte FQW veröffentlich (man hatte wohl schon entsprechendes in der Schublade). Nichtsdestotrotz: Super-Service! Noch einmal mein Dank an dieser Stelle!

    Nun stand es also fest: Ich musste zum Selbstbauer werden!

    1) In Haan an einer Vox25x die KE25 gegen den MHT12 getestet: Wirklich nicht einfach, da die KE25 eine superbe Kalotte ist und letztlich auch der Geschmack entscheidet (zu einem anderen Zeitpunkt hierzu mehr). Nach über 2 Std stand aber doch der MHT12 fest.
    2) Ein Gehäuse nach allen Regeln der Kunst musste her: Dickere Wände, asymmetrische Versteifungen, asymmetrische MT/HT-Kammer, Extrem-Dämmung nach HobbyHifi 2/2002 mit Stahlkugelmatte + 10mm-Filz und ausgelagerte FQW im Sockel. Als Schmankerl (optisch und akustisch): 28mm Alu-Schallwand – glasperlgestrahlt und schwarz eloxiert. Rückwand abnehmbar verschraubt. Das alles sorgt für ein erhöhtes Gesamtgewicht von 48kg anstatt von 20kg!
    3) Standfestigkeit sowie die Ent- bzw. Ankoppelung an den Boden (dank Parkett nicht unkritisch) über eine 60mm Schieferplatte und Audioplan Antispikes mit denen ich schon viele mehr als positive Erfahrungen machen durfte. Nun ist Gesamtgewicht ca. 61 kg pro LS!
    4) Als FRQ kommt bei einem so anspruchsvollen Projekt nur eine mit möglichst verlustarmen Bauteilen in Frage: Die üblichen edlen (und leider sündteuren) Bauteile von namenhaften Highend-Spendern.
    5) An Details wie einer hochwertigen Innenverkablung (entspricht auch der Zuleitung), WBT-Klemmen (für Bi-Amping), edlem Furnier und einem exklusiven neuen Designentwurf (eines Star-Architekten – danke Claus ) durfte natürlich auch nicht mehr gespart werden.

    Nach vielen langen Abenden und Wochenenden, lassen sich nun endlich die Früchte des Aufwandes ernten – hat der ganze Aufwand also gelohnt?:

    In allen Belangen entspricht der Lautsprecher meinen (hohen) Erwartungen und lässt Musik ganz selbstverständlich und natürlich erklingen. Ohne das etwas fehlt oder dazugedichtet würde. Je nach Software packend dynamisch oder entspannend und flüssig. Realistisch und detailreich oder eben schlecht abgemischt und platt – man lernt seine Plattensammlung tatsächlich neu kennen.

    Ach ja, so sehen die guten Stücke aus:














    Für Interessierte gibt’s demnächst eine entsprechende Webseite mit mehr Informationen, Konstruktionsdetails und Bildern zur Entstehung, Aufbau und Höreindrücken.

    Zuletzt geändert von mclandy; 13.11.2005, 22:05.
  • mclandy
    Registrierter Benutzer
    • 29.03.2002
    • 38

    #2
    Tach zusammen!

    Nun verspätet – aber vom Häzze!!!

    Also damit das endlich mit der überfälligen Antwort klappt, nun ohne Smilies. Denkt Euch einfach überall ein „Zwinkerer“

    Erst mal vielen Dank für das zahlreiche Lob.
    An Euren Comments merkt man, dass wirklich ein paar Spezialisten darunter sind – Respekt!
    So hat die eine oder andere bauliche Eigenheit ja auch schon für Diskussionsstoff und Fragen gesorgt. Da nahezu alle durch die kommende Webseite beantwortet werden, ich euch aber gerne vorab schon einige Informationen zukommen lassen möchte, werde ich jetzt versuchen so knapp und versiert (bin halt blutiger Anfänger und in der Tat „noch kein eingefleischter DIYer“) wie möglich auf alle zu antworten:

