Cantatori - ein 2,5Wege LS

[Klampfi]

Nun, sie sind zwar noch nicht ganz fertig, aber ich fange trotzdem schon einmal an, mein jüngstes Projekt vorzustellen. Es handelt sich dabei um einen 2,5 Wege System, bestehend aus zwei Al170 und Mundorf AMT CM 1.1 (ursprünglich KE25SC) nachzulesen in der Projektplanung:

http://www.visaton.de/vb/showthread.php?t=27309

Ein AL170 spielt in 35l BR, der andere im Bijou 170 Gehäuse, wobei Volumen und Gehäusemaße bis auf die Tiefe identisch sind.

@andi_m und AlphaRay: Ihr lagt mit eurer Simu schon sowas von gut, HUT ab!!!

Als Material habe ich wieder MDF 19mm verwendet, das Zeug ist einfach prima zu verarbeiten. Furniert wurde im Anschluss wieder mit den letzten Resten Ahornfurnier geriegelt und weil es nicht ganz reichte Wenge für das Bijou 170 Gehäuse.

Die Kanten sind mit einer Rundung versehen, (ich glaube es war ein Fräser mit R=25mm), die zu den Seiten nicht vollständig ausläuft.

Da der Name Bijou anscheinend nicht viel mit dem jetzigen Projekt gemeinsam hatte, bis auf das obere Gehäuse, entschied ich mich für den Namen
Cantatori (Sänger)

Es ist bei MDF zwar nicht nötig, mit Verleimhilfen zu arbeiten, erleichtern es allerdings schon, in diesem Fall habe mit Flachdübeln gearbeitet. Damit mit man nicht jeden Strich neu anzeichnen muss, ist es ebenso hilfreich, sich die Maße auf einem Stück Holz anzuzeichnen, das gleichzeitig als Anschlag dient...

Da Bilder meist informativer sind als Worte, stelle ich jetzt erst mal welche ein...

[Klampfi]

...furniert wurde wieder mit Kontaktkleber...aber soo das Gelbe vom Ei ist das auch nicht und stellt bestenfalls einen Kompromiss dar. Glücklich der, der ´ne Furnierpresse hat, sage ich nur, doch wer hat schon solche Ungetüme bei sich

Naja, die LS sollen später nicht in der prallen Sonne stehen und so muss halt wieder Pattecks her...

[Klampfi]

...damit nicht alles gleich anbackst, klappt´s prima mit einer Tüte als Trennschicht, die Stück für Stück weiter gezogen wird, anschließend mit einer Gummirolle leicht aufrollen und mit kleinem Klotz das Furnier fest anpressen. Zwar gab´s aufgrund der höheren Luftfeuchte im Anschluss den einen oder anderen Kürschner, doch ich die habe zum Glück weitestgehend wieder weg bekommen.

[Klampfi]

...quer zur Faser klappt´s ganz gut, die Überstände mit einer Dreiecksfeile auf Stoß (und nicht Zug!)abzutrennen, zum Ende muss man halt etwas aufpassen, dass das Furnier nicht ausreißt.

Für die Deckel und Böden der kleinen Gehäuse habe eigens aus Wenge dünne Vollholzplatten hergestellt und aufgeleimt. Ich erwähnte ja bereits, dass das eher ne Notlösung war, doch wie sich im Nachhinein rausstellte, dann doch eine echt gute...

[Klampfi]

...die Gehäuse sind noch nicht ganz fertig, weil ich (wie fast immer) zu ungeduldig war und auf den Klang neugierig war und so müssen die Abdeckungen der Weichenfächer noch furniert werden...

[Klampfi]

...die ersten Messungen sind gemacht...

Freue mich natürlich auf Beiträge und Fragen

Bis dahin...

Gruß, E.

[Grasso]

Schönes Furnier! Aber wieso erwartest Du, daß man sich Messungen Deines Lautsprechers anschaut, wenn Du Hoch- und Tieftöner noch nicht einmal so eingebaut hast, daß sie sich gegenseitig berühren?

[andik]

Weil weder Klampfi noch sonst einer davon verrecken wird. Was auffällt, bei Verpolung ändert sich so gut wie nichts im Übernahmebereich, die Summierung überlappt nur um 3dB, die Phase im Übergangsbereich könnte verbessert werden. Ansonsten wieder ein schöner Bau aus Schlumpfhausen.

[Klampfi]

Schönes Furnier! Aber wieso erwartest Du, daß man sich Messungen Deines Lautsprechers anschaut, wenn Du Hoch- und Tieftöner noch nicht einmal so eingebaut hast, daß sie sich gegenseitig berühren?

Hallo Grasso,

zunächst einmal freue ich mich über jeden Beitrag, so wie auch über Deinen, aber ich maße mir nicht an, irgendetwas hier zu erwarten, sondern vielmehr zu erhoffen. Und so steht es doch jedem frei, ob er sich die Bilder bzw. Messergebnisse, von denen ich noch nicht einmal sicher bin, ob sie stimmen, anzuschauen und ggf. zu kommentieren.
Ich weiß jetzt nicht, welchen der beiden Al170 Du meinst. Ich vermute mal, den oberen, der den direkten Übergang zu HT herstellt und dann stellt sich mir aber die Frage, warum sie sich berühren sollten? Wie ich bereits erwähnte, entspricht das obere Gehäuse bis auf Tiefe und Kantenform dem der Bijou 170. Deine Frage könntest Du dann allerdings auch direkt an Visaton richten oder?...

