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Schlanke Oval-Standbox

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  • THWO
    Registrierter Benutzer
    • 24.12.2005
    • 47

    Schlanke Oval-Standbox

    Nach meinem neuen Kabel-Beitrag im Allgemeinforum (-> Mantelstromfilter) habe ich mich entschlossen, Euch einmal eines meiner Projekte vorzustellen; ein vor annähernd sieben Jahren gebauter Standlautsprecher in damals noch neuem Oval-Design. Heute ist das ja modern und fast alltäglich, aber damals kannte ich nur einen einzigen, italienischen Hersteller, der diese Form (wenn auch in anderer Konstruktionsweise) beherrschte.

    Seht mir evtl. Schwächen in der Bildqualität nach. Es sind alte Papier-Bilder, die ich nun abgescant habe.

    Im Gegensatz zu durch Pressen gewölbten Mehrschichtwänden habe ich hier den umgekehrten Weg eingeschlagen. Auf ein ausreichend steifes Fachwerk-Gerüst (mit Querstreben an den am stärksten belasteten Stellen) habe ich beidseitig drei 10 mm - MDF-Bretter aufgezogen, die durch tief eingesägte Hochkant-Schlitze biegbar gemacht wurden. Dennoch ist der Biegedruck so hoch, daß ich die Vorder- und Hinterkanten verchrauben und viele Zwingen einsetzen mußte.

    Zu Beginn habe ich also das Holzskelett gebaut, mitsamt aus voller Platte gesägten Versteifungsringen und Kammertrennwänden



    Anschließend werden nacheinander die Seitenwände aufgebracht. Die erste Schicht mit der glatten Seite nach innen, damit die Kammern dicht werden, die äußerste Wand natürlich mit der glatten Seite nach außen. Anschließend wurden die Längsritzen mit feinem Quarzsand und verdünntem Weißleim ausgegossen. Das Ergebnis war betonhart (und schwer).


    Anschließend 30mm Frontplatte und (durch Aufdoppeln) rd. 7 cm Rückwand-Kappe aufgeleimt und geschliffen, bis der Arzt kam...


    Die Rohbauten, fast fertig für den Lackierer. Ein Dreiwegelautsprecher mit vertieft eingelassenem Ringradiator und zwei 15er Mittel-Tieftönern (geschlossen) in jeweils eigenen Kammern, darunter ein 18er Tieftöner zur dezenten Unterstützung im Baß. Innenkammern nochmals mit Leim abgedichtet, Seitenwände mit 4mm Bitumenplatten zusätzlich bedämpft.


    Die Lackierung habe ich komplett durch einen Lackierer machen lassen. Ich gebe zu, daß sämtliche Versuche meinerseits nicht das Ergebnis gebracht haben, das ich mir wünschte.



    Um die empfindlichen Kanten zu schützen (Staubsauger!!), habe ich anschließend noch aus schwarzem 3cm-Granit (Nero Asoluto) paßgenau geformte "Unterlegplatten" machen lassen. Sie sind durch sogenannte Sacklöcher (die auch den Kopf einer Schraube aufnehmen können) von der Unterseite her mit den Gehäuseböden (dazwischen eine ganz dünne Lage aus Kork) verschraubt. Da wird nichts mehr angeregt am Boden... Sieht gut aus und schützt.

    Gesamthöhe 118 cm, Breite Schallwand 18,5 cm, max. Breite 24 cm, Tiefe 36 cm, Gewicht pro Box 46 Kg.

    Till
    Till
  • walwal
    Registrierter Benutzer
    • 08.01.2003
    • 27567

    #2
    Perfekt!

    Ich finde diese Technik besser als die mit Presse!
    „Audiophile verwenden ihre Geräte nicht, um Ihre Musik zu hören. Audiophile verwenden Ihre Musik, um ihre Geräte zu hören.“

    Alan Parsons

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    • SvenT
      Registrierter Benutzer
      • 24.09.2004
      • 2685

      #3
      das gehäuse ist echt genial geworden

      aber ich versteh die beschaltung der lautsprecher nicht.
      kannst du vielleicht mal die weichenschaltung posten???
      Die Chance ohne Tippschein im Lotto zu gewinnen ist fast genauso hoch wie mit Tippschein.

