Alternativen zu MKT und MKP ???

[Frankynstone]

Hallo Leute,

in einem Nachbarforum hat mich eine Frage viele Stunden meiner kostbaren Zeit gekostet, aber ich bin zu keinem wirklich befriedigenden Resultat gekommen. Deshalb leite ich die Frage an euch weiter:

Hallo Kollegen!

Da die Preise für MKT oder MKP Kondis einen die Schuhe ausziehen, bin ich auf A[lter]nativsuche.
MKS Kondensatoren, Metallschicht Kondis, sind um die Hälfte billiger als MKTs oder MKPs. Aber sind sie überhaupt für Weichenbau geeignet?

Liebe Grüße Nadja

Grüße.

Frank.

[Alex2000]

Muss ich mal ausprobieren !

[MFB]

Hi.
MKS und MKT verwenden Polyester als Dielektrikum.
In MKPs ist Polypropylen. Soweit ich weiß, sind MKS und MKT nur unterschiedliche Handels-/Herstellerbezeichnungen.
Gruß
Jürgen

[SvenT]

einen großen unterschied dürfte es ja nicht machen,
wenn man auch elkos einsetzt, die ja eigentlich viel schlechter als jeder folienkondi sein müssten

zwischen den folien könnte ich mir unterschiede in den toleranzen vorstellen
und geringe toleranzen kosten nun mal richtig geld

MfG

Sven

[Basstler]

Hi,

MKS sind z.B. die roten Dinger von Wima.

Wenn mich meine Erinnerung nicht täuscht sind die auch nicht gerade billig und man bekommt sie auf normalem Wege nur mit einigen wenigen uF.

[Frankynstone]

WIMA MKS 4 mit 5% Toleranz bekommt man bei Pollin für einen Spottpreis. Vor mie liegen 4µ7 63V, wofür ich nur wenige Cent bezahlt hab.

MKC - 1,2 µF - 100 V- - RM 22,5
Best.Nr. 200 080 0,10 EUR

MKS - 2,2 µF - 160 V- - RM 22,5
Best.Nr. 200 511 0,20 EUR

Folienkondensatoren 1 µF...10 µF und Spannungen von 63...250 V,
25 Stück. Best.Nr. 800 143 2,50 EUR

[jhohm]

Hallo Franky,

imho ist Alles an (Folien)Kondensatoren besser als Elko's, wenn sie im Signalweg liegen; bei den Preisen bei Pollin würde ich mir 6-10 Pakete davon kaufen und dann habe ich genügend Kombinationsmöglichkeiten...
Wichtig ist eigentlich nur, das die toleranz max 5% beträgt...

Gruß Jörn

[Frankynstone]

Wie sieht es mit der Belastbarkeit aus? In Frequenzweichen fließen ja oft und lange erhebliche Ströme, die in Spannungsglättungen oder Zeitgliedern nicht, oder höchstens für sehr kurze Zeitspannen auftreten.

Ich hab über Frequenzweichen gelesen, deren Kondensatoren sich verabschiedet haben. Es waren metallisierte Folien, deren Metallbelag fast vollständig verschwunden war. Einst einige µF waren auf wenige nF geschrumpft, wahrscheinlich auf Grund dauerhafter Überlastung. Das Bild eines abgewickelten Kondensators war erschreckend.

Interessant wären natürlich FKP und ähnliche Kondensatoren mit richtigen Metallfolien, da die sehr wenig ESR und sehr hohe Belastbarkeit haben. Die Induktivität durch die große Bauform wird in einer Lautsprecherfrequenzweiche sicherlich keine Rolle spielen. Kennt jemand eine preiswerte Quelle für derartige hochkapazitive Metallfolienkondensatoren?

[HCW]

Das Problem bei Folienkondensatoren ist ihr größter Vorteil, nämlich "selbstheilend" zu sein. Sprich Spannungsdurchschläge führen nicht wie beim Elko zum Kurzschluss (und Hochtönertod), sondern hinterlassen nur ein kleines "Brandloch" in der Metallisierung. Stark beschädigte Metallfolienkos sind also dauerhaft jenseits ihrer Spannungsfestigkeit betrieben worden (Loch an Loch..). Als Faustregel für die Anfälligkeit gegen Überhitzung kann man ja die Oberfläche heranziehen, da MKP/MKT gegenüber Elkos eigentlich immer voluminöser sind und gleichzeitig viel geringere Verluste aufweisen, glaube ich nicht, daß hier der Grund für Ausfälle zu suchen ist. Unter den gelben DDR-MKT hatte ich NOCH NIE einen Ausfall, tote Elkos kannste ne Kiste haben. Rote MKS sterben schon (selten) mal, in Hochspannungsanwendungen (TV).

Christian

[Frankynstone]

Purzel hatte mal einen toten gelben, der hatte ab Werk keine Kapazität, wohl nicht richtig kontaktiert. Sowas ist extrem selten, aber um so ärgerlicher, wenn man sich auf die Teile verlässt.

[HCW]

Ja, gibt auch Unterschiede in der Vergussmasse. Sieht man aber gleich. Bei den stehenden "Kästchen" gibt es bei kleinen Kapazitäten gelegentlich Probleme mit den Anschlüssen, weil der Thermoplast schmilzt wenn die im Verhältnis zu dicken Beinchen zu warm werden. Die also nur zügig und einmalig einlöten.

Christian

[Frankynstone]

Meinst Du mit Kästchen jetzt die WIMA oder alte DDR-Tropenkondensatoren? Die hatten ja eine verdammt ähnliche Bauform, hab solche in 1µ und in 6µ8 hier liegen, ziemlich alt und nicht sonderlich eng toleriert.

[HCW]

Ich mein die fiesen Wessis;-)). Gelbe DDR-MKT 6,8 und 4,7µF /250V und 100V Kästchen sind spitze, die 10µ/63 V so lala. Ich mess aber eh mittlerweile alle aus, fluke rult!

Christian

[Frank S]

Gibt es metallisiert (selbstheilend) und mit Metallfolie (für extreme pulsbeanspruchungen). Letztere sind besonders teuer und nur bis zu recht kleinen Kapazitäten lieferbar.

[harry_m]

Original geschrieben von jhohm
..imho ist Alles an (Folien)Kondensatoren besser als Elko's, wenn sie im Signalweg liegen..

Richtig! Nur noch eine Berichtigung: ob im Signalweg oder nicht - die Nichtlinearität oder adere negative Eigenschaften eines Kondensators wirken sich immer aus. Ob sie im Signalweg liegen, oder nicht. Daher finde ich es immer so komisch, wenn jemand glaubt, dass Teile, die parallel zu den Chassis liegen, keine Wirkung haben. Dem ist nicht so.