    Ja! Die Fase fehlt – tatsächlich ! Dies ist das einzige akustische Zugeständnis an die Optik. Ursprünglich war sogar eine größere Fase geplant (weniger Baffle-Step) bei einer Optik a la Burmester (z.B. Mod. 961). Da ich aber nichts kopieren wollte und mir strengstens von „einer leblosen und technisch kühlen, würdelosen Optik mit silbriger Resopalfolie“ abgeraten wurde, entschied ich mich letztendlich für diesen Designentwurf.
    Messungen stehen noch an. Akustisch sind im direkten Vergleich keine Nachteile ggü einer Standard-Vox auszumachen – ganz im Gegenteil (liegt natürlich nicht an der Kanteneffekten). Werde Euch nach Versuchen mit vorgehangenem Filz a la A.O.S. oder Avalon über die tatsächlich hörbaren Effekte informieren. Denn bei aller Theorie: nur das Ergebnis zählt. Und das hat mich so beeindruckt, dass ich vorerst keine Gedanken an scharfe Kanten verschwende .
    Übrigens ist der LS nur 180mm breit anstelle 200mm.

    Wie schon richtig festgestellt wurde, ist die Rückwand mit Torx verschraubt (38 Stk.!) – ich finde die Optik prima, obwohl man die Rückseite bei derzeitiger Aufstellung ohnehin nicht sieht. Die Querversteifungen wurden natürlich mit verschraubt . Zudem kann ich bzgl dieses Themas die Erfahrungen von Benny teilen: Wichtiger war mir die Ruhigstellung der sehr breiten Seitenwände (>400mm). Sowohl „Klopftest“, fühlbare Schwingungen der Wände bei hohen Pegeln und Klangbild (alles im direkten Vgl zur Standard-Vox), lassen mich jedem, der den Aufwand nicht scheut, zusätzliche Versteifungen und Dämmung wärmsten ans Herz legen. Ausführliche Klangbeschreibungen folgen auf der Webseite.

    Die Gesamtkosten liegen bei über 4000,- €.

    Furnier: We-Ha ist nahe dran – es ist amerikanischer Nussbaum rötlich gebeizt. Das MDF war nicht vorfurniert. Furnier und Beize wurden von mir im Vorfeld ausgewählt und das Rohgehäuse (ohne Front- und Rückwand, Alu etc.) von einem Lautsprecherbauer gefertigt.

    Der Zusammenbau inklusive der extrem arbeitsintensiven, flächig verklebten Dämmung erfolge anschließend von mir. Dies war auch der Hauptgrund für die abnehmbare Rückwand (s. Bilder). Zudem lässt sich so trotz zahlreicher Versteifungen nachträglich das Dämpfungsmaterial im Inneren verteilen. Die FQW befindet sich im unteren Teil des Gehäuses und ist durch Abschrauben des Schiefersockels zugänglich.

    Zum „High-End-Qutsch“: Wie auch schon von anderen gepostet, sind die WBT nur ein konsequentes Detail bei einem solchen Projekt. Klanggewinn wird sich von denen wohl niemand versprechen . Mit verlustarmen Bauteilen in der FQW meinte ich natürlich nicht kleinere ohmsche Widerstände (größere Abweichungen wäre wohl in der Tat nicht sinnvoll), sondern geringere Verluste im Signalweg. Einem Chassis wie einem Ti100 sollte man z.B. ruhig mal eine Flachbandspule gönnen.
    Über dieses Thema kann man sicher ausgiebig diskutieren. Und Visaton hat da ja wiederholter Maßen eine eigene Meinung zu – eine 200,- € Box mit einer 300,- € - Weiche ist sicher auch nicht sinnvoll. Nach FQW-Upgrade einiger Fertig-LS, bin ich allerdings fest davon überzeugt, dass gerade bei hochwertigen Projekten, entsprechende Investitionen jeden Cent wert sind – s. regelmäßige HH-High-End-Modifikationen oder HH 4/2000. Klangeindrücke und Vergleiche ebenfalls demnächst auf meiner Webseite – sorry.

    Ich besitze kein Restaurant – obwohl das Entsprechende empfehlen kann . Man war nur so nett, mir Webspace zur Verfügung zu stellen. Aber ich wohne in München und die Gehäuse waren tatsächlich eine zeitlang bei Joker-Hifi (@MikeMcFluke: wir können gerne mal einen Termin machen) auf der Bergmannstrasse in München zu sehen. Man war dort so nett, mir Räumlichkeiten und Werkzeug zur Verfügung zu stellen. Dafür und für die tatkräftige Unterstützung und Mithilfe an dieser Stelle noch einmal vielen Dank!