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      • THWO
        Registrierter Benutzer
        • 24.12.2005
        • 47

        #4
        Hallo SvenT,

        die beiden geschlossenen Mittel-Tieftöner laufen parallel und sind nach unten nicht begrenzt. Damit handelt es sich um ein autarkes Zweiwegesystem (6 dB-Weiche). Da die Lautsprecher jedoch völlig frei stehen müssen, war es mir in einem ersten Versuchsaufbau "unten herum" dann doch ein wenig dünn. Der 18 er Tieftöner addiert sich daher nur im tiefen Baß hinzu und wird lediglich mit einer dicken Spule und einem Parallel-C begrenzt. Durch die autarke Ansteuerung über die Terminals an der Rückseite kann ich ihn auch "abschalten" und somit die obere Einheit als Quasi-Kompaktbox vorführen.

        Genau genommen haben wir hier also drei Chassis im Baß. Während Puristen, ohne ein eigenes Urteil gebildet zu haben, eigentlich die Augen verdrehen müßten, kann ich nur sagen, daß (nach einiger Abstimmarbeit allerdings) das Gesamtkonzept absolut ausgewogen spielt und keineswegs eine etwa überdickte oder unpräzise Darstellung abliefert. Der Lautsprecher reproduziert detailreich, losgelöst und plastisch. Die Weiche ist bestückt mit cfc-Spulen, Carbon-R und im Mitteltonzeig Clarity-Caps. Mit rd. 8 cm Duchmesser für einen 68 uF zwar nicht gerade zierlich, aber m.E. mit dem Besten im Markt vergleichbar. Obwohl nur parallel zur Schwingspule, habe ich für den 18er Baß einen MCap statt Elko genommen. Bewirkte tatsächlich hörbar nochmals gesteigerte Präzision.

        Till
        Till

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        • c-h-r-i-s
          Registrierter Benutzer
          • 02.01.2007
          • 238

          #5
          Hallo!
          Sehr schöne Lautsprecher! Ich hadere ja auch noch mit der Entscheidung, ob ich nun rund oder eckig bauen soll....

          Was sagt denn die Impedanz zu den drei Chassis, die sich den Bass teilen?

          Gruß, chris

          Kommentar

          • SvenT
            Registrierter Benutzer
            • 24.09.2004
            • 2685

            #6
            ich hätte das wahrscheinlich aktiv gelöst,
            die TMTs + Hochtöner laufen nach unten unbegrenzt an einem verstärker,
            der 18er mittels aktiv-weiche getrennt am anderen verstärker
            dann hätte man quasi ein sub-sat-system in einem gehäuse

            aber wenn du sagst, es passt, dann muss man natürlich nichts ändern

            die impedanz im bass würde mich aber auch mal interessieren....
            Die Chance ohne Tippschein im Lotto zu gewinnen ist fast genauso hoch wie mit Tippschein.

            Kommentar

            • Beatmaster007
              Registrierter Benutzer
              • 09.04.2006
              • 546

              #7
              Wow!!!

              Hallo THWO,

              ich gratuliere - ein außergewöhnliches Projekt!

              Ich bin wirklich überrascht, wie sehr dein Gehäuse meiner neuen ovalen VOX301 ähnelt. Es ist interessant, welche Parallelen es zwischen unseren Projekten gibt und wie unterschiedlich wir andererseits ein und dieselben Aufgaben gelöst haben. Man könnte denken, dass ich von dir abgekupfert hätte - habe ich aber nicht. Das ist ja auch gar nicht möglich, da du dein Projekt nach meinem jetzt erst nach sieben Jahren veröffentlicht hast.

