Ankündigung

Einklappen
Keine Ankündigung bisher.

Puristische Endstufe in Klasse A

Einklappen
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge
  • dunkelbunt
    Registrierter Benutzer
    • 01.04.2004
    • 165

    #61
    Hallo Susie,
    wenn Du mir den Schaltplan zukommen läßt, kann ich den schon mal in Eagle übernehmen. Wenn Ihr wollt.
    Du kannst mir auch die SWCad- Datei schicken.

    Grüße
    Fred
    resistance is obsolete

    Kommentar

    • Gast-Avatar
      tiki

      #62
      Na, nu wird's ja spannend!

      Kommentar

      • Frankynstone
        Registrierter Benutzer
        • 24.03.2004
        • 3916

        #63
        Jup, hab einige fusselige (Koweg) und viele geschrumpften (Koweg, Remix) DDR-Styroflexkondensatoren, relativ wenig gelbe (Remix, RFT) MKL und MKT, unbenutzte Frolyt-Elkos, aber auch viel internationale Produkte. Meine Widerstände sind zur Hälfte DDR und zur anderen Hälfte international. Ebenso bunt gemischt meine Transistoren, Dioden, Schaltkreise.

        Ich verarbeite lieber Pertinax (Hartpapier), als Glasfaser. Will nicht unbedingt so viel Glasstaub assimilieren. Wenn ich zweimal im Jahr die krebserregenden Ausdünstungen von frisch gesägtem Pertinax schnüffel, ist das IMHO weniger dramatisch.
        PN-Box ist voll, bei Bedarf E-Mail: Frankynstone(ätt)gmx(punkt)de

        Kommentar

        • Susie Q
          Registrierter Benutzer
          • 27.11.2005
          • 557

          #64
          Hei,

          Schaltbild + Ergebnisse kommen heute Abend/Nacht - ich muss noch was abseits vom Hobby tun.

          Wie wär's, Jungs: Ihr macht einfach beide einen Platinenentwurf?!

          Genau.

          Und: Wir bauen das Teil jedoch bitteschön professionell!
          (Hochwertige Standartbauteile auf Epoydharzplatine, keine Frage)

          -------------------------------
          Hehe! Die Schaltung wird lt. Simu ... richtig schnucklig

          Vorschau:
          - Für Zimmerlautstärke in Klasse A: 0.0006% THD (sogar mit schön abfallendem Oberwellenspektrum, obwohl das bei diesen homoöpatischen Mengen schon gar keine Rolle mehr spielt - man sollte den Klirr vielleicht wieder versuchen hochzudrehen? *g*)
          Ansonsten: Slewrate: 82V/µs (Bipolar!)
          Bandbreite mit Eingangsfilter: 1.5 MHz (Bipolar!)

          Und niemand muss sich mit Zimmerlautstärke zufrieden geben:
          Mit lupenreinen 14 Watt Klasse A sollten mit dynamischen, wirkungsgradstarken Boxen schon konzertophile Gefühle möglich sein (Verzerrungen kaum höher, als oben, bei Zimmerlautstärke).
          Ein Dreh am Ruhestromregler, und 33Watt Klasse AB (70mA Ruhestrom) mit deutlichst zwei Nullen hinter dem THD-Komma (0.007%) sind möglich!
          Wohlgemerkt: nach wie vor mit +/-24VDC und knappstem Materialaufwand ...
          Susie Q

          Kommentar

          • karahara
            Registrierter Benutzer
            • 02.06.2003
            • 319

            #65
            Hi.

            Bin beim Platinenentwurf auch mit dabei, Programm: Target3001!
            Bitte deswegen auch um den Schaltplan.
            Ob ich es dann wirklich vollende hängt von den Faktoren Zeit/Lust ab, ma gucke.

            Kommentar

            • Susie Q
              Registrierter Benutzer
              • 27.11.2005
              • 557

              #66
              Details ...

              Nachdem alles simuliert war, dachte ich, schau mal nach, was die Endstufentransistoren Motorola MJE15030/31 eigentlich kosten: Einsfünfzig pro Stck. bzw. 1 Erbse ab 25 St. bei Farnell - ich meinte erst, die seien wesentlich teurer.

