Classic 200 GF

[Andi2005]

Gleich vorweg noch herzlichen Dank an die vielen Tipps und Hilfestellungen im Forum!

Vorgeschichte:
Vor einiger Zeit hat ein Basschasis meiner B&W DM640i das zeitliche gesegnet. (inzwischen geht´s übrigens wieder :-) ) Jedenfalls war ich auf der Suche nach guten Nachfolgern, die ich mir auch leisten kann. Nach viel Probehören in den einschlägigen Märkten wusste ich was ich nicht wollte. Gefallen haben mir nur große schwere Standboxen jenseits der 1500€. Das ging nicht. Nach Suche und Diskussion im HifiForum brachte mich der Zufall zu Visaton: Ich habe in der Bucht ein paar Leergehäuse für Classic 200 GF ersteigert. Damit fing´s an. Leider waren die ziemlich schlecht verarbeitet (ungenau gesägt, zusammengeschraubt ohne vorbohren, ...) und ich musste ziemlich nacharbeiten


Einige Teile musste ich komplett ersetzen, andere konnte ich nacharbeiten. Danach gespachtelt und abgedichtet. Und dick mit Schleifgrund gestrichen.


Nach dem Grundieren in weiß habe ich alles schwarz hochglanz lackiert. Übrigens mit der Spraydose. hat wunderbar geklappt.

Die Fronten waren so schlecht gefertigt, dass ich sie komplett ersetzt habe. Ich wollte sowieso gerne etwas schönes aus Echtholz und habe sie aus Buchenleimholz gebastelt.

Gebeizt in Kirsche und zweimal mit Möbelwachs behandelt sieht´s ganz gut aus

Die Ränder der Ausschnitte sind mit schwarzem Edding eingefärbt. Dann fällt´s nicht so auf, wo ich nicht 100%ig gefräst habe. Der Ausschnitt für das Basschasis ist nicht komplett rund, weil ich zwei 200GF ebenfalls günstig in der Bucht ersteigern konnte. Neuwertiger Zustand, allerdings jeweils parallel abgefräst.

Um die Boxen möglichst günstig zu bekommen habe ich die Weichen ebenfalls aus Einzelteilen aufgebaut. Den Tipps folgend erstmal ohne Änderungen

Ich habe die Weichen nicht "gut zugänglich" eingebaut. Aber ich habe mit den Originalschallwänden recht ausführlich ausprobiert und bin zu dem Schluss gekommen, dass keine Anpassungen nötig sind. Naja, zur Not käme ich schon wieder ran.


Tja und da standen sie, meine tollen Classic 200 GF. Zum Sicht- und Hörvergleich daneben noch die B&W.

Der kleine Sockel hat nicht nur optische Gründe. Beim ersten Test konnte ich in 3-4m Entfernung kaum noch Bass warnehmen. Komisch. Nach einer Diskussion hier im Forum habe ich die Stellhöhe variert und voilá, die paar Zentimeter machten den Unterschied.

Hörvergleich:
Die B&W liefern massiv mehr Bass. Aber ist das so richtig oder schon viel zu viel? Ich weiß es nicht. Aber das ist mir auch völlig egal. Für meinen Wunsch (Chormusik) sind die Classic 200 GF um Welten besser geeignet. Die Stimmen werden so klar und sauber widergegeben, dass mir bei manchen Liedern die Tränen kommen. Man denkt wirklich, man sitzt im Konzertsaal. Bei vielen CDs entdecke ich jetzt Klänge, die ich vorher nicht gehört habe.

Selbstbau:
Leergehäuse (Bucht): 50€
Basschasis (Bucht): 75€
Restliche Chasis und Elektronik (Fachversand): 490€
Buchenplatten, MDF-Ersatz und Farben (Baumarkt): 50€
Für 665€ habe ich also jetzt zwei TopBoxen, die mir auch noch sehr gut gefallen!!
Ganz wichtig gelernt: Jedes Holz verzieht sich! Immer!

Also vielen herzlichen Dank nochmal für die Unterstützung!!!
Ich weiß nicht, was ich noch schreiben soll. Irgendwann werde ich mal ein Breitbandsystem bauen. Würd mich interessieren.

Grüße,
Andi

[Midvinterblod]

Hallo,
schöne Arbeit.
Wegen der Stimmenqualität:
Würdest Du sagen das liegt an der G20SC oder mehr am TI100?
Bei den Weichenteilen bist Du ja "am Boden geblieben".
Ich bin überrascht als wie lebendig klingend Du die G20SC & TI100 beschreibst.
Ich selbst habe die G20SC in meinem Center, denke aber schon lange darüber nach ob ich die W100S gegen TI100 tauschen soll.
Ich hoffe das Buchenholz "arbeitet" nicht.