    „Star-Architekt Claus“ ist wirklich ein Meister für Formsprache und Materialien. Ohne ihn könntet Ihr jetzt eine Pseudo-Burmester für arme sehen – die allerdings ne Ecke besser klingt . Die Edelstahlschrauben gehen tatsächlich auf meine Kappe – der optische Kontrast zur schwarzen Schallwand findet allerdings allseits Anklang.
    @Gork: Vielen Dank für Dein retuschiertes Bild – wenn ich der „silbrigen Punkte“ überdrüssig bin, versuch ich’s vielleicht wirklich mal mit den – auch ursprünglich geplanten – schwarzen Schrauben .

    Die Fuge zwischen Gehäuseboden und Schiefersockel besorgt tatsächlich ein schwarz lackierter MDF-Rahmen (verleimt und verschraubt – sollte halten ). Ent- bzw. Ankopplung ist – wie schon beschrieben - durch Audioplan-Antispikes. Auch hierüber lässt sich lange diskutieren und philosophieren. Ich persönlich habe schon so ziemlich alles auf dem Markt befindliche ausprobiert und bin zumindest in meinem Fall (Parkett) von diesen Füßchen vollauf überzeugt. Dies wurde mir von vielen anderen auch schon bestätigt. Aber wie immer: The proof is the listening – also selber ausprobieren!

    Alu ist Alu und Schiefer ist Schiefer.

    Die Alu-Frontplatte ist mit Uhu-Plus verklebt und zusätzlich über Montagekleber von Innen nachverklebt und 100Pro abgedichtet – vorher zerlegts das MDF selbst – hoffentlich nicht.

    @Austronom: Wir verstehn uns!
    Die Schattenfuge zur Schallwand entsteht durch entsprechende Fräsungen der Seitenwände und des Deckels und sind zusätzlich schwarz lackiert, da ich diese nicht zu tief wählen wollte.

    So – dat war anstrengend. Wahrscheinlich habe ich jetzt noch mehr Fragen aufgeworfen!? Ich mach jetzt Schluss – und nicht böse sein, wenn ich für mein derzeitiges Lieblings-Hobby unter der Woche keine Zeit habe – also keine Antworten . Aber ich arbeite mit Hochdruck an der Webseite.

    Euch alle einen schönen Abend – das Forum ist wirklich informativ und anregend – weiter so.

    PS: Hier noch ein paar klärende Pics:


    Aluschallwand mit rückseitiger Fase – da iss wenigstens eine – zur Vermeidung von Kompressionseffekten.


    Vollflächige Verklebung der Stahlkugelmatte – Drecksarbeit !


    Jetzt + Filz und vom Holzkisteklingeln bleibt nur noch ein steinernes dumpfes Plop.


    Erster Vgl. – eine andere Liga .

    Kommentar

    • Maddin
      Registrierter Benutzer
      • 13.11.2002
      • 342

      #3
      mclandy:
      "Also damit das endlich mit der überfälligen Antwort klappt, nun ohne Smilies.
      Denkt Euch einfach überall ein „Zwinkerer“"

      Benutze einfach folgende Smilies:
      :-) oder ;-) nur als Beispiel.
      Werden von der Forumssoftware nich durch Bilder ersetzt, und kapiert trotzdem jeder.

      Gruß,
      Maddin

      PS: Vox sieht wirklich Top aus, allerdings hätte auch ich schwarze Schrauben genommen!

      [Dieser Beitrag wurde von Maddin am 13. März 2003 editiert.]

      Kommentar

      • CheGuevara
        Registrierter Benutzer
        • 25.10.2001
        • 760

        #4
        Hi Mc Landy,
        Gefallen mir ganz ausgezeichnet!
        das erste mal, dass ich bemerkt habe, dass die Tis doch nicht soooo hässlich sind! ;-)
        vielleicht lass ich bei meinem näxten projekt davon inspirieren... (RHT12S, TangBand BB(die mit phaseplug), vielleicht dappo(??) und wenn´s klingt und vom pegel reicht seitlicher bass)

        die silbernen schrauben find ich auch schick!

        gruß
        Che

        p.s. haben die Tis jeder ein einzelnes volumen? (besser ist das nämlich!)
        Alle Datenpakete sind gleich,
        aber manche sind gleicher.