              Dann sollte man hier nicht sparen und die Betriebssicherheit erhöhen, lt. SOA sind dann 3 Stück parallel pro Betriebsspannung für rund 60° Kühlkörpertemperatur sicher, macht bei sommerlichen Temperaturen ein Delta von rund plus 25°C für den Kühler. Bei knapp abzuführenden 80Watt wäre das also ein Kühler mit 0.3°/W (pro Kanal).

              Ein kleiner Brocken, aber so ist das nun mal bei Klasse A - die Alternative hieße heißere Transistoren, was bzgl. SOA wiederum die Anzahl auf mindestens 4 Motorolas parallel bedeutete, oder zwei mittelgroße 60MHz-80Watter Ringemitter von Toshiba, die allerdings teuer sind.

              Ich denke, es bleibt dann bei den Motorolas (könnt ihr folgen? )

              Komische Typen zwar, die Motorolas - für normale Endstufen als Treiber überpotent, als Endstufe eine Klasse zu klein, als Mittelding für unsere Zwecke jedoch ideal - aber toll bei den Dingern ist bei den angepeilten Ruheströmen die hohe Transitfrequenz von rund 70MHz bzw. das hohe h21e und eine sehr schöne pnp/npn-Übereinstimmung.
              (Natürlich könnten wir auch noch über Sanken nachdenken, aber dafür habe ich keine Modelle.)

              Was eine hohe Transitfrequenz in den Stromverstärkern zusammen mit einer entsprechenden Schaltung möglich macht, zeigen Slewrate und Bandbreite/Phasenreserve für eine stabile Arbeitsweise.

              Wie gesagt, die Schaltung bestand zuerst aus einer Doppelbestückung der MJE's, nun ist es ein Tripel mit weiter verbesserten Eigenschaften (siehe Sch.-Plan weiter unten).


              Das Doppel war bereits simuliert, einige THD-Werte:

              THD @ f1=5kHz, Klasse AB (2x35mA Ruhestrom, 32.6Watt @ 3Ohm) = 0.0071%
              THD @ f1=5kHz, Klasse AB (2x35mA Ruhestrom, 28.5Watt @ 4Ohm) = 0.0048%
              THD @ f1=5kHz, Klasse AB (2x35mA Ruhestrom, 14.3Watt @ 8Ohm) = 0.0025%
              THD @ f1=5kHz, Klasse AB (2x35mA Ruhestrom, 3.70Watt @ 4Ohm) = 0.0012%

              THD @ f1=5kHz, Klasse A (2x800mA Ruhestrom, 13.6Watt @ 4Ohm) = 0.0016%
              THD @ f1=5kHz, Klasse A (2x800mA Ruhestrom, 3.70Watt @ 4Ohm) = 0.0006%

              ------------------------------------------


              Zur (vorläufig) finalen Schaltung:





              Beschreibung im Schnellgang:

              - T1...T4 bilden die Current Feedback (Diamond) Eingangsstufe, R4/R7 legen deren Ruhestrom fest, Trimmer P1 ermöglicht den Offsetabgleich der Gesamtschaltung, R1/C2 bilden den Eingangs-Tiefpass zur Bandbreitenbegrenzung (bzw. anteilig zur Vermeidung von Intermodulationen) und C1 den Hochpass gegen eventuelles DC

              - die Leerlaufspannungsverstärkung der Diamondstufe ist sehr hoch: ihre Kollektorwiderstände (R11 und R12) werden über die BE-Strecken der zweiten Spannungsverstärkerstufe (T5/T6) quasi auf aussteuerungsunabhängig konstanter Spannung gehalten, ergibt Stromquellencharakter --> hoher dynamischer Arbeitswiderstand --> besagte hohe Spannungsverstärkung --> hohe Open-Loop-Verstärkung --> niedrige Verzerrungen