              Das Erinnert mich an eine kleine Anekdote aus dem Kalten Krieg:
              Die Amerikaner hatten das Problem, dass man im Weltall aufgrund der fehlenden Schwerkraft keine Kugelschreiber verwenden kann. Sie haben lange geforscht und für viel Geld einen Kugelschreiber entwickelt, der trotz Schwerelosigkeit im All funktioniert.

              Die Sowjets hatten mit den Kugelschreibern dasselbe Problem und fortan einen Bleistift verwendet.


              Die Proportionen unserer Lautsprecher sind wirklich sehr ähnlich.
              Man könnte sagen, dass meine VOX301 die jüngere, aber größere Schwester ist.
              Original geschrieben von THWO
              Gesamthöhe 118 cm, Breite Schallwand 18,5 cm, max. Breite 24 cm, Tiefe 36 cm, Gewicht pro Box 46 Kg.
              Maße meiner LS:
              Gesamthöhe 120cm (ohne Spikes), Breite Schallwand 26cm (inkl. Fasen), max. Breite 29,6cm, Tiefe 55cm, Gewicht pro Box 70kg (geschätzt)

              Vielleicht magst du ja in meinem Thread auch noch deinen Senf dazu geben.

              Viele Grüße
              Der Schlagmeister

              Ovale VOX 301
              Vollaktive VOX 301

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              • THWO
                Registrierter Benutzer
                • 24.12.2005
                • 47

                #8
                Hallo Beatmaster,

                selbstverständlich sind unsere Projekte vollkommen unabhängig voneinander entstanden. Wir hatten uns beide nur an dem gleichen schönen Design erfreut - und ja auch zu unterschiedlichen Zeiten ganz andere Lösungsansätze gefunden.

                Die dunkelblauen Lautsprecher waren mein zweites "Ovalprojekt". Ein gutes Jahr vorher hatte ich bereits einen anderen Typ versucht, in "Porsche metallic schwarz":





                Till
                Till

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                • Gast-Avatar
                  egtop

                  #9
                  wie klingt den die 42er so?
                  Mit 6 db Trennung konnte ich mich nicht anfreunden.

                  Gruß Egtop

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                  • THWO
                    Registrierter Benutzer
                    • 24.12.2005
                    • 47

                    #10
                    Derjenige, der sie damals (Anfang 1999) bekommen hat, ist mit ihr sehr zufrieden und hat sie heute noch. Hatte klanglich seine -größere- B&W hinter sich gelassen, die er daraufhin verkaufte. Und eine ovale Form war damals ja noch etwas ganz Neues mit einem gewissen Aufmerksamkeitswert.

                    Was hast Du gegen 6 dB-Weichen, sofern die Chassis das hergeben?

                    Till
                    Till

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                    • Gast-Avatar
                      egtop

                      #11
                      bei geringer, ich meine wirklich geringer Lautstärke geht es immer noch.
                      Wenn allerdings etwas lauter gehört wird, kommen die Chassis sehr schnell ins resonieren und es klingt unsauber.
                      Bei den Bässen noch verschmerzlich, beim Hochtöner nicht machbar.
                      Ich habs bei einer 24er Referenz ausprobiert und ohne jegliches Messsystem und ohne Simulation einfach schnell mal ein Kondesator ( 8,2 ) zum Bass und eine Spule ( 0,47mh ) zum Hochton geschaltet ( von 6 auf 12 db )
                      Der klangliche Gewinn ( saubere Abbildung, Trennschärfe, Detailzeichnung, Belastbarkeit u.s.w. ) war sofort da und entlarfte die 6 db Weiche als unsaubere Konstruktion.

                      Wie es messtechnisch aussieht wäre interessant.