        Kommentar

        • Mr.E
          Registrierter Benutzer
          • 02.10.2002
          • 5316

          #5
          Ein zweites mal Gratulation von meiner Seite aus, ein paar Fragen ahb ich aber dennoch:
          1. Was für Abmessungen haben die Boxen?
          2. Hast du deine mit den anderen Voxen direkt verglichen? Interessiert mich in Bezug auf den Hochtöner. Nicht, dass ich eine erneute Diskussion über HTs anfangen will, mich interessiert nur dein Eindruck(wenn es denn einen gibt).

          Kommentar

          • MrWoofa
            Registrierter Benutzer
            • 22.09.2001
            • 4766

            #6
            Hallo McLandy!

            Also wie schonmal gesagt, ich find die Dinger absolut rattenscharf!

            Wie gesagt, Optik hin, Optik her, ICH hätte ohne Fase ein schlechtes Gewissen!

            Noch ein schlechtes Gewissen hätte ich hierbei: Mit verlustarmen Bauteilen in der FQW meinte ich natürlich nicht kleinere ohmsche Widerstände (größere Abweichungen wäre wohl in der Tat nicht sinnvoll), sondern geringere Verluste im Signalweg. Einem Chassis wie einem Ti100 sollte man z.B. ruhig mal eine Flachbandspule gönnen.

            Klar, die Widerstände müssen stimmen, aber:



            Es ist überhaupt nichts dagegen einzuwenden, die Elkos durch Folienkondensatoren auszutauschen, und die Widerstände in MOX auszuführen, allerdings die Spule 'SP 1,0mH 0,6mm' die die beiden Kondensatoren in Reihe paralell geschaltet hat, hier spielt der Widerstand der Spule bei der Abstimmg der Weiche eine wichtige Rolle; die ist nämlich der Saugkreis zur Unterdrückung der Membranresonanzen der TI100. Deine Flachbandspule hat denke ich einen viel geringeren Ohmschen Widerstand als die 0,6mm-Spule die vorgesehen ist, daher ist es sehr wahrscheinlich, das dieser Saugkreis nicht 100%ig wie vorgesehen arbeitet. Die Widerstandsdifferenz der beiden Spulen kannst du durch vorschaltung eines Widerstands ausgleichen, allerdings macht dann die teure Spule auch keinen Sinn mehr. Ich denke mal, die Spulen die paralell zum LS liegen hat du so gelassen?

            Nich böse gemeint! Nur so zum Nachdenken und vielleicht mal Messen / Vergleichhören.

            Achja, nochwas: Wo gibts Stahlschrotmatte, und wie teuer ist der qm? Wie schneidet / verklebt man die?

            Grüße,


            Meine Heimkino/HiFi/Car-HiFi-Selbstbau Homepage!



            [Dieser Beitrag wurde von MrWoofa am 14. März 2003 editiert.]
            Grüße,

            www.mrwoofa.de - Heimkino / HiFi / Car-HiFi Selbstbau-Anleitungen

            Kommentar

            • derjan
              Registrierter Benutzer
              • 17.11.2000
              • 1133

              #7
              Och, da seh ich das mit der KN-Spule 10mH / 4,25 Ohm im Mitteltonzweig kritischer.

              Hier eine niederohmige Trafokernspule zu nehmen, wäre wohl einer der gröszten Fehler, die man bei der Auswahl der Weichenbauteile machen könnte.

              Man könnte ja auch eine niederohmige Spule nehmen und einen 3,9 Ohm-Widerstand als Ausgleich vorschalten. Ideenwettbewerb Marke "Wie verpulvere ich am meisten sinnlos Geld durch überdimensionierte Bauteile?"

              Kommentar

              • Darkwing Duck
                Registrierter Benutzer
                • 11.02.2003
                • 2

                #8
                Hallo!

                Das die Spulen im Mittel- und Tieftonbereich bleiben sollten und warum ist klar. Aber welche Auswirkung hätte eine andere Spule und damit anderer Widerstand im Hochtonbereich? Eigentlich doch problemlos möglich oder? Nur mal so zum technischen Verständnis!