              - T5/T6 bilden als 2. Stufe die symmetrische Emitterschaltung mit der höchsten Leerlaufspannungsverstärkung in der Schaltung, da sie Strom nach Spannung wandeln über eine relativ hohe Transimpedanz = Impedanz am Stromverstärkereingang (T8/T9);
              wegen der Bandbreitenbeschränkung durch den Millereffekt bei Emitterschaltungen müssen T5/T6 Exemplare mit geringster Rückwirkungskapazität sein, es kommen praktisch nur jap. Videotransistoren in Frage, nach Möglichkeit in der höchsten Stromverstärkerklasse (E, F);
              wie üblich schwimmt am Ausgang dieser Stufe ein UBE-Multiplier (T7) als Vorspannungsquelle zur Arbeitspunkt-/ Ruhestromeinstellung des Stromverstärkers, R18 koppelt den Temperaturkoeffizienten gegen, so dass eine bestimmte Ruhestromsteuerkennlinie für einen bestimmten Kühler bzw. nicht weglaufenden Ruhestrom erzeugt werden kann

              - R8/R13 koppeln die Schaltung per Strom gegen und stellen eine Spannungsverstärkung von 29.2dB ein (beide R’s müssen beste Metallschichtqualität sein)

              - C5/C6 bestimmen die dominante Polstelle zur Frequenzgangkorrektur (im Zusammenhang mit C7, dieser erzeugt eine Phasenvoreilung bzw. eine komplexe Nullstelle bei fo = stabilitätsfördernd), jedoch nicht wie üblich als slewratenbegrenzende Millerkapazität, sondern als Hochpass-Rückkoplung auf die Diamondstufe: damit wird eine ähnliche Wirkung wie bei einer Miller-Stromrückkopplung bewirkt, nämlich frequenzabhängig eine Reduzierung des Ausgangswiderstands des Spannungsverstärkers --> höhere Bandbreite, jedoch hier eben mit dem Trick eines geringeren Einflusses auf die Steiggeschwindigkeit (lässt sich an Hand der ÜF nachweisen, die Simu zeigt's natürlich auch: 82V/µs bei 111° Phasenreserve sind für eine Bipolarendstufe Referenzniveau)

              - T8...T15 bilden den 2-stufigen Stromverstärker in All-Emitterschaltung, maßgeblich beteiligt am Verzerrungsverhalten; R21/R22/R25/R26 erzeugen eine Spannungsverstärkung, Funktion: Erhöhung der Slewrate und bessere Aussteuerung an die Betriebsspannungsgrenzen (Wirkungsgrad)

              - das Netzteil: R19/R20/C3/C4 erzeugen eine tiefe untere Grenzfrequenz für Störspannungen, die gesamte Spannungsverstärker-Schaltung liegt damit an einer praktisch rauschfreien Betriebsspannung mit Batteriequalität (hoher Wert für die Betriebsspannungsunterdrückung = PSSR);
              die Betriebsspannungs-Tiefpassfilterung für den Stromverstärker (s. Schaltbild: Siebglied) erfüllt den Zweck des Fernhaltens von diversen HF-Oberwellen aus Netz/Trafo/Gleichrichter/Ladekondensator

              ------------------
              Bandbreite, Phasenspielraum und Slewrate haben sich durch die Neubestückung nicht geändert, für den Klirrfaktor ergeben sich Änderungen, vor allem eine nutzbare Klasse AB Einstellung mit nun 40Watt und ansonsten weiterhin sehr niedrigen THD-Werten sowohl in Klasse A als auch AB:

              THD @ f1=5kHz, Klasse AB (3x25mA Ruhestrom, 40.0Watt @ 3Ohm) = 0.0065%
              THD @ f1=5kHz, Klasse AB (3x25mA Ruhestrom, 3.70Watt @ 4Ohm) = 0.0013%

              THD @ f1=5kHz, Klasse A (3x540mA Ruhestrom, 14.0Watt @ 4Ohm) = 0.0015%
              THD @ f1=5kHz, Klasse A (3x540mA Ruhestrom, 3.70Watt @ 4Ohm) = 0.0006%



              Zuletzt geändert von Susie Q; 14.03.2006, 15:32.
              Susie Q

              Kommentar

              • Susie Q
                Registrierter Benutzer
                • 27.11.2005
                • 557

                #67
                Nachträge
                ------------------
                Seht ihr den Vorteil des halben Dutzend Motorolas?
                1. >ft --> >SR --> <TIM
                2. >h21e --> >OLV --> <THD
                3. gute Symmetrie
                4. bessere Wärmeverteilung auf dem Kühler
                (es müssen zwar 6 Gewindelöcher statt zwei gebohrt werden, dafür gibt es kein Gefummel mit Isolierscheiben)
                5. bessere Eigenschaften und
                7. billiger als 2 nur halbwegs adäquate Einzelbrocken