                      Gruß Egtop

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                      • c-h-r-i-s
                        Registrierter Benutzer
                        • 02.01.2007
                        • 238

                        #12
                        AH. hat dazu was im Hifi-Forum im zusammenhang mit den neuen B&W-LS geschrieben:
                        http://www.hifi-forum.de/viewthread-30-9156.html

                        Die Kernaussage:
                        Ein Filter 1. Ordnung erzeugt ein starkes Phasing, die Richtcharakteristik ist sehr gestört, da der Überlappungsbereich groß ist und entsprechend Interferenzen auftreten, wenn der Strahlerabstand nicht klein gegen die Wellenänge ist. Dies ist beim Übergang zwischen Mitteltöner und Hochtöner der Fall. Wenn das Modell mit Diamantmembran "besser klingt", dann sind es also die Dreckeffekte aus dem Filter 1. Ordnung, die der Hörer mag. Das solche Effekte gemocht werden, ist nichts neues, sie verleihen dem Klangbild eine gewisse "Luftigkeit".

                        Wirklich interesanter Thread....

                        Kommentar

                        • SvenT
                          Registrierter Benutzer
                          • 24.09.2004
                          • 2685

                          #13
                          bei einem hochton-horn mag eine trennung 1. ordnung grade noch gehen:

                          durch die schalldruck-erhöhung durch das horn im unteren bereich, muss man diesen bereich sowieso sehr stark absenken.
                          das heißt man kann für eine akustische trennung bei z.b. 3kHz die elektrische trennung 1. ordnung z.b. auf 5kHz legen
                          zusammen mit dem vom lautsprecher mechanisch vorgegebenen frequenzgang-abfall zu tiefen trequenzen hat man auch eine ausreichend große flankensteilheit
                          das einzige problem kann die elektrische und mechanische belastbarkeit bei "tiefen" frequenzen sein.
                          da sind elektrische filter höherer ordnung eindeutig im vorteil

                          einen Tiefpass 1. ordnung halte ich allerdings für murks:
                          angenommen man trennt einen TMT zum hochtöner hin,
                          dann hat der TMT bei der übernahme-frequenz meist noch einen ziemlich stark ansteigenden frequenzgang, und allein durch die serien-spule (filter 1. ordnung) schafft man es grade mal, den frequenzgang grade zu bekommen, so dass er zu hohen frequenzen nicht weiter ansteigt.
                          und das kann nun wirklich keine gescheite weiche sein.....
                          Die Chance ohne Tippschein im Lotto zu gewinnen ist fast genauso hoch wie mit Tippschein.

                          Kommentar

                          • THWO
                            Registrierter Benutzer
                            • 24.12.2005
                            • 47

                            #14
                            @ Egtop:

                            Ich weiß natürlich nicht, ob Deine 24er wirklich mit einer Original-Weiche versehen war. Auch ich kenne die 24er gut und hatte mit ihr klanglich keine Probleme. Unter meinen Abnehmern befinden sich u.a. Berufsmusiker, die nun zufrieden sind, nach vorher jahrelangem Suchen.

                            Vielleicht kann ich nicht beurteilen, wie sich die Kameraden bei Extremst-Lautstärken verhalten, da ist ein mit 6 dB ausgeblendetes Chassis natürlich eher gestreßt als ein steilflankig abgetrenntes. Aber für rücksichtslose Brutal-Pegel ist so eine Box auch sicher nicht gedacht. Originalpegel eines Konzerts sind aber durchaus drin. OK, vielleicht nicht Heavy Metal. Und wenn es wirklich mal an die Grenzen geht, dann meldet sich bei mir auch längst der Raum zu Wort und wabert mit. Leider habe ich sehr große Fensterfronten....

                            Till
                            Till

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                            • Gast-Avatar
                              egtop

                              #15
                              Hallo THWO,
                              kein Mensch spricht über Brutal-Pegel.
                              Die Weiche war die Orginalweiche,
                              wurde später wegen mangelhaftem Klangbild mit besseren Bauteilen neu aufgebaut,
                              nach erneutem missfallen stehen die Boxen ungespielt rum.

                              Möchte irgendwann aus den Chassis mal was andres Bauen.
                              Sicherlich mit 12 oder 18 db Weiche.

                              Gruß Egtop

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