                Kommentar

                • Torsten
                  Registrierter Benutzer
                  • 21.02.2002
                  • 702

                  #9
                  Hi,

                  die Spulen im HP sorgen dafür dass das Widerstandsnetzwerk aus HT und Spule, d.h. die Paralellschaltung von HT und Spule für tiefe Frequenzen niederohmiger wird.
                  Das Ohmsche Gesetz (das ich hier nicht erklären werde, denn dafür gibts genug Seiten im Inet) besagt das sich in einer Reihenschaltung die Spannungen so aufteilen wie die Widerstandswerte. D.h. bei der Reihenschaltung aus Kondensator und Spule/HT fällt mit sinkender Frequenz immer mehr Spannung am Kondensator ab.
                  Diese Wirkung hat der Kondensator allein natürlich auch, aber dann hat die Weiche nur ne Flankensteilheit von 6dB. Um aber eine Flankensteilheit von 12dB zu erreichen muss man nicht nur dafür sorgen das der Kondensator zu tiefen Frequenzen einen immer höheren Widerstand hat, sondern im gleichen Masse den Widerstand des Hochtöners senken. Das passiert halt durch die paralellschaltung mit der Spule.
                  Der Widerstand der Spule setzt sich aus dem induktivem (d.h. Frequenzabhängigem) Widerstand und dem Ohmschen Widerstand (der Widerstand vom Draht) zusammen. Die beiden sind in Reihe...

                  Wenn du nun eine Spule mit kleinerem ohmschen Widerstand einsetzt, so verringerst du den Gesamtwiderstand der Spule und veränderst damit die Steilheit der Weiche geringfügig in Richtung "steiler".
                  Simulationsmässig hat das ganze auch eine erkennbare Auswirkung die um so grösser erscheint je höher die Ordnung der Weiche ist. Das habe ich nicht extra für diesen Fall simuliert ist mir aber schon häufiger aufgefallen.

                  Bei Spulen die in Reihe liegen ist es nicht nur eine Frage der Parameteränderung des TT sondern bei Werten von z.B. 0,3 Ohm oder 1 Ohm sieht man auch beim Frequenzgang eine Veränderung im Pegel. Das wirkt sich um so stärker aus, je niedriger die Impedanz des LS ist. Ist auch kein Wunder: Geht man von 2 TT mit je 4 Ohm aus (z.B. im Auto nicht selten) so erhält man 2 Ohm Gesamtimpedanz. Schaltet man nun eine Spule mit 1 Ohm Widerstand in Reihe fällt schon 1/3 der Spannung an der Spule ab und das hört man definitiv. Bei den zu Hause üblichen 8 Ohm wirkt sich das natürlich weniger aus. Ist aber Simulationmässig noch leicht nachweisbar.

                  Jetzt die grosse Frage: Hört man das? In einem extremen Fall wie dem gerade beschriebenem mit Sicherheit, sonst eher weniger. Da es ja eh keinen absoluten Frequenzgang von LS gibt sollte man sich einfach möglichst genau an die vorgegebenen Werte halten. Geringe Abweichungen sind kein Problem solange man es bei BEIDEN Boxen so macht.

                  Torsten

                  Edit: Bei Bauteilen die nicht die Filter direkt betreffen, d.h. Sperr- oder Saugkreise kann sich das ganze evtl. stärker auswirken. Die von Visaton vorgeschlagenen Werte sind aber im Handel erhältlich und es gibt keinen Grund andere einzusetzen...

                  [Dieser Beitrag wurde von Torsten am 14. März 2003 editiert.]

                  Kommentar

                  • Mr.E
                    Registrierter Benutzer
                    • 02.10.2002
                    • 5316

                    #10
                    Da fällt mir noch eine Frage ein: wie heißen die WBTs?

                    Kommentar

                    • larry
                      Registrierter Benutzer
                      • 18.09.2002
                      • 230

                      #11
                      Hi Mclandy,
                      kompliment auch von meiner seite, sehen echt top aus!
                      Eine frage, wo hast du die schieferplatten her, und wieviel haben die ungefaehr gekostet? Braeuchte noch n sockel fuer meinen sub..
                      larry
                      gruesse,
                      larry

                      Kommentar

                      • mclandy
                        Registrierter Benutzer
                        • 29.03.2002
                        • 38

                        #12
                        Tach!

                        Wiedermal eine späte Antwort und die Vertröstung auf die kommende Webseite, die dann alles an vorhandenen Infos hergibt ;-) ...
                        ...falls eine genaue cad-zeichungen, aufbau-anleitung und ein weichenplan überhaupt von Interesse sind?