                R21/R22: nur bei Vollaussteuerung setzt jeder ca. 1Watt um, für 100% ED dimensioniert man hier doppelt belastbar (z.B. 2x 110R/1Watt paralell)
                R25/R26: wie oben, 1/2Watt regulär mal 2 = 1Watt

                L1: möglichst dicker CuLackdraht, ca. 5..10Windungen, ca. 25mm Durchmesser

                Schutzschaltungen: daran gedacht? (ein anderes Thema)
                Susie Q

                Kommentar

                • PeterG
                  Registrierter Benutzer
                  • 12.06.2003
                  • 1350

                  #68
                  Hallo Susie,


                  das scheint ja richtig interessant zu werden! Da könnten meine alten Wastlerfinger doch glatt Lust bekommen etwas zu bewegen! Wannsee ist ja gleich um die Ecke, ev. kann ich ja langweilige Lötarbeiten übernehmen?

                  Ja: ne Schutzschaltung gegen Kurzschluß empfinde ich als unabdingbar! Bin so dran gewöhnt, dass nichts passiert......

                  Die Basis von T8/9 gegen den Ausgang Kollektor T10..T15 ziehen? Dazu müsste aber noch ein Meßwiderstand in die Kollektorleitungen ....
                  Ich kann das leider nicht simulieren, wie sich das auf das Gesamtkonzept auswirkt, aber es würde beruhigen.

                  OK, theoretisch könnte man ja auch schon T3/T4 runterziehen, scheint mir so aus dem Bauch aber sicher unangenehme Rückwirkungen zu haben.


                  Wenn schon, dann meine ich mehr Augenmerk auf den Offsetabgleich legen zu müssen. Mir erscheint die Lösung zwar einfach, aber sehr empfindlich gegen die Betriebsspannung. Naja, vielleicht irre ich mich. aber einen niederohmigeren Spannungsteiler P1/R2/R3 und nen Serienwiderstand von 51k zu den Basen T1/T2 würd ich schon machen.

                  MfG
                  Peter
                  Meine Hornlautsprecher

                  Kommentar

                  • Frankynstone
                    Registrierter Benutzer
                    • 24.03.2004
                    • 3916

                    #69
                    Für die Schutzschaltung braucht man keinen zusätzlichen Widerstand in die Kollektorleitung zu fummeln, sondern misst den Spannungsabfall an den Emitterwiderständen der Endtransistoren. Die sind mit 0R33 groß genug, um ein verwertbares Signal zu erhalten. Ein gewöhnlicher Transistor könnte schon als Fühler verwendet werden um 1,8A pro Transistor zu detektieren. Ein kleiner Verarmungs-MOSFET kann Ströme um Null herum schon "messen". Dass bei hoher Temperatur die Schutzschaltung zeitiger anspricht, halte ich für einen Vorteil, den man nicht wegkompensieren sollte.
                    PN-Box ist voll, bei Bedarf E-Mail: Frankynstone(ätt)gmx(punkt)de

                    Kommentar

                    • Susie Q
                      Registrierter Benutzer
                      • 27.11.2005
                      • 557

                      #70
                      Hallo Peter

                      langweilige Lötarbeiten möchte ich nicht sagen - meine Zeit fürs Hobby lässt es einfach nur nicht zu, langwierige Layouts zu erstellen

                      Wegen deinem altbekannten Kurzschluss- (und SOA) Begrenzer: diese Lösung hat bereits im letzten Jahrhundert Verstärkerträume platzen lassen, dabei ist es mit ein wenig Verständnis doch einfach erklärbar, warum das so ist.

