Tach!
Eine kleine Geschichte meines ersten Selbstbau-Projektes:
Noch nie ernsthaft über Selbstbau nachgedacht – viel zu großes Wagnis mit potentiell unbefriedigendem Ergebnis – begab ich mich im ab Frühjahr 2002 auf die Suche nach einem möglichst hochwertigen (natürlich!) Fertiglautsprecherpärchen. Habe daraufhin sämtliche deutsche, englische, dänische, französische und amerikanische Lautsprecher bis ca. 4000,- € ausgiebig probegehört – sprich alles was Rang und Namen hat (und z.t. einmal eine UVP bis nahezu 10000,- € hatte). Meine Ansprüche stiegen und so konnte schließlich keiner der Testsieger und Referenzen mich vollständig überzeugen – Highend-Frust!
Als einzige Erkenntnis blieb: Hochtonkalotten können Bändchen, Magnetostaten und Air-Motion-Transformern nicht das Wasser reichen – für viele sicher nichts wirklich neues. Aber was nützt es, wenn der Rest des Frequenzspektrums sich nicht richtig harmonisch eingliedern will oder andererseits sehr harmonisch klingende LS mit HT-Kalotte das letzte Quäntchen Feinauflösung und Luftigkeit vermissen lassen und unter Kompressionseffekten bzw. Partialschwingungen leiden – zugegebener Maßen manchmal sehr gut ins Konzept eingegliedert, so dass das Ganze beim ersten Höreindruck ganz spritzig und räumlich klingt; nur um dann Stimmen tonal zu verfärben und auf Dauer übertrieben zischelig und flirrig zu klingen – o.k. habe mich also vorerst von HT-Kalotten verabschiedet.
Ach ja das Selbstbau-Projekt:
Durch Zufall konnte ich eine Standard Vox200 hören und sogar an der heimischen Anlage ausprobieren: So gut und geschlossen kann Selbstbau klingen? Und sieht noch nicht mal wie eine zusammengeschusterte Kiste aus! Im Vergleich zu so manchen vielfach prämierten Referenz für 3000,- bis 4000,- € schlägt sich dieser Visaton-LS ganz wacker und zeigt der einen oder anderen sogar in Sachen Basskontur und natürlichen Stimmenwiedergabe wie es richtig gehen könnte. Perfekt?
Nö – die ferrofluid gekühlte Kalotte konnte mich natürlich wenig begeistern, zeigte sie doch all die zuvor beschriebenen Unzulänglichkeiten. Von der Topas (und K&T Triola) wusste ich allerdings, dass Visaton da besseres im Regal hat und der MHT12 (ja natürlich ist von dem die Rede ) wohl auch prima zum TI100 passt. Also gleich im Visaton-Forum eine entsprechende Anfrage gestartet.
Binnen kürzester Zeit war In Haan ein entsprechender LS aufgebaut und die abgestimmte FQW veröffentlich (man hatte wohl schon entsprechendes in der Schublade). Nichtsdestotrotz: Super-Service! Noch einmal mein Dank an dieser Stelle!
Nun stand es also fest: Ich musste zum Selbstbauer werden!
1) In Haan an einer Vox25x die KE25 gegen den MHT12 getestet: Wirklich nicht einfach, da die KE25 eine superbe Kalotte ist und letztlich auch der Geschmack entscheidet (zu einem anderen Zeitpunkt hierzu mehr). Nach über 2 Std stand aber doch der MHT12 fest.
2) Ein Gehäuse nach allen Regeln der Kunst musste her: Dickere Wände, asymmetrische Versteifungen, asymmetrische MT/HT-Kammer, Extrem-Dämmung nach HobbyHifi 2/2002 mit Stahlkugelmatte + 10mm-Filz und ausgelagerte FQW im Sockel. Als Schmankerl (optisch und akustisch): 28mm Alu-Schallwand – glasperlgestrahlt und schwarz eloxiert. Rückwand abnehmbar verschraubt. Das alles sorgt für ein erhöhtes Gesamtgewicht von 48kg anstatt von 20kg!
3) Standfestigkeit sowie die Ent- bzw. Ankoppelung an den Boden (dank Parkett nicht unkritisch) über eine 60mm Schieferplatte und Audioplan Antispikes mit denen ich schon viele mehr als positive Erfahrungen machen durfte. Nun ist Gesamtgewicht ca. 61 kg pro LS!
4) Als FRQ kommt bei einem so anspruchsvollen Projekt nur eine mit möglichst verlustarmen Bauteilen in Frage: Die üblichen edlen (und leider sündteuren) Bauteile von namenhaften Highend-Spendern.
5) An Details wie einer hochwertigen Innenverkablung (entspricht auch der Zuleitung), WBT-Klemmen (für Bi-Amping), edlem Furnier und einem exklusiven neuen Designentwurf (eines Star-Architekten – danke Claus ) durfte natürlich auch nicht mehr gespart werden.
Nach vielen langen Abenden und Wochenenden, lassen sich nun endlich die Früchte des Aufwandes ernten – hat der ganze Aufwand also gelohnt?:
In allen Belangen entspricht der Lautsprecher meinen (hohen) Erwartungen und lässt Musik ganz selbstverständlich und natürlich erklingen. Ohne das etwas fehlt oder dazugedichtet würde. Je nach Software packend dynamisch oder entspannend und flüssig. Realistisch und detailreich oder eben schlecht abgemischt und platt – man lernt seine Plattensammlung tatsächlich neu kennen.
Ach ja, so sehen die guten Stücke aus:
Für Interessierte gibt’s demnächst eine entsprechende Webseite mit mehr Informationen, Konstruktionsdetails und Bildern zur Entstehung, Aufbau und Höreindrücken.
Eine kleine Geschichte meines ersten Selbstbau-Projektes:
Noch nie ernsthaft über Selbstbau nachgedacht – viel zu großes Wagnis mit potentiell unbefriedigendem Ergebnis – begab ich mich im ab Frühjahr 2002 auf die Suche nach einem möglichst hochwertigen (natürlich!) Fertiglautsprecherpärchen. Habe daraufhin sämtliche deutsche, englische, dänische, französische und amerikanische Lautsprecher bis ca. 4000,- € ausgiebig probegehört – sprich alles was Rang und Namen hat (und z.t. einmal eine UVP bis nahezu 10000,- € hatte). Meine Ansprüche stiegen und so konnte schließlich keiner der Testsieger und Referenzen mich vollständig überzeugen – Highend-Frust!
Als einzige Erkenntnis blieb: Hochtonkalotten können Bändchen, Magnetostaten und Air-Motion-Transformern nicht das Wasser reichen – für viele sicher nichts wirklich neues. Aber was nützt es, wenn der Rest des Frequenzspektrums sich nicht richtig harmonisch eingliedern will oder andererseits sehr harmonisch klingende LS mit HT-Kalotte das letzte Quäntchen Feinauflösung und Luftigkeit vermissen lassen und unter Kompressionseffekten bzw. Partialschwingungen leiden – zugegebener Maßen manchmal sehr gut ins Konzept eingegliedert, so dass das Ganze beim ersten Höreindruck ganz spritzig und räumlich klingt; nur um dann Stimmen tonal zu verfärben und auf Dauer übertrieben zischelig und flirrig zu klingen – o.k. habe mich also vorerst von HT-Kalotten verabschiedet.
Ach ja das Selbstbau-Projekt:
Durch Zufall konnte ich eine Standard Vox200 hören und sogar an der heimischen Anlage ausprobieren: So gut und geschlossen kann Selbstbau klingen? Und sieht noch nicht mal wie eine zusammengeschusterte Kiste aus! Im Vergleich zu so manchen vielfach prämierten Referenz für 3000,- bis 4000,- € schlägt sich dieser Visaton-LS ganz wacker und zeigt der einen oder anderen sogar in Sachen Basskontur und natürlichen Stimmenwiedergabe wie es richtig gehen könnte. Perfekt?
Nö – die ferrofluid gekühlte Kalotte konnte mich natürlich wenig begeistern, zeigte sie doch all die zuvor beschriebenen Unzulänglichkeiten. Von der Topas (und K&T Triola) wusste ich allerdings, dass Visaton da besseres im Regal hat und der MHT12 (ja natürlich ist von dem die Rede ) wohl auch prima zum TI100 passt. Also gleich im Visaton-Forum eine entsprechende Anfrage gestartet.
Binnen kürzester Zeit war In Haan ein entsprechender LS aufgebaut und die abgestimmte FQW veröffentlich (man hatte wohl schon entsprechendes in der Schublade). Nichtsdestotrotz: Super-Service! Noch einmal mein Dank an dieser Stelle!
Nun stand es also fest: Ich musste zum Selbstbauer werden!
1) In Haan an einer Vox25x die KE25 gegen den MHT12 getestet: Wirklich nicht einfach, da die KE25 eine superbe Kalotte ist und letztlich auch der Geschmack entscheidet (zu einem anderen Zeitpunkt hierzu mehr). Nach über 2 Std stand aber doch der MHT12 fest.
2) Ein Gehäuse nach allen Regeln der Kunst musste her: Dickere Wände, asymmetrische Versteifungen, asymmetrische MT/HT-Kammer, Extrem-Dämmung nach HobbyHifi 2/2002 mit Stahlkugelmatte + 10mm-Filz und ausgelagerte FQW im Sockel. Als Schmankerl (optisch und akustisch): 28mm Alu-Schallwand – glasperlgestrahlt und schwarz eloxiert. Rückwand abnehmbar verschraubt. Das alles sorgt für ein erhöhtes Gesamtgewicht von 48kg anstatt von 20kg!
3) Standfestigkeit sowie die Ent- bzw. Ankoppelung an den Boden (dank Parkett nicht unkritisch) über eine 60mm Schieferplatte und Audioplan Antispikes mit denen ich schon viele mehr als positive Erfahrungen machen durfte. Nun ist Gesamtgewicht ca. 61 kg pro LS!
4) Als FRQ kommt bei einem so anspruchsvollen Projekt nur eine mit möglichst verlustarmen Bauteilen in Frage: Die üblichen edlen (und leider sündteuren) Bauteile von namenhaften Highend-Spendern.
5) An Details wie einer hochwertigen Innenverkablung (entspricht auch der Zuleitung), WBT-Klemmen (für Bi-Amping), edlem Furnier und einem exklusiven neuen Designentwurf (eines Star-Architekten – danke Claus ) durfte natürlich auch nicht mehr gespart werden.
Nach vielen langen Abenden und Wochenenden, lassen sich nun endlich die Früchte des Aufwandes ernten – hat der ganze Aufwand also gelohnt?:
In allen Belangen entspricht der Lautsprecher meinen (hohen) Erwartungen und lässt Musik ganz selbstverständlich und natürlich erklingen. Ohne das etwas fehlt oder dazugedichtet würde. Je nach Software packend dynamisch oder entspannend und flüssig. Realistisch und detailreich oder eben schlecht abgemischt und platt – man lernt seine Plattensammlung tatsächlich neu kennen.
Ach ja, so sehen die guten Stücke aus:
Für Interessierte gibt’s demnächst eine entsprechende Webseite mit mehr Informationen, Konstruktionsdetails und Bildern zur Entstehung, Aufbau und Höreindrücken.
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