                        Fürs erste schonmal soviel:
                        Weiche:
                        Bin keine Messer und Simulierer - wie die Spezis unter euch schon gemerkt haben ;-). deshalb wurde das Weichen-Tuning in versierte Hände gelegt. Wie schon im Vorfeld beschrieben, habe ich durchweg positive Erfahrungen mit dem Austausch von Weichenbauteilen bei Fertigboxen gegen hochwertigere Bauteile (Mundorf, Intertechnik etc.) gemacht. Kurz: MKP oder Zinnfolie vor einem HT klang immer besser als Elko und Flachbandspule besser als Luft- od. Ferritkern. Falls dabei der Frequenzgang einmal bei einer nicht 100pro-Gleichheit des ohmschen Widerstands verbogen wurden ist, so war das Ergebnis jedesmal derart an Auflösung und Feinzeichung besser ("die Watte vorm LS ist ja weg!"), dass ich allen Skeptikern und Simulierern nur raten kann, mal einen Bauteileaustausch an sinnvoller Stelle (wie z.B. Highend-Empfehlungen in der HH) in der Praxis auszuprobieren. Für mich jedenfalls zählt ohnehin nur das hörbare Ergebnis ;-).
                        (Ich erwarte jetzt grenzenlose Empörung ;-))

                        @Mr.E.: Abmessungen sind 1100x180x450. Die Nettohöhe ist gleich - die zusätzlichen 10cm sind für die ausgelagerte Weiche unter dem BR-Kanal (s. Bilder). Die größere Tiefe ist aufgrund der geringeren Breite, den größeren Wandstärken, den Versteifungen und der Stahlkugelmatten zur Beibehaltung des Nettovolumens nötig.

                        Ja ich habe meine selbstverständlich mit der Standarversion verglichen (wie unter dem gemeinsamen Foto schon angedeutet). Wie Du schon andeutest muss man natürlich bedenken, dass ein anderer Hochtöner und eine anderer Weichenplan zu berücksichtigen ist
                        http://www.visaton.de/ubb/Forum2/HTML/000035.html



                        , womit die ausschliesslichen Auswirkungen des aufwendigen Gehäusebaus und der edlen FQW-Bauteile nicht genau zuzuordnen sind. Aber es ist wirklich eine andere Liga (und das nicht nur, weil es das ja bei all dem Arbeits- und Finanzeinsatz sein musste ;-)).
                        In allen Lagen präziser, transparenter, schlackefreier, räumlich genauer blablabla. Ich versuche beizeiten blumigere und längere Worte zu fassen...

                        zu WBTs:
                        #0766

                        @larry:
                        Die Schieferplatten waren samt Fräsarbeiten ein günstiger Zufall (sowie die Alu-Platten auch), ansonsten wäre der von mir angegebene Gesamtpreis wohl noch überschritten worden.
                        Habe pro Stück ca. 130,--EUR beim Steinmetz exkl. Material (da geschenkt - alter Billardtisch ;-)) gezahlt.

                        Gute Nacht!
                        Tschö!

                        Kommentar

                        • Mr.E
                          Registrierter Benutzer
                          • 02.10.2002
                          • 5316

                          #13
                          Danke. Da ist inzwischen noch eine Frage aufgekommen, die ist aber ganz am Anfang glaub ich beantwortet: die Weiche ist die, die man unter "Neue Bauvorschläge und Modifikationen" findet?

                          [Dieser Beitrag wurde von Mr.E am 25. März 2003 editiert.]

                          Kommentar

                          • ST1100
                            Registrierter Benutzer
                            • 20.01.2002
                            • 1413

                            #14
                            Denke als günstige Quelle für div. Steinplatten in kleineren Abmessungen könnten sich Friedhofssteinmetze herausstellen.
                            regards
                            regards

                            Kommentar

                            • moser7
                              Registrierter Benutzer
                              • 20.09.2003
                              • 244

                              #15
                              Scheisse, sieht die gut aus! Fantastisch!
                              Ich habe alle Stereoplays seit 97, und seitdem habe ich dort nicht ein Lautsprecher mit so einer superben Optik gesehen!
                              Rotes Holz ist halt eine Klasse für sich.

                              Gratulation.
                              nix

                              Kommentar

                              Lädt...
                              X