                      Die beiden Transistoren sollen den Strom quer zu den Basen ableiten und eine weitere Aufsteuerung unterbinden, was auch funktioniert, nur

                      1. der Stromverstärker wandelt sich zur Stromquelle und heizt, was das Zeug hergibt, sofern eine weitere Maßnahme (z.B. eine Rückwärtskennlinie) das nicht unterbindet

                      2. dazu muss dieser überdimensioniert werden, was Nachteile hat

                      3. die Shunt-Transistoren liegen dummer Weise paralell zum Hochimpedanzpunkt, den man doch mit allen Tricks (Kaskoden, Impedanzwandler, rückwirkumsarme Video-Transistoren, hohe Eingangsimpedanz des Stromverstärkers) auf eine möglichst hohe und lineare Transimpedanz gepäppelt hat, damit die Wandlung Strom nach Spannung eine möglichst hohe OL ergebe, auf dass der Klirrfaktor niedrig bliebe,
                      und da die Shunts auf Grund endlicher Steilheit bereits in der Vorphase eines kritischen Stromes leiten, wird die im mehreren 10- bis 100kOhm-Bereich liegende Transimpedanz nicht wenig und auch noch nichtlinear soweit vermindert, dass der AMP bereits verzerrt, bevor auch nur annähernd die kritische Strombelastung erreicht wird

                      4. die zusätzlichen Hochlastwiderstände kosten erstens Geld und zweitens, was wesentlich schwerer wiegt, Leistung und Headroom.
                      Betrachte dazu einfach das Verhältnis unserer niedrigen Betriebsspannung zu der Summe aus Spannungsabfällen an Emitterwiderständen, Zusatzwiderständen und Sättigungsspannung der Transistoren: Die Fähigkeit zur Aussteuerung an die Betriebsspannung bzw. deren Ausnutzung wird eingeschränkt, ergo Leistung verschenkt ...

                      Es gibt prima Möglichkeiten, den Spannungsabfall a) an den vorhandenen Emitterwiderständen zu nutzen - siehe Frankies Eingabe - oder, noch besser, b) die Siebwiderstände R34/R35 als Detektoren doppelt zu nutzen, um das Ganze außerhalb der Gegenkopplung zu bewerstelligen, Beispiel:
                      Damit das sinnlose Weiterheizen unterbleibt, zündet man einen Kippkreis (Flip Flop oder Thyristor, der ein winziges Schutzkontakt-Reedrelais den Verstärkereingang kurzschließen lässt - ohne Ansteuerung kein Strom, ohne Strom keine Heizung. Und zwar dauerhaft, solange man die Kippschaltung persönlich (und hoffentlich mit Verstand) zurücksetzt.

                      Solche Relais schalten innerhalb 1ms, die Endtransistoren sollten diesen kurzzeitigen Leistungspeak aus dem Sieb-C verkraften. Man muss sich natürlich an Hand der SOA davon überzeugen.
                      Statt Mechanik können todsicher auch 1000 mal schnellere, spezielle unipolare Mosfetschalter mit sehr geringen Paralellkapazitäten genommen werden, welche das Eingangssignal im Auszustand in keiner Weise beeinflussen (es gibt diesbezgl. noch ganz andere Eingangskapazitäten zu berücksichtigen)

                      Meine Meinung: ICH habe noch nie einen Kurzschlussschutz gebraucht!

                      Weder fummle ich bei aufgedrehtem Lautstärkeregler bzw. anliegendem Signal an den Ausgangsklemmen herum, um schusselig wie Murphy selbstverständlich und unvermeidbar einen Kurzen zu produzieren, noch hacke ich mit einem Beil auf meinen Lautsprecherkabeln herum, während sie saften, und schon gar ganz egal sind mir ev. Kurzschlüsse im Basschassis, weil es die nicht gibt. Und wenn, ja ... dann ist das Chassis sowieso nicht zu retten und in der Endstufe sitzen die beiden sehr knapp dimensionierten flinken Sicherungen, deren SOA wesentlich knapper ist, als der der Transen ...
                      ------------------------------------------

                      Wegen dem Offset: Klar, alle symmetrischen Schaltungen driften mit der Temperatur, wenn Plus und Minus das jedoch um die gleichen Beträge tun, ist das Problem akzeptabel behoben. Klassische Lösung in der obigen Schaltung: T1 und T4 bzw. T2 und T3 liegen nebemneinander und gemeinsam Kopf an Kopf. Damit der therm. Kontakt innigst wird, gibt man auf das Triumphvierat noch einen dicken Tropfen Epoxydkleber. Ideal sind hier natürlich SMD-Teile.
                      Und T5/T6 bekommen einfach einen kleinen, gemeinsamen Kühler verpaßt.

                      Die andere, unaufwändige Lösung bestünde aus der bekannten Integratorschaltung aus einem billigen 50 Cent Standart-Fet-OP, 3x 220nF Folie und 3x 5MegOhm-Metallschicht. Offset's unter 10mV sind damit ohne weiteres möglich.

                      Du schreibst: aber einen niederohmigeren Spannungsteiler P1/R2/R3 und nen Serienwiderstand von 51k zu den Basen T1/T2 würd ich schon machen.

                      Wozu? P1+R2 paralell R3 versorgen T1/T2 mit Nanoampéres an Basisstrom und bilden wechselspannungsmäßig an Masse liegend einen Re von etwas unter 50kOhm - das ist doch sogar normgemäß in Ordnung, oder?
                      Susie Q

                      Kommentar

                      • Frank S
                        Registrierter Benutzer
                        • 26.04.2002
                        • 4741

                        #71
                        Gibt es umfassende Bibliotheken für dieses LT Spice zum einfachen Download?

                        Wurde die Schaltung mal mit 2SC5200 simuliert?

                        Kommentar

                        • Susie Q
                          Registrierter Benutzer
                          • 27.11.2005
                          • 557

                          #72
                          Transistor-Historie

                          Die hohe Typenzahl kann täuschen: 2SC5200/2SA1943 ist einnfach nur alter Wein in neuen Schläuchen:
                          Dreifach-Diffusionstechnik anno 1980, die Vorgänger stehen im 83'er Datenbuch (2SC3281/2SA1302 u.a.)
                          Beim 2SC5200/2SA1943 macht Toshiba sich nicht mal die Mühe, die 30MHz ft per Diagramm näher zu präzisieren, bei den Vorgängern war das noch anders, weil man da noch stolz auf den schmalen 30MHz-Zuckerhut war ... (rechts und links von der 30MHz-Spitze bei ca. 1...2A bricht ft weg auf besseres 2N3055-Niveau)

                          Überhaupt, Toshiba, Licht und Schatten: Die Factory baute in etwa zur gleichen Zeit den wohl besten Bipolar-Leistungstransistor aller Zeiten, den 150Watter Ringemitter 2SC2565/2SA1095: SOA, ß, ft, CCB usw. bis heute in Kombination nie wieder erreicht (ähnliches gab es nur von Mitsubishi, nichtkommerziell und nicht ideal gepaart).
                          Leider wurde die Produktion der Ringemitter mangels Nachfrage eingestellt, weil VMOS modern wurde (Burmester verwendete die übrigens Mitte der 80'er auch, in etwas konventioneller Manier ...)

                          Die Schatten sind, man glaubt es kaum, teilweise miese Verarbeitung, regelrechter Schrott: Von meinem Daddy habe ich noch einen Original Packen davon übrig und auch schöne Sachen damit gebaut. Eines schönen Tages starb mir dann so einer ohne groß belastet gewesenzu sein unter der Hand weg, und nachdem ich im Schraubstock das Gehäuse zum Platzen gebracht hatte, traute ich meinen Augen nicht: ein schief auf die Kupferplatte aufgelötetes Die mit einem Batzen Lot dazwischen!
                          Sonst haben die heutzutage (für meinen Geschmack) nichts zu bieten, was nicht auch von Motorola/ONSemi locker ge- und überboten werden könnte, von der schwierigen Beschaffbarkeit und den hohen Preisen gar nicht zu schweigen. Ausnahme: VMOS, jedoch nicht gerade billig ...

                          Die mit 2SC5200/2SA1943 in etwa vergleichbaren 150W/260V/15A ONSemi MJW0281A/0302A hatte ich ja bereits am Anfang für diesen Amp in der Simu, gegen noch flinkere Kleinere in Paralellschaltung kommen die Brocken jedoch nicht an, wenn Besonderes gewünscht wird.

                          Spice-Modelle gibt's von den Herstellern (Toshiba: Fehlanzeige), je nach Spice-Format müssen noch ein paar Zeilen abgeändert werden, damit es für LTSpice passt (dafür passt dann alles, was es an Modellen gibt)

                          PS: 2SC2565/2SA1095 kann man aus Lagerbeständen nach wie vor erwerben, pro Stck. 12...15$ aufwärts
                          Susie Q

                          Kommentar

                          • Frankynstone
                            Registrierter Benutzer
                            • 24.03.2004
                            • 3916

                            #73
                            Für Spaßprojekte hab ich ja noch Tungsram 2N3055.

                            Susie, kennst Du vielleicht HAN5503 oder 2N5503? Ich hab Datenblätter bisher nur auf Seiten mit kostenpflichtiger Mitgliedschaft gefunden. Die Daten sollen dem 2N3055 ähneln, aber identisch sind sie nicht.

                            Diese Nacht verbringe ich damit, Kanalungleichheiten von Potis zu messen *argh*, sogar ein Totalausfall dabei gewesen, Schleifer hat keinen Kontakt zur Widerstandsbahn.
                            PN-Box ist voll, bei Bedarf E-Mail: Frankynstone(ätt)gmx(punkt)de

                            Kommentar

                            • PeterG
                              Registrierter Benutzer
                              • 12.06.2003
                              • 1350

                              #74
                              Hallo Susie,

                              danke für die Aufklärung! Man lernt nie aus. Hab mich aber auch nie so ausführlich und tiefgründig mit der Materie befassen können.

                              zu Punkt 3. das ist verständlich. Würds aber gerne mal messen! in wie weit sich das bemerkbar macht. OK, ich betreibe keine PA und fahre deshalb meinen Verstärker nicht/ selten am Limit.

                              zu Punkt 4. wenn ich Klass A fahre dürften imho Argumente nach Wirtschaftlichkeit kaum zählen. Da zählen bei mir die kWh der Bewag mehr.

                              Kurzschlußsicherheit bedeutet für mich ja nicht nur das fummeln an den Speakerleitungen bei laufender Endstufe ( muß imho ja nicht voll aufgedreht sein, um ev. zu sterben) sondern auch, dass ich mal 2-3 Speaker paarallel ranhängen kann ohne mir Sorgen zu machen.......

                              Eine Lösung mit den R 34/35 wäre natürlich sehr elegant! Hab ich übersehen und: mit Tyristoren stehe ich irgendwie auf dem Kriegsfuß. ( historisch gesehen)
                              Man merkt doch, daß ich lange nichts ernsthaftes entwickeln durfte, sonst hätte ich selbst auf die termische Kopplung der Probanden kommen müssen.

                              Weiter so! Ich werd es interessiert verfolgen!

                              MfG
                              Peter
                              Meine Hornlautsprecher

                              Kommentar

                              • Susie Q
                                Registrierter Benutzer
                                • 27.11.2005
                                • 557

                                #75
                                zu Punkt 4. wenn ich Klass A fahre dürften imho Argumente nach Wirtschaftlichkeit kaum zählen. Da zählen bei mir die kWh der Bewag mehr.

                                Hallo Peter, ich muß dir widersprechen. Es geht hier um diese, spezielle Schaltung und nicht um Kilowatts - eine von A nach AB fließend abgleichbare Ruhestromeinstellung relativ kleinerer (bis hoher - verglichen z.B. mit Eintakt-Röhrenschaltungen) Leistung an ausgesprochen niedriger Betriebsspannung: Schaltungstechnisch absolut unnötige, zusätzliche 2 x 0.33R x 1.6A machen bereits überflüssige 1V zusätzlicher Aussteuerungsverlust bei lediglich +/-24V - IMO zu viel für eine Funktion, die mit der Verstärkerfunktion an sich nichts zu tun hat.

                                Kurzschlußsicherheit bedeutet für mich ja nicht nur das fummeln an den Speakerleitungen bei laufender Endstufe ( muß imho ja nicht voll aufgedreht sein, um ev. zu sterben) sondern auch, dass ich mal 2-3 Speaker paarallel ranhängen kann ohne mir Sorgen zu machen.......

                                Ich denke mal, für solch musikalisch eher fragwürdigen Experimente ist diese Schaltung auch nicht das Richtige, oder?

                                Weiter so! Ich werd es interessiert verfolgen!

                                Meinerseits: Die Schaltung steht.

                                Ciao
                                Zuletzt geändert von Susie Q; 15.03.2006, 18:42.
                                Susie Q

                                Kommentar

                                Lädt...
                                X