[Klampfi]

Weil weder Klampfi noch sonst einer davon verrecken wird. Was auffällt, bei Verpolung ändert sich so gut wie nichts im Übernahmebereich, die Summierung überlappt nur um 3dB, die Phase im Übergangsbereich könnte verbessert werden. Ansonsten wieder ein schöner Bau aus Schlumpfhausen.

Tach andik,

ja, mir hat´s auch Spaß gemacht. Wieder einiges an Erfahrungen mitgenommen, auch die Sachen, die nicht so gut geklappt haben

Die Delle zwischen 2-3kHz ist gewollt, mit 6,8µF im HT statt 5,6 habe ich es auch schon probiert, so wie mit einigen anderen Konstellationen im HT Bereich ebenso, am ehesten gefällt mir die mit 5,6µF und 10µF für den HT.
Viel interessanter finde ich den "Einbruch" zwischen 1-2kHz. Der weicht schon deutlich von der Simu ab. Habe es für den unteren TT mal mit 4,7µF probiert, dann sieht´s zwar von der simulierten Phase besser aus, klingt jedoch weniger räumlich und irgendwie härter.

Zu Testzwecken habe ich auf die Schnelle mal eine 3-Wege zusammengesteckt, dabei den HT Bereich so gelassen und insgesamt entsprechend die Polungen getauscht. Das Ergebnis ist ein Anstieg im Bereich von 1-2kHz, die Delle im Übergangsbereich bleibt...

[Klampfi]

Kurze Zwischenbilanz: 2,5Wege kann man machen, muss man aber nicht! Bin jetzt doch bei 3-Wege-Weiche angekommen und mir gefällt die räumliche Abbildung besser. Wahrscheinlich weil sich das vertikale Abstrahlverhalten der Al´s durch den geringeren Überlappungsbereich positiv auswirkt. Den MT musste ich ziemlich absenken und entgegen der Simu ist das gemessene Ergebnis im MT-Bereich um einiges höher.

Sollte ich eine Empfehlung aussprechen, so würde ich davon abraten, diesen LS so zu bauen. Eine vernünftige Abstimmung mit 2,5 Wegen ist mir nicht gelungen und als 3-Wege Konstrukt machen andere Konstellationen mehr Sinn, gleichwohl die LS alles andere als eine Katastrophe geworden sind...

[walwal]

Das glaube ich sofort. Alles.

Und wenn du den 17er gegen den 13er (M) austauschst, wird es noch besser.

[Klampfi]

Das glaube ich sofort. Alles.

hahaha, Scherzkeks...

Wenn ich mal groß bin, nur so rein theoretisch, also quasi rückwärts wachse, dann wird es mir bestimmt auch noch mal gelingen, den Lautsprecher zu bauen, jawohl. Und mit Katja, Sonja und Conny wird das dann wie Sandkastengeplänkel gewesen sein. So sieht das mal aus!

[walwal]

[Klampfi]

Kurze Zwischenbilanz: 2,5Wege kann man machen, muss man aber nicht! Bin jetzt doch bei 3-Wege-Weiche angekommen und mir gefällt die räumliche Abbildung besser. Wahrscheinlich weil sich das vertikale Abstrahlverhalten der Al´s durch den geringeren Überlappungsbereich positiv auswirkt. Den MT musste ich ziemlich absenken und entgegen der Simu ist das gemessene Ergebnis im MT-Bereich um einiges höher.

Sollte ich eine Empfehlung aussprechen, so würde ich davon abraten, diesen LS so zu bauen. Eine vernünftige Abstimmung mit 2,5 Wegen ist mir nicht gelungen und als 3-Wege Konstrukt machen andere Konstellationen mehr Sinn, gleichwohl die LS alles andere als eine Katastrophe geworden sind...

So, Freunde der Nacht,

ein gutes halbes Jahr ist es her und ich muss meine Aussage von "gestern" doch etwas revidiren, auch wenn ich kein Politiker bin, den das Geschwätz von gestern nicht interessierte

Nun, was verleitet mich dazu? Ich sag nur, back to the routes und schöne Grüße an andi_m und alpharay...

Hinzu kommt ein Wechsel des BR-Rohrs von 15.34 auf 25.50. Das Hörerlebnis kann sich zwar in sofern nicht sehen lassen, als dass es hier von mir keine wissentschaftlichen Messungen gibt, aber es gibt einen subjektiven Zufriedenheitsfaktor, der bis in hohe wie in bis ganz leise Pegel reicht, den es in den nächsten Tagen bis Wochen zu verifiziern gilt, subjektiv natürlich... Messungen sind manchmal viel zu überbewertet