Hi Bernhard,
Du meinstest schon wirklich echte Hornreflexionen. OK, hoert sich wirklich plausibel an. Kann man auch mit Zirkel und Lineal zeigen. Ich glaube allerdings immer noch nicht, dass Phase Plugs etwas bringen, und zwar aus dem folgenden Grund:
Sei die geometrische Ausdehnung der Membran also tatsaechlich fuer die Interferenzen verantwortlich. Dann kann man diese nur durch Verkleinerung der effektiven Membran (der ebenen Wellefront) vermeiden. Mit einem PP alleine geht das aber nicht; damit wuerde lediglich die Wellenfront (d.h. die Flaeche gleicher Phase) verbogen, aber nicht verkleinert, und die Interferenz wuerde eben unter einem anderen Winkel auftauchen (z.B. axiale Ausloeschung). Da es sich um ein Laufzeitproblem handelt - hinreichend grosse Pfaddifferenzen werden durch (Mehrfach-)Reflexion hergestellt - steht man vor genau demselben Dilemma wie bei der mechanischen Phasenkorrektur durch Versatz z.B. des Hochtoeners. Man kann sich auf den Kopf stellen, es funzt immer nur fuer einen Aufpunkt (bzw. alle Punkte auf einem Kreis, der die akustische Achse des LS als Mittelachse hat).
Stattdessen musst Du den Hornhals (= effektive Membran) kleiner machen. Das geht entweder durch kleinere Treiber: problematisch, weil fs typischerweise zu sehr steigt, es sei denn Du findest/baust Dir eine kleine 19mm-Kalotte mit fs=900Hz, was das Problem um schlappe 20% nach oben schiebt, aber immer noch keine 20kHz ermoeglicht. Die Hornaufladung rettet etwas SPL, aber vielleicht hast Du SPL-max-specs zu treffen?
Oder aber Du gehst den Weg der anderen und baust Dir einen Kompressionstreiber mit einer 10-15mm durchmessenden Halsoeffnung. Damit wird ein Phase Plug (fast) Pflicht, um den WG mit einer ebenen WF gut anzufuettern und um das Druckkammervolumen zu minimieren. (*) Man sieht dann schnell, wieso PA-Treiber typischerweise Inverskalottenmembrane haben (aus dem HiFi-Sektor boeten sich hier ironischerweise die Focal an)
bzw. le Docteur Heil die Reflektoren fuer seine V-DOSCs optisch rechnet.
(*) Es gibt noch den Trick von Bruce Edgar mit dem auf Abstandbolzen (~5mm) montierten Konustreiber, um den Druck in der (unbeabsichtigten) DK abzubauen. Nach Aussagen von Juergen Heinzerling funzt das sehr gut bei MT- und BB-Hoernern, aber geht das auch bei HT?
Vielleicht denke ich aber einfach zu kompliziert. Andererseits ist es ja, wie Du bereits sagtest, ein rein kosmetisches Problem...?
Cheers,
Ollie
PS: Sorry Farad fuer's thread jacking. Aber da dich Phase Plugs auch interessieren... ;-)
Du meinstest schon wirklich echte Hornreflexionen. OK, hoert sich wirklich plausibel an. Kann man auch mit Zirkel und Lineal zeigen. Ich glaube allerdings immer noch nicht, dass Phase Plugs etwas bringen, und zwar aus dem folgenden Grund:
Sei die geometrische Ausdehnung der Membran also tatsaechlich fuer die Interferenzen verantwortlich. Dann kann man diese nur durch Verkleinerung der effektiven Membran (der ebenen Wellefront) vermeiden. Mit einem PP alleine geht das aber nicht; damit wuerde lediglich die Wellenfront (d.h. die Flaeche gleicher Phase) verbogen, aber nicht verkleinert, und die Interferenz wuerde eben unter einem anderen Winkel auftauchen (z.B. axiale Ausloeschung). Da es sich um ein Laufzeitproblem handelt - hinreichend grosse Pfaddifferenzen werden durch (Mehrfach-)Reflexion hergestellt - steht man vor genau demselben Dilemma wie bei der mechanischen Phasenkorrektur durch Versatz z.B. des Hochtoeners. Man kann sich auf den Kopf stellen, es funzt immer nur fuer einen Aufpunkt (bzw. alle Punkte auf einem Kreis, der die akustische Achse des LS als Mittelachse hat).
Stattdessen musst Du den Hornhals (= effektive Membran) kleiner machen. Das geht entweder durch kleinere Treiber: problematisch, weil fs typischerweise zu sehr steigt, es sei denn Du findest/baust Dir eine kleine 19mm-Kalotte mit fs=900Hz, was das Problem um schlappe 20% nach oben schiebt, aber immer noch keine 20kHz ermoeglicht. Die Hornaufladung rettet etwas SPL, aber vielleicht hast Du SPL-max-specs zu treffen?
Oder aber Du gehst den Weg der anderen und baust Dir einen Kompressionstreiber mit einer 10-15mm durchmessenden Halsoeffnung. Damit wird ein Phase Plug (fast) Pflicht, um den WG mit einer ebenen WF gut anzufuettern und um das Druckkammervolumen zu minimieren. (*) Man sieht dann schnell, wieso PA-Treiber typischerweise Inverskalottenmembrane haben (aus dem HiFi-Sektor boeten sich hier ironischerweise die Focal an)
bzw. le Docteur Heil die Reflektoren fuer seine V-DOSCs optisch rechnet.
(*) Es gibt noch den Trick von Bruce Edgar mit dem auf Abstandbolzen (~5mm) montierten Konustreiber, um den Druck in der (unbeabsichtigten) DK abzubauen. Nach Aussagen von Juergen Heinzerling funzt das sehr gut bei MT- und BB-Hoernern, aber geht das auch bei HT?
Vielleicht denke ich aber einfach zu kompliziert. Andererseits ist es ja, wie Du bereits sagtest, ein rein kosmetisches Problem...?
Cheers,
Ollie
PS: Sorry Farad fuer's thread jacking. Aber da dich Phase Plugs auch interessieren... ;-)
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