[andi_m]

Hallo

Schöne Arbeit.
Wär es nicht einfacher gewesen wenn du die Gehäuse direkt selber gebaut hättest?

Gruss Andi_m

[walwal]

Hallo,
schöne Arbeit.
Wegen der Stimmenqualität:
Würdest Du sagen das liegt an der G20SC oder mehr am TI100?
.....

Es ist immer die Kombination und die richtige Abstimmung, die man hört. Es ist nicht möglich, einzelne Chassis so zu beurteilen.

In meiner Sonja habe ich den Al 130 mit der G 20 kombiniert, das klingt auch sehr natürlich und anspringend. Also kann es (wenn es bei dir nicht so ist) an der Weiche oder am W 100 oder beiden liegen.

Ich weiß, das hilft nicht, aber so ist es.

[squeeze]

Bei meiner Topas ke bzw der Vox 200 ke find ich auch das die Stimmen, besonders Frauenstimmen unheimlich natürlich rüberkommen. da meint man echt fast, das die sängerin selbst singt und nicht der lautsprecher.

[Midvinterblod]

Naja bei der Classic200GF sind für den TI100 drei Teile im Signalweg; der MOx, die Luftspule und der Mundorf. Mit allem drum und dran sind's elf (neun) Teile um dem TI100 manieren bei zu bringen.
Der HT Zweig besteht aus vier komplett hochwertigen Teilen.
Das ist jeweils ein vielfaches von den üblichen Teilemengen.
Mein Böxle hat gerade mal insgesamt vier "normale" Teile, aber -immerhin, abgesehen von den Schwingspulen- keine Widerstände.
Ich nehme mal stark an dass es bei mir an den W100S liegen wird dass das Böxle "nicht so lebendig" klingt...

[Andi2005]

Danke, Danke!

@Midvinterblod:
Ich möchte Walwal nicht widersprechen. Immerhin waren seine Beiträge und Tipps für mich essentiell. Gefühlsmäßig würde ich die Stimmwidergabe aber wirklich dem TI100 zusprechen. Rein subjektiv natürlich. ich könnte immer noch schmelzen.
Und: Die Buche arbeitet. Ich musste schon einen Riss ausbessern. Aber es ist alles im erträglichen Rahmen...

@andi_m:
Selberbauen wäre wirklich einfacher gewesen. Auf jeden Fall weniger ärgerlich. Allerdings hätte ich dann wahrscheinlich andere Lautsprecher gebaut und wäre nicht so zufrieden. Es kommt wie es soll.

Grüße,
Andi

[walwal]

Andi, das ist kein Widerspruch. Wenn es an einem Chassis liegt, dann eher am MT.

Wie stark der Frequenzgang den Gesamteindruck einer Box bestimmt, habe ich bei der Aktivierung der Concorde erfahren. Von dumpf bis grell war da alles drin. Und das bei geringen Änderungen der Abstimmung. Leider kommt man da erst auf die Ursache, wenn gemessen wird.

Eine kleine Ungenauigkeit im Frequenzgang kann auch durch ungünstige Aufstellung und Raumakustik noch verstärkt werden. Der W 100 ist wohl etwas welliger und lässt sich auch nicht so gut simulieren. Ohne Messung hilft da nur, mit der Weiche zu spielen und endlose Hörtests. Oft hilft aber schon, den MT etwas lauter zu stellen.

[Dino_J]

Zum Thema WS100 vs. Ti100 kann ich auch etwas beitragen:

Ich hatte mit der Vox 200 light angefangen. Nach dem Upgrade auf die Ti100 war ich doch überrascht, was das für ein Unterschied war. Seitdem bin ich immer wieder über die Stimmenwiedergabe begeistert. Gerade läuft Eva Cassidy - Time after Time.

Nun liegen hier noch die KE25SC und warten auf den Einbau. Mal sehen, ob die die GS20 auch überbieten können.

Das nächste Upgrade führt dann sehr wahrscheinlich weg von der Vox zur Concorde

[Lukejack]

Die Ti's können mich auch absolut überzeugen.
Bei den KE's würde ich jetzt keine Welten erwarten.
Es ist eher eine andere Klangcharakteristik.
Die GS fühlen sich weicher an, während es bestimmt Menschen gibt, denen die KEs zu hart erscheinen.
Mit Vox und Concorde würde ich vielleicht vorher mal Probe hören.
Ich habe mich seiner Zeit bewußt gegen die Concorde und für die Vox entschieden.
Ich konnte beide bei Visaton vergleichen und mir gefiel die Vox in allen